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WMWerMWM WM Mittwoch, den 24. August 1S21. 74. Jahrg. Nr. 1S7. » enthaltend die amMche» DekaRNkmachnnge« der Amlshauptmannschasten Schwarzenberg und Zwickau, sowie der Staad- u. Städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johann georgenstadt, Lötznih, Neustädtet, Schneeberg, Schwarzenberg bzw. Wildenfels. Verlag von L. M. Gärtner, Aue, Srzgeb. gANfprech - AnschlüA«: Aue 81, Löbnitz (Ami Au«) 440. Schneeberg w. Schwärzend«, I» Drahtanschrift: Dvldisreund Aneerzgedirge. W» N-vkur, «ift, «ob«i y^t,«kchtt»»mn«a A 1 «w»»ch, »m 24. A«,«n 1«I, vor«. 1» Ahr, soll t» Versteigerung«««« des AnUrgUichi, 1 Schretdmaschtn« (»««Um Nr. y «U L»d«hv» msistbletmd gegen Barzahlung vrrsleigerl werd«». Schneeberg, den 22. August 1221. Da» OrrtchtuooNzteher den «nrtggrrdcht». Sa d« Woche vom 22. hl, 28. Augnsi 1921 w«den aus di« Marden 0 SS (sllr Kind« unter rech der BezirdeledensmiUeidarl« 2S0 g Weizengrteb zu« Preis« vou 1.90 Mk. jür 1 Pfund eb«. SehW^LEkhrri. am 22. Auaust 1921. Der L«zirdaoerhanb Lor «mtshauplmannfchaN Schwarze«»rrg. Ein gefährliches Spiel. " Bon «bg. K. H. «ickhöffel. N«, hat der Bundesmwschuß de» Deutschen Beamten, dunh «a Stellung genommen zu dem vom Vorstände vovgelsgten Entwurf «ine» Kartellvertrage» mit dem Allgemeinen iftutschen Gewerkschaftsbund. In der ttnstimmig angenommenen Entschließung heißt es: »Der Bundesvorstand erkennt erneut die Notwendigkeit eines Zusainmengehens des D. B. B. mit der An- zestellte» und Arbeiterschaft tu allen au» dem allgemeinen Arbeit- «ehmerbsdürftris sich ergebenden Fragen an und ist daher auch nach «4« vor Mm Abschluß von Abmachungen mit den in Frage kommen den Hpitzenorganisationen bereit.- Weil aber dir dem A. L. G. B. angeschloffenen Verbände sich nicht die ungeheuren Forderungen des D. B B. bezw. der Gehaltsaufbesserung zu eigen gemacht haben, „kann der Dundesausschuß daher in einer schriftlichen Vereinbarung «st dem A. d. G. V. eine ausreichende Garantie für die Wahrung der Beamtrninteressen nicht erblicken... Der Bundesmuchhnß Leauf- tragt de« Vorstand, die weitere Entwicklung obzuwarten, und ver tagt die endgültige Erledigung der Angelegenheit bi» zu dem geit- puukt, der dem Bundesvorstand geeignet erscheint." Domit hat der Bmchesvorstand den für ihn leichtesten Wog ge- «Shlt und di« schwerwiegende Entscheidung verschoben. Er hat aber dadurch einen auf di« Dauer unerträglichen Zustand der Unsicherheit und »««gleich freies Feld für den nun sicl>er in kurzer Zeit in aller Schärft auflobenden Kampf um die Seele Ler Boomten- schuft geschaffen. Mit der Gewährung der unbegrenzten politischen Frecheit an die Beamten durch Artikel 130 der Reichsverfassung ist di« Beamtenschaft in erheblichem Maße Objekt der Politik ge worden und das berührt natürlich muh die Organisationsfvag«. Die großen Weltanschauungseinvichtungen werden nicht eher ruhen, als bis st« sich groß« Teile der Beamtenschaft gesichert haben. Dieser Kampf wurde seinerzett ausgelSst durch da» Bestreben der freien Gewerkschaften, den beiden gewaltigen Säulen, Angestellten- und AÄeiterschaft, eine dritte Sank, die Beamtenschaft, hinzuzufügen. Der Kampf wurde dem A. d. G. B. erleichtert und für die Mrffe der Beamter,, vor allem in -er Provinz, verschleiert durch das heimliche Hinüberneigen vieler Führer des angeblich „neutralen" D. B. B. zu der freien Gewerkfchaftsvichtung. Grundsätzlich hat mm der D. B. B. den Standpunkt der un politischen Einstellung ausgegeben. Es wird allgemein anerkannt; was der Pr«sseleiter des D. B. B, Falkenberg, am 9. Juni in der „Gemeinschaft- schrieb: „Keinesfalls läßt sich heute noch vom all- gsmein politischen Standpunkt die Meinung vertreten, daß die Beamtenschaft in der glücklichen Lage sei, erfolgreich« Standespolitik unter Ausschaltung des politischen Moments und allein von sich aus zu treiben." Diesen Standpunkt muß jeder teilen, denn es ist heute in dem gewaltigen geistigen und politischen Ringe» un möglich, neutral zu bleiben. Die Führerschaft des D. D. B. neigt ferner zu den freien Ge- weckschaften, fie fühlt sich ihnen innerlich verbunden. Aufhänser, «iner der fteigewertschaftlichen Führer, betont im Hinblick auf die M, schaffendde Boamtensäul« die „Notwendigkeit der restlosen tuueren Uebereinstimmung der beteiligten Grrrppen," und Falkenberg, der offiziell« Lenker der Meinung im D. B. B. schreibt, daß „nichts erreicht werden wird, wenn nicht die inner« Fühlung na hm« von vornherein gogeben ist.- Dieft Uebttn- stimmung bildet nach Aufhäuser „das fveigewerkschaftliche Pro gramm, das in seinem Endziel den Sozialismus voraussetzt." Diese Uebereinstimmung ist seit langem vorbereitet. Aushäuser konnte schon im Mai 1920 sagen: „Wir hoffen, in absehbarer Zeit neben den beiden freigowerkschoftlichen Koalitionen der Arbeiter und An gestellte« als dritten Bundesgenossen die freigewerkschaftliche Be- amtenbewogung erstehen zu sehen. Di« Vorgänge am 13. Mär- Haben bereit» gezeigt, daß auch im D. B. B. starke Kräfte am Werke sind, um diesen freigewerkschaftlich umzugcstalten." Diese« Umstellung-prozeß sichten die sozialistischen Gewerk schaften zu beschleunigen Lurch die Drohung: „Enrweder der D. B. D. wird freigewerkschaftlich oder die fortschrittlichen Gruppen bilden eine eigen« Bewegung." In diesem Sinne beantwortet nun auch der A. d. G. B. den Beschluß des Bundesausschusses de» D. B. D.: „.Der Dundesausschuß des A. d. G. B. hat von der Entschließung des D. B. D. Kenntnis genommen. Er hält unter Aufrechterhaltung seiner früheren Beschlüsse an der Auffassung fest, daß das vovgelcgte Abkommen der beiderseitigen Vorstände eine geeignete Grundlage für ein Zusammengehen der drei Spitzen- orgonisationen bildet. Er erwartet baldige Wiederaufnahme Ler vom D. B. D. in Aussicht gestellten Verhandlungen. Sollte in angemessener Frist eine Vereinbarung nicht zustande kommen, so wird der Vorstand des A. d. G. B. beauftragt, mit den beteiligten Verbänden und dem Afa-Dund in Verhandlungen zu treten, um di« Grundlagen für ein« gewerkschaftliche Beamtenbewegung im Anschluß an den A. d. G. B. und Afabund zu schaffen." Es wird d«n A. d. G. D. leicht werden, zu einem Überein kommen mit den einzelnen Verbänden des D. D. B. zu kommen. Bei den Führern der Reichsgewerkschaft der Eisenbahner besteht sicherlich die notwendige „innere Fühlungnahme": die Postgewerk- schäft ist schon in Personal, »md Rvalunion mit der Amsterdamer International« verbunden, und von dem Schulprogramm de» deutsche« Lehrervereins hieß es sck-on vor längerer Zett: „Das Schulprogramm der Gozialdenrvkvati« ist da» Eihulprogvamm des deutschen Lchrerverelns." Gelingt es dem A. d. G. B. infolge der Verschiebung nicht, den gesamten D. B. B. zu sich hettiber-lyiehen, so wird «r doch durch di« sozialistische Boamtensäul« erhalten. Dana ist aber da» Ende de» D. B. B da; dem» di« anderen Weltanschauungsgvwerkschastt« werden mit der Sozialdemokratie mm di« Beamtenmassen ring««. Di« Beamtenschaft hat darum rin berechtigtes Interesse an einer schnellen Klärung; fie lehnt e» ab, lange im Unklaren gehalten zu werden. Kann es keine Neutralität mehr geben, so soll «»an di« Bahn frei machen für ein« gesunde dN zzzztz IWEiickS^ listig« Dlcktik Hunderttausend« in ein ihr wesensfremd« Laaer zu fiihre«. Auch hier wird sich da» alt» Sprichwort bewahchetten: Ehrlich währt am längst«! . > Kelm Verminderung der Befaßungatruppem Genf, 21. August. Der „Temps" meldet, daß di« am 18. August stattgefundem militärische Sitzung der Sachverständigen di« Aufheb ung der militärische« Sanktion« rechts Le, Rheins bedingt gebilligt, dagegen die Herabsetzung der Stärke der linksrheinische« Besatzung»- arme» einstimmig abgeirhut hat. Berlin, 22. August. Minister Rathenau begibt sich am Donners tag zur Zusammenkunft mit Loucheur nach Wiesbaden. wird vom Staatssekretär Guggenheim« begleitet sein. Part», 22. August. Ueber die Begegnung schreibt der ,-Oeuvre": Man muß bemerken, daß di« beiden Minister am Schluffe ihr« letzten Begegnung übereingekommen waren, ihre Besprechungen nach der Sit- zung Le» Obersten Rates forizusetzen. Im Monat Juni waren Lou» cheur und Rathenau nur in Fühlung getreten, um zu prüfest, unter welchen Bedingungen es möglich sein wurde, Vereinbarungen zu tref. fen, Lie der Wiederherstellung der zerstörten Gebiete und der Wieder» aufmchm« der Handelsbeziohmegm dienen sollten. Bei den letzten Be sprechungen in Wiesbaden trat der Oberste Rat zusammen und be schloß, daß die wirtschaftlichen Sanktionen in den Rheinlanden unter gewissen Bedingungen bi» zum 1L. September aufgehoben werden sollen. Infolgedessen wird man prüfen müssen, unter welchen Bedin gungen die deutsche Einfuhr uno namentlich die von Ferttgprodrckten nach Lem Rheinlande erfolgen und später, unter welchen Bedingungen di« deutsche Einfuhr nach Frankreich vonstatten gehen könne. Das Blatt glaubt zu wissen, daß gleichzeitig in Berlin Besprechungen üb« denselben Gegenstand eingeleitet wurden. O Berlin, 22. Slugust. Die interalliierte Kontrollkommission hat di« Anträge der deutschen Heeresverwaltung auf Erhöhung dm Heere», etata und der Ausrüstungen L«r Brllckenkolonneu durch Feldbäckereim abgelehnt. Bevorstehende Überreichung «t«r fvanzösssche« Rote. Berlin, 22. August. In Kü^e ist ein« französisch, Note M er- matten, in der die französische Regierung Deutschland zur Bevmsttt- l> ng von Eiftnbahnmatcrial für den Fall des Transportes von fran zösischen Verstärkungen nach Oberschlefien auffordern wird. bloch immer kein RelchsflmnHwdstster. Berlin, 22. August. Wie Li« „Deutsche Allg. Ztg." mttteklt, hat der Generaldirektor der Hainburg-Ämerika-Linft, Lui«, d« ihm an gebotenen Posten eines Reichsfinanzminister» abgelehnt. Kommunistischer Parteitag. Zena, 22. August. Unter sehr starker Beteiligung von Delegier- ten aus atzen Teilen des Reiches hat heute vormittag der zweite Par teitag der Vereinigten Kommunistischen Partei Deutschlands begon nen. Für die Verhandlungen sind fünf Tage vorgesehen. — In der Nachmittagssitzung teilte der Patteivorsitzende Stock« mit, daß die Zentrale die Mitglied« Dr. Kurt Gey«, Düwel und Woldemar aus der Pattei ausgeschlossen habe, weil sie -er letzten Nummer der Livi schen Zeitschrift »Änser Weg" Beiträge geliefert hätten. * Lohnforderungen der Richrbergleute. Essen, 21. August. Die vier Dergarbeiterverbände Les Ruhrrevler» haben folgende Forderungen ausgestellt: 12 Mark Lohnerhöhung pro Schicht mit Rückwirkung vom 1. August ab und Annahme dieser For derungen bis zum 1. September. Diese Forderungen wurden al» Min destforderungen bezeichnet. Die Lag« im Kreise Beuth««. Beuchen, 22. August. Durch energisches Eingriffen der englischen Besatzungstruppen ist die allgemeine Lage im Kreise Beuthen ruhiger geworden; doch besteht der polnische Terror im geheimen weiter und tritt dort, wo französtsche Besatzung am Platze ist, offenbar hervor. In einzelnen Orten des Kreises finden fortwährend nächtliche Schießereien statt. Degen di« englischen Desatzungstruppen treibe» Li« polnischen Agitatoren ein« regelrecht« Propaganda. Lervnd wieder am Werk. vzwttn, 22. August. Gestern fand im Stabsgebäude der ftanzö- fischen Mission eine große Konferenz des au» Patt» zurückgekehrten General» Lerond mit den französischen Truppenbefehlshabern und Kreiskontrolleuren statt. Der Inhalt ist bisher noch nicht bekannt gegeben worden. Auffällig fft der rege Verkehr »wischen Oppeln— Schoppinitz—Sosnowice einerseits, sowie Oppeln und Prag anderer seits. Seit der Rückkehr General Leronds hat sich Lieser Dienst noch verstärkt. «stubahnerstttik tu Reupol«». Betti», 22. August. Di, drei Lisenbahnerverbänd« Westpolens find in den Stt»tt getreten, da ihre Forderungen vom Ministerium nicht erfüllt wurden. Leute früh 3 Uhr wurde der Eisenbahnverkehr in Posen und Pommereilen eingestellt. E» finden jetzt Versammlungen der Postbeamten und dir Postarbeit« wegen de» Eintritt» i» Lrn Eympathftstvttk statt. DI« aMerbkanssch« Bedingung«« fllr dl« Hilfsmisslo«. Patt», 22. August. Wie Lava» au» Riga meldet, haben di« Sowjets angesichts der schweren Lage allen von Ler amerikanischen Lilfskommiffion gefüllten Bedingungen zugestimmt. Diese sind fol- Evüt L. «g Mitglftd« d« «oettkLaisch« MW« Mlftß« dtpl». matisch« Immunität. 2. Sie haben dq» Recht «entgeltlich« Benutz- zung von Telephon und Telegraph. 8. Die Hilfsmagaziue dürft» nur in Gegenwatt eine» amerikanischen Vertreter» visitiert «erd«. DI» Sowjetregterung gewährlttfttt Li« gerecht, Verteilung L« Unterstüt zungen. 4. Gi, wird all, amerikanisch« Delegierten in Freiheit fttz«. Wie Hava» weiter meldet, schätzt man die Lee amerikanisch« Kow- misston zur Verfügung stehenden und v« ihr «och zu «ooavtsud« War« auf 30 Million« Dollar. Einstül vo« Hungernd« ft» de« Ilkvatne. Stockholm, 22. August. „Vagen» Nyhtter" meldet, daß eine flüch tige Armee von 30000 Hungernden di« ukrainische Grenze btt Olgapol überschritt. Die Hungernden überfiel« die unainische BevAkttmag und zog« raubend und plündernd vou Ha«» zu Hau». London, 22. August. Rach einer Meldung der „Daily TttegvmK" au» Smyrna hab« die Griechen, von Smyrna aus vorrückend, die tüttisch, Kavallett« «rnichttt «ad Labet 170 Offizier« und üb« 499» Manu gttanguigenomm«. „Erfassung der Vol-werle". Bon Abg. Ernst Brunk. , . In der jüngst« Veröffentlichung der Reicharegievung zu dm» Steuerplänen, in der nach L« beabsichtigt«! Verbrauchssteuern dl« direkt« Steuern behandelt werd«, fehlt zur Zeit noch völlig dir Er wähnung Ler seinerzeit so viel propagierten ^krsaffung L« Geckdrmrm", der Hypotheken und Genußscheine. Solang« Lie Reich«regier»ng nicht klipp und klar verkündet, «E diese» Projekt Verzicht zu leisten, darf für den Sehend« kein Zwtt- ftt besteh«, daß dies« verhängnisvoll« Idee nicht aufgegeben Ist, daß man vielmehr au» taktischen Erwägung« nur ausreichende» Dräng« von gewisser Leite abwartet, um erneut und verschärft mit präzis« Vorschlägen «ach dieser Richtung hevoorzutreten. Au» Lieft» Grunde darf dir Aufklärung und öffentlich, Behandlung des Komplexes dieser Fame nicht ein« Augmbück ruh«, damit tt« Überrumpelung aus- geschlossen wird. Di« Regierung wird di« Absicht halft», den Plan zu verwirk lich«^ um beschleunigt groß« Kapitalwette filr die Zwecke der Repa ration in dl« Han- M bekomm«. Dies würde natürlich ftdmllch auf dem Weg« Ler Veräußerung oder Verpfändung möglich ft in. Wenn der Reichsfinanzmintster etwa glaubt, Lieft Veräußerung im Inland« vor fich geh« lass« zu können, so irrt er sich gründlich. E» ver laute^ daß man mit einem Ertrag von zunächst AS Milliarden Sub- stanzwertea rechnet, zu dm« di« Landwirtschaft mit 149, der städtische Grundbesitz mit 07, Handel, Gewerbe und Industrie mit 198 Milliar den beitrag« soll«. Welche Inländer soll« « wohl sei», dk« L« Gegenwert einer Verpfändung dieser Beträge aufbringm? Nein, da» Ergebnis ist son- nenklar, eine in wenigen Sichren «weichte Ueberfremdung de» gesam ten Leutsch« Besitze»! Gerade dasjenige, was mit all« Mitteln, zu, Zeit besonder» verhindert werd« muß! E» mögen noch einige Einzelheit« hervorachoben werd«: Die Regierung hat bi» zur Zeit die penibelsten Kämpft mit den städtischen Grundbesitze« über di« geringsten Mietssteigerungen geführt. Nun verlautet, saß eine Steigerung auf 290, ja 309 v. H. de» Friedens- Wertes geplant werde, von welchem Mehrbeträge dm Löwenanteil dem Reiche zufließ« soll,. Welch eigenartig plötzlich« Wechsel der Auf fassung! Glaubt denn Ler Minister, daß es ohne weitere» möglich ist, zu so Hohm Preis«, zu vermieten? Oder soll di« Sache schematisch durchgsflihtt werd«, daß das Reich lediglich vom Vermieter di« hob« Zins« beansprucht, unbekümmert darum, ob alle» vermietet ist oder nicht? Ferner wie will das Reich Li, früher mehrfach erwähnte Wert- steiqerung (man spricht von dem Sechsfach« des Friedenswertes) des Besitzes auch nur einigermaßen gerecht errechn«? Schematisch für alle Unternehmungen gleich«: Art gleichmäßig? Od« soll indiviouvl vor gegangen werden? Soll« die im Inland« ansässig« ausländisch« Unternehmung« in gleicher Weise herausgeholt werd«, oder beabsichtigt die Regie- rung bei einem etwaigen Einspruch«, z. B. Frankreichs, diesen Unter nehmungen Vorzugsstellung gegenüber d« Deutsch« einAuräumm? Wie Lenkt fich da» Reich die Heranziehung Ler kaufmännisch« Un- ternehmungen, der« Wertsteigerung doch nur zum Teil auf Besitz von Realwert« beruht? . , Die» find nur wenig« Frag« ans dem groß« Zusammenhänge, üb« die «in jeder Besitzer, landwirtschaftlicher, städtischer oder ge werblicher, nachzudenken verpflichtet ist. Mir «scheint, wie ich immer wieder in der Oeffenklichkeit beton« möchte, hier das Pferd am Schwänze aufgezäumt. Befreiung von der Zwangswirtschaft, Erhöhung und V.Billigung der Produktion durch erhöhte Arbeit unL Sorge für dm Absatz und dann Erfassung des Er trages bi» zur Grenz« des Möglich«, das dürft« dir vernunftgemäßen Richtlinien sein, für dm Weg, den wir zu geh« haben! Zivilcourage. Man schreibt dem „E. D.": Etwas anderes ist es, Schützengräben nehmen, «nter Schrapnell- und Granatfeuer gegen Maschinengewshrfeuer rennen oder in tausend Meter Höhe mit dem feindlichen Flieger um Tod und Leben ringen, und «in airdere» — im bürgerlichen Leben zur Friebene- zett au» seiner lleberzeugung kein Hchl zu machen, fand««, mutig Farbe zu btteny«. Woran mag « wohl bieg«, Laß dieselben Leute, Lie noch vor wenigen Jahren in dem grauenvollsten aller Kriege dem Tode tausendfach ins Augr geschaut haken, heute, unter dir Nachwirkung der Revolution, nicht Sen Mut finden können, iHv« Zugehörigkeit zu dieser oder ftner bürgerlich« Partei »ff« einzugestehen? Bet Len linksstehenden Parteien Ist da» ander» Obgleich jedes Mitglied einer solchen Partei ««iß, daß seine Partei nicht N« Mehrheit des Voltes hinter sich hat, wird es heute doch nur immer ausnahmsweise Vorkommen, daß ein Sozialist sich nicht al» solcher WW Mit LWI U L