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Erzgebirgischer Volksfreund : 31.05.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-05-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192105316
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19210531
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19210531
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-05
- Tag 1921-05-31
-
Monat
1921-05
-
Jahr
1921
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 31.05.1921
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«aus, Sof, Garten. ve» ovftgartst, 1» Juut. Mit dm» Zuni beginnt im Obstgarten Lie erst» Ernt«. Zu- «»Ikchst stnd « wohl die unreifen Stachelbeeren, die für Kompott und Einmachezwecke gepflückt werd«». Darm folgt da» köstlich, Beeren obst: di« Erdbeere. Solange sie noch in Blüte stcht, ist ausgiebig zu bewässern. Ein Erdbeer-Üchter sagte mir einst: Ein blühende» Erdbeerbect muß stets bi» zu den tiefgehendsten Wurzel fasern durch seuchtet sein. Boa Vortrll ist «» auch, wenn »»an »wischen die Reihen »ine Gabe Phosphat «tichackt. Bet beginnender Reise be leg« «non d«n Boden unter den Planzen mit Selber loh«, Holzwolle ade» dergleichen. Dadurch wird nicht nur «in Beschmuhen der Früchte verhindert, sondern auch dem Anfaulen derselben und dem Schneckenfraß novaeberrgt. Ferner reifen auch wohl schon mancher- orte die ersten Frühkirschen. Um lüsterne Bögel abzuhalten, hänge man Vogelscheuchen in die Bäume. Man wechsele aber mit den verschiedenen Arten derselben, da sich manch« Kirschendiebe gar leicht an ein und dasselbe Abschreckungsmittel gewöhnen und dieses dann unwirksam wird. Bei jeder Ernt« aber beachte man, daß die Früchte am kühlen Morgen, sobald der Tau verschwunden ist, zu pflücken sind; sie sind dann am aromatischsten und haltbarsten. Blühende ObstbSume find bei trocken«! Witterung durchdringend W begießen, ebenfalls nach dem Fruchtansatz. Dadurch bewahrt man Manche Frucht vor dem zeitigen Abfall. Alle» Fallobst ist sorg- sältig aufzuksen und zu vernichten bezw. al» Futter oder in der Küche zu vWwenden. Man vernachlässige die Vorsicht de» Aus- fammeln nichts da Fallobst durchweg von Mcchon mancherlei bösen Kleingetter» bewohnt wird, die sonst auskriechen und in dieser oder jener Form weiteres Unheil anstiften würden. Beim Spalier obst beginnt der Sommerschnitt bezw. da» Entspitzen der Triebe. Man tue des Guten aber nicht zu viel. Lieber zu wenig al» über mäßig schneiden. Zu starker Fvuchtbohang muß ausgedünnt wer den. Man nimmt dabei die schwächsten Früchte fort. Junge Stämme werden auf das treibende Auge veredelt. Bei Frühjahrs» Veredelungen sind die Verbände zu lösen und die Edelreiser anzu heften. Die bei Stachel» und Johannisbeeren entstehenden Trieb« au» dem Wurzelwerk sind bei jüngeren Pflanzen zu entfernen, bei älteren aber zwecks Verjüngung zu belassen. Di« Schädlingsplag« ist in diesem Monat gemeiniglich am größten. Man versäume darum kein Mittel zu ihrer Bekämpfung. ch. » Einig« besonder» häufig omckommend« Krankheiten unserer Obstbäum« und deren Heilung s Nachdr. verb. 1 .) Der Stachelberrrost Mancherorts bemerkt man in die sen, Frühjahr an den Blättern der Stachelbeeren kleinere und größere rote Flecke, die später auch di« Früchte befallen. Es sind die Befall stellen des Stachelbeerrostes, eines Schmarotzerpilze». An der Unter seite der befallenen Blätter bemerkt man später kleine gelbliche schlauchartige Gebilde. Dies- enthalten die Sporen des Rostpilzes. Es ist daher anzuraten, so zeitig wie möglich die angegriffenen Blätter und Früchte abzupflllcken und zu verbrennen, bevor sich noch dir Sporen gebildet bezw. weiterverbreitet Haden. Don Vorteil für di« Bekämpfung ist es auch, wenn man die Sträucher wie auch den Do» dm unter denselben mit frisch zu Pulver abgelöschtem Kalk bestreut. 2 .) Der amerikanisch« Stachelbeermehltau. Sehr häufig sieht man, namentlich in wenig gepflegten Gärten, daß sich im Laufe des Sommers Frücht« wie auch die jungen Triebspitzen des Stachelbeerstrauches mit einem erst weißen, später braun bis schwärz lich werdenden Filzbclag überziehen. Diese Pilzkrankheit war noch vor nicht gar zu langer Zeit bei uns unbekannt. Eie ist aus Amerika nach Europa eingeschleppt, daher auch der Name. Durch Epritzmittel ist dem Pilz wenig beizukommen. Da» sicherste Mittel der Bekämpfung ist Entfernen der befallenen Früchte und Zweige und Verbrennen der selben. Bei zu starkem Befall entfernt man am besten die ganzen Sträucher und verbrennt sie. Starkes Zurückschneiden der angegriffe nen Sträucher sowie gute Düngung und Kalkung de» Bodens sind wei tere Mittel, dies« Krankheit zu bannen. Ze kräftiger die Pflanze, je leichter widersteht sie den Angriffen. 3 .)DerApfelmehltau. Nicht alle Apfelsortrn werden gleich mäßig von diesem Pilz angegriffen. Am meisten leiden darunter Sor ten mit hellgrünen Blattern. Die Krankheit äußert sich dadurch, daß die Triebspitzen der Apfelbäume weiß wie mit Mehl überstäubt aussehen. Sobald sich die Krankheit bemerkbar macht, suche man die befallenen Triebe möglichst resttlos zu entfernen. Wo solches aber nicht möglich ist, oder, wo die Krankheit sich schon zu weit ausgebrei tet hat, hilft nur sicher ein Bestäuben der Bäume mit pulverisiertem Schwefel an sonnigen Tagen. Auch ein Bespritzen mit Schwefelkalk tut gute Dienste: ebenso erzielt man gute Erfolge mit einer Kalkbrühe, der auf je IVO Liter I kg Kupfersulfat zugesetzt ist. Mit dieser Lösung muß ober gleich nach dem Austreiben der Blätter gespritzt werden. 4 .) Der Polsterschimmel oder Monilia. Dieser Pilz greift besonders die Sauerkirschen an, geht aber auch auf Pflaumen, Quitten und einige Apfelsorten über. Don der Monilia werden be sonders die Fruchthölzer angegriffen. Die jungen Zweige sterben ab, ohne daß die braun gewordenen Blätter und Früchte abfallen. Cha rakteristisch ist, daß am Ende der Abtötung vielfach rin Tropfen Harz auetritt. Dieser Pilz kann gewaltige Verheerungen anrichtcn, und es ist darum geboten, beizeiten Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Als sicherstes Mittel zur Bekämpfung gilt das Abschneiden der befallenen Triebe, soweit dieses sich restlos durchführen läßt. Ferner ist ein Bespritzen mit einer einprozentigen Kupferkalkbrühe anzuraten. Um die Bäume widerstandsfähig zu machen, ist eine gute Düngung im Kampf gegen Schmarotzerpilze unerläßlich; für Steinobst empfiehlt sich außerdem eine tüchtige Kalftmg des Bodens. th. O Zur Bekämpfung der Ranpmplcqe an Obstbäumen. Nachdr. verb. Die meisten Gartenbesitzer lassen den sehr wichtigen Umstand außer Betracht, daß sehr viele Raupen mit Massenverbreitung, also gerade die schädlichsten unter ihnen, in der Jugend gesellig leben und sich erst später über den ganzen Baum und die Nachbarbäume ver breiten. Manche andere leben nicht nur in der Jugend gesellig, son- dem für lange Zeit verlassen sie das gemeinschaftliche Nest nur tags über und kehren für die Nacht dahin zurück, bis sie sich dann endlich mehr oder weniger aüsondern und vereinzeln. Solches gilt nicht nur für die Nester spinnenden Arten, sondern auch für manche andere. Wer den Zeitpunkt des Deieinandcrwohnens der Tiere zur Bekämpfung versäumt, hat die Gelegenheit zur wirksamsten und billigsten Dernich- timg der Schädlinge verpaßt. Solange die Tiere Nester bilden, sind diese leicht herausgeschnitten und zertreten oder mit der Nmwenfackel vernichte!. Haben sich die Tiere aber bereits verteilt, verspricht nur noch das Bespritzen mit Arsenik noch guten Erfolg. Man löst hierzu je 700 Gramm gelöschten Kalk und Schweinfurterarün getrennt in wenig Wasser auf, gießt dann beide Flüssigkeiten zusammen und setzt soviel Wasser hinzu, daß die Gesamtwassermenge 700 Liter beträgt. Ml dieser Lösung wird an trüben aber trockmen Tagen gespritzt, so daß die Blätter wie bestäubt erscheinen. Ist der Belag verschwunden, muß jeweils bis gegen Anfang September hin alle 14 Tage bis 4 Wochen das Bespritzen wiederholt werden. Uebrigens ist ^iese De- snritzung nicht nur das beste chemische Mittel zur Bekämpfung der Raupen, sondern auch zur Vernichtung aller anderen fressenden und kauenden Obstbaumschädlinae also auch der Blattwespenmaden, der meisten Kaser aller Art usw. I». * Torfmull al« Bodcuverbefferungsmittel. Der Torfnu ll kann in manchen Fällen den mangelnden Dünarr ersetzen. Namentlich im Obst- aartm fördert er das Wachstum der Obstbäüm« in erfreulicher Weise. Schwerer Boden wird durch Torfmull leichter und lockerer; leichter Bo den wird durch ihn bündiq«r. Da Torfmull im Boden Feuchtigkeit an zieht und dort festhält, ist er besonders bei trockenem Erdreich ange bracht. Er darf aber nie trocken in die Erde gebracht werben. Kann man ihn mit Jauche oder Latrine durchtränken, so schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe. Man sollte darum Torfmull, wo es ov- gehtt zur Einstreu in Stallungen, Aborten usw. benuten. Man oe-- schafst sich dadurch ein vorzügliches Vodenverbessenmgsn.ittcl soft Vm Deuillfegnttcn kN Zu»f, Der Gemüsegarten erfordert jetzt viel Ardelt, lleberall macht sich da» Unkraut brr». Diese» entzieht aber nicht nur dem Boden viele Nährstoffe, di« sonst den Kulturpflanzen zu gute kämen, sondern wird, wenn man «» gewähren läßt, diese gar bald überwuchern, wodurch den selben Licht und Luft genommen wird, so daß sie «lmbiylich zugrunde gehen. Darum darf kein Gürtner, ohne an dem Tage gejätet zu haben, schlafen gehen. Täglich sind di« Beete auf Unkraut durchzusehen. Wenn man sich da» zur Regel macht, wird man -»»selben schon leicht Herr werden. Eine wettere täglich« Arbeit muß da» Hacken bezw. Lockern und da» Begießen sein. Fleißige» Hacken läßt nicht nur nicht das lknkraut aufiommen, sondern verhütet auch das zu rasche Austrocknen de» Boden» und fördert da» Wachstum der Pflanzen, indem in den aufgelockerten Boden Licht und Lust besser elnoringen können. Das Bewässern bat durchdringend und ausgiebig zu geschehen. Ein flüch tige« Ueberbrausen der Beet« hat wenig Zweck Darum nehme man in trockener Zett täglich nur einige Beete vor, spare dann aber nicht mit dem Wasser. Solche Beete können dann gut mehrere Tage ohne weitere Bewässerung aushalten. — Die Pflanzzeit hat im allgemeinen aufgehört. Erbsen und Bohnen werden behäufelt. Gurken und Kür bisse stnd zu beschneiden, Tomaten gegebenenfalls zu entspitzen und auf- zubinden. Bei letzteren werden auch all« in den Dlattachseln sich ent wickelnden Triebe möglichst zeitig entfernt. Zu dicht stehende» Ge- müse wird ausgedünnt. Als letzte Aussaat säen wir Wmterkohl, Ra dies, Salat, Frühkohlrabi, friche Bohnen und Kneifelerbsen. Mit Johanni hört die Spargelernte auf. Man läßt dann alle Pfeifen schie ßen und hält das Beet von Unkraut rein. Habt auch acht auf die vie- len Schädlinge mancherlei Art! Wer jetzt z. D. Schmetterlinge, bezw. Schmetterlingseier vernichtet, erspart sich für später das lästige und eklige Absuchen der Raupen. th. « Stangen- «md Buschbohnen. Nachdr. verb. Alle Dohnensorten stnd sehr empfindlich gegen Frost und dürfen daher nicht früher als gegen Mitte Mai gelegt werden. Bohnen lieben eine freie, sonnige Lage, durchlassenden, milden Boden, aber kein« frische Düngung. Eine größere Anlage Stangenbohnen nebeneinander gepflanzt, beeinträchtigt da» Ge- delhon, die Dohnen geben dann zu viel Schatten. Stangenbohnen sind zarter und feiner im Geschmack als Buschbohnen, letztere lassen sich aber auch dort anbauen, wo «s an den nötigen Stangen fehlt und verursachen weniger Kosten. Für die Aussaat sticht man mit dem Pflanzholz ein Loch und logt 2—S Dohnen hinein. Auf den Beeten gewöhnlicher Breite macht man vier Reihen. Die Anlage der Stangenbohnen ist mühsamer und wegen der Beschaffung der Stangen auch bedeutend kostspieliger. Bevor -i« Bohnen gelegt werden, müssen die Stangen gesetzt und mit Ouerstangen gut ver bunden sein. In weniger geschützten Lagen muß man bei Auf stellung des Stangengerüstes bezw. bei Auswahl der Beete Rück sicht auf die Windseite nehmen, sonst kann es passieren, daß später ein heftiger Sturm die ganze Anlage vernichtet. Dr. Horst-Bredow. Der Geflügelhof km Junk. Die grundlegende Arbeit für eine Zucht ist getan: die Brut ist im großen und ganzen beendet. Wenigstens für Zucktzwccke sollte nicht mehr gebrütet werden, da diese Spätbruten nur in den seltensten Fäl len noch bis zum Beginn der rauheren Jahreszeit sich voll und kräf tig entwickeln. Sie bleiben in der Regel minderwertig und infolge dessen unrentabel. Etwas anderes ist es aber mit Echlachtgeflllgel. Wo Absatz leicht möglich ist und annehmbare Preise zu erzielen sind, ist dieser Zweig der Geflügelzucht eigentlich das ganze Jahr hindurch zu betreiben, vorausgesetzt, daß die nötigen Aufzuchtsgelegenheiten vor handen stnd. Eine Ausnahme bildet vielleicht die Zwerghuhnzncht, da manche Züchter dieser Rassen behaupten, daß Iunibruten die schnittig sten Tiere ergeben. — Sobald sich di« Geschlechter unterscheiden lassen, sind Hähnchen und Hennen vorteilhaft zu trennen. Sie gedeihen bann besser. Namentlich sind es die leichten Nassen, die recht früh reif wer den und sich dann nur unnötigerweise schwächen würden. Gleichzei tig findet dann die erste Musterung statt. Alles, was aus irgend einem Grimde nicht für tauglich befunden wird, ist auszumerzen. Man spart dadurch nicht nur an Futter, sondern kann den Zurückgebliebenen um so bessere Pflege und Wartung zuteil werden lassen. Je nachdem man Sport oder Nutzzucht betreibt, wird die Musterung verschieden aus fallen. Der Sportzüchter darf kein Tier passieren lassen, welches nicht in hohem Grade den geforderten Raffenmerkmalen entspricht. Der Nutzzüchter steht nicht so sehr auf bloße Aeußerlichkeiten. Hat das Tier nur einen hohen Nutzwert, so spielt für ihn ein Fehler in der Feder, Kmnmform oder dergl. keine so große Rolle. Der Druteierhan- del hört auf. Die noch gelegten Eier konserviert man für den Winter- gsbrauch. Wer fließendes Wasser zur Verfügung hat, hat darin ein vorzügliches Konservierungsmittel. Man hängt zu diesem Zwecke die Eier, am besten in einem Drahtkorb, so in das Wasser, das alle Eier ständig vom Wasser umspült werden. So aiifbewahrt, halten sie sich bis zum Eintritt des Frostes wie frische. — Auf Reinlichkeit in den Ställen und Nestern hat man streng zu achten. Hitziges Futter darf nicht verabreicht werden, dagegen viel Grünes und stets frisches Trink- waffer. Da Weichfutter in der heißen Zeit leicht säuert, sind bie Fut terreste alsbald zu entfernen und die Futtergeföße stets peinlich sauber zu halten. Die brütlustigen Hennen, die keine Brut mehr machen sol- len, sperrt man in einen luftigen, Hellen Raum ohne Sitzstangen und Nester. Den Fußboden besprenge man ab und zu mit kaltem Waffer. Man füttere gut und reichlich. Je früher die Absonderung der brüti gen Tiere vorgenommen wird, je eher ist auch das Uebel gehoben. Gänse gehören jetzt auf di« Weide. Bis zum Herbst brauchen sie dann keine nennenswerte Futterzngabe. — Enten können noch ge brütet wenden; sie geben dann noch bis Oktober «inen saftigen Braten. Um dem Fleisch einen feinen pikanten Geschmack zu geben, mische man unter das Weichfutter kleingehnckte Kellericblätter. — Die Küken von Puten, Perlhühnern, Fasanen und Pfauen bedürfen sehr der Wärme. Dieses beachte man besonders in den ersten Lebenswochen. Nur an stillen warmen Tagen lasse man sie hinaus, schütze sie aber auch gegen grelle Sonnenstrahlen, Tau und Regen. Größere Puten treibe man, wie die Gänse, auf die Weide und Brachäcker. Auch im Taubenschlag sorge man für größt« Reinlichkeit und Lüftung. Die Nester sind täglich nachzusehen, um abgestorbene Eier oder tote Junge gleich entfernen zu können. Um einem Ueberband- nehmen des Ungeziefers zu steuern, spare man nicht mit Desinfektions mitteln. Ein Bad darf in keinem Taubenschlag fohlen. Das Waffer Ist täglich zu erset-en. Sobald flügge Junge vorhanden sind, hat auch hier eine Ausmusterung zu erfolgen. Brieftauben werden setzt schon m,f größere Reisen geschickt; auch beginnen in diesem Monat ge- wöbullch die Mettflüge. Landwirtschaftliches. Arbeiten de» Landwirte» du Junk. Nachdr. verb. Der Juni ist der erste Erntemonat und bringt eine Menge Arbeit. Im Felde ist das Hauptaugenmerk auf die Pflege der Saaten zu richten. Hacken und Behäufeln der in Reihen stehen» den Fcldsrüchte verschafft dem Sauerstoff freien Zutritt in den Boden und zu dm Wurzeln. Luzern«, Esparsette und Kleeschläge werden gemäht und verfüttert. Hinter der Senfe folgt d«r Dünger- wagen. Späte Lupinen, Futtermais, spätes Mengkorn zu Futter- zwecken wird gesät, Runkel- und Kohlrüben gepflanzt. Erntegeräte sind in Stand zu bringen. Auf den Wiesen ist die Heuernde im E - ^c. Heu, welches in der Grasblüte gemäht und ohne Rogen u"-rächt wurde, hat doppelten Nährwert. Eine frühe Heuernte > med ermöglicht «inen guten Grummetschnitt. Toe Bich erbeut sich des natürlichen Grünfutter» »der der Kein« «LtLtm oder verdorben«: Futtermittel v«Hüttrrai Ne Haven kn der Lelfim gett viel unter HW «mb KHM« m leiden und «vollen in dieser gelt doppelt sorgsam und liebevoll bchand«tt und gepflegt werden. Auch in d«n Rind-v ichställen ist bie Fliagenplag« zu bekämpft». Milchkühe, die «ine gute Weide haben, brauchen kein Beifutter. DK Schweine haben ebenfalls viel unter der Hitze zu leiden. Mm, sorge daher für kühl« Plätze, wo sie sich beweg«« können und wo möglich auch Gelegenheit zum Badr» haben. Kühlendes Grünsutter ist den Schweinen sehr zuträglich. Peinliche Reinlickstelt muß auch in den Gchweineställen herrschen. Bei den Schafen findet die Sommerlammung statt. Gute Pfleg« und Aufmerksamkeit sind er forderlich. Dr. Hovst-Br«b»m Grünfutter. Nachdr. verb. Die Srünfutterarten, di« am häufigsten zur Verwendung kommen, stnd: Gemenge von Iohanuisroggen und Zottelwick«, Luzerne, Esparsette, Mesengras, Rotklee, Senf, Gemenge von Wicken mit Erbsen und Hafer, Grünmai», Seradella und Rüben- blätter. Die angeführte Reihenfolge gibt die Folg« an, in der die verschiedenen Arten schnittreif werden. Don Esparsette, Rot klee und Wiesengrao kann man je nach Dod«« und Klima 2—3 Schnitte erwarten. Di« Beschaffenheit und Düte des Wiesenfuttev» ist sehr weiten Schwankungen unterworfen. Besonders wirkt die Beschaffenheit des WioseNbvdsns und die Zusammensetzung des Pflanze ndestande» auf die Güte des Futters ein. Di« sauren Gräser, die aus nassen und sauren Wiesen vorherrschen, wie z. B. Schachtelhalm, Riedgras, Segge, Binsen, Wollgras, beeinträchtigen die Güte des Futters sehr. An Pferde kann zwar ein solches Futter nötigenfalls verabreicht werden, nicht aber an Rindvieh. Saures Futter vuft im allge meinen Knochcnweich« hervor. Schachtelhalm ist besonder» ge» sah LI ich für Milchvieh, da er auf di« Milchergiebigkeit vernichtend einwirkt. Pferde jedoch vertragen ihn ganz gut. Auf entwässert««^ gut gedüsten moorigen Lehmw-iesen wächst das beste Futter. Be- inerkenswert ist, daß die Weidetiers das Futter an lehmigen Stellen mit Begierde ganz kahl fressen, wohingegen sie das üppig aus» sehend« Futter der nassen Stellen unberührt lassen. Die schmack haften und nahrhaften Süßgräser stnd erkennbar an dem runde», hohlen, knotigen Halm im Gegensatz zu dem kantigen, mit Morl gefülltem knotenlosen der sauren Gräser. Sind außer den Süß gräsern noch kleeartige Pflanzen und «würzig« Kräuter vor handen, so gewinnt das Futter ganz bedeutend an Wert. Ein solches Futter kann man als Normalfutter für Pferde und Rinder ansehen. Heu ist mit Hilfe von Sonne und Luft getrocknetes Grün» fütter. Zunächst gelten bei Beurteilung seines Futterwerte» di» Gesichtspunkte, die bei dem Wiesenfutter besprochen w-uvden. Di« beste Ausnutzung des Futters wird durch die Heuwerbung mittel» Trocknen erzielt. Die übrigen- Verfahren, wie die Bereitung von Braunheu, Sou er- und Süßpreßfutter usw. find nur als Notbehelf« anzuschen, wo dis klimatischen oder sonstigen Verhältnisse di« Dürr- heubsreitung nicht Mlasssm Dor allem kommt es bei der Heu bereitung darauf an, die Nährt rast des Heue» zu erhalten. Dies geschieht dadurch, daß das Futter rechtzeitig gemäht und mit mög lichst wenig Dlattverlusten zu Hsu geworben wird. Wenn da» Fretter zu spät geschnitten wird, so sind die Rohfaser bereits ver holzt, und je mehr dies geschieht, um so wertloser wird da» Heu. Auch der Alutterkornpilz hat sich dann schon angesiedelt, der be sonder» für tragende Tiere gefährlich Werden kann. Da sich dieser Pilz erst während der Blüte in den Achrsn mancher Gräser fest- setzt, so kann man drrrch rechtzeitiges Mähen seiner Entwicklung zuvorkommen. Di« Benutzung der Kleekräuter ist zur Erhaltung der gehaltreichen, leicht abbrcchendsn zartem Stengel und Blätter nur zu empfehlen. Der zweite Schnitt ist gewöhnlich zarter und nährstoffreicher als der erste; dies ist ober nicht etwa eine besonder« Eigenschaft, di« dem zweiten Schnitt eigentümlich ist, sondern kommt daher, weil er wegen der vorgerückten Jahreszeit in jüngere» Zustande gemäht wird. Da alle Heuarten nach dem Line ritten einer Art Selbsimhitzung unterliegen, dürfen sie erst verfüttert werden, nachdem dieser Vorgang beendet ist, was mehre« Woche« dauert. Rübenblatter und Rübenköpfe werden vom Risdvich gern ge fressen, sind aber nickst unbedenklich. Bereifte und angefrorene Rübeuabfälle sollten nie gefüttert werden. Da alle Rübenabfälle reich an Oxalsäure sind, dürfen solch« Abfall« nicht mehr als ein Drittel Les Tage-sutters ausmachen. Durch gleichzeitige Dar- rsichmbg von Schlsmmkreid« wird genannter Giftstoff in unschäd lichen Oxalsäuren Kalk umgewandelt, doch werden Milch und Butter durch Verfüttern größerer Mengen Rüb«nabfälle schlecht, die Butter weiß und brüchig. Getrocknete Rübenblätter und -köpfe, falls sie beim Trocknen nicht zu stark erhitzt sind, haben Leu Futter- wert von mittlerem Wiesenheu. Gesundheitsschädigend« Wirkimgen des Drünfutters können dann eintreten, wenn das Futter infolge zu üppigen Wachstum» lagert, oder wenn sich darauf Blattläuse in großer Menge ange- sicdelt haben. Besondere Vorsicht ist beim Uebergang von der Trocken» zur Grünsütterung geboten; sie sollte stets allmählich be ginnen. Dr. Horst-Aredow. Hauswirtschaftliches. " Kompott wi« ganz frische Früchte z» erhalte». Man nimmt je nach der Jahreszeit Kirschen, Stachelbeeren, Aepfel, Birnen, Pflaumen usw. Kirschen und Stachelbeeven werden nur abge wischt, erstere auch nicht ausgestemt und in keimfrei gemacht« Gläser geschichtet. Alsdann bedeckt man sie mit abgekochtem und wieder erkalteten Wasser. Run schneidet man von Seidenpapier Scheiben, die etwas größer sind als die Ooffnung des Glases, be streicht das erst« Blatt nur am Rande soweit es über das Gia» reicht, mit Milch oder Eiwcis und drückt es vorsichtig über da» Glas. Drei .weitere etwas größere Scheiben werden ganz be strichen, ebenfalls vorsichtig auf di« erste Scheibe geklebt und dann mit einem Faden um den Rand des Glases festgebunden. Run stellt man di« Gläser in einen nicht Ml mehr zu heißen Bvatofen, schließt ihn und läßt die Gläser einige Stunden darin stehen. Am besten ist es, diofts nach der Bereitung des Mittagessens vorzu nehmen, wo di« Hitze allmählich obnimmt. Sobald das Papier ganz trocken und hart geworden ist, ist ein luftdichter Verschluß her- gestellt. Härtere Dirnen und Aepfel, welche geschält und in Vierteln geschnitten stnd, werden einmal überkocht. Zwischen und Pflaumen kann man so einlegen oder auch, nachdem si« entsteint sind Man süßt beim Gebrauch und hat dm Geschmack wie frisch gelochte Früchte. L.-M. Rhcckarberkartoffeln. Zutaten: 2 Kilogramm Kartoffeln, l-l Liter Milch, 1 Kilogramm Rhabarber, 75 Gramm Zucker, etwas Salz, Dutter und Zwiebel. Di« Kartoffeln werden geschält, in Salz- waffer gekocht und beiß gestampft. Aus dem Rhabarber bereitet man einen Kompot, doch ohne Zucker und gibt diesen mit der Milch zu dem Kartoffelmus und verrührt alles recht innig. Darauf rührt man unter die Rhabarberkartofftln den Zucker, richtet sie recht heiß an und bestreut sie mit kleinen, in etwas Dutter hellbraun ge bratenen Zwiobelwürfeln. —en— «artofselpudding inst Rhabarber. Zutaten: 1 Kilogramm Kartoffeln, zwei Eier, Milch, Mehl, und etwas Marmelade. Au» den kalten geriebenen Kartoffeln, den beiden Eigelb, etwa» Milch und dem nötigen Mehl wird ein Teig hergestellt, den man aus roll cn kann. Diesen legt man zu K in «ine ausgefetteft Puddina- form. Dann bereiteten man aus Rhabarber und einigen Löffeln Marmelade, ein« Füllung, die man nach dem Erkalten mit dem Schnee der beiden Eier durchzieht und in die Form gibt. Darauf kommt der Nest des Teiges als Deckel. In einem Wafferbad kocht man nun den Pudding etwa zwei Stunden, worauf «»an ihn stümt und heiß auf dm Lisch dringt Man r«icht Hag« «im« Frücht «ml». .. -a»-
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