Suche löschen...
Erzgebirgischer Volksfreund : 09.01.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-01-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192101097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19210109
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19210109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-01
- Tag 1921-01-09
-
Monat
1921-01
-
Jahr
1921
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 09.01.1921
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
! Dom Landlag. Vs« film« W»t-aach»»f«1«« hat dar «ngedacken» Land- AG 4 Sitzung«» obgehatkn, von d»n« » km»« «lt Formalitäten ^üe* so «twaa gibt — noch!) di» dritt» mit langweilig«« R»gi«. I»n»«,v>n>ag«, und dl» Leid«» letzte« mit endlos«» Rodin d«r t. »nd L RsLnevgarnitur«» sLmttich«r Partei«» und ». T. »tcht min» brr umsanyreichen Gegenrod«» von Ministern au »gefüllt evar«» Ma« hat sich also »untzchist «lnmal »^tätlich ausgesprochen, wobei «atürlich an -tau«« und Wertvollem soviel «i« nicht» heraueg«- kommen ist. Sa» ist ja auch heutjutag« nicht der Zweck der Plenar sitzung«». Ma« rodet in ihnen nur »um Fenster hinaus, damit den Vöhl«» zu Gemüt, geführt- wird, wa» für Prachtkerl, st« gewühlt Dade» und wie dankbar st, s»t» müssen, so «in« Rogtenmg zu habe». Sa war für di« Minister und de» hinter ihnen stehenden Par- deie» deileib« kein« einfach, Ausgabe, den Irrgarten »«»sächsisch« Negierungopolittk al» «inen Part mit geraden und gepflegten We tz«» hinzustellen. Sowohl beiden Mehrheitlern al» auch bei den tzi»abhängigen mutzten «inig« Godcmtenverrenkungen stattfinden, Nicht «Swa d«a Bürgertum» ro»g«n, da» ja mit seiner Minderheit von zwei Sitzen al, etwa» Lurchau» gleichgültigt» behandelt wer den darf, sondern um der schönen Augen der paar Kommunisten iwlller^ welch« di« Rvgierungilein« tatsächlich in den Händen haben. Man ging über di, temperamentvollen Ausführungen der jüngsten Partei im Parlamente mit Nachsicht hinweg. Mit Behagen wurde »oa unabhüngiger Seit« büslAtigt, datz da» Regirrungspragramm «in« Kampfansage gegen da» Bürgertum sei. kein Minister wagte hiergegen ekva» eingirwenden. Und der Ministerpräsident lieh sich ohne Widerrede von der Bank der ehemaligen Kollegen im Minister elum sagen, datz er di« Demokratie verlerUnet hab«, ehe die kom munistischen Hähne dreimal gekräht hättest. Wir wissen, daß Hr. Vuck «in guter Taktiker ist und daß er über die Nützlichkeit de» Bürgertum» andrer Meinung ist, al» viel« Mitglieder der Links koalition. Deschalb nehmen wir sein Schweigen nicht tragisch, ob wohl ,» geelgnet ist, bei weniger einsichtsvollen Beurteil,rn Miß behagen hervorzurufen. E» gehörte nicht viel Prophetengab« dazu, wenn von der rech ten Seite behauptet wurde, daß di, Negierung mit ihren kommuni stischen Helfershelfern nicht weit kommen werd«. Einen kleinen Borgeschutack der werdenden Ding« gab» während der ersten Sitz ung nach den Ferien am entthronten Dreikönigstag. Der Polizei- Minister gehört derselben Partei an, -le vor genau einem Jahre di« Massen gegen da» Neichstagsgebändr tu Bewegung setzte, um die „Dolksregierung" zu stürzen. L» liegt «in« gowiss, tragische Ironie darin, daß der unabhängig« Hr. Lipinski am Donnerstag seine und seiner Genossen Regierung vor Proletariern durch di« Sicherheits polizei schützen lassen mußte. Wenn in Dresden kein Blut geflos sen ist, wie damal» in Berlin, so ist es dem Umstand zu cevdanken, daß dl, Radikaleren einsichtsvoller waren, al» die vabilalen Partei genossen Lipinski» vor einem Jahr«. Bei der Redeschlacht Über die ErwerbslosenfoÄ>«rungen, dl« un- ter weitgehend«! Assistenz der guhörertrtbünen ausgefochten wurde, waren die drei Linksparteien völlig unter sich. Don kommunistischer Selk wurde si« ausschließlich gegen die sozialistischen Parteien ge- sllhrt. Wen« der Anlaß nicht so ernst und di, äußeren Umstünde de» Kampf« nicht so unsagbar beschämend für da» Parlament ge wesen wären, würde man ein Gefühl der Schadenfreude nicht unter drücken können« Der große und weise Häuptling Fellisch au» Ehern- nitz mandte sich wie «in Aal, um e» nicht allzusehr mit den wirklichen Proletariern zu verderben. Derselbe Alarm, der heut« all« Schuld Len Kommunist«« in di« Schuhe zu schieben v«rsucht, nachdem sein» Zeitung in jahrelanger Arbeit den Boden für derartige Putsche vor bereitet und den „Armen und Elenden ihr tariflich Sprüchlein in Pi« Ohren geblasen" hat. E» ist ja di« Kampfe»weis« devartiger Demagogen, dann, wenn «» hart auf hart geht, di« eigen« Schul aus ander« abzuwälzen. Jedem «hrlichen Keri müssen Li« Kommu nisten mehr imponieren als Lie Fellisch«. Gir genieren sich wenig sten» nicht, di« Derantwortrmg für ihre Taten zu tragen. Der Landtag hat den kommunistischen Antrag, die Erwerbr- losenüeputationen zu seinen Beratung am Donirerstng zuzulassen, abgelehnt. Nach Verfassung und Geschäftsordnung mit Recht. Für ^brn Antrag haben außer den Antragstellern di« Unabhäng ig rn gestimmt. Fellisch» Blatt glaubt da» verschweigen zu müs- sen, es berichtet lediglich, daß der Antrag „mit großer Mehrheit" vbgelchnt worden sei. Es geht also um den heißen unabhängigen Brei herum, denn man will es mit dem anderen Bruder nicht auch »och verderben. Man kann nicht sagen, daß dl« ersten sieben Sitzungen für den parlamentarischen und demokratischen Gedanken geworben haben, «och daß si« dem Ansehen zahlreicher Dolksbotcn günstig gewesen sind. Au» den Kreisen der Abgeovdn«t«n selbst ist da» sächsisch« Parlament Trödelbude und Echwatzbud« genannt worden, eine groß« Meinung scheint man also nicht von der eigenen Tätigkeit zu haben. Da» Volk muß sich damit trAsten, daß aller Anfang schwer Ist, und daß «» vielleicht doch mit der Zeit gelingen wird, den Land tag zu dem zu machen, was «r «igentlich srin soll, d«r « r st « n Ar- b«it»stätt« de» Lande», Ueber bi« Demonstration am 4. Jamm, in Lhemnitz schreibt di« .Dolksstimme": v Der Ardeltslosenrat hatt« für Ehemnitz di« Arbeitslos:« und bl« Arbeitenden zu einer Demonstration aufgcrusen, wi« solche an allen größeren Orten vorbereitet worden waren. Di« Kommunisten waren -er treibende Teil; si« bedürfen von Zeit zu Zeit solch-r Ver anstaltungen um ihrer Partei willen. Die Sozialdemokratisch« Partei, das Gewerkschaftskartell und bl« Betriabsrätezentmle hatten warnend ihre Stimm« oegen die geplante Demonstra'ion erhoben; di« B«rantwortung muß den Kommunisten Überlassen werden. Da» Straßenkild wund« schon in den Bormitbg»stunden stark belebt durch kleiner« und größer« Züg« von Demonstrant«', di« durch die Straßen der Stadt nach dem Königsplatz zogen md dort Aufstellung naiMen. Bon >111 Uhr an sammelten sich hier die Demonstranten. Di« Arbeitslosen machten den Anfang; andere folgt«». Betriebsweise marschierten di« .revolutionären" Arbeiter verschiedener Iudustriewerke auf. Männer, Frauen, Jünglinge, Blvdchen und sogar Kinder befanL«» sich in großer Hchl unter den Denivnstranlen, die bis 12 Uhr in unaufhörlichem Anmarsch« zn- strömten. Der große Platz reicht« nicht an», alle zu sassm; di« au- avenzrnden Straßen wurden mit besetzt; toilwris, stockt« t« vtpa-»n«rt«h», , Mir» E N Üh» ßl«S «wn TAlko« l>« «mw« WWW« Ml kvmmuutst St «Inert rin, Bob« an di, V«vstwu>mlt«n. Er schildert, di« Not der Arbeitslosen, Lern, Forderung nach Arbeit und Brot und auf Einreihung in dn» Produktionsprozetz, di« auch von den in den Betrieben stehenden Akbritsbrüdern durch Be teiligung dies«! wuchtigen Demonstration unterstützt wurde. Mit dirsen sollten di» Arbeitslosen ähr Recht bet den maßasdonLen Stellen fordern uid dafür sorgen, datz « ihnen werde. Der Redner sng^ m a.r verlaßt euch nicht aus di« Betriebsräte, nicht auf die Stadt- und Kaadiagsadgrordnotrn; fordert di« Einberufung ein« Detriebsrätevollvechammlimg, zieht zum Rathaus und schickt «in« Deputation hinauf, di« «ure Forderung energisch «rtritt. Die heutig« Demonstration ist nur der Auftakt; wenn in den näckssten Tagen und Wochen «uv, Forderungen nicht erfüllt wer den, dann kommt in noch größer«« Massen wieder, al» heut«, wen« wir euch rufen. Im Anschluß an di« kurz« Ansprache formt, sich drr Zug, der vor da« Rat lau» zog. Dort begab sich «in« Deputation zum Ob?lHiirgermeIst»r, -er der Erwerbs losensrage schon in der ersten diesjährigen Stadtverordiwtonsitzung am Mittwoch gedacht hatte. Di« Deputation der Demonstranten wunde vom Bürgermeister! Arlart empfangen, der im Beisein de» Stab!rat» Gen, kraus« und de» Direktor» Feder vom Arbeitsamt die Wünsch« entgogen- nahm. Er versprach der Deputation, dem Landtaae aus tele graphischem Meg, di« geäußerten Wünsch« zu unterbreiten. Dev Sprecher der Deputation gab der Meng, -as Ergebnis der Be sprechung bekannt, worauf si« sich ruhig anflöst«. vor Auflösung de« Zur«« wurde von einem Kommunisten mitgeteilt,daß die Arb-iterschoft verschiedener Betriebe, z. B. -er Eisenbahnmerkstätten, der Sächsischen Maschinenfabriken, d» AN'schlneiMuik Germania, der Firmen GedrüLer Hübner, Reinecker, Riemann, Sächsische Wvbstudlfabrik u. a. l e rieb« « abgelehnt hätten, sich an der Demonstration zu beteiligen. Dann zerstreuten sich Li« Massen, von denen sich schon nach Beendigung der Demonstration aus dem königsplatze große Teile abgesplittert hatten. Dom Natlausplatz zog ein« Meng« nach der Maschl-enfabrik -Germanba", öffnete gewaltsam -as Tor und zwang Lie nah Arbeitenden, den Betrieb zu verlassen. Als ein stärkere» Pofizei- «ufgobot anrückte, zoarn dis Demonstranten, meist junge Leute, nach der Sächsischen Maschinenfabrik Kartmann, um mich dort zu versuchen, ditrch Gewalt die Arbeiter zur Stillseung des Be- triobes zu veranlassen. Nachdem ein starkes Polizeiaufgebot rin- getroffen war, zerstreut« sich di« Meng«, ohne daß der Zweck er reicht »rar. D.r Zurückhaltung der Polizei ist es zu danken, baß « bei diesem sinnlosen Eewaltunternehmen nicht zu ernsten Zwischen fällen kem. Soweit wir unterrichtet sind, ist es zu Zwischenfällen oder Zusammenstößen bei der Demonstration nicht gekommen. Die Forderungen de« Beamten und Eisenbahner. Berlin, 7. Ian. Im Nelchsflnanzministerium begann di« Be- sprrchung mit dem Deutscheu Leamtenbund und seinen Unterorga- nisationen. Der BeamteiMmd sirälsbt sich dagegen, daß die Erhöh- ung ter Teuerungszulagen nach den Ortsklassen abgestuft werde und findet -le prozentuale Erhöhung dieses Zuschlages, wie sie im Neichsverkohrsmlnistcrium mit den Eisenbahnern vereinbart wor den ist, zu niadrig. Andererseits hält da» ReichsfinanMlntsterium an der Staffelung nach Ortsklassen fest, um Ungerechtigkeiten zu vermeiden und will über dl« mit den Eisenbahnern vereinbarten Sätze nicht hinausgehen. Im N«Ich»o»rkehrsministerim» wurden üi« Besprechungen «lt de« Eisenbahn nm weitrrgeführL Berlin, 7. Ian. Versammlungen der Eisenbahivr der Berliner Werkstätten erklärten sich mit den Zug-Ltan-nissen Ler Negierung in Len Sschzchnerausschutz nicht einverstandem SI, verlangen LI« nochmalig« Urabstimmung der deutschen Eisenluchner über An- nähme oder Verwerfung der Nogierungszugesdändniss« bi» 17. Jan. Königsberg, 7. Ian. Detrlobsräteversammtungen der Eisen- kuchner verwarfen mit großer Mehrheit di« Abmachungen zwischen Len Eisenbahnern und dem Relchsverkehrsminilsterium al» unge nügend und forderlen di» Ausführung Le» Streikbeschlusses Ler deutschen Eisenbahn«. Dr. Wirth über das Finanzproblem. Berkin, 7. Ian. In der heutigen Sitzung de» finanzpolitischen AuSsckwssen -es Naich»u>lrtschnftsvote» b.vts Rei chssinarz-ininister Dr. Wirth di« Finanzlag« unü dieDcckung°al>sichten des Finanz ministeriums für das vorhandene Defizit dar. Drr Etat wirb neuevbngs dadurch ein, sehr erhobliche Belastung «rskhren, d ß da» kalfinett in ?kl-weserih-it de» Finanzmi-uisters bcschlessen bat, den Forderungen der Eisenbahn« entgegenzukommen. Fall» diese Fovdcrrmgen bewilligt werden, würde sich «ine Mehrbelastung von etwa sechs Milliarden Mark ergebe». Dazu kommen aber eventuell noch die Ersahansprückf«, welch« Gemeinden und Land«» au; den automatisch sich ergel-enden Zusatzfordenmgen ihrer Beamten er hoben würden. Der Finnn.zminister erklärte, daß er seine Stellung kavon abhängig machen wende, daß für Lie eventuellen Be willigungen auch -re Deckungen üchergestellt würden. Der Minister faßte im wesentlichen Tariferhöhungen dec Eisenbahn, Ü lShungen der Postgebühren neben verschiedenen Steuern al» Decdung^neg- llrlckelten ins Aua«. Da» Budget Les Jahres 1V21 wird na-b der Auffassung Le» FiimnMinisters im ordentlichen Etat einen Mehr bedarf von mindesten» sieben Milliarden Mark ergaben. Ein weiterer Ausbau der direkten Stauern sei unmöglich. Nach der bisherigen Steuerm«ihe-d« können di« endgültigen Bedürfnisse des Reiches, namentlich noch der Festsetzung Ler Entschädigung an die Feinde, nicht gedeckt werden. Dazu müssen neue Wege ring:schlonsn werden. Invbesonder« wind sich »eigen, Laß jede Finanzpolitik letzten Endes Wirtsclvftspolitik ist, imd t^nn wird bl? gr-o^» Stunde des Neichswirlschgstsrates gekonrnien sein, Lorrn daun ist der Rat der Sachverständigen notwendig. DI« Enden!« verlangt Beschränkung der deutschen Ltaatemmgahrv. Genf, 7. Ian. »Echo be Paris" meldet, -aß aus der b»vor- stchendrn Konferenz in Genf auch di« Beschränkung der deutschen Staateausg^ben und di« Beseitigung der Arbeitslosengelder in Derrtschland erörtert werben soll«, um dl« Leistungsfähigkeit Deutsch land» für Lie Wiedergutmachung zu hoben. » Minister Haenisch zum Marbvryer Student«rprozetz. Der preußisch« Kultusminister Haenisch, der bekanntlich die Lei der Thaler Affäir« beteiligten Studenten nach Ihrer ersten Frei- sprecluing al» Mörder beschimpft batte, hat an den Vorsitzenden der deutschen GtuLcnten5-bgift ein Schreiben gerichtet, tn Len, er sich noch einmal zu den bekannten Vorgängen von Thol« und Mechter- siedt äußert. Der Minister trägt in diesem Bries, dem nunmehr rechtskräftig geworden,» freisprechen Grkenntni» de* Sasseler Schwurgerichts Rechnung. behält sich jedoch s«in endgültige» Urteil bl» zur Erledigung Ler Verfahren vor, LI« augenblicklich nah pogen einige Studenten wegen Mißhandlung wehrloser Gefangen« schweben. Der Rachruf der Retch-regienmq «m Grab« Bethnuum«. Kohrnfinow. 7. Ian. An der Gruft Bochmann Hollwegs sprach Minister Le. Heinz, al, Beamtrog'« -er Reichsregierung fol gende Wort«: Im Nomen -er Neichsrogierung sa.-e Ich -e«n Reichs- lanzl« v. Drthaicnn Hollweg, -esse» sterblicher L-id b:«r zur ewi- g»t» kjuh» -«stattet wird« den letzte» Grug. .UeSerwund«« hat X sich «i>» La» Bild fein« P«rsdiiiichk«it, der«« Züg« unverrüc^,« z, die Herr,» sein« Freund« «timagrab«» sind. Er «ar berufen, in Ler furchtbarsten Prüfung unser«» vo«e» am «teuer zu stchrn. Eh« Ler Sturm Ubeüstoudea war, mutzt, « b«n schtcksalsvalttn Platz verlassen. Müßig wäre « zu fragen, ob « ihm HLN< gelingen können, La» Unglück ab»uw«nd«n, da» üb« un» heretngeLrochen ist. Wohl aber dürfen wir Li, Erinnerung srschaiten an j,n« Johr, d« Einigkeit in Kampf und Leid, di, vornehmlich fein politisch«» Werk gowesen ist, di« un» befähigt hat, länger» Zeit Lom Ansturm vb«r- mächtiger Gegner sdandauholten, und dl« auch für di, Zukunft wir ken wird. In allem Schmerz -er Gegenwart, tn dem wir ien« un- sagbar großen Leitung unsere» Volke» tn Ehrfurcht ««denken, dm». ken wir auch diesem Toten, daß « «inen guten kam«' gekämpft Hot. Ein Vorbild für un» all« in der Hingabe an lein Volk, ein G«ist, der gegen «in feindlich furchtbar« Geschick um oa» Dasein der deut schen Nation, um Wahrheit und Gerechtigkeit raiy, ein Etaai»- mann, Lem di« Betonung Ler ethischen Kraft« im Dölkerioben nicht leer« Wortgcpräng« war — so wird « Lcveinst vor Lem Urteil de, Beschicht« besteh«». Daß dirser Tag der Gerechtigkeit für ihn so sicher kommen wird wie für unser Volk, bi« fei -« Trost für alle« Lie um ihn trauern. / Abgeordnete gegen da» Dollbl«. Berkln, 7. Ian. Abgeordnete Ler verschieden«» Parteien haben im Reichstage beemtragt, Li« der Bierindustrie zigie-achten k82vüE Tonnen Gerste (die» sind 00 v. H. Les zur Verfügung stet«- » Gerstenvorrat«) vorläufig zurückzuhalten, bis bi« unmittelbar« Dolksernährung burch Gerste (Kasfve-E:satz, Kochgraupe, Preßhefe, Kindermehl, Malzextrakt, Suppen) gesichert ist. Di« Antragsteller sind der Meinung, daß dir Nahrungsmittel wichtiger sind al» „Dollbier", un- Laß Kranke, Kinder und stillende Mutter g"schützt werden nMen^ «h, an die Sicherstellung «in« Geimss« gedacht werLen darf. „ o Das neue Keer. Seit dem 1. Januar Hit da? deutsche Dolf von sechzig Millionen ein Heer von 109000 Mann, ohne schwere Ar tillerie, ohne Flieger, ohne TankSl kleinere Staaten, wi« Belgien, die Tschecho-Slowaket, Südslawirn, werden größere Heere unterhalten. Polen wird über 500000 erhalten. Das abgeschnürte Ostpreußen — Wehrkreis l — zählt dann noch 15000 Soldaten. Pommern, Mecklenburg und Schleswig-Holstein bilden den Wehrkreis ll (Stettin), di« Mart Brandenburg mit Groß-Derlln und ganz Schlesien vrn Wehrkreis lll; Sachsen nebst Provinz Sachsen und Magdeburg gehören zum Wehrkreis IV (Dresden); Württemberg, Baden und Hessen umfassen den Wehr kreis V (Stuttgart); daS rechtsrheinische Preußen mit West falen und Hannover den Wehrkreis Vl (Münster); Bay ern endlich bildet den Wehrkreis VIl (München). Jeder Wehrkreis entspricht einer Division mit drei Infanterie regimentern, einem Feldartillrriereglment, «inen» Pionier bataillon und Sonderfornratione». Drei Kavalleriedivi sionen — ohne Brcgadestäbe — verteilen sich aüßerüein! auf die Wehrkreise. Zwei Ncichswchrgruppeu7omluandoZ (Berlin und Kassel) stehen 'über den Wehrkreisen. Düs M'chswelirmlnlsterlum ist öberste KommcuÄo» und Der- wal ngs'ehörde zugleich, der Reichspräsident Träger der obe.^.m Kommanbogewült. Obwohl die ganzen Rheinland« Noch vom Felndbund« besetzt sind, werden die Garnisonen des RcichsheereS iup unbe ehten Deutschland so dürftig und. klein sein, daß nir gends mehr als ein Infanteriebataillon tn einer Stad» seinen Standort haben wird. Vielfach mußten die Batail lone sogar geteilt werden, um ein Mehr an Garnisonen zu ermöglichen. Aufgezwungen hat man ünS ferner «in ebenso teueres wie dem Volksbewußtsein fremdes Wehrsysisn. Wir haben nunmehr Söldner, denen ivir aus Mangel an Kolonien nicht jene Abwechselung bieten können, wie beispielsweise Eng land seinen Söldnern in seinem riesenhaften Kolonialreichs. Trotz all dieser Erschwernisse hat der Entwurf zuntz Wehrgesetz, der zurzeit usch den Reichsrat beschäftigt, ver sucht, ein brauchbares Heer zu schaffen und seinen inneren Aufbau der uns auserlegten Zwangshärte anzupassen. DaS Heer ist nun fertig. Seine Reduzierung von acht Millionen Kriegs-- und 800000 Friedenssoldaten auf die heutige Zahl, die Entlassung von fast 40 000 Offizieren, war ein Drama, das sich tn aller Stille vollzog ohne äußere Schwierigkei ten. Aber groß ist die Zahl der gebrochenen Existenzen. Zusammenbruch und Revolution haben dem Heere tiefe Wunden geschlagen, die Märztage des vorigen IahreS brach ten neue Erschütterungen. Das deutsche Volk muß seinem Heere vier Wärme entgegenbrtngen. Unter Mißtrauen kann es nicht gedeihen. OerMche Angelsgenheilen. * Der Landtag hielt gestern nur eine ganz kurz» Sitzung ab, tn der einig« Anträge erledigt wurden. * Der Verband Sächsischer Gewerbeschulm-inner tagte in Dresden. Befolduugssragen und die Verabschiedung deS BernssschulgesetzentwurfeS bildeten dis Hauptpunkte der Verhandlungen. Der Entwurf wurde nach längerer Aus sprache angenommen und den nachstehenden Leitsätzen zuge- stimmt: 1. Die Ausbildung der Gewerbelehrer findet an der höchsten Bildungsstätte ihres Faches statt. 2. Devs Praktiker hat ein« mindestens 5 Jahrs lange reine Praxis nachzuweisen. 3. Besonders gertante Praktiker, dir ihr«, pädagogische Befähigung dargeta» haben, können von Punkt 1 e. ntbunden werden, unbeschadet ihrer Gleichstellung mit allen anderen Gewerbelehrern. 4. Die Durchführung die-! ser Forderungen ist zu bewirken durch eine getrennte Porff nähme det v rhandenen BtldungIgelsgenheiten und drii finanziellen Schwierigkeiten entgegenkommenden Gewerde^ lehrerausbildung. * Bet Kinga-« von Relchsanltlh« <wf da» Reich«»»topf« Lärf«n solche ginrscheln« nicht mit eingcliesert mrrd-n, -i« b«r t» fällig gewesen sind. Nachdem nunmehr auch die Zinstchrine von» 2. Iammr 1V21 fällia geworden sind, muss«» sie künftig von -en Anmrhmestrllon zuriicqewicM werden. Ein« büsonder« Au-nai in« ist vom Sdeich.finanzministeril», für diricnigen Fäll« dervilllgt worden, in denen eine Bank bereits vor dem SI. D^"->n-.'er 1^20 den Auftrag zur -lbliefenma L«r Kriegsanleihe an eine Annahs e« stell» erhalten hat!« und hierüber eine Besil-einlgiurg ausgest ll» hat. In allen anL«ren Fällen «der, inrb«i'on-er« auch daun, wenn zwar die Bank vor d >.n S1. Dezember 1SLO ein« Zeichnung - e» ichelnigung ausgestzellt hat, aber der Kunde -i» Einlieferung selbst bewirkt un- Li« »vst nach Lem 2. Januar 1»21 tut, muß bec a.m 2. Januar fällia gewesene Zinsschei» »u»ückgtg»b«» wevd«» und unterliegt der kapitolertragstcuer. O Hartenst«!», 8. Ian. Erhängt oufgefunden wu,H« im Skin»» Wald« Ler 82 Jahve olk Weber Wildelm Arm Id von hier. De» kitt Maap s«h«iat Schritt «» Furcht vor Kttuf» g«t<m »q
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)