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Rah und Fern. O Die Beisetzung des Führers der „Emden". In BlaÄenburg erfolgte die Beisetzung der Überreste des Kapi- tänlentnants zur See von Müller, der als Führer der „Emden" berühmt geworden ist. Unter den Leidtragenden befand sich auch ein Vertreter der Stadt Emden, deren Ehrenbürger der Verstorbene war. Oberbürgermeister Zerbst hob die Verdienste des Verstorbenen hervor. Mit dem Gesänge: „Ich halt' einen Kameraden" schloß die Feier. O Methylalkoholvergistungen. Vor einigen Tagen haben mehrere Bedienstete des Rangierdienstes vom Bahn hof Berlin-Grunewald aus einem leerlaufenden Kessel wagen Rückstände des Inhalts sich angeeignet und hiervon getrunken. Nach dem Genuß traten bei den Bediensteten starke Vergiftungserfcheinungen auf, unter denen drei ge storben sind, während ein vierter mit dem Leben davon kam. Nach ärztlichem Gutachten liegt Methylalkoholvergif- tung vor. O Das Ende einer tausendjährigen Eiche. Die große Königseiche im Leuchterwald, einer Parkanlage im Westen der Stadt Leipzig, ist plötzlich zusammengebrochen. Der Baum, dessen Alter von Forstleuten auf rund 1000 Jahre geschätzt wird, hat schon zur Gründungszeit Leipzigs ge standen. Die Eiche war von ganz ungewöhnlichem Aus maß. Nach den Freiheitskriegen pflegten die Leipziger Bürger ihre Versammlung unter der Eiche abzuyalten. O Der Bock als Gärtner. Der Direktor der Wotsen- bütteler Landesbibliothek, Dr. Lerche, wird beschuldigt, zahlreiche Bände der Bibliothek für sich verkauft zu haben. Er wurde vorläufig seines Amtes enthoben, und es wurde eine gerichtliche Untersuchung gegen ihn eingeleitet. O überfall auf eine Fabrik. Ein dreister Naubübcrfall wurde in Berlin am Hohcnzollerndamm verübt. Dort be findet sich die Wagenfabrik von Rudolf u. Co. Nachf. Als der dort angestellte Wächter in der Nacht seinen Rundgang machte, wurde er plötzlich von vier dunklen Gestalten, die sich durch Verschmieren der Gesichter unkenntlich gemacht hatten, umringt und mit vorgehaltenen Pistolen gezwun gen, sich ruhig zu Verhalten. Er wurde trotz heftiger Gegenwehr gefesselt und an eine Bank gebunden. Die Räuber nahmen ihm seine Uhr, seine Waffe und die Schlüssel ab und eilten darauf in das Innere der Fabrik, wo sie für mehrere Millionen Magnete und Motoren ent wendeten. O Fünfzigmillionenspende für die Ruhrhilfe. Die Ling- ner-Odolwerke A.-G., Dresden, haben für die Ruhrhilse die Summe von 50 362178 Mark gespendet. Der Betrag ist dem Reichskanzler von dem Generaldirektor der Gesellschaft persönlich überreicht worden. 20 Mllionen von dem Be trage sind für die Ruhrkinderhilfe zu überweisen. O Die Breslauer Frühjahrsmesse. Wenn auch die Bres lauer Messe hinsichtlich der Erfolge für die Verkäufer weit hinter den bisherigen Messen zurückblieb, so hat sie doch im großen und ganzen besser abgeschlossen, als man nach dem Verlauf der ersten Tage befürchtete. Allerdings klagten manche Verkäufer, daß sie ohne Aufträge geblieben sind und die erheblichen Kosten der Beschickung vergeblich auf gewendet hätten. ' ' O Brandkatastrophe in der Mietkaserne. In Königs berg i. Pr. brannte ein dichtbevölkertes Haus vollständig aus. Da Treppenhaus und Decken aus Holz bestanden, hatte sich das Feuer mit ->b- r Schnelligkeit ausgebreitet. Eine Frau wurde erstick» ogefunden, drei andere In sassen des Hauses erlitten sehr schwere Brandwunden. O Wieder ein britischer Dampfer gesunken. Nach einem Telegramm aus Singapore ist der britische Dampfer „Nance" infolge Zusammenstoßes mit einem siamesischen Dampfer auf der Fahrt nach Singapore gesunken. 31 Per sonen fanden den Tod. O Die frühere Königin von Montenegro gestorben. Die frühere Königin Milena von Montenegro, die Witwe Nikitas, ist in Nizza gestorben. Bis zum Weltkriege hat Milena, die bis ins hohe Alter hinein eine sehr schöne Frau war, mit ihrem Gemahl in Eettinje ein oft geschil dertes patriarchalisches Fürstenleben geführt. Der Verlauf des Krieges zwang d«m das Königspaar zum Verlassen der „Schwarzen Berge . Eine der Töchter der verstorbenen Königin ist die Königin Helene von Italien. G Der Goldschatz Ohm Pauls. Aus Johannisburg in Südafrika wird gemeldet, daß ein ehemaliger Soldat in der Gegend von Pietersburg einen Goldschatz gefunden habe, in dem man die sogenannten „Krüger-Millionen" vermutet, nämlich das Gold,. das ehemals der Buren republik gehörte, und das während der Flucht den Präsi denten Krüger nach der Küste vergraben wurde. Es heißt, daß eine große Anzahl Goldmünzen und Goldbarren aus gegraben worden seien O D'Annunzio in der Kaiservilla. Aus Rom wird ge meldet: Die von dem deutschen Bankier Mendelssohn vor vielen Jahren dem deutschen Kaiser geschenkte Villa Fal- conieri bei Nom, die Wilhelm II. in ein Künstlerheim um gestaltet hatte, wird von d'Annunzio bezogen werden. Tür kischer Pascha und vieles andere noch ist er schon, jetzt wird er wahrscheinlich Kaiser von Rom werden. Vermischtes. Ein im Moor versinkendes Denkmal. Die Stadt Kyritz in der Priegnitz hat im vorigen Jahre für ihre im Weltkriege gefallenen Söhne ein Ehrendenkmal errichten lassen. Das 4^ Meter hohe Werk aus Muschelkalkstein ist eine Schöpfung des Berliner Bildhauers Professor Lim burg. Der Künstler hat sein Werk auf einem vorhandenen, von der Stadt erbauten Fundament errichtet. Bald nach der Aufstellung fing der 300 Zentner schwere Steinkoloß an, sich nach der Seite zu neigen und mit dem Fundament im Moorboden zu versacken. Alle Hebeversuche waren bis her vergeblich, und das Denkmal verschwindet langsam, aber sicher im Erdboden. Gut Holz! „Parlamentarisch" kommt von Parlament, und man versteht daruner so etwas wie würdevoll und an ständig. Was nicht „parlamentarisch" ist, ist im Verkehrs ton der guten Gesellfchaft nicht angängig, sollte es wenig stens nicht sein. Man könnte nun meinen, daß alle Par lamente Wert darauf legen, sich zur guten Gefellschaft zu rechnen und sich leidlich anständig zu benehmen, um den« Worte „parlamentarisch", das ihnen seine Entstehung ver dankt, zu weiterem Ruhme zu verhelfen. Und nun lese .man dieses: Im rumänischen Parlament fielen dieser Taae WHWWWWSWMWWMWNWWWBWWWSMWMM M>NWM!WMWW« die Abgeordneten der Opposition, weil einem der Ihrigen das Wort entzogen worden war, mit Stöcken über die Re gierungsvertreter her, worauf sich im Sitzungssaal eine solenne Holzerei entwickelte. Es kam zu einer regelrechten Schlacht, an der sich schließlich auch das Tribünenpublikum, das in den Saal eingedrungen war, beteiligte. Dreißig Abgeordnete, die mehr oder minder schwere Verletzungen davongetragen hatten, bildeten die Strecke. Nachdem man sich so in Hausknechtsmanier ausgetobt hatte, wurde man wieder „parlamentarisch"! > , A. A. A. A. A. A. A. Das ist kein Naturlaut anrüchige Art, das ist keine Tonleiterübung einer gottbegnadete! Sängerin, und das ist auch kein Buchstabenrätsel: das ij vielmehr die wunderhübsche Abkürzung einer Firma, dn als erste auf der ersten Seite des neuen Berliner Telephon buches steht. Oder ist es vielleicht doch ein Preisrätsel! Denn als Erläuterung steht hinter dem AA-Gestammel ii Klammern: „Adäquate Anfertigungssiätte aller Amput. an zul. Ausrüst. Appar." Gott, mein Gott, was mag das NU auf deutsch heißen? Und wie muß der arme Mensch, de die fürchterliche Aufgabe hatte, die sieben A-Worte auszu knobeln, geschwitzt haben! Nicht auszudenken, was ge schehen würde, wenn jetzt jemand mit acht oder noch meh> As käme, um das Kommando des ganzen Telephonbuchei zu übernehmen. Die Firma mit den nur sieben As wär« dann ja vollständig „aufgeschmissen"! Der Friedensvertrag im Film. Der monströse Frie- dcnsvertrag von Versailles wurde jetzt in Berlin als Film vorgeführt. In anschaulicher Weise ist der wesent liche Inhalt des schandbaren Diktats der Ententebrüdel zur Darstellung gebracht worden. Man wird bekanntge macht mit den Gebiets- und Bevölkerungsverlusten Deutsch lands, mit der Zertrümmerung unserer Verkehrsunter nehmungen, mit den von Bosheit und Niedertracht dik tierten Aderlässen, die sich Landwirtschaft und Industrie, gefallen lassen mußten, und mit vielen anderen Dingen,! Vie am grünen Tisch unter der Mitwirkung und dem sah bungsvollen Segen des Vierzehnpunktemannes aus Dollarika, der offenbar schon damals an Gehirnlähmung litt, ausgeheckt worden sind. Man wird auch Zeuge der Deutschland aufgezwungenen Abrüstung, die so sinnlos gehandhabt wurde, daß Motoren, Wunder der Fein mechanik, nicht der Industrie zugeführt werden durften, sondern in sinnloser Wut zerschlagen wurden. Man sollte diesen Film ins Ruhrgebiet schicken und Herrn Poincars zur Besichtigung des verbildlichten „Friedensdokuments^ einladcn! — Eine friedliche Besetzung von ganz Deutschland und alle: Städte und Stuben, in denen deutsch gesprochen und gedach: wird, erreichten seit vielen Jahren schon die Meggendorfer-Blät- ter, dank ihres Herzeiquickenden Humors, ihrer harmlosen Früh» lichkeit und ihrer treffsicheren Satire, sin jeder neuen Nummer beweisen sie wiederum durch Wort und Bild, daß es immer wie der möglich ist, dem grauen Alltag heitere Seiten abzugewinnez und der trüben Zeit wenigstens auf Stunden wieder ein freund liches Gesicht zu geben. Das Abonnement auf die Meggendorfer- Blatter kann jederzeit begonnen werden. Bestellungen nimm! jede Buchhandlung und jedes Postamt entgegen, ebenso auch del Verlag in München, Residenzstr. 10. Die seit Beginn eines Vierteljahres bereits erschienenen Nummern werden neuen Abon nenten auf Wunsch nachgeliefert. Im Immch. Dienstag den 20. März 6 Uhr Uebung. Hierauf Kommando^ Sitzung bei Pätzold. D. K Gasthof „Weitzer Adler". Dienstag den 20. März abends Uhr Oeffentl. Prüfungs-Konzert von der Etadtkapelle. Der Eintritt ist frei, freiwillige Beiträge für die Unterstützungs kasse armer Musikschüler werden dankend entgegengenommen. Anschließend: Ein feines Tänzchen. Zahlreichen Besuch erwartet «rr E. Römisch. Selle Ziege, Hase, Kanin, Katze, Fuchs, Marder Iltis u. Maulwurf sowie alle anderen, auch SWivolle u«d RMme kauft von Fleischern, Förstern, Händlern und Privat SS« A. Ms, Dnsreil-N., Böhmische Str. 1?. ,v Sommer-Joppen große Auswahl (verschiedene Farben) jetzt noch billig I 12 500—25000. — Pa. 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