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Erzgebirgischer Volksfreund : 31.03.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-03-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192003310
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19200331
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19200331
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-03
- Tag 1920-03-31
-
Monat
1920-03
-
Jahr
1920
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 31.03.1920
- Autor
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«w PrHWm»,« zu« Kanzler«»*, «tn WaffenstMstandsangeboL in der er sein Verhältnis zu der Regierung Kapp und den Vor- , gängen im einzelnen darlegt. Zn dieser Erklärung werden die gegen ?! ihn in der Oeffentlichkeit erhobenen Vorwürfe al» unrichtig zurück- gewiesen. General Ludendorff hat sich dem vom Reichsgericht be- "l stellten Untersuchngsrichter zu jeder von ihm gewünschten Aufklärung M. zur Verfügung gestellt und zugleich erklärt, daß er in die Klar- stellung der Angelegenheit durch Erwiderungen auf Presseangrlffe OerMche Angelegenheiten mit der Noske Hagen, 30. März. Der Aentralrat der Bollj land und Westfalen ' - --- Vetomrng dar« mokratst in Dei nen zivtlisterte» kommeirden Was Anzeigen für di» Oster-Nummer müss« bis Donneretag mittag ausgegrd« «rd«, sonst kann di« ncht-eivg* Aufnahme nicht gewähr- leistet werden. SesMssselle -er »krser. rorksfreva--. Berlin, LS, März. General Ludendorff hat durch Rech:anwalt Dr. Alsberg eine Erklärung an den beim Reichsgericht bestellten Untersuchungsrichter, Reichsgerichtsrat Oehlschlägel, richten lasten, in der er sein Verhältnis zu der Regierung Kapp und den Vor ¬ recht hat der Reichskanzler mit stärkster iesen, daß Erhaltung und Schutz der De- hmlde da» gemeinsam« Interest« der gcm- it ist. Da» Bewußtsein, daß wir in der die Gache ganz Europas führen werden, stärksten Schwung verleihen. Dir Sozial» Vie Reichstagewahl«, am IW. Mak. Frankfurt, 29. März. Wie die »Franks, gtg/ erfährt, werden die Wahlen zum Reichstag voraussichtlich am 80. Mai stattfinden. Eine Erklärung Ludendorff». sMegVw, ». mmaerMv, mlnvemanu-nw» un» ander« da» Verfahren Vy«n Hochverrate» «ingeleitet ist. Soweit dl« Genannten nicht in Haft sind, ist Steckbrief erlassen. Da» Vermögen ist beschlagnahmt. Dege« der Verfolgung Traub» ist dei der Nationalversammlung !*i» Antrag «tng«gang»n. Di, Angelegenheit befindet sich b«t den deutschen Gerichn«^ »st dürfe» dazu vertraue» hoben. stellung der Angelegenheit durch Erwiderungen auf Presseangrlffe seinerseits nicht eingreifen «erbe. Di» Nachricht, wonach General Ludendorff sich in Dänemark aufhaltr, ist unzutreffend. General Ludendorff denkt nicht daran, sich einem etwaigen Verfahren durch di» Flucht zu »ntzieh»n. Wst da» Retchsnxhrwtntsterim» mitte Et, haben » a. folgend« Offizier« ihr« Verabschiedung «Lei»» ad« sind tu ihre» Stellung«, «rsetzt wo«»« Berlin, 29. März. Grmeral Lüttwitz. M«t d«n am 18. Mär, di« Schutzhaft angeoronet wurde, ist geflüchtet. Di« Kommandantur Berlin hat Haftbefehl g«g« ihn «lasten» demokratie ist bereit, dies« Kampf zu führ««. Nicht für di« Koali- , tion, ab«, für sich salbst und für di« Arbeit« der ganzm Welt. Die „Deutsch» Mg. tztg.* nennt die Red» de» Reichskanzler» > «in» scharf» Absag» gegen alle Diktaturversuch«, ob si« von vrcht» ! oder von link» kommen. Wenn die Recht* gehofft haben sollte in idem von ihr Jo häufig mißbrauchten Schlagworte von der notwen- d-igen Einhettsstcont gearn da» Gespenst di» Bolschewismus »inen 'Blitzableiter für di« Schuld am verbrechen Kcwps und sein« Ge nossen zu finden, so waren die Worte Les Reichskanzler» für sie eine Enttäuschung. dem Hause vorzulegen, zu dessen Bewältigung es mindesten» noch eben so viel Jahr« zusammenbleiben müßte, wie ihm allenfalls Wo chen beschieden sind. Der Anarchie von link» gegenüber bewahrte Herr Müller seine ganze Ruhe, seine ganze Würbe rmd erklärte, di« Regierung werde das schon machen und dann mit Volldampf den Wählen entgegeneilen. Der Feind steht recht». Die „Kreuzztg.* äußert, wenn der Kanzler unirrem Blatte einen Vorwurf daraus inackt, daß wir von der blühenden Vater landsliebe Kapps und seiner Genossen gesprochen haben, so möchten wir dem heutigen Leiter der Geschick« unseres Vaterlandes vor Au- gen halten, daß es zweierlei ist, ob man «in« Tat an sich gut heißt oder da» moralische Motiv würdigt. Dar „Berl. Lagebl/r Je entschlossener, je tatkräftig« di« R«- gi«rung da» verwirklicht, was sie häute durch den Kanzler ange- kündigt hat, um so mehr wird sie ihre Stellung in der Überwiegen den Mehrheit des deutschen Volke« befestigen. Dann wird man auch nach einigen Wochen guten Mute» in den Wahlkampf gehen können. Da» «in« Wort steht al, Mittel über d»r Tür d«s neuen Ministeriums: Handeln. „Voss. Zig-*: Das Programm, das Müll« al» Ehef fein«» Kabinetts entwickelte, wich in nichts von dem Proß ramm der alten Regierung Dauer ob. Mit energischen Aufrufe» und Ultimaten an di« Note Arme« allein wird auch die Regierung Müll« nicht» schaffen können. Eb»nsow«nig wie L« notwendige Demokratisierung und Umformung der Armee nicht mit Reden und Prvgvammsätzen bewerkstelligt werden kann. Dian wende für dir Beseitigung der Unrnchen im Ruhrgebiet nur im äußersten Notfälle dieMilnärmacht an. Der Säbel darf niemals di« Phantast« d«s Politikers ersetzen. Eft» »euer Depeschenbüro. München, 29. März. Ein deutsche», von keiner Seit« beein flußte» Depeschenbüro, stet von jeder politischen oder sonstigen Be einflussung, ist in Bildung begriffen. Da» neu« Nachrichtenbüro soll einen internationalen Nachrichtendienst verbreiten, um di« deutsch» Presse derartig zu unterrichten, daß Tendenznachrichten mög lichst ausgeschaltet ««den. Der Sitz der neuen Telegraphenagentur soll nicht in Berlin, sondern in Mitteldeutschland sein. Haag, 29. März. In Ni«uw»diep ist der deutsch« Mlnenfeg« U. Z. 18 in Begleitung «in« holländischen Torpedoboot» eingetroffen. Dieser Minenfeger fuhr einigx Tage in d« guids« herum und kam dann nach Amsterdam, wo der Kapitän »«suchte, das Fahrzeug zu verkaufen (?). Während « einen Käufer dafür sucht«, fuhr die an Bord gebliebene Mannschaft mit dem Schisst welter und kam nach Urk, wo zwei Mann desertierten. Sech» Mann blieben noch an Bord. Die holländisch» Regierung wurde von dem Vorfall benach richtigt und sandte sofort einen Torvedojäger au», um da» Schiff festzunehmen. Da» Schiff ist nun in Nieuwedtep interni«t, vis ein« weitere Entscheidung getroffen ist. Hagen, 30. März. D«r Aentralrat d« Dollzug»rSst von Rhein- land und Westfalin Lat an bi« R»tch»r«gi«vng »legraphisch «inen Maffenstillstand-anaebot gemacht. Darauf ist vom Reichskanzler Müll« folgende Antwort «ingegangen: „Weiter« Verhandlungen sind mit Rücksicht auf di« Bielefeld« Abmachungen und di« Lage im Industriegebiet unmöglich. Di« Erfüllung der von der Reichs- regierung gestellten Bedingung«» ist di« einzig» Lösung. Di« Frist läuft bis Dienstag mittag/ Nicht Lm» sonder» Wirch. In letzt« Minut« hatte der zum Reichsfinanzminister aus«- sehene Geheimrat Cuno von der Hapag sich entschlossen, den Posten nicht anzunehmen. Ms Grund gab « in «inem Telegramm an den ReichspräsidentenWiderständ« ttischer und außerparlamen ¬ tarisch« Art ary di« ihm di« lichtest nehmen würden, die Ver antwortung für «ine sachlich« rung der Finanzgeschäft* zu tra gen. Da» Ministerium üb darauf Dr. Wirth (gentr.) der Nichtfachmana ist. Verein» zum Direktor ernannt worden. Schwarzenberg, 30. Mär» Büroassistent Mayer b«i de« Amtshauptmannschaft ist an da» Ministerium de» Innern nach Dresden «rsetzt worden. Schwarzenberg 80. März. Oesfeatlich» aemeinfchaftliche Sitz ung der stÄtischen Körperschaften am 26. Marz. 1. Beschlossen wurde die Auf en für jede Stadtverordneten- sitzung von v auf 7 Mk. und r di« AusschußsitzuriDeu von 3 auf 6 Mk., für dir Neuwelter Mitglied« von 4 auf 6 Mk. zu erhöhen. Die Aufwandsentschädigung für den Stadtv«vvdnet»»»orst»h«r wurde von 390 aus VVO Mk. jährlich «höht. Stadtrat Köthe und Stadtv. Wols betauten, daß iHv« Tätigkeit nach wi« vor ein« ehren- amtliche sei, und di« Beträge nur als ein« Entschädigung für Klei» devaufwand und Beköstigung darstellen. Lieb« würde gesehen, «» würden statt de» Geldes noch Ledensmittelrnarken au»g«a»bei», denn bei den vielen und langen Sitzungen reichen di« rationierten Lebensmittel nicht aus. Die Einrichtung von Anfänger-Zeichen kursen und eines offenen Zeichens«»!« in Ler Handels- und Ge werbeschule wurde gutgeheißen und soweit Abendstunden in Frag« kommen, 300 Mk. pro Stunde und Jahr bewilligt. Für baulich» Veränderungen in der 1. Bürgerschule wurden weitere 35000 Mk. bewilligt. Durch die Ausbezirkung Erlas au» der Dermsgrüner Schulgemeinde verlangt diese Uebernahme eine» Fünftel» einer 20 000 Mk. betragenden Schulanleih», sowie Abfirrdui» für den Gteuevau»fall, da Erla im letzten Jahre ra. 10000 Mk. Steu«rn aufgebracht hab«. Es wurd« beschlossen, da« Anstihefünfstl zu übernehmen, di« Steuevabfindung dagegen abzulehnen. Der Ein führung einer Tanz- und einer Kinosteuer stimmt« man zu. Dies» Steuern sollen al» Eintrittskartrnsteu« zur Erhebung gelangen. Für gewöhnliche Tanz- und Deveinsvergnüg«» w«rdeu bO Pfg. und bei Masken- und Kostümfesten 1 Mk. erhoben. Al» Kinosteuer wrvden erhoben bei einem Eintrittspreis« bis zu 10 Pfg. 2 Pfg., 11-80 Pfg. k Pfg., S1 Pfg. bi» 1 Mk. 10 Pfg., 1 Mk. bi- 1.50 Mk. 15 Pfg., vis 2 Mik. 20 Pfg., darüber hinan» ,e 10 Pfg. mehr. Di* Denehmigungsaebühr für Tanzvergnügen, die nach wie vor «ho ben wird, wurde auf La» Doppelt« «höht. Bon sozialdemokrati sch« Seite wurde betont, daß mit LieserSteurr gerade die Arbeiter- bevölkerun« getroffen würde. Stadtv. Nagler »»einte, man soll* dann da» Tanzen schon lieb« ganz verbieten. Stadtv. Wolf meint, daß Evnstdenkende setzt sowieso nicht tanzen würden. Diejenigen aber, die die Schwere der Zeit noch nicht verspürten, könnten auch «tröst noch di* Lanzsteu« tragen. Stadtv. Krause glaubt«, daß di» Tanzsteuer nur für öffentlich« Tanzvergnügen eingeführt «er den sollt». Stadtvat Köthe hält di« Steuer von VO Pfg. in ein« Zeit, in der man 35 Pfg. für eine Zigarette ausgibt, nicht Mr zu hoch und empfivhlt di« Annahme der Vorlage, zumal ja ein Teil der Einnahme für di» Schulkinderspeisung verwendet werden soll. Gegen 2 Stimmen wird di« Vorlage angenommen. Einem Nach trag« zur Gmneindesteuerovdnung über Erhebung von Einkommen steuer auf da» 1. Vierteljahr 1920 wird zugestimmt, nachdem 50 v. H. de» für 1919 «zahlten Steuerbetvag» für diese» Vierteljahr er hoben werden. Dies« Nachfovderung ist durch Land«»g«sttz vom 28. 2. 1920 zulässig und mißt» von dieser Ermächtigung Gebrauch gemacht werden, oa Mr laufende» Vierteljahr schon ein Mehrbedarf bei der städtischen Kaff« von va. 160 000 Mk. vorliegt, wozu die Schulen besonders beitragen. Für di« Erbauung von Dop ¬ pelwohnhäusern am Gehringsberg wurden 250 000 Mk. bewilligt. Stadtv. Nagler fragt« an, warum LleDachdeckerarbriten nicht «inem hiesigen Gewerbetreibenden übertragen werden sollen, ob etwa wie der wegen «ine» kleinen Mehrbetrag» die Ausschließung «folgt. E» wurde daraufhin mitgrteilt, daß die in Frag« kommend« Firma Walt« Aue «in Neuweiter Betrieb fei und von den beiden hiesigen Dachdeckern Ler eine gar keinen Kostenanschlag eingereicht, der an dere um 7 Mk. pro Quadratmeter teurer sei und dabei einen Schie fer angeboten hab«, der sich für kleinere Häuser bei vorkommendcn Reparaturarbeiten zu teuer stell«. Der Dollzugrrat hatte ursprüng lich 5000 Alk. verlangt und der Rat darauf hin eine Ausstellung für Schwarzenberg verlangt und inzwischen SOO Mk. abschlägig zah len wollen. Stadtv. Schröder hielt Liesen Weg nicht für gangbar. Di« s. gt. ausgestellten Posten seien nötig gewesen, um in den »rn- sicheren Tagen dir größeren Lebensmittelvorrät« zu sichern. Die betreffenden Leute verlangten jetzt ihre Entlohnung. Sie sei auf 3 HO Mk. Mr di« Stunde festgesetzt worden und beträgt rund 1000 Mk. Hierzu kommen noch Dvuckkosten usw., sodaß zusammen 1908 Mk. von Schwarzenberg zu zahlen feien. Nach längerer Debatte, in d«r Stadtv. Nagler noch anführte, daß er, wenn di« Berichte der bürgerltchen Zeitungen richtig sind, die Handlungsweise Hölz in Auerbach verurteilte, da es eine Räubcrhauptmannsyolitik sei, wurd« Lie Summe bewilligt. Eibenstock, 30. Njärz. Der Rat hat auf ein Gesuch de» Kranken- kaffenverbande» im Bezirk Schwarzenberg beschlossen, diesem zur Be gründung eines Genesungsheims in Obermlttweida eine Beihilst von 1000 Mark zu bewilligen. Schönheide, SO. Mär». Auf frischer Tat wurde «in hiesiger Einwohner beim Einbrechen ertappt. Mit Nachschlüssel öffnete « abend» Len Lagerraum eine» an d« oberen Straße gelegenen Dürstenfabrikationegeschäftes. Kinder beobachteten die» und er statteten Meldung. Als di« Inhabn ihren Lagerraum betraten, versucht« der Einbrecher zu entkommen. Die» wäre ihm auch ge lungen, wenn er nicht über den um di» Wiese gezogenen Stachel draht hinweggestolpert wär«. «OOS M«m Trappe« »« Mit «fier. Aachen, 29. März. Di« vor Münster liegenden R«tch»wehr truppen sind auf di« Stärke von VS 000 Mann gebracht worden. Imnier noch rollen Eisenbahntransport« mit n«u«n Truppen Hera«, di, mit Panzerwagen au»«rüst«t find. Der Retchswehrkomman- bant erklärt», dl« Stadt Münster sti außer Gefahr. Berlin, 29. Mär». Di* Bollzugsrät» Mülheim «nd Duisburg tr«ten nach «st vor auf La» radikalste Mr Li« Weiterführung de» Kampfe» «in. Auch bst Roten Truppen an d« Front denken trotz schwerer Verlust», die st« gestern «litten haben, nicht an U«b«gab«. Gesstrn lststn zahl» eich» Verwund«stntr«m»porst von L« Front in Essen »in. " Chemnitz. Der Vollzugsrat erläßt folgende Aufforderung an di« Arbeiterschaft von Chemnitz: Die Bezahlung der Streiktoge ist bis auf 46 Unternehmer durchgefllhrt. Es wird weiter versucht wer den, die Bezahlung in den noch ausstehenden Fällen dnrchznbrücken. Ein Rest wird jedoch übrig bleiben, der nicht von den Unter nehmern bezahlt werden kann, weil nicht» da ist. Der Arbeiterrat hat weiter eine Anzahl Ausgaben, Mr die keine Deckung vorhanden ist. Um alle diese zu deckens ersucht der Dollzugsrat deshalb di» Betriebsräte, von jedem Arbeiter einen halben Siundenlohn einzu» kassieren und das Geld im Diktoriahotel (der Sitz des Vollzugsrates) abzuliefern. ' Plauen i. V. Am Montag traf hier ein Automobil aus Falkenstein «in, dessen Insassen folgendes Flugblatt zur Verteilung und zum öffentlichen Anschlag brachten: Bekanntmachung! Wir haben gestern, Sonntag, den 28. März, bei dem KaffeehauÄnsitzer Trömel in Plauen 100000 Mark be schlagnahmt, und zwar deshalb, weil in Ler am Freitag stattgefun- oenen Bllvgerratsversammlung von den Bürgern in Ler gemeinsten Weise gegen Li« Herrschaft der Arbeit« gewütet und Ler Antrag gestellt wurde, daß sich nun Loch endlich einmal jemand finden müsse, der sich di« aus denKommunffien Hölz ausgesetzt« Belohnung verdiente. Wir verpflichten Len Bilrgerrat und all« m Frage kom menden Kreist, den Kaffeehausbesttzer Trömel für die beschlag nahmte Summ« Zahlung zu gleichen Teilen zu feisten. Weiter for dern wir von Lem Bürgerin in Plauen, daß er wöchentlich ein» Gunn« von 100000 Marl für Lst Rost Gard«, di« im Vogtland gebildet wird, aufbrinat. Dst »rsst Rast ist fällig am Diänstag abend 9 Uhr. Sollte bst Summe bi« zu diesem "ettvunkt nicht im Schlosse Kalkj-nsiem ein-elrojseu jein, jo Huben sich die brsitzendetl Bölcke »nd v. veerfelde nicht bei den Kommunisten. Berlin, 29. Mär». Einer Bitte Ler Hauptleut» Bölck« unL v. Beerfeld« «ntsprecheno bestätigt da» Rilch»w«hrminist«rtum, Laß diese beiden Herren durch Bovlag« einwandfrei« Derso-nalpaptere ihre Anwesenheit in Berlin nachgewiesen haben. Hiermit sind alle Gerüchte über Li« Beteiligung Lies« Offiziere an dem Ausruhr im Ruhrgebiet hinfällig. FalfchmÄdnng ÜL« Krupp. Essen, 29. Mär». Da» Gerücht, daß bei der Firma Krupp Munition für die Rote Arm^ hergestellt werde, wird von der Direktion de» Werke» auf da» entschiedenste bestritten. Ei« belgische» Ultimatum an di« Rost Arm«. Aachen, 29. Marz. Da mehrere Granaten in di« Umgebung de» von den belgischen Truppen besetzten Fort» Blücher gefallen waren, sandte der belgische Kommandant einen Parlamentär nach Duisburg mit dem Auftrage, der Roten Arm« »in Ultimatum zu überreichen. Der Kommandant der Roten Arme« entschuldigte sich und erklärst, daß es sich um einen Irrtum handel«, und d« Befehl gegeben word«n sei, da» Schießen einzustellen. Vst vpf« l» Halst. HÄst, 29. März. Di« Zahl L«r in d«n Stratzenkämpfen in Hall« gefallenen Zivilpersonen b«ttÄgt 276. Zn L« Hauptsach« handelt es sich um Arbeit«, di« von au-wärt» nach Hall« herbetgeeüt wa ren. Die Verlust* L» Trupp* und Ler Zeitfreiwilligen «inschließ- lich der (Einwohnerwehr werden amtlich mit 27 Tot«, «nd 26 Ver wundeten angegeben. Halle, 29. März. Di« Arbeltervevbänd« in Gera überwiesen der preußischen Negierung 200000 Mark für dst Angehörigen der Opf« Ler letzten Vorgänge. Entwaffnung in Thüringen. Berlin, 29. März. In Thüringen ist «in Abkommen getroffen worden, wonach di« Entwaffnung bi» zum 27. März, mittags 12 Uhr, durchneführt und überall gesetzliche Zustände wiederhergestellt werben sollten. Di« Truppen haben sich verpflichstt, für den Fall der Waffenabgabe eine bestimmte Demarkationslinie niryt zu über schreiten. Bis heust ist das Abkommen auf beiden Seiten gehalten worden. Truppenstndungen «ach de» Rnhrgrbiet. . London, 29. März. Dir deutsche Regierung hat an die Alliierten abermals da» Ersuchen gestellt, neu» Truppen nach dun Ruhrrevier schick«» zu bürst«. Plünderungen i« Essen. Esse«, 29. Mär». Di« Verordnung be» Essener Bollzugsrate» über die Beschlagnahme von Lebensmitteln in den Privathau-hal- rungcn wurde von zahlreichem Gesindel zu Plünderungen benutzt. In vielen Wohnungen der besseren viertel erschienen Banden, die angeblich im Auftrage des Dollzugsrates die Wohnungen durch- juckten und nicht nur Lebensmittel, sondern auch Geld und Deri- lach«, fortschlrpten. De, Vollzugsrat, b« bisher v gebltch versucht hat, dics:> Gesindels Herr zu werden, hat deshalb die Verordnung Zstr i>i° Beschlaouatwm von Lebensmitteln gurückguiommen. „Freiheit*: In LkstmReichskanzler 1ob«rt weder ein« Flamm« noch lstgt eine Tat. Don dieser Regierung, dst sich heute früh d«r Nationalversammlung vorgestellt har, wird man vergeblich erwar ten, baß sie die Forderungen d« Arbeiterklasse erfüllen wird. Daß Müll« sich tn sehr scharf« Weist gegen Lst Mitschuldigen an dem Kapp-Putsch gewendet bat, ist «In« Selbstverständlichkeit. Er hat aber verschwiegen, wer der eigentlich« 1ntell«ktu«lst Urheber an Lem militärisch-monarchistischen Aufstand gewesen ist und wer ' ' intellektuellen Mitschuld daran aufs schärfste belastet ist. und das System Nosk« ist «s, dst der Gegenrevolution Gelegenheit gegeben Habens ihr Haupt so frech zu erheb««. strgen, daß di« Gaben brr Absicht der edlen Spender e, in vollem Umfange in di» Hände der notleidenden und bei Familien gelangen. Lin Nachweis üb« die Verwendung d« Liebes gaben ist au di» Amtshauptmannschast einzuseichen. Durch di» groß- »üatg« Schweizer Hilf^io« wird di» Rot vieler Bezirk»«»»«, lrffenrr aelindert werben kön»n unb der Dank der Bedachst» wird den hochh«zigr» Gebern gewiß stin. Besonder» Dank gebührt d«m Albeit-wetMerel» und dem Frau»no«r»iu Schwarzenberg. Unter Leitung d« Frau Pastor Großmann haben sich diesen Vereinen angehörig, Dame» d« groß»» MH« unterzog»», d!» sämtlich« Gao«n, uamentlich Kleid« «ich Wäsche, fachgemäß zu sortieren und einzutetl«. Ihr« zweiwöchig»» uirrrmüdlich«» und un»ig,nnützia»n Arbeit ist e» zu verdanken, daß dst Verstilung in zuverlässigst« «nd gerrchtest« Weis» vorgenomm»» w«rd«n kennt». Ane, 80. März. Mitt»*ch »std ass Leb««»itt»llarst Mark» S 5: 12 »G«m« M«r»«lad» zu» Pr«tst am, VS Pfg. ed- gegeben. Au«, SV. März. Hr. Bankoorstand Map Rasch ist i» Aner kennung stjner Verdienst» um die Filiale Au« d«» Chemnitzer Bank- * Lite sächsisch« Regier»ngstrisi». Seit Sonnabend finden in Dresden im Ministerialgebäudi ununterbrochen Konferenzen, teil weise zwischen einzelnen Regierungsmitgliedern und mehrheits- sozialbemokratischen Parteifunktionären, stilweist Sitzungen de» Desamtministerium» statt, in denen üb« di» Forderungen der Partritnstanz« der Mehrheitssozialdemokrastn berat»» wurd». Bis Montag mittag hatte« dst Konferenz«« noch zu k«tn«l«t Ergebnis geführt. * Krstgsabgab« vom Bermdgeaszmmstd». Di« Frist zu, Ab gabe der Steuererklärung ist bi» zu« 6» April verlöngert worb«». * V« Preis d« 8«ltu»g»druckpapier» für März ist auf 3.40 M. ftst La» Kilo«, grststoen, L. i. bas 17facha de» Preise« von 1913. Für April ist noch kein« Festsetzung gestossen worden. Dovaussichtlich wird «in neu« großer Aufschlag kommen. E» find ferner gestiegen: Druckfarbe von 45 Mark für 100 Kilogramm auf 780 Mark, o. t. 1733 v. H„ Sterptypm»tall von 42 Mark Mr 100 Kilogramm auf 1860 Mark, d. i. -"28 v. H„ Maschinenöl von 80 Mark Mr 100 Kilogramm auf 19! 'rk, d. t. 2937 v. H. Dre Löhne sind im Marz i ' Mark wöchentlich, di« D»- hälter dementsprechend erhöht u. .i. Die Zeitungen machen daher allerorts bekannt, Laß st« Bezugs- und Inseratenpreist für Len Monat April wett« hinaufsetzen müssen. ' Verteilung d«r Schweiz« Liebesgaben. Wie bereit» bekannt, sind auch dem Bezirk der Amtshauptmannschaft Schwarzenberg vor einiger Zeit von dem Hilfskomitee für die hungernden Völker, Sek- tion Erzgebirge, Benjamimn Niederhauser, Lyß, zur Linderung der Not eine ganz bedeutende Menge Liebesgaben (Nahrungsmittel, Kleidungs- und Wäschestücke pp.) zur Verfügung gestellt worden, di« in der Schweiz unter opferfreudigster Beteiligung all« Volksschich ten gesammelt worden sind. Die Leitung diese» Liebengabentranv- porte» lag tn den Händen des Methodistrnpredtger» Victor T. Hasser von der bischöflichen Mcthodistenkirche tn Dern, welcher sich in dankenswert« Weise mit einer Abordnung de» Hilfskomitee» von der hier herrschenden Notlage persönlich überzeugt hat. Di« Verteilung der Liebesgaben an bst «tnzelnen Gemrinben des De- zirko, welche von einem hier,« besonder, ernannten Ausschuß, be stehend au» dem Amt-Hauptmann sowie den Methodtstenpreoigern Kramer-Schwarzenberg, Fischer-Lauter und Georgi-Schönheide, er folgte, ist unmehr beendet «nd di« Liebesgaben befinden sich in den Händen der bedachten Gemeinden. Die Liebesgaben sind an die Not leidenden unentgeltlich abzugeben. Dei der Verteilung in den Ge meinden haben die örtlichen verteilungsaurschüff^ di, Geistlich«», di« Gemeindeschwestern und dt« Frauenvrrrtn« sowie die tn Frag, lammenden Me'.hedisienprcdlger mttzuwltken. Es ist die heilige Pflicht aller derer, die mit der Verteilung zu tu« hab«^ dafür zu
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