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Ulis'öle blassen, eingefallenen Gestcküer der Gefangenen, und einer sagt: „Und dabei habt ihr uns nichts getan, sogar Esson habt ihr uns gegeben, Kaffee und Zigaretten und auch einen Arzt." Polnische Offiziere, die gleichfalls sich unter den Gefan genen befinden, bestätigen, daß alle polnischen Truppen teile den Befehl erhalten haben, von allen deutschen Gefangenen grimdsnhlich immer nur zwei ain Leben zu lassen, weil diese für Aussagen bei den polnischen Ne- gimentsstäben gebraucht würden; die übrigen seien ganz überflüssig und könnten daher sofort getötet werden. Nm ersten Lag berichtete man den Truppen, daß Danzig be- reits erobert sei und daß die Deutschen in Scharen überliefen und vollkommen verhungert seien. So peitschte man die ukrainischen und weißrus sischen Truppen mit Lüge und Terror verantwortungslos in den Tod. Ein anderer Teil des Gefangenentransportes be steht aus Volksdeutschen und Kaschuben. Groß ist die Freude der Volksdeutschen, dem polnischen Terror entron nen zu sein. Auch die Kaschuben berichten in fließendem Deutsch, wie grauenhast sie behandelt wurden. „Dreckiger Kaschube, ver dammter Halbdeutscher" — das waren die Anreden, die sie von den polnischen Offizieren zu hören bekamen. Hier bei diesen kaschubischen Gefangenen fällt das Wort: „Die Offiziere sind jetzt alle tot", wobei die harten verschlossenen Gesichter nicht verraten, auf welche Weise diese den Tod fanden. In einem besonderen Abteil wird schwer gefesselt ein Ver brecher transportiert werden, der jetzt noch hier unter den Ge fangenen steht, den aber sein gerechtes Schicksal ereilen wird. Es "ist ein Franktireur, der in der Tucheler Heide gefangen genommen wurde. Seines Zeichens ein Taxichaufseur aus Konitz. Furchtbar ist dieser Mensch anzusehen, ein völlig vertier tes Gesicht starrt einem entgegen. Tückisch gehen die blutunter laufenen Augen von einem zum andern. Wie ein Bluthund ist er in Konitz in die Häuser der s Deutschen eingebrochen und hat ungeheure Schändlich« leiten an Mord und Vergewaltigung dort verübt. Hier in der Tucheler Heide wurde er dabei überrascht, wie er einem verwundeten wehrlosen deutschen Offizier die Augen ausgestochen, die Zunge herausgeschnitten hatte und gerade dabei war, ihm Vie Finger vom Leibe zu schneiden. Seine Schandtaten in Konitz wären nicht so rasch bekanntge- worden, wenn nicht zufällig ein geflüchteter Volksdeutscher aus Konitz oiesen Gefangenentransport gesehen hätte und sich, als er in dieser Bestie den Deutschenschlächter dieser Stadt wieder erkannte, in blinder Wut auf ihn stürzen wollte. So wurde dieses polnische Scheusal als der 59 Lahre alte Kasimir Sablozli aus Konitz entlarvt. . Erschütternd sind die Bilder, die dieser eine Gefangenen- transport vermittelt. , „Wir haben nicht gewußt, was Deutschland ist , so schließen die Gefangenen ihre Berichte fast wörtlich übereinstimmend. - „Wir sind Schlachtvieh des polnischen Größenwahns gewesen, nichts sonst!« Wie Na-ei befreit wurde Stundenlanger Kampf gegen hundertfache Uebermacht „ 5. September. Während unsere Truppen bereits tief im Feindesland stehen, wird ein Kampfereignis des Vormarsches auf Brom berg bekannt, das von der heldenmütigen Tapferkeit unserer Panzersoldaten ein unvergleichliches Zeugnis ablegt. Am Sonnabend hatten die deutschen Truppen die von Polen stark besetzte Stadt Nalel erreicht und began--<n sich auf einen schweren Kamps vorzubereiten. Da stieß ein deut scher Panzerzug in voller Fahrt mitten hinein in die Stadt. Auf dem Bahnhof des Ortes bremste der Zug ab und blieb stehen. Nach wenigen Minuten schon lmüe er das kon zentrische Feuer der Polen auf sich vereint, und nun begann ein heldenmütiger Kampf der tapferen Besatzung gegen die feindliche Uebermacht. Immer wieder versuchten die Polen unter Einsatz schwer ster Waffen, den Zug zu stürmen. Aber die Fcuerschlünde der Panzerwagen sp»en Tod und Verderben. Stunden lang ging das erbitterte Ringen. Aber trotz der nahezu hoffnungslosen Lage ergab sich die Besatzung nicht. Der Panzerzugführer fiel, aber die Besatzung focht mit unge brochener Heldenhaftigkeit weiter. Inzwischen waren die im Vorgelände liegenden deutschen Truppen in die ersten Häuser der Stadt eingedrungen und es gelang ihnen, den Zug mit seiner Besatzung nach stunde«- langcm, heldenhaftem Ringen aus der polnischen Umklamme rung und damit auch die deutsche Stadt Nakel aus den Ketten Lor Unterdrückung zu befreien. Polen füsiliert deutsche Flieger Die Mordgier der polnische« Trvppea - Vruch der Saager LaMriegSar^nung Der polnische Rundfunk hatte die gesamte Bevölke rung Polens ausgefordert, die Landungen deutscher Fall schirmtruppen abzuwehren. Der englische Rundfunk nimmt diese Nachricht auf und teilt zugleich mit, daß im Ver laus von Kampfhandlungen 31 deutsche Fallschirmjäger vom polnischen Militär gesangengenommen und sofort hingerichtet worden find. Polen betrachte diese Fallschirm- truppen als Spione und würde sie entsprechend be handeln. Zu diesem eklatanten Bruch völkerrechtlicher Bestimmungen wird folgendes sestgestellt: „Die Fallschirmtruppe ist ein regulärer Bestandteil der deutschen Lustwaffe und hat als solcher im Beisein der in Berlin akkreditierten Waffenattaches wiederholt an Paraden teilgenommen. Deutschland hat also nie den Versuch gemacht, die Aufstellung einer Fallschirmtruppe zu verheimlichen. Als Spezialtruppe der deutschen Luftwaffe werden die Fallschirmjäger selbstverständlich uniformiert und be waffnet bet Kampfhandlungen eingesetzt. Fallschirmtruppen können daher in keinem Fall als Spione angesehen oder behandelt werden. Nach Artikel 29 der Haager Landkriegsordnung vom 18. Oktober 1907 lReichsgesetzblatt 1907 Seite 107 ff.), die sowohl für Deutschland als auch für England, Frankreich und Polen verbindlich ist, gilt als Spion nur, wer heimlich oder unter falschem Vorwand im Operationsgebiet einer kriegführenden Macht Nachrichten einzieht oder einzuziehen versucht, in der Absicht, sie der Gegenpartei mitzuteilen. Diese Begriffsbestimmung des Spions trifft aus die Angehörigen der Fallschirmgruppe schon deshalb nicht zu, weil sie nicht der heimlichen Nachrichtenbeschafsung zu dienen bestimmt sind. Wenn Angehörige der Fallschirmgruppe in besonderen Fällen zur Nachrichtenbeschafsung eingesetzt werden sollten, könnten sie. da sie Militärpersonen in Uniform sind, ebenfalls nicht als Spione betrachtet werden. Solche Personen dürfen, wenn sie in das Operationsgebiet des feindlichen Heeres ein gedrungen sind, um sich Nachrichten zu. verschaffen, nach Artikel 29 Absatz ll der Haager Landkriegsordnung nicht als Spione betrachtet werden. Es kann sich mr um AvgMgbesaHungen handeln Wie daS Deutsche Nachrichtenbüro von unterrichteter Seite erfährt, sind bisher deutsche Fallschirmabspringer über haupt noch nicht hinter den polnischen Linien abgesprungen. Cs ist lediglich in einzelnen Fällen die Besatzung von ange- schoffcnen oder havarierten Flugzeugen mit Fallschirmen aus den beschädigten Flugzeugen aügesprungen. Wenn der polnische Rundfunk meldet, daß 31 deutsche „Fallschirmabspringer" abgeschofsen worden sind, dann kann es sich nur um Flugzeugbesatzungen handeln, die mit Fall schirmen notgelandet sind. Es ergibt sich also der empörende Tatbestand, daß not gelandete deutsche Flieger von polnischen regulären Truppen füsiliert worden sind, daß der Rundfunksender Warschau sich dieser Tat rühmt, und daß der Rundfunksender London diese barbarische Handlungsweise, die allem Kriegsrecht Hohn spricht, wohlwollend kommentiert und damit unterstützt. So verhallen sich deutsche Soldaten: Wie deutsche Soldaten sich dem wehrlosen Gegner gegenüber Verhalten, bewies ein Vorfall, der sich am 4. 9. nachmittags ereignete. Ueber der Doggerbank wurde ein eng lisches Bombenflugzeug von einem deutschen Seeaufklärungs- flngzeug abgeschossen. Nach dem Abschuß ging das deutsche Flugzeug auf See nieder und rettete den englischen Piloten aus dem sinkenden englischen Apparat. Obgleich die Seeverhältnisse schwierig waren, hielt es der deutsche Flugzeugführer für seine Pflicht, unter Einsatz des eigenen Lebens den besiegten Gegner zu bergen. Das «ist ein neuer Beweis sür die ritterliche Haltung, mit der unsere Wehrmacht den ihr aufgezwungcnen Krieg führt. An dererseits wird die Erinnerung an das Verbrechen des bri tischen Fischdampfers „King Stephen" wach, der im letzten Kriege die in Seenot befindliche Besatzung des Luftschiffs „L. 19" ihrem Schicksal überließ, ohne einen Finger sür ihre Rettuna ru rühren. Deutsche SanMskompanre medergemeßelt Opfer der polnischen Morb-gler Au gleicher Zeit wird ein zweiter Vorfall bekannt, der der ersten in keiner Weise Nachsicht und unsere Fest stellung, daß die polnischen regulären Truppen gleick Mordbanditen aufireten, nur unterstreicht: In den Wäldern nördlich von Krone an der Brahe haben umherstrcifende Teile der polnischen Kavallerie- brigade Pomorskie am vergangenen Montag eine deutsch« Sanitätskompanie angegriffen und die Mann schaften und wehrlosen Verwundeten bis auf acht Mann die entkommen konnten, niedergcmetzelt. Sämtliche Gefallenen trugen die weiße Binde mit dem Roten Kreuz und waren entsprechend den Genfer Bestimmungen unbewaffnet, so daß sie völlig wehrlos der polnischen Mordgier zum Opser fielen. Die polnische Kavalleriebrigade Pomorskie ist überaus berüchtigt und hat bereits zahllose Ueberfälle auf die deutsche Zivilbevölkerung, Brandstiftungen und Notzüchti gungen auf dem Gewissen. Sie gehört zu der jetzr im Korridorgebiet umzingelten polnischen Truppenteilen. Obwohl alle Fahrzeuge der Sanitktskompanie groß und deutlich sichtbar das Rote Kreuz aus weißem Grund trugen, dieses Zeichen, das noch in jedem Kampfe nach internationaler Uebereinkunft als unverletzlich geachtet worden ist, stürzten sich die Horden der Brigade Pomorskie mit Maschinengewehr- «nd Gcwchrfeuer auf die Notr- Krcnz-Wagen, in denen deutsche Verwundete znrücktrans- portiert wurden. Obwohl der Führer der deutschen Sani« tätskompanie eine große Fahne mit dem Roten Kreuz schwenkte, mn die ihm anvertrauicn Verwundeten zu schützen, schossen die Polen ihn erbarmungslos nieder. Sie stürzten sich auf die einzelnen Wagen, rissen die wehr losen Verwundeten von den Tragbahren und metzelten sie nieder. Die beiden Vorgänge im östlichen Kampfgebiet zeigen mit geradezu erschreckender Deutlichkeit, mit welchen unmenschlichen Methoden Polen den Kampf führt. Dank dem guten Unter richt. den ihm sein englischer Lehrmeister erteilt hat, denkt Polen gar nicht daran, irgendwelche internationalen Abkommen zu beachten, ob das nun die Haager Landkriegsordnung von 1907 ist, an die sich auch Polen angeschlossen hat, oder die Genfer Konvention des Roten Kreuzes, die sür alle Kultur staaten verbindlich ist. Polens Kamps entbehrt jeder Ritter lichkeit. Die regulären polnischen Truppen gebärden sich gegen über ihren deutschen Gegnern wie Banditen und Mörder und verzichten damit auf die Anerkennung als Soldaten einer Kulturnation. » Die Morde, zu denen noch die bestialische Ermordung deS deutschen Fliegeroffiziers bei Mlawa kommt, klagen Polen an und beweisen seine bestialische Kriegführung. Es überrascht uns dabei keineswegs, daß England Vie von den Polen natür lich völlig entstellten Nachrichten kritiklos übernimmt und selbst die gemeine Nichtachtung internationaler Abkommen durch Polen entschuldigt. Polen wird sich selbst durch die nichtswürdige Greuel- propaganda, die es gegen Deutschland betreibt, und an der sich England gebührend beteiligt, nicht von der ungeheure» Blutschuld freisprechen können, die es mit den bestialischen Morden an wehrlosen deutschen Soldaten auf sich lädt. ES zeigt sich nur, daß die regulären polnischen Truppen von dem selben Holze sind wie jene Aufständischen, die vor dem Ein marsch der deutschen Befreier gegen die Volksdeutschen einen blutigen Terror ausübten. Das alles sind nur neue Beweise dafür, wie recht der Führer tat, als er dem furchtbaren Blut- regiment der Polen ein Ende fetzte. Und füL ein derartig entmenschtes Volk hat England einen neuen europäischen Krieg vom Zaun gebrochen. Solchen Mordbanditen Hai London die Blankovollmacht erteilt und eines solchen Volkes bedient sich das stolze Albion, um seine machtpolitischen Ziele zu verfolgen! «ornesc^ircLNTLscnui'r ovacn vcai^L «cisrecr, cvcirivw Erster Teil. Man schreibt das Friedensjahr 1912. Ueber der freundlichem-Welk lacht fröhlich die Früh- kingssonne. Als dicke, golden gleißende Kugel hängt sie im satten Blau und heizt ein, daß der Saft in die Knospen schießt) daß die Birken in lichtgrünen Schleiern hängen und nach Frische und Lenz duften) daß die Obstbüume ihre Blütenlichter anstecken und mit süßem Dnft Millionen Insekten betören. Zwi schen Wiesenstreifen, darüber Bienen, Hummeln und Lie ersten Schmetterlinge spielen, windet sich, einem silbernen Bande gleich, die Elbe. Sie zwängt sich weiter Lurch das zerklüftete Felsgewirr, das als Sächsische Schweiz weit über Deutschlands Grenzen hinaus be kannt ist. . Hier erlebt Mister Lionel Howard aus USA. den deutschen Frühling. Und er findet ihn schön. Sehr schön. Man sagt schon nicht zn viel just von diesem Lenz, wenn man ihn in allen Tonarten besingt. Ebenso wie man nicht zu viel sagen kann über deutschen Fleiß und deutsche Tüchtig keit. Letzteres festzustellen hat der smarte Yankee gestern Gelegenheit gehabt) während der Verhandlungen mit Ler Konservenfabrik Grohe L Co. in Dresden-Neu stadt. Wegen dieser Verhandlungen ist er ja herüber- tzekommen über den großen Teich. Denn Mister Lionel Howard ist ein busineß-man. Und es ist schon ein klnger Gedanke gewesen, der ihn die Geschäftsverbindung mit den Deutschen suchen lieh. Denn Mister Lionel Ho ward ist ein — tüchtiger busineß-man. Solches schließt jedoch keineswegs nicht ans, daß er Nicht auch gut und gern alle außergeschäftlichen An nehmlichkeiten und Schönheiten mitnimmt und auf sich eimvirken lW welche sein Arm Zach eooä olä Luwpe im allgemeinen, nach Germany im engeren, und nach Dresden im besonderen ihm mannigfach bietet. „Well« sagt er, sich behaglich im Lieaestuhl des Elb- dampfers Königin Carola" zurücklehnend. Well — und nichts weiter. Aber seinem Begleiter, Mister Archibald Drews, amerikanischem Generalkon sul in Dresden, genügt das vollkommen. Weiß er doch bereits, daß Mister Lionel Howard derart das Höchst maß seiner Zufriedenheit auszudrücken beliebt. Mister Howards Zufriedenheit aber läßt er sich sehr angelegen sein. Ganz und gar hat er sich ihm während seines Dresdner Aufenthaltes zur Verfügung gestellt. Wid met sich mit beflissener Ausschließlichkeit diesem be sonderen Gast aus der Heimat. Denn Mister Lionel Howard ist Amerikas ungekrönter König im Reiche der Konserven, Abteilung Milch, Sitz Chikago. Und er hat wirklich etwas Königliches, dieser Ameri kaner Mitte der Dreißig. Groß und breit ist er) und ausgezeichnet angezogen. Braunes Haar, an den Schlä fen ein bißchen grau. Schmallippiger, fest geschlossener Mnnd. Kühle, scharfe Augen. Wortkarg, sicher, selbst bewußt. Bei alledem snmpathisch. Und mehr als das, sobald sein Blick aufglänzt, erwärmt von innerlichem Feuer. Das aber wird bei dieser Frühltngsfahrt durch das Elbtal in einem Maße geschehen, wie es noch nie der Fall gewesen ist in Mister Lionel Howards Leben. In Bad Schandau wird die ,,Königin Carola" von dem angesehenen Töchterpenswnat des Fräulein Sidonie Graubart erstürmt, das gerade von einem Bastei-Ausflug kommt. Au die zwanzig junge Mädchen im Alter von 1S bis 17 Jahren schwirren lachend und plaudernd über Deck. Und Mister Archibald Drews, der seit Tagen dem hochgeehrten Gast aus Chikago die Sehenswürdigkeiten von Elbflvrenz zeigt, erklärt ihm nun auch Neie, mit erfreutem Erstaunen betrachtete Erscheinung: Dresden ist nämlich nicht nur bekannt als heiterschöne, land schaftlich bezaubernd gelegene Residenz des sächsischen Herrscherhauses, als Schatzkästlein bedeutender Kunst werke ans jedem Gebiete, als MEnstadt schlechthin — allein schon nm seiner berühmten Oper willen — son dern nicht minder auch als diejenige deutsche Stadt, in welcher sich die Mehrzahl der beliebtesten Töchterpensio» ' ite zusammenfindet. Hier gibt es gleich einmal ein Beispiel dafür. Lione! Howard njckt, Und dann — ja, dann blitzt eben jener Strahl in seinen grauen Augen auf, in dessen heißer Bewunde rung bereits fester Entschluß liegt. Dazu kommt es so: Aus dem vergnügten Lärmen der Jungmäöchenschar löst sich alsbald einstimmig und immer dringender der laute Wunsch: „Das Kleeblatt soll singen!" Und eifrig wird für dieses Kleeblatt, vier junge Mädchen des letz ten Jahrganges, ein Tisch zurechtgerückt, auf den dia Sängerinnen bugsiert werden. Diese lassen sich's lachend gefallen und stimmen be reitwillig ein Frühlingslicd an. Und alle Schiffspassagiere lauschen der einfachen, zu Herzen gehenden Weise dieser jungen, weichen Stim- wen, die zwar ungeschult, aber vortrefflich aufeinander eingesungen sind. Am aufmerksamsten und ergriffensten ist Mister Lionel Howard. Vermeint er doch jetzt deS deutschen Frühlings letzte Weihe zu erleben. . . Ein reizvolles Bild bieten die vier Mädchenköpfe, die sich während des Singens gegeneinander lehnen) in ungewollter, natürlicher Grazie. Ein glatter schwar zer Scheitel, kupferrote Zöpfe, braunes Haargekrüusel und ährenblonde Locken. Dieser letzte Kopf ist es, der den Amerikaner so stark fesselt. Eine Offenbarung dünkt ihm das zarte Oval des Gesichts, dessen weiße Haut von der sanften, inneren Glut durchfchimmert ist, dessen fragende Braunaugen so seelenvoll die Früh lingspracht einfangen, indes ans dem feinaezeichneteu Mund der süße Sopran sich löst, dem die drei andern Sängerinnen sich unterordnen . . . Dieses ist Lionel Howards schicksalsh ' 'g mit Maria T-ffden gewesm. * * » Was ihr folgte, anaefeuert vom echt arnc'.'-^.'.^u Tempo des Mannes, der gewohnt war zu befehlen, der Widerstände nicht kannte unö von dieser Liebe auf den ersten Blick zutiefst getroffen war, ist bald erzählt. Fräulein Sidonie Grauüart geriet ganz außer Fas sung bei des Amerikaners Einbruch in ihr Töchter- penstonat und seiner kurzen und bündigen Erklärung, er wolle Maria Sölden als Frau mit hinübernehmen in sein persönlichstes Reicü innerhalb der neuen Welt. (Fortsetzung 4. Seite.)