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ÄsdrMsL TmMM 2. Blatt zu Nr. 84. — Dienstag, den 11. April 1939 Sieg der Waffen, Sieg des Geistes Antikominternpakt größer und stärker. Der Sieg Francos über den roten Terror, der"in mehr ! als zwei Jahren versucht hat, aus einem blühenden Staat durch Mord, Brand und Feuer eine Heimstätte des Bolschewismus, eine strategische Basis für die Stalinschen ! Gelüste nach internationaler Verbreitung seiner pervers- ! verbrecherischen Ideen zu machen, hat mit dem Eintritt des nationalen Spanien in die Front der Autikomintern- staaten seine folgerichtige Krönung erfahren. Das Blut von 400 MO Spaniern, die Trümmer einer Unzahl von Häusern, Kirchen und Klöstern, die Schrecknisse einer in unbeschreiblicher Art gepeinigten und gefolterten Bevölke rung sind dank diesem letzten entscheidenden Schritt des Generalissimus vom Fluch der Sinn- und Nutzlosigkeit erlöst worden. Spanien darf nun für sich in Anspruch nehmen, nicht nur für Zivilisation und Kultur des Abend landes gekämpft, sondern darüber hinaus seinen entschei denden Beitrag zur Weiterentwicklung Europas in einer für alle Völker gedeihlichen Form beigetragen zu haben. Nach dem Verlauf des spanischen Bürgerkrieges, der schon in der Art seiner Austragung, in den Mitteln des Kampfes und in seiner Dauer ähnliche Auseinandcrsetzun- gen dieser Art weit in den Schatten stellte, war der Schritt Francos fast unumgänglich. Europa ist heute, daran kann es Zweifel nicht geben, in zwei Lager geteilt. Das, was in Spanien in Gestalt spanischer Soldaten, italienischer und deutscher Freiwilliger aus der einen Seite kämpfte, repräsentiert den Block, der in Europa durch die Achse Rom—Berlin seinen entscheidenden Ausdruck gefunden hat, den Block der autoritären, mit ruhigen, aber gefestig ten Schritten ihrer Zukunft entgegengehenden Staaten. Auf der anderen Seite steht im Schatten der Stalinschen russischen Dampfwalze, die nur darauf wartet, im geeigne ten Moment von einem günstigen Anfmarschplatz aus Europa zermalmen zu können, die Reihe der „Demokra tien", die zwar in der spanischen Auseinandersetzung nicht die Nerven hatten, aktiv für ihre „Freunde" einzugreifen in den Gang der Ereignisse, die aber doch auch nicht den Mut aufbrachten, sich zu denen zu stellen, die für Kultur und Fortschritt gegen Unkultur und Untergang kämpften. Der traurige Ruhm, Helfer einer von minderwertigen Ge stalten wie Negrin, del Vapo, Lister und Konsorten ge führten Mörderbande gewesen zu sein, wird sich aus der Geschichte der westlichen Demokratien nicht löschen lassen. Man machte zwar in den letzten Stadien des spanischen Kampfes einige durchsichtige Manöver, um seine Haltung wenigstens einigermaßen zu verschleiern, wurde damit aber in der ganzen Welt nicht ernst genommen und be kommt nun heute durch den Beitritt Francos zum Anti- kominternpakt die letzte Quittung. Die mit soviel diplomatischen Ränken und einer un unterbrochenen Serie politischer Querschüsse geplante Front der „Demokratien" gegen die von starkem nationa len Selbstgefühl getragenen Staaten Zentraleuropas ist zusammengebrochen. Die moralische Schlappe, die das unzweifelhaft bedeutet, hat aber offenbar noch nicht ge nügt, belehrend oder gar bekehrend zu wirken. Man ist Mit schneller, ja allzu schneller Betriebsamkeit daran ge gangen, das im Westen verlorene Feld im Osten zurück zugewinnen. Mit der Macht des Geldes und einer Fülle von — Wie die Geschichte lehrt nie gehaltenen — Ver sprechungen verursacht man nun Polen nnd andere Staa ten im Südosten Europas für seine dunklen und doch so durchsichtigen Zwecke zu ködern. Der Zwang, aus einer ungewollten Verteidigung heraus wenigstens Anfänge eines Angriffes zu konstruieren, führt dabei zu den merk würdigsten Entschlüssen. Selbst SowjetrußlaiH wird da plötzlich zu einem mit Nachdruck ins Gefecht geführten Partner, wobei man ganz zu vergessen scheint, daß man damit auf dem besten Wege ist, den Bock zum Gärtner zu machen. Es erscheint absurd, gerade dieses ungesunde Staatsgebilde in einer Auseinandersetzung zu mobilisie ren, bei der es um Aufbau und friedliche Konzentration zum Wohle der Völker geht. Das ist indessen nicht so ab surd, daß nicht sogar die Polen, denen die russische Faust ja hart genug im Genick sitzt, Neigung zu verspüren schein- ten, sich in diesen krankhaften nnd fruchtlosen Gedanken gang einspannen zu lassen. Daß Polen, dessen exponierte, Stellung genugsam bekannt ist, dabei nur die traurige Rolle des Aufmarschgebietes, dem polnischen Volk die nicht weniger traurige des Kanonenfutters zufällt, scheint man in Warschau noch nicht in vollem Umfange erkannt zu haben. Die Anlikominternmächte, deren ideelle und faktische Machtfülle durch den Beitritt Spaniens zum Pakt eine wertvolle Ausweitung erfahren hat, können der Entwick lung der Mnge mit Ruhe und Gelassenheit entgegensetzen. Jede Anstrengung der demokratischen Staaten wird in den Reihen der Antikominternmächte, die sich seit der Gründung des Paktes nicht nur erweitert, sondern auch ge festigt haben, Widerstand, und mehr noch Gegenmaßnah men zur eigenen Sicherung auslösen. Es wird und muß dahin kommen, daß die jungen auf erfreuliche Entwicklung bedachten Staaten erkennen, wo sie das finden, was ihrem eigenen völkischen und staatlichen Leben frommt. Der Antikominternpakt ist ja keine Einrichtung, die eine Spitze gegen irgendein Staatsgebilde enthält, er ist die Front gegen ungesunde und zersetzende Ideen, die von Moskau aus ihren wohlberechneten Weg durch Blut und Tod über Europa nehmen sollen. Spanien hat am eigenen Leib» die Schrecknisse dieses Weges erfahren müssen. Im jahre langen Ringen har es den Sieg davongetragen. Den Spaniern wird der Schrei ihrer Gefallenen aus ewige Zeit hinaus in den Ohren gellen, man sollte ibn auch in ent fernteren Staaten Eurovas hören. Der stolze Endsieg Francos und sein nun zum Aus druck gebrachtes Bekenntnis zum Gedanken des Anti- kominternpaktes ist gleichzeitig ein Dank an die Mächte Italien und Deutschland, die schon im Jahre 1936 ein offenmütiges Bekenntnis zur nationalspanischcn Sache durch Anerkennung Francos ablegten. In Italien und Deutschland hatte man dank genialer Führung rechtzeitig das Spiel durchschaut, das auf spanischem Boden mit Europa als hohem Einsatz gespielt werden sollte. Die Mächte des Antikominternpaktes ernteten nun den Lohn, den sie sich, nicht zuletzt durch praktische Wafsenhilfe und das Blut tausender Freiwilliger, verdienten. Man wird sie auch in Zukunst in geschlossener Front finden, wenn es sich darum handelt, Europa vor einem erneuten Einbruch des bolfchewistischen Giftes zu behüten. Und National spanien wird dabei Wetter als Vorkämpfer für den Frie den und die wirkliche Freiheit Europas a-°'"treten be rufen sein. Für Ordnung und Gerechtigkeit Ribbentrop über den Beitritt Spannens zum Antikomintcrnpakt Der Reichsminister des Auswärtigen vonRibben- trop hat an den spanischen Außenminister Grafen Jor dana das nachstehende Telegramm gerichtet: Nach vollzogenem Beitritt Spaniens zum Pakt gegen die Kommunistische Internationale möchte ich Eurer Ex zellenz meine freudige Genugtung darüber zum Ausdruck bringen, daß Ihr Land nach seinem heldenhaften und siegreichen Kamps gegen den Kommunismus auf eigenem Boden nunmehr zur dauernden Aufrechterhaltung von Ordnung und Gerechtigkeit in den Kreis der Mächte ein- getreten ist, die sich zur Bekämpfung der den Weltfrieden bedrohenden zersetzenden Elemente zusammengeschloffen haben. Ich übersende Eurer Exzellenz in dem Augenblick der öffentlichen Be kanntgabe dieses Entschlusses, durch den die deutsch-spani schen Beziehungen noch enger gestaltet werden, meine aufrichtigsten Wünsche für ein glückliches Gedeihen Spaniens. Frei gewünschie Hilfe Der Schutz des Reiches für die Slowakei. Der slowakische Ministerpräsident Dr. Tiso gewährte einem Vertreter des „LSX. Slowak" eine Unterredung, in der er sich über seine Berliner Besprechungen und die Zu kunft der Slowakei aussprach. Der Ministerpräsident stellte fest, daß sich die Berliner Beratungen im Geiste der Gleichberechtigung bewegt haben. Was für die Oeffentlichkcit einigermaßen überraschend gekommen sei, sei die selbstverständliche Tat sache, daß die Beratungen über die besonderen Berüh rungspunkte zwischen der Slowakei und dem Prötektorats- gebiet Böhmen und Mähren über Berlin geführt worden seien. So werde es aber auch für die Zukunft bleiben. Der Schutz, den das Deutsche Reich über den slowakischen Staat übernommen habe, so berichtete Dr. Tiso weiter, sei eine frei gewünschte Hilfe. Wenn sich eine folche al- notwendig erweisen sollte, würde sie angefordert werde». Admiral Albrecht Generaladmiral Der Führer hat den Marinegruppenbefehlshaber, Admiral Albrecht, zum Generaladmiral beför dert. Gleichzeitig hat der Führer ihm zu seinem 40jäh« rigen Dienstjubiläum telegraphisch seine besten Glück wünsche ausgesprochen. Conrad Albrecht wurde am 7. Oktober 1880 in Bre men geboren. Im Kriege war er einer der bekanntesten Torpedobootsführer, der anfangs mit der 1. Halbflottille, später mit der „Zerstörerflottille Flandern" in zahlreichen Gefechten in der Nordsee und im Englischen Kanal am Feinde war. Während der Skagerrakschlacht ging er mit seinem Führerboot im schwersten Feuer an dem zerschos senen Flaggschiff „Lützow" des Admirals Hipper längs seits und setzte ihn mit seinem Stabe auf Schlachtkreuzer „Moltke" über. Nach dem Kriege hatte der jetzige Ge neraladmiral Albrecht entscheidenden Anteil am Aufba» der neuen Kriegsmarine. Generaladmiral Albrecht. (Scherl-Wagenborg-MH Graf Ciano in Tirana. Der italienische Außenminister Gras Ciano weilt« nach der Besetzung der albanischen Hauptstadt durch italienische Truppen für kurze Zeit in Tirana. Graf Ciano im Ge spräch mit dem italienischen Gesandten. (Scherl-Wagenborg-MH Die Besetzung Albaniens durch die italienischen Truppen ging planmäßig und in Ordnung vonstatten. Unser Bild zeigt italienische Truppen nach der Landung in Durazzo. '(Scherl-Wagenborg-MH Zur Besetzung Albaniens durch italienische Truppen. Die Negierungsgobäude ü» der albanischen Hauptstadt Tirana. (Weltdild-Wagendorg — DlH Das Bild zeigt einen Teil des Kais der großen Adri «schiffe. Am Hintergrund auf dem Hügel befindet sich die Billa des Königs Zogu I., besten Intrigenspiel das entschlossene Eingrei fen Italiens erforderlich machte. (Scherl-Wage udvrg MH