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Wilsdruffer Tageblatt : 08.07.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193507083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19350708
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19350708
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1935
-
Monat
1935-07
- Tag 1935-07-08
-
Monat
1935-07
-
Jahr
1935
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 08.07.1935
- Autor
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Man genoß den herrlichen Blick vem Altan hinab in den rot- buchegeschmücktcn grünen "Park, ging durch die parkettierten Säle, deren Wände Werke hoher Kunst schmücken, Bilder eines Eraff, Tischbein, Kießling, Oeser, Müller. Geschichte und seine Kultur eines Geschlechtes redeten ihre Sprache ein Jahrhun dert und darüber bis in die Tage des Westkrieges. Zuletzt ein Blick in das Gotteshaus, wo Kantor Straßberger den großen Thomaskantor zum Leben weckte, und in das Löfselsche Gut mit seinem schönempsundenen Torbogen nach dem Pestwege hinaus. Mit vertiefter Wertung eines Stückes unserer Heimat gings heimwärts. Straßen sauber halten! Die üble Gewohnheit mancher Leute, sich lästigen Einschlagpapiers, leerer Zigarettenpackun gen durch Megwersen auf die Straße zu entledigen, macht sich wieder einmal recht bemerkbar. Für ankommende Fremde macht es keinen schönen Eindruck, wenn beispielsweise in der Bahn hofstraße an windigen Tagen weggeworfenes Papier herum flattert. Weder der städtischen Straßenreinigung noch den Haus besitzern kann zugemutet werden, dauernd für die Beseitigung solcher Abfälle zu sorgen, aber jeder Straßenbenutzer hat die Pflicht, seinerseits die öffentlichen Verkehrswege sauber zu hasten. Wiesen sind keine Spielplätze! Mit den Spaziergängen ins Freie, die die wohnlich eingeschränkten Städter im Früh ling und Sommer zahlreich unternehmen, tritt jedoch zum öfteren Aerger der Landbewohner eine Unsitte zutage. Das ist das rücksichtslose Niedertreten des duftigen, nützlichen Wiesen grases seitens der Kinder, auch junger Damen, behufs des Blumensuchens oder wchl gar aus reiner Herumtummelei. „Das wird nicht viel ruinieren", sagen die Eltern, die ihrem verwöhnten Sprößling nicht gern etwas verbieten und nur an ihr Kind denken, aber nicht überlegen, daß zehn andere dann dasselbe Recht haben und oft eine Familie mit Nachkommen aller Altersstufen der andere^ folgt. Nicht selten kann man dann die gepflückten Blumen auf den Wegen liegen sehen, die in kindischer Launenhaftigkeit wieder weqgeworfen worden sind, bloß, um zertreten zu werden. Das ist eine erzieherische Lässigkeit der Eltern. Das Kind muß erstens gelehrt bekom men, daß es nicht alles für sich haben kann, was es steht. Die Blumen sind auch dazu da, die Augen anderer zu er götzen. Zweitens muß es auch das Eigentum anderer schonen lernen. Kein Wunder, daß dann manchmal die Feldbesitzer unwillig. werden. Hilfeleistung ist Pflicht. Die Staatsanwaltschaft Frank furt an der Oder hat den Karl H. aus Kienitz verhaftet und ins Untersuchungsgefängnis bringen lassen. Er soll — obgleich er ein guter Schwimmer ist — sich bei einem Badeunglück ge weigert haben, ein Mädchen zu retten. Mit größter Seelen ruhe soll er dem Todeskampfe zugesehen haben. — Eine im Gesetz begründete Pflicht, zu retten und zu helfen, bestand früher nur, wenn die einschlägige Behörde, meist natürlich die Polizei, ausdrücklich dazu aufforderte. Doch liegen Gerichts urteile vor, die beweisen, daß auch gegen Menschen voraegan- gen worden ist, die ihrer Retterpflicht nicht aus freien Stücken nachkämen — obwohl sie es ohne eigene Lebensgefahr hätten tun können. Im vorliegenden Fall ist zwar nicht ohne weiteres zu behaupten, daß die Rettung einer Ertrinkenden für einen guten Schwimmer ohne Gefährdung des eigenen Lebens in je dem Fall möglich ist. Es ist aber zu bedenken, daß der national sozialistische Staat an den einzelnen Anforderungen stellen muß, die über die in Paragraphen verankerten „Pflichten" hiNaus- gehen. ' . .'s Schlechte Heidelbeereritte. Aus Radeburg schreibt man: Kni diese Zeit war in anderen Jahren in unseren Wäldern Hochbetrieb. Hunderte von Frauen und Kindern sammelten Heidelbeeren. Die Heidelbeerernte ist aber nicht gut ausge fallen. Die grimmen Maifröste haben die erste und zweite Blüte fast vollständig vernichtet. Auch die Pilze wollen dieses Jahr nicht recht wachsen. Cs fehlt ihnen die feuchtwarme Witterung. Erst war es eiskalt und dann setzte plötzlich eine dörrende Hitze ein. Das denkbar ungünstigste Wetter für die Pilze. Zwölf Runden bei Max Schmeling. Schon seit langer Zeit schlummerte in einigen Wilsdruf fer Sportlerherzen der Wunsch, einmal unseren „Mgre", wie er nun einmal heißt, zu sehen. Gestern wurde der Wunsch er füllt. Mit dem Dresdner Sonderzug ging es los. 6.13 Uhr morgens herrschte Hochbetrieb auf dem Hauptbahnhof. Wir traten mit einigen Freitalern und Weißigern die Fahrt an. Die Stimmung auf der Fahrt läßt sich ungefähr denken. Alte Sporterlcbnisse wurden ausgetauscht. Lieder erklangen, neben an klopften einige ihren unentbehrlichen Skat. Biele schliefen auch ihren „Vsrschmelingsrausch" aus. Die kurze Zeit verging wie im Fluge: Anhalter Bahnhof Berlin. Wir drei Wilsdruf fer hielten fest zusammen. Nach einem kurzen Frühstück machten wir uns auf die Socken, Verzeihung, per „Happel" fort. Anker anschließender Fußmarsch führte uns durch die interessanteste Gegend unserer Reich-Hauptstadt. Kommen wir doch so von ungefähr vom Bismarckplatz in die Friedrichstraße, sehen da unten eine große Menschenmenge. Was ist da los? Meine zwei Kameraden als „Autofachmänner" tippen natürlich auf „Karambolage". Also hin! Der Grund? Wir standen vorm Kaiserhotel, wo die zwei Rivalen vom Nachmittag gewogen wurden. Paolino war schon rauf, „Mare" kam aber gleich hin terher, Wir hatten das Glück, diesen prächtigen deutschen Eportsmann vor und nach dem Wiegen zu sehen. Dieses kleine Intermezzo hob die Stimmung von uns ganz beträchtlich. Dann ging es weiter anschauen. Mit einer gewissen Ehrfurcht standen wir vor der Reichskanzlei, dort, wo unser Führer herrscht. Neichspräsidentenpalais, Brandenburger Tor wurden besichtigt. Stumm und andächtig standen wir vor dem Reichs- tagsgebände. Dieser herrliche Bau schlug uns einfach in Bann. Großer Zuzug zum Reichstagsaebäude, da die Führungen durch dasselbe wieder stattfinden. Hinter uns die herrliche Sieges säule. Nur ungern rissen wir uns von diesem Bilde los. Nach kurzer Mittaasrast ging es dann unserem Ziele zu: Poststadion Lehrter Straße. Schon auf dem Wege dahin wimmelte es von Menschen. Auf dem Platz war natürlich fast alles „nudeldick" voll. Ueber den Kampf sowie die Vorkämpfe wird an anderer Stelle berichtet. Eins bleibt aber dennoch bestehen: Für das Publikum sah der Kampf wenig schön aus. Darüber werden sich aber alle klar sein, daß „Maxe" knapp und verdient ge wonnen hat. Daß er seinen überaus tapferen Gegner nicht so boren konnte, wie es die Zuschauer wünschten, war nicht seine Schuld: das lag an Paolinos unberechenbarem Stil. Jedenfalls wird Uns dieses sportliche Erlebnis eine bauernde Erinnerung bleiben. Wr. Die Erdbeere als. Heilmittel. Am schönsten ist doch die frische Erdbeere als Genuß- und Nahrungsmittel, denn jedes Konservieren raubt ihr einen Teil des Aromas und der Farbe.' Da aber die Erdbeerernte auf eine verhältnismäßig, kürze Zeit beschränkt ist, sollte man im Haushalt ein sehr altes und er probtes Verfahren anwenden, womit man sich auf eine län gere Zeit hinaus einen Vorrat von dieser köstlichen Frucht sichern kann. Das geschieht am einfachsten, wenn man die auf trockenem Wege gereinigten Früchte in weiße Gläser bringt und Zucker darauf gibt. Werden die Gläser leicht zugebunden, an einem kühlen und lustigen Ort ausbewahrt, so verlieren die Erdbeeren weder Farbe noch Aroma. Sehr zu empfehlen ist auch die Herstellung von Erdbeersaft. Der Eisengehalt der Erdbeeren wirkt ungemein blutbildend. Auch bei Gicht und Nierenbeschwerden zeigt sich die Erdbeere als . Helferin. Früh- jahrskurcn mit Erdbeeren dürften sich ebenso erfolgreich be währen wie die bekannten Traubenkuren. Es steht fest, daß der Genuß von Erdbeeren bei vielen Personen das Auftreten eines leichten Nesselausschlags zur Folge hat. Diese Wirkung auf die Haut hat aber aus der anderen Seite dazu geführt, die Erdbeere als Heilmittel gegen Hauterkrankungen, beson ders gegen Flechten, anzuwenden. Bleichsüchtigcn verordnet man die Erdbeere wegen ihres hohen Eisen-, Kalk- und Na trongehaltes. Artillcrictag in Annabcrg. Vom 13. bis 15. Juli fin det in der Bergstadt Annaberg der 8. Sächsische Artillerie- Tag statt. Die Schirmherrschaft für die Veranstaltung hat der Oberbefehlshaber des Heeres, General der Artillerie Frhr. von Fritsch, übernommen. Zu diesem Artillerie treffen finden sich alle ehemalige Artilleristen der früheren sächsischen Feld- und Fußartillerie und die Kameraden der Marineartillerie in Annaberg ein. Der Artiüerietag erhält besondere Bedeutung durch die Mitwirkung der 8. be setzten und bespannten Batterie und des berittenen Trom- petcrkorps vom Artillerie-Regiment Dresden. Ermittlung der Kirschcncrtrügc im Jahre 1935. Auf Veranlassung des Reichs- und preußischen Ministers für Ernährung und Landwirtschaft findet vom 15. bis zum 29. Juli eine Ermittlung der Erträge an Süß- und an Sauerkirschen statt. Die Erhebung erstreckt sich aus die Ge meinden der Hanptobstbaugcbiete und in vereinfachter Form auf bestimmte Gemeinden der übrigen Gebiete, die vom Statistischen Landesamt ausgewählt werden. Für das Land Sachsen hat der Wirtschaftsminister eine Ver ordnung erlassen, die in der Rümmer 53 des Sächsischen Verwaltungsblattes bekanntgcgeben wird. Das Abbrenncn der Hecken verboten! Durch eine Ver ordnung des sächsischen Wirtschaftsministeriums vom 12. März d. I. ist das Abbrenncn von Wiesen, Rainen und Hecken ver boten und unter Strafe gestellt worden. Macht sich im Ein- zelfalle ein derartiges Abbrenncn doch einmal notwendig, so bedarf es der ausdrücklichen Genehmigung der Ortspolizeibe hörde, die vor ihrer Entscheidung den Ortsbauernführer und den zuständigen Hegeringleiter zu hören hat. Mit dieser Ver ordnung ist ein alter Wunsch des Natur- und Heimatschutzes ersüllt worden, denn durch das Abbrenncn wurden nicht nur mancher des Schutzes bedürftigen Tierart die notwendigen Schlupfwinkel vernichtet, sondern es gingen, wenn es zu einer Zeit vorgcnommcn wurde, in der unsere Vögel Nester und Junge haben, vielfach auch ungezählte Vvgelbruten zugrunde. Gerade im Interesse eines gesunden Vogelschutzes bedürfen unsere Hecken der Erhaltung und eines größeren' Schutzes: es ist — selbst unter Aufwendung noch so erheblicher Kosten nicht möglich, in Landschaften, denen Baumgruppcn und das Gebüsch fehlen, einen erfolgreichen Vogelschutz zu betreiben. Besonders die Lbstalleen, die durch derartige Landschaften führen, sind dann immer den stärksten Schädlingsgefahren ausgesetzt, weil sich in ihnen in Ermangelung jeglicher Zu leitungswege, die die Gebüsch- und Baumgruppen für die Kleinvogelwest besitzen, " ein für die Schädlingsbekämpfung ausreichender Vogelbestand nicht heranziehcn läßt. Es ist mr zu wünschen, daß die oben erwähnte Verordnung noch einmal durch eine weitere ergänzt werden möchte, die Vorschriften auch für die Pflege der Hecken und Baumgruppen in der offe nen Feldlandschaft bringt. Vorzeitiges Abslerben des Kartoffelkrautes im Juli ist die Folge einer Pilzkrankheit, die besonders in feuchten Sommern weitverbreitet ist. Sie beginnt damit, daß die Blätter braune Flecken bekommen, die unterseits einen weißlichen Saum haben und schnell an Größe zunehmcn. In wenigen Tagen ist oft schon das ganze Kraut braun und abgestorben. Damit kommt auch das Wachstum der Knollen zum Stillstand, so daß der Ernteertrag herabgesetzt wird. Außerdem sind die Knollen von geringerer Güte (trockenfaul) und schlechter Halt barkeit. Um solchen Verlusten vorzubeugen, werden die Kar toffelfelder in Amerika und Holland im Sommer 2—3mal (zur Blütezeit und 3 Wochen später) mit 2prozentiger Kupfer kalkbrühe gespritzt. Diese Maßnahme, die in Deutschland his- her kaum Eingang gefunden hat, verdient Heuer, sofern dis regnerische Witterung anhält, auch bei uns Beachtung. Erdflöhe, die in Garten und Feld an Kraut aller Art, Radieschen, Rettichen und vielen anderen Pflanzen einen ty pischen Löcherfraß an den Blättern verursachen, treten Heuer vielfach in großer Zahl auf. Durch wirksame, rechtzeitig durch- geführte Gegenmaßnahmen kann man den ost sehr spürbaren Schaden eindämmen. Wer sich darüber genauer unterrichten will, fordere von der Staatlichen Hauptstelle für landw. Pflanzenschutz, Dresden-A. 16, Stübelallee 2, ein Merkblatt an. das ihm gegen Erstattung des Rückportos kostenlos zuge stellt wird. Kaufbach. Im Silberkranze. Morgen Dienstag feiert Bauer Albert Peters mit seiner Gemahlin die silberne Hochzeit. Wir wünschen dem allaemein beliebten Ehepaare viel Glück auf dem Wege zur Goldenen! Mohorn. Sanitätsrat Schellhorn ck. In der Nacht zum 6. Juli verschied infole eines Herzschlages Mohorns beliebter und verehrter Arzt, Sanitätsrat Erwin Schell horn. 1887 ließ er sich hier, von Rabenau kommend, als praktischer Arzt nieder; in wenigen Jahren hatte er sich ein bedeutendes Arbeitsfeld erarbeitet, das sich über 10 Ortschaf ten ausdehnte. Infolge seiner Befähigung als Arzt, Schul-, Impf-, Bahn- und Kassenarzt, erfreute er sich großer Wert schätzung. Ueber 40 Jahre übte er seine Praris aus, die er in den letzten Jahren mit seinem Sohne teilte. In Mohorn grün dete er eine Ortsgruppe vom Gebirgsverein für die Sächsischs Schweiz, die er fast 4 Jahrzehnte leitete. Wenige Ruhejahre waren dem Altgewordencn, der ein Alter von reichlich 72 Jah ren erreichen konnte, vergönnt. Mohorn. Unfal l. Auf seiner Morgenfahrt nach Mo horn erlitt das kleine Postouto Sonntag früh einen Unfall, der noch glücklich ablicf. In der Nähe des Arbeitsdienstlagers überschlug sich der Wagen: der Fahrer kam mit dem Schrecken davon und konnte den Wagen noch bis Mohorn leiten. Der Sachschaden war gering. Die benachbarten Postagenturerr mußten ihre Post in Mohorn abholen. Wetterbericht. Reichswetterdienst, Ausgabeorl Dresden. Vorhersage für 9. Juli: Schwochwindig, vorwiegend heiter, trocken. Nacht» kühl, tagsüber stärkere Erwärmung bis etwa 2ö Grad. SEm Md Nachbarschaft. Dresden. Die Vogelwiese ist eröffnet Die Dresdner Vogelwiese wurde am Sonnabend mittag mit dem Aufziehen des Großen Vogels im Beisein der Bogcnfchützcn- gilde und ihrer Gäste in althergebrachter feierlicher Weise eröffnet. Oberbürgermeister Zörner wies in seiner Er öffnungsansprache darauf hin, daß die Dresdner Vogelwiese ein wichtiges Glied in der Kette der allgemeinen Volksfcier- tage darstelle. Auch die NSDAP, achte und pflege die alten Bräuche und habe zuM Teil in Vergessenheit geratene Sitten wieder ausgenommen. So nehme auch heute wie in früheren Jahrhunderten der Nat am Feste teil. Der Oberbürgermeister schloß mit dem Wunsche, daß dem Feste ein voller Erfolg und schönes Wetter beschieden sein möchten. Nachdem auch die Vögel für das Damenkönigsschießen und das Iugcndvogel- schießen aufgezogen worden waren, vereinigten sich die Bogen schützen mit ihren Gästen zum herkömmlichen Hebecsscn im Schützenzelte. Aus Anlaß der Eröffnung der Vogelwiese wird die Wirtschaftsgruppe „Ambulantes Gewerbe" am Montag einen großen Festumzug durch die Straßen der Stadt veran stalten. Dresden. Richtfest der neu-en Elbb rücke. Die neue im Westen Dresdens zwischen Kemnitz und Kabitz den Elbstrom überspannende Reichsautobahnbrücke ist nunmehr vollendet. Das Richtfest der neuen Elbbiücke findet, wie die Oberste Bauleitung Dresden mittelst, am 13. Juli mittags 12 Uhr statt. Dresden. Der NS-Großflugtag auf dem Flugplatz Heller hatte schon am Vormittag eine große An zahl Besucher angelockt, die die 21 zur freien Besichtigung ausgestellten Flugzeuge neuester und leistungsfähigster Art in Augenschein nahmen. Die Veranstaltung am Nachmittag wurde von annähernd 200 000 Menschen besucht. Die Vorführungen begannen mit Einzel- und Verbandsflügen. Auch Segelflieger bewiesen in schwierigen Kunstflügen den hohen Stand dieses Flugsportzweiges. Bei den Fall schirmabsprungen intercsiierte vor allem der Fallschirm doppelabsprung Paul Erkraths, der sich vom ersten Fall schirm in etwa 700 Meter Höhe löste, einige zehn Meter fallen ließ und dann einen zweiten Fallschirm benutzte. Begeisterungsstürme erweckten der deutsche Kunstfliegcr Stör, der alle denkbaren Kunstfiguren vorführte, sowie der Altmeister der Fliegerei, Ernst Udet; in seinem Hoch- leistungssegelflugzeug beschrieb er Figuren, die ans Un glaubliche grenzten. Als Kuriosum flog der alte Pionier der Fliegerei, Hans Grade, seinen jetzt 25 Jahre alten Doppel decker, der aus dem Museum hcrvorgeholt worden war, und zeigte im Gegensatz zn den modernen Maschinen klar den Ausstieg, den der Flugsport inzwischen genommen hat. Die Veranstaltungen des Großflugtages endeten mit einer Hebung der 1. Flak-Batterie der Flak-Abteilung Dresden. Dresden. Sechs Verletzte bei eine« Kraftomnibusunfall. Am Sonntagabend verun-. glückte auf der abschüssigen Bergstraße ein mit 27 Per sonen besetzter Kraftomnibus aus Finsterwalde offenbar infolge Versagens der Bremsen. Der Führer lenkte den Wagen im letzten Augenblick seitlich ins Gestrüpp und fuhr mit großer Gewalt gegen einen Gartenzaun. Bei dem Unfall wurden zwei Personen schwer und vier leicht verletzt. Bei dem Kraftomnibus handelt es sich um einen Wagen der Fuhrunternehmer Gebr. Biniarz aus Kirch hain in der Niederlausitz. Östritz. Sieben Freiballone. Am Sonntag früh waren in Bitterfeld sieben Freiballone zu einem Wett bewerb gestartet. Alle sieben wurden am Nachmittag über Ostritz und Umgebung gesichtet. Gegen 16 Uhr landete ein Ballon glatt auf Blumberger Flur; die Besatzung bestand aus fünf Insassen. Ein zweiter Ballon ging auf Grunauer Flur nieder. Von den übrigen fünf überflogen zwei die tschechoslowakische Grenze und scheiden damit aus dem Wettbewerb aus. Zittau. Der Krcisarbcitstagung der NSDAP, die mit der Zehnjahrfeier der Ortsgruppe ver bunden war und am Sonnabendnachmittag mit einem großen Appell auf dem Marktplatz eingeleitet wurde, wohnte auch Innenminister Dr. Fritsch bei, der in der großen Kundgebung der Parteiorganisation die Grüße und Glückwünsche des Gauleiters anläßlich des zehnjäh rigen Bestehens der Ortsgruppe übermittelte. Die alten Kämpfer von damals seien auch heute noch die gleichen geblieben; sic wollten die Nächstenliebe nicht nur predigen sondern sie in der Tat Vorleben. Wir blicken mit Stolz auf das zurück, was geleistet worden ist, scheu aber auch vor wärts und legen das Gelöbnis ab, mit gleichem Mut und init gleicher Bereitschaft den Kampf fortzusühren. Döbeln. Jugendlicher Lebensretter. Der 13 Jahre alte Schüler Herbert Zeibig rettete eine Schü lerin unter eigner Lebensgefahr vor dem Tod des Er trinkens aus der Zschopau. Das Mädchen war gleich nach dem Essen mit vollem Magen ins Wasser gegangen und ohnmächtig geworden. Leisnig. Erfolg der A r b e i t s s ch l a ch t. Dank der Aufbauarbeit der Regierung des Dritten Reiches macht sich auch hier eine starke Abnahme der Wohlfahrts- erwcrbslosenzahl gellend, so daß am I.Juni nur noch 44 Wohlfahrtserwerbslose gezählt wurden, das^md,5.aui 1000 Einwohner. Leipzig. Tödlicher Unfall. Auf der Staats straße Lambcrtsdorf—Oschatz verunglückte der 21 Jahre alte Herbert Strunz aus Wurzen tödlich. Er fuhr an den Anhänger eines Lastkraftwagens und fiel gegen einen im gleichen Augenblick aus der entgegengesetzten Richtung kommenden Lastkraftzug. Die Räder des Anhängers gingen ihm über den Kopf hinweg, so daß der Tod auf der Stelle eintrat.
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