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Wilsdruffer Tageblatt : 19.05.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-05-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192705195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19270519
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19270519
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-05
- Tag 1927-05-19
-
Monat
1927-05
-
Jahr
1927
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 19.05.1927
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Krankheiten unter Juckreiz usw. verlausen, kann die Diagnose nur durch mikroskopische Untersuchung des Parasiten gesichert werden. Jedoch kann in gewissen besonderen Fällen bei diesem Leiden der Katze die Krankheit, wenn sie typisch verläuft, verhältnismäßig leicht er kannt werden. Die Räude beginnt gewöhnlich auf dem Kopfe, wo zuerst eine Anzahl kleiner, roter, etwas hervortretender Flecke erscheint: in kurzer Zeit, wenn sie nicht behandelt werden, treten sie mehr hervor, und die Oberfläche ist gewöhnlich zerkratzt oder abgeschcuert, so daß eine gelbe Flüssigkeit austritt, die eintrocknet und grau-gelbe Schuppen bildet, deren Unter fläche durch frisch gebildete Flüssigkeit ständig abgehoben wird. In schweren Fällen ist diese Schuppe von schmutzig-grauer Farbe charak teristisch und erleichtert die Diagnose. Vom Kopf aus breitet sich die Erkrankung nach und nach auf den Nacken aus und kann mit der Zeit den ganzen Körper befallen. Aus einem nicht ersichtlichen Grunde ist die Kopfhaut für die Entwicklung des Parasiten besonders gut geeignet. Bei alte», kräftigen Katzen kann sich die Räude auf den Kopf beschränke» und sich nicht weiter ausbreitc». Die Räude ist die gefährlichste Hautkrankheit der Katze, da der Parasit eine giftige Substanz zu produzieren scheint oder Giftstoffe durch die Zersetzung des toten Parasiten entstehen, die ungünstig auf den Patienten einwirken, indem sie Ab magerung, Niedergeschlagenheit und selbst den Tod verursachen. Deshalb sollte man nie eine gesunde Katze mit einer erkrankten in Berührung bringen oder sie auf einen Platz lassen, wo eine kranke Katze gelegen hat. Viele gewöhnlich gebrauchte Desinfektionsmittel töten den Para siten nicht. Reinigung des Flurs usw. mit heißem Wasser und Seife ist wirksamer als das Besprengen mit einem wohlriechenden Des infektionsmittel. Kochendes Wasser ist ein aus gezeichnetes Desinfektionsmittel, wenn es einige Minuten lang angewandt werden kann. Paraffin öl ist ein nützliches Desinfektionsmittel und kann als sichere Maßnahme gewählt werden bei Käfigen usw., in denen kürzlich ein räudiges Tier gewesen ist. Holzwerk muß zuerst durch kräftiges Schrubbern mit heißem Wasser und Seife gereinigt und durch die darauf folgende Anwendung eines kräftigen Desinfektionsmittels in freigiebiger Weise, so daß auch alle Ritzen gut mit durchweicht sind, gründlich durchdes infiziert werden. Es ist die Beobachtung ge macht worden, daß unterernährte und zarte iiigezüchtete Tiere diesen, Leiden am meisten unterworfen sind. Eine kräftige, gesunde Katze erkrankt selten an Räude, selbst wenn sie mit einer räudigen Katze in Berührung gebracht wird. Dieselbe Beobachtung hat der bekannte Hundespezialist Or. Wernicke bei Hunden ge macht, die nur an Akarus-Räudc erkranken, wenn sie dafür empfänglich sind. Die Grundsätze der Behandlung sind klar, wenn man die Ursache des Leidens versteht; die Parasiten und ihre Eier müssen vernichtet werden. Letztere sind schwieriger abzutöten als der Parasit selbst; deshalb sollte man beachten, daß nach der Vernichtung der Parasiten den Eiern Zeit zur Entwicklung gelassen werden sollte, bevor man die Behandlung der Haut abschlicßt. Die Hauptschwierigkeit besteht darin, das angewandte Räudemittel in innige Be rührung mit dem Parasiten zu bringen, so daß eS zunächst gilt, möglichst alle Schuppen, Borken und allen Schmutz von der Haut zu entfernen. Darauf wende man jeden Tag oder jeden zweiten Tag, je nach der Schwere des Falles, eine Einreibung mit Schwefelsalbe oder Perubalsam an. Diese Präparate sind für die Katze nicht schädlich, wenn sie sie ableckt. Inzwischen sind sehr viele neue Räudemittel, die sehr wirksam sind, auf den Markt aekommen. doch wird man stets gut tun, dem Tierarzt die Auswahl und die Dosierung zu überlassen. Perubalsam ist übrigens ein ziemlich teures Mittel, so daß die eigene Behandlung mit Perubalsam sich teurer stellen kann, als wenn der Besitzer dem Tierarzt die Behandlung überläßt. Auf die Giftigkeit der Medikamente muß man bei der Katze ganz besondere Rück sicht nehmen, da sich kein Haustier Ho viel leckt wie die Katze. Die Räudcmittcl müssen tüchtig in die Haut cingerieben werden, und zwar nicht nur in die offensichtlich erkrankte Haut, sondern noch in einem größeren Umkreis der räudigen Stellen. Von einem Vollbad in Sulfargil-Wasser wird man wohl bei den wasserscheuen Katzen oft Abstand nehmen müssen. Bei Anwendung giftiger Quecksilber- Mittel muß man die behandelte Katze gut ein wickeln, um das Ableckcn zu verhindern. Bei Behandlung einer nur kleinen Stelle ist diese Vorsicht nicht notwendig. Da Quecksilber- Präparate auch von der Haut absorbiert werden, so sollte nicht mehr als ei» Viertel der Körpcr- oberfläche auf einmal damit eingerieben werden, um eine Vergiftung zu vermeiden. Während der Krankheit muß die Widerstandskraft der Katze durch kräftige Nahrung gestärkt werden. Man gebe ihr also rohes Rind- oder anderes Fleisch und Fisch. Bei kalten, Wetter verursacht die Be- hanolung dem Körper des Tieres einen Wärme verlust, so daß die Behandlung nicht über den ganzen Körper ausgedehnt werden darf und die Katze auf einem warmen Lager gehalten werden muß. Die Ohrenräude oder der Ohrenkrebs, wie der englische Katzenzüchter diese Krankheit nennt, wird ebenfalls durch einen kleinen tierischen Parasiten verursacht, der Ähnlichkeit hat mit dem, der die Katzenräude verursacht. Sein wichtigstes Unterscheidungsmerkmal besteht darin, daß der Ohrenparasit nur auf der dem Ohre unmittelbar angrenzenden Haut der Katze lebt, sonst auf keinen, anderen Körperteil. Die Ohren räude ist eine weit verbreitete Krankheit und ansteckend. Der Parasit verursacht gewöhnlich eine heftige Reizung, die gelegentlich so stark werden kann, daß die Katze epileptische Anfälle bekommt. Die Katze kratzt sich hinter den Ohren und fügt sich dadurch Wunden zu. Bei der Behandlung muß man darauf achten, daß einem nicht die Hände zerkratzt werden, denn sobald man das Ohr berührt, versucht die Katze die Stelle mit dem Hinterfuß zu kratzen. Die Gegenwart des Parasiten verursacht die Anhäufung von dunkelbraunen schuppigen Massen, aber die genaue Diagnose kann nur durch die Feststellung der Parasiten selbst ge sichert werde», der ganz gut dem bloßen Auge sichtbar ist als grauer Punkt auf dunklem Hintergrund. Wenn die Parasiten der Wärme ausgesetzt werden, bewegen sie sich etwas. Leider hilft in einigen Fällen die ganze Be handlung nicht, selbst wenn alle Parasiten ver trieben worden sind. Die Behandlung der Ohrenräude überlasse man dem Tierarzt, da vernachlässigte Fälle oft einen schlimmen Aus gang nehmen, besonders bei jungen Kätzchen. Die Milchergiebigleit und Milchzeichen. Von M. M. Die Milch ist bekanntlich ein Produkt der Milch drüsen, welche in ihrer Gesamtheit das Euter bilden. Jedes Euterviertel entspricht einer einzelnen Milchdrüse, weil jedes seinen eigenen Kanal zur Ableitung der Milch besitzt. Die Milchdrüse selbst besteht aus zahlreichen Bläschen, welche zu trauben- sörmigen Gebilden zusammengehäuft sind. Auf ihrer Innenwandung sind die Bläschen mit würfel förmigen Zellen ausgekleidet. Durch Verflüssigung dieser würfelförmigen Zellen entsteht die Milch. Die Milch ist demnach ein flüssig gewordenes Organ, sie ist die zur Auflösung gebrachte Milch drüse selbst. Hieraus folgt ferner, daß unter sonst gleichen Umstndenä um so mehr Milch abgesondert »erden null», je stärker dos die MilrbdrHs» rn- sammcnsetzende Drüsengewebe entwickelt ist. Die Reichlichkeit der Drüsenmasse entscheidet also in erster Linie über das Maß der Milchabsonderung. Die Größe des Euters wird nun für den Be urteiler insofern Bedeutung haben, als sie ihm Aufschluß über die Entwicklung des Drüsengewebes zu geben vermag. Freilich kann auch die Größe des Euters durch den Fettreichtum der binde gewebigen Hüllen bedingt sein, welche das Drüsen- gcwebe umgeben: ein solches Euter wird dann als „Fetteuter" bezeichnet. Man erkennt es beim An- sühlen an seiner Derbheit. Das Milcheuter ist im Gegensatz zum Fetteuter weich, elastisch und falten reich, es fällt nach dem Melken sichtlich zusammen. Ein großes Euter kann also nur dann als gutes Milcheuter angesehen werden, wenn seine Größe aus den Reichtum an Drüsengcwebe zurückzuführen ist. Gut entwickelte Milchdrüsen finden sich aber niemals bei allen Tieren einer Rasse, mag diese auch noch so sehr als milchreich bekannt sein. Es gibt eben in jeder Rasse gute und schlechte Milcher. Neben der Größe des Euters werden fernerhin die Milchadern Beachtung verdienen. Als solche werden die Blutvsnen bezeichnet, welche zu beiden Seiten der Bauchwand entlang führen, vom Euter ausgehen und das Blut, das dem Haushalt der Milchdrüse gedient hat, wieder abfuhren. Nun entspricht aber die Menge des zugesührten Blutes der Menge des abgeführten. Aus dem Blut ent nimmt die Milchdrüse die Bausteine zur Erzeugung der Milch. Am Hinteren Ende des Brustbeins, zu beiden Seiten desselben, treten die Milchadern durch die Bauchwand hindurch in die Bauchhöhle ein. Diese Öffnungen, die sich dabei bilden, werden vom Landwirt als die unteren Milchgruben be zeichnet. Sie werden sich um so größer anfühlen, je weiter die Milchadern sind bzw. >e größer die Blutabfuhr vom Euter ist. Man kann daher von der Größe der unteren Milchgruben auf die Größe der Blutzufuhr nach dem Euter und somit auf die Milchdrüsenernährung und aus die Milchergiebigkeit der Drüse schließen Man unterscheidet noch eine obere Milchgrube, welche zwischen den Dornsort sätzen des letzten Rückenwirbels und des ersten Lendenwirbels liegt, und welche um so tiefer sein wird, je weiter die Dornsortsätze der erwähnten Wirbel voneinander stehen. Der Abstand der einzelnen Dornfortjätze der Rückenwirbel steht im engen Zusammenhangs mit der Länge des Brust korbes bzw. mit einer guten Ausbildung der Lungen, welche durch reichliche Sauerstosfaufnahme einen lebhaften Stoffwechsel des ganzen Organis mus und auch der Milchdrüse zur Folge haben. Die Weite der Rippenzwischenräume sowie die durch sie bedingte Rippenwölbung ist ein Anhalt sür die kräftige Entwicklung der Lungen: es muß deshalb auch aus diese Körpermerkmale besonderer Wert bei Beurteilung von Milchtieren gelegt werden. Weitere Kennzeichen der Milchergiebigkeit sind die Feinheit der Haut und der Glanz der Haare. Die äußere Haut besteht bekanntlich aus drei ver schiedenen Schichten, der blui- und nervenfreien Oberhaut, aus der Lederhaut, welche Blutgefäße, Nerven, Talg- und Schweißdrüsen sowie die Wurzeln der Haare enthält, und aus dem Unter hautbindegewebe, der Ablagerungsstätte für das Fett. Je schwächer das Unterhautbindegewebe ent wickelt ist, desto weniger Fett kann sich in der Haut ablagern. Ein schwaches Unterhautbindegewebe be kundet die fehlende Neigung des Tieres sür die Fettbildung, welche im Gegensatz zur Milchbildung steht. Je weniger ein Tier zur Fettablagerung neigt, desto mehr wird die dem Tiere dargebotene Nahrung zur Milchbildung verwandt werden. Der Glanz des Haares beruht auf der reichlichen Ein fettung mit Hauttalg, ein Erzeugnis aus den Talg drüsen, die in der Lederhaut eingebettet sind, und die nach Lage und Bau mit den Milchdrüsen zu einer Gruppe gehören, Aus der guten Entwicklung der Talgdrüsen, erkennbar an dem Glanze des Haares und der Geschmeidigkeit der Haut, schließt man meist mit Recht auf die gleich gute Aus bildung der Milchdrüse, der größten Hauttalgdrüse des Körpers. Neues aus Stall und Hof. Die Ursachen der Berdauungskrankheilen beim Rinde bilden Fremdkörper, die in die Vormägen hineingelangen und hier Störungen der Verdauung Hervorrufen. Hauptsächlich geschieht dies bei Stallsütterung und vor ollem dann, wenn weibliches Personal die Fütterung übernimmt. Da Rinder gern alles, was in ihr Bereich klimmt bolockon 1»NÜ innnr nors^lttfkon mrck Kis Hunge ver ninver infolge ryrer yormgen Ae° schaffenheit ziemlich unempfindlich ist, so kann es geschehen, daß Nadeln und dergleichen leicht mit ausgenommen werden, zunral die Tiere sehr hastig fressen. In den Vormögen finden sich oft die unglaublichsten Dinge, wie: Kleidungsstücke, Kugeln, Löffel, Steine, Peitschenstiele, Nadeln aller Art, Drahtstücke: selbst Stangen von Regenschirmen wurden dort gesunden. Diese Fremdkörper durch bohren in ihrer ganzen Länge den Magen, rufen Eiterungen und Verwachsungen hervor und ver letzen im Vordringen von der Haube aus das Herz und den Herzbeutel, da die Haube dicht am Herzbeutel liegt und von diesem nur durch das Zwerchfell getrennt ist. Die durch einen Fremd körper hervorgerusene Herzbeutelentzündung macht sich in plötzlichen, abwechselnden Verdauungs störungen bemerkbar, außerdem durch schmerz haftes Atmen. In vorgeschrittenen Fällen zeigen sich am Triel, zwischen den Vorderbeinen und der Unterbrust bis zum Bauch, teigige, kalte An schwellungen. Die Krankheit währt mehrere Monate, die Tiere magern allmählich ab, und der Tod erfolgt durch Entkräftung. Selten kommt Heilung dadurch zustande, daß die Fremd körper wieder nach der Haube zurückwandern. Eine Behandlung einzuleiten, ist meist zwecklos. Man soll derartige Rinder, um wenigstens noch etwas zu retten, schlachten lassen. Or. F. Der beste Fußboden im Hühnerstall. Di erste Forderung ist, daß der Fußboden nicht feucht ist. Wird der gewachsene Boden ohne irgendwelche Auflage als Fußboden benutzt, dann muß man auch hier mit einer Verseuchung rechnen, und man wird gezwungen, den Boden, also die Erde, in jedem Jahre einen Spaten stich tief zu entfernen und reine, unverseuchte Erde, also Erde, die frei von den Exkrementen der Hühner ist, einzubringen. Wo dieses nicht zu viel Arbeit macht, würden wir dem ge wachsenen Boden den Vorzug geben. Handelt cs sich um einen Boden aus Stein, dann muß ein Bodenbelag vorhanden fein, ebenso bei einem Fußboden von Holz. Der beste Belag ist «ine ziemlich dicke Schicht Torfmull, die aber nicht in den Scharraum gehört. Ist hier ein Bodenbelag nötig, dann verwende man mäßig groben Sand. Kl. Neues aus Feld und Garten, Treibhaus und Vlumenzimmer. Praktischer schwedischer Reuter. Ein sehr allgemein in Schweden verwandtes Reutergerüst ist dort die „Häßja", wie die Deutsche Landwirtschaft liche Presse, 54. Jahrgang, Nummer 7, ausführlich berichtet. Das „Häßja"-Trockengerüst ist, wie die Abbildung zeigt, in seiner Herstellung und Ver wendung das denkbar einfachste. Eine größere Anzahl von Pfählen werden in einer Richtung unter Einhaltung eines gewissen Abstandes unter einander, am besten beträgt dieser 1,26 w, in die Erde eingeschlagen. Wie die Abbildung zeigt, werden die Endpfähle hierbei etwas schräg nach außen gestellt, um eine später in Frage kommende Strasfhaltung des Gesamtgerüstes zu erzielen. Auch werden ferner die Endpsähle durch je zwei Stützpfähle verstärkt. Die Aufstellung dieser Trockengerüste geschieht folgendermaßen: Mittels einer Eisenstange wird ein Loch in die Erde ge stoßen und der Pfahl etwa 30 bis 40 om in dieses Loch eingesetzt und die Erde um den Pfahl herum festgestampft. Sind so etwa neun oder zehn Pfähle fest eingesetzt, so werden dieselben mit einem der Haltbarkeit wegen gut geteerten Stricke unter einander verbunden. Der Strick soll etwa 40 am über dem Erdboden an einem der Endpfähle befestigt werden, dann zieht man den Strick zum zweiten, dritten Pfahl usw., am anderen Endpfahl angelangt, geht man wieder zurück. Wird die letzte und vierte Reche mit dem Strick gezogen, müssen dabei zugleich auch die als Stützen dienenden Pfähle mit den Endpsählen fest verbunden werden. -ver oer rriee- ooer veuwervung wird das Heu auf die einzelnen Strickreihen zum Trocknen schicht weise aufgehängt. Man fängt dabei auf der untersten Strickreihe an und geht nach oben weiter. So ein schwedischer Reuter faßt bis zu 500 KZ Heu. Gutes, festes Packen ist aber Not wendigkeit, wenn ein Einregnen dieser Reuter verhütet werden soll. Ad. Die Behandlung des Hcrbstchrysauthemums im Sommer. Sollen die färben- und formen prächtigem Chrysanthemen, deren herrlicher Flor uns im Spätherbst und Frühwinter entzückt, den gewünschten Erfolg haben, so ist wohl darauf zu achten, daß die Pflanzen bis zur Blütenentwicklüng die geeignete Pflege er halten. Die allen Chrysanthemenstöcke vom letzten Fahre werden häufig für die nächste Herbstblüte beibehaltsn, doch lehrt die Er fahrung. daß sie nur kümmerliche Blüten und und schwachen Wuchs entwickeln. Deshalb ist es immer ratsam, von den alten Pflanzen Stecklinge zu schneiden und junge Exemplare heranzuziehen. Zu Stecklingen eignen M kräftige Wurzeltriebe von etwa 10 om Länge, dis noch nicht zu holzig geworden sind. Steckt man sie in Kästen mit sandiger Erde und stellt sie an das Zimmerfenster, so werden sie bald Wurzeln schlagen. Die «ingetretene Wurzel- bikdung ist leicht an dem Austreiben neuer Blätter zu erkennen. Ist die Zeit der em- tretenden Nachtfröste vorüber, so versetzt man dis Stecklinge unter möglichster Schonung des Wurzelballens in Töpfe, und diese werden wiederum an sonniger Stelle in ein Beet ein gesetzt. Fm Frühherbst tritt dann eine noch malige Umtopsung in größere Töpfe ein, wobei dis alten Wurzeln tüchtig beschnitten werden. Als Erdmischnng d-unt eine nayrhafte Kompost erde, mit etwas Lehm und Sand vermengt. Auch empfiehlt es sich, etwas Gartendünger oder Hornspäne un.ter die Erde zu mischen. Für das Zimmer ist das Wachsenlassen zum Halbstamm am empfehlenswertesten. Alle schwachen Triebe werden entfernt. Das Chry santhemum ist ein großer Wasservertilger. 2m Sommer muß täglich zwei- bis dreimal ge gossen werden. Sobald die Blätter von unken- nuf beginnen welk zu werden, hat das Chry santhemum Durst gelitten. Solange es -die Witterung irgend erlaubt, bleiben die Chry santhemen im Freien. Zu warm im Zimmer gehaltene Pflanzen werden leicht non Blatt läusen und Meltau heimgesucht. R. R Neues aus Haus, Nüche und Neller. Das Aufkleben von Papier auf Leder, Metall und Glas. Will man Paoier auf Leder, Metall oder Glas fest aufkleben, so kommt man mit dieser Arbeit sehr oft nicht recht weiter. Das Papier will entweder gar nicht anhaften, oder es wird uneben, schlägt Beulen, kurzum, man hat seine liebe Not, und alle Mühe und Arbeit endet mit einem wenig schönen Aus sehen. Will man also Papier fest und glatt aus Leder aufkleben, so benutze man dazu einen Leim, den man sich auf nachstehende Weise herstellt: 200 Teile Leim werden mit 50 g Glyzerin, 10 Teilen Glukose und 1 Teil Tannin gemischt. Zunächst wird der Leim eine Nacht lang in kaltem Wasser eingeweicht und, salls zuviel Wasser darauf ist, etwas abgegossen. Nun wird der Leim im Wasserbade voll kommen gelöst und dabei die Glukose und das G - ' in sorgfältig hineingerührt. Zuletzt kommt das Tannin hinzu, zu dessen Lösung man so wenig wie nur möglich Wasser verwendet. Dieser Klebstoff haftet sehr fest. Um Papier auf Metall fest aufzubringcn, empfiehlt sich folgende Zusammenstellung: 75 Teile weißer Leim, 25 Teile Glyzerin, 10 Teile Leinöl und 5 Teile Zucker. Glyzerin und Zucker werden dem im Wasserbade gelösten Leim zugesetzt und unter ständigem Rühren das Leinöl tropfenweise zugesetzt. Der Leim muß beim Gebrauch natürlich heiß sein, da er in kühlerem Zustande erstarrt und nicht streichbar ist. Papier auf Glas fest aufzukleben, kann mit nachstehendem Leim er reicht werden. 25 a taas zu Lchwtiischcs -teuterseriist „HSKia". vor eingeweichter Tischlerleim wird mit 50 g Kandis und 12 § Gummiarabikum in 100 § Wasser unter ständigem Rühren bis zur Dünnflüssig keit gekocht. Mit dieser Mischung, die auch nur in heißem Zustande gebrauchsfähig ist, wrrd ein festes Auskleben des Papiers auf Glas erzielt. Tr. Kalter Fleischpudding. 1 Kx Rindfleisch und 1 Kg Schweinefleisch werden von Haut und Sehnen befreit und mit 500 g rohem, srischem Speck und einer in Milch geweichten Semmel durch die Maschine gedreht. Zu dieser Masse gibt man fünf ganze Eier, etwas gestoßenen Puffer, ein« Messerspitze gestoßene Nelken und englisches Gewürz, etwas Majoran und Thy mian, Salz und eine große geriebene Zwiebel. Man streicht eine Puddingform dick mit Butter aus, drückt die Masse rocht fest hinein und kocht sie vier Stunden im Wasserbad bei fest verschlossener Form. Der Pudding muß etwas erkalten, ehe man ihn in eine tiefe Schüssel stürzt. Man läßt ihn nun völlig erkalten und garniert den Rand der Schüssel zierlich mit Scheiben hartgekochter Eier, kleinen Pfeffer gurken und Sardellen und reicht eine schöne Remouladen-Tunke dazu Frau A. in L. Schellfischragout mit Makkaroni. Hierzu nimmt man IY4 Kg Schellfisch ohne Kopf, 150 z Butter, 50 g Mehl, 2 Sardellen, V- Liter Gemüsebrühe, 2 Salzgurken, Zitronensaft, 2 Eßlöffel Tomatenbrei, r/z Teelöffel gehackte Zwiebeln, 1 Eßlöffel Salz, Y4 Liter Rotwein, 2 Teelöffel Maggi, 1 Eßlöffel Mostrich, 1 Tee löffel Zucker. Der Fisch wird entgrätet und in dreifingerbreite Streifen geschnitten, mit Salz bestreut und, nachdem die gehackte Zwiebe auf gelegt wurde, eine Stunde kalt gestellt. Ein Stück Petersilie, Selleris mnd Mohrrübe, ferner 6 Pfefferkörner werden in r/z Liter Wasser weich gekocht und durch ein Saucensieb ge strichen Diese Brühe muß V- Liter betragen. 70 g Butter werden mit 50 g Mehl hellbraun geröstet, die Gemüsebrühe zugegeben, sowie Tomatenbrei, Rotwein, Mostrich, Zitronensaft, Zucker, und alles zu einer glatten Tunke ver kocht. Die Fischstreifen werden in Mehl ge wälzt, in den übrigen 80 § gebräunter Butter auf sehr heißem Feuer braun angebraten und in einer Kasserolle nebeneinander gelegt. Die Tunke, der man noch die fein gehackter. Sar dellen beigegeben hat, wird darüber gegossen und dann noch die geschälten, in feine Blättchen geschnittenen Gurken hineingetan. Man läßt alles zusammen auskochen und dann noch fünf Minuten auf nicht zu heißer Stelle ziehen. 150 g Makkaroni werden in Salzwasser gar gekocht. Der Fisch wird auf eine Schüssel gelegt und mit einem Rand von Makkaroni garniert, die man mit Butter beträufelt und mit Par mesankäse bestreut. Frau A. in L Sardellen. Diese kleinen, beliebten, gesalzenen Fischchen dürfen nur ganz kurze Zeit gewässert werden, da sie sonst an Geschmack verlieren Nachdem sie mehrmals gewaschen wurden, reißt man sie der Länge nach auf, entfernt Gräten und Flossen wäscht sie nochmals und läßt sie abtropssn. E. S. Neue Nücher. Biene und Bienenzucht. Von Prof. Or. V. Krancher. Verlag Philipp Reclam jun. Leipzig. Preis 2 l?!vl Prof. Or. Krancher, der an der Leipziger Universität „Bienenzucht" liest, hat ein Werk „Biene und Bienenzucht" zusammengestellt und übermittelt in zwei Teilen aus Theorie und Praxis der Bienenzucht, dem Anfänger wie dem fort geschrittenen Imker, eine Fülle von Anregungen und Kenntnissen. Nicht nur aus der Geschichte der Bienenzucht von der ältesten bis zur neuesten Zeit, aus der Naturgeschichte der Biene, über ihre Krankheiten und Feinde bietet Pros. Or. Krancher allerlei Wissenweries, er belehrt auch über Nutzen der Bienenzucht, über Bienenweide und Bienen nährpflanzen und über Vienenrecht. Neben der ge nauen Anleitung für den ganzen Bienenzucht betrieb sind besonders die Kapitel über Buch führung, über des Imkers Küche, Keller und Haus- apotheke bemerkenswert. Es ist ein Buch, das sich jeder Bienenzüchter zulegen sollte, doch auch jedem ist es für seine Bücherei zu empfehlen, da es ge eignet ist, Kenntnis der Biene und ihrer Zucht in die weitesten Krelie ru traaen Sck.
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