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77. Jahrgang Sommvend den 12 Oktober 1V18 239 kk Vie WegL«ena«»g im Otte» aber 5V 52 28 28 Höchstpreise vom 4. August 1914 in der Fassung der Bekanntmachung vom 17. Dezember 1914 d'H Wer ^'«^Höchstpreise überschreitet — Verkäufer sowohl wie Käufer —, wird mit Gefängnis bis zu einem Jahre oder mit Geldstrafe bi« zu^OOM Mark bestraft. Vorstehende Bestimmungen treten sofort in Kraft. Die Bekanntmachung vom 6. November 1917, Höchstpreise für Butter betreffend, findet hierdurch Erledigung. Flöha, am 10. Oktober 19l8. Der Kommunaloerband der Königlichen Amtshauptmannfchaft Flöha. Verkauf von Kunsthonig bei sämtlichen Händlern Montag, den 14. dr. Mts., auf Lebensmittelmarke Rr. 162 je 1VÜ Gramm zum Preise von 75 Pfg. für da» Pfund. Stadtrat Frankenberg, den 11. Oktober 191». morden ist, soll ihm ein Aufpasser im Osten zur Seite ge stellt werden. Es gibt «bald nichts, was man uns Minuten zu können glaubt, ohne das) die Entente den Sieg in ihren Händen hätte. Das sind Auslassungen, die keine deutsche Regierung und kein Deutscher für die Zukunft je vergessen darf, denn sie zeigen, was wir uns würden gefallen lassen müssen, wenn wir nicht stark bleiben. Ls ist darum leider zu erwarten, das; die Möglichkeiten, die der neue Reichs kanzler Mar von Baden wenigstens nicht für ausgeschlossen reachlet, sich kaum alle erfüllen werden. Die neue Aera im Reiche hat ihren Anfang genommen, das erste parlamentarische Reichsmimsterlum ist gebildet wor den. Bon dem Erben des Thrones des Großherzogtums Baden vereinigten sich darin die Bertrauesnmänner der Necchs- tagsmehrheit bis zu dem sozialdemokratischen Wortführer Scheidemann. Das ist ein weiter Weg der politischen und Lebens-Anschauungen, und allein die Praris der Arbeit kann beweisen, ob und inwieweit er gangbar ist. Danach wird , sich auch die Stellungnahme der Nation gestalten. Vorerst gilt aber als erste und größte Forderung des Tages, Deutsch land darf nicht schwach werden, mag die Z u- kunft brinLen, was sie will. Denn was unser Vaterland leidet, leiden wir mit! Um Seu hielten ) Die G»t«!7te mit Wilson eniverstandcu pf Haag, 10. 10. Reuter erfährt von wohtinformierter Seite, das; a.le Alliierten mit der von Wilson aus das deutsche Friedensangebot abgegebenen Antwort einverstanden sind. Plötzlich« Zurückhaltung in Paris ps Esnf, 10. 10. Die französische Regierungsprzsse ist Nicht bei der ganzen bulgarischen Armee, wohl ..... bei einem erheblichen Abschnitt ihrer Front war der Zu sammenbruch ein so vollständiger, daß man darauf 'wohl den Ausdruck „Debacle" anwenden kann, den der franzö sische Schriftsteller Emil Zola für die militärische Kata strophe von 1370-71 in seinem Vaterlands gebrauchte. Die Lähmung der Widerstandstraft durch moralische und körperliche Einbuße war-eine derartige, daß sie auch von der bulgarischen Negierung peinlich empfunden worden war. Sie hätte sonst nicht die unzutreffende und sofort aus Berlin und Wien zurückgewicsene Ausrede gebraucht, der Zusammen bruch sei wegen nicht genügender deutscher und öfter- reichischcr Hilfe eingetreten. Diese Hilfe mar da, aber sic konnte nichts ausrichten, wenn ganze bulgarisch- Regimenter vor schwachen feindlichen Kräften zurückgingen, was am Un- heilslage des 14. September geschehen ist. Diese Erscheinung des Versagens bulgarischer Streitkräfte zeigte sich übrigens schon im Sommer 1913^ al» Bulgarien nach dent vorange- Zu verkennen ist nicht, daß aus Paris und London m't Hochdruck gearbeitet wird, um Rumänien und Rußland wieder in den Krieg hineinzureißcn. Der Krieg war reich an Uebrr- raschungen, aber auch reich an bitteren Lehren, die für Ruß land und Rumänien doch wohl nicht unbeachtet bleiben werden. Wenn es nach dem Willen der französischen und eng lischen Kriegssaualiker ginge, so müßte Deutschland nicht bloß Land und seinen Kolonialbesitz abtretcn, es dürfte auch nur noch eine kleine Armee halten und müßte seine Flotte hcraus- geben. In Polen, das erst durch die deutschen Waffen befreit ! denn Bulgarien ist damit aus seiner bisherigen dominierenden ? Stellung herausgedrängt. Die militärisch- Brdeunmg des Die Darre gegen den llebcrmut der Entente - Ereignisses reicht nicht bis zum Westen hinüber. Die deut- Wenn das Schreien entscheidet, hätte der Feind schon scheu und österreichischen Truppen haben dort die feste Stel- längst den erträumten großen Sieg in Händen, und wenn - lung an der Donau, und die Türkei'ist ebenfalls vorbereitet, es auf das Kriegshetzen aMme, so sähe die Welt überhaupt " " ----- keinen Frieden wieder. Aber es ist auch heute dafür gesorgt, daß die Bäume nicht in den Himmel wachsen, und es gibt eine Barre gegen den militärischen, wie gegen den politischen Ueberimlt der Entente, die bestehen bleibt, mögen sich die Ereignisse in den nächsten Monaten entwickeln, wie sie auch immer wollen. Denn das ist wohl zweifellos, daß auch ein Waffenstillstand, wenn er da ist, noch keinen Frieden be deutet, dem zuzustimmen die deutsche Ehre erlaubt. Diese Brustwehr gegen den feindlichen Hochmut ist nicht allein die deutsche Siegsriedstellung und die Entschlossenheit unserer Soldaten, «s ist die Jahreszeit, die der Gegner scheut. Herbst und Winter sind mit uns im Bund«, uikd daß Marschalk Foch den fünften Kriegswinter fürchtet, beweisen seine maßlosen Anstrengungen, die deutsche Front einzudrücken, »bwohl die täglichen Verluste auch nicht entfernt im Einklang zu dem er zielten lokalen Gewinn stehen. Die Pause, die er notge drungen machen muß, um seinen Divisionen Zeit zum Atem holen zu geben, mehren sich, die kräftigen deutschen Vor stöße aber zeigen, daß der Gedanke an den Verbrauch der deutschen Reserven nur ein Wahn ist, der für den wetteren Verlauf der militärischen Operationen nicht in Rechnung ge stellt werden kann, während die Jahreszeit für den sofortigen Teil der feindlichen Front ganz bedeutend ins Gewicht fällt. Das „Kanonenfutter der Entente^' sinkt in sich zusammen, wie draußen in der Natur das Laub welk wird und von den Bäumen fällt. Allerdings das Kanonenfutter aus Amerika bleibt übrig und wird nach Möglichkeit benützt, um seinen Zweck zu er füllen. Dieser Zweck war an demjenigen Tage zu erkennen, an dem die amerikanischen Regimenter aus den französisch-» Divisionsverbänden genommen und zu einer eigenen ameri kanischen Armee formiert wurden. Sie sollten jetzt das Blut opfer beim Einrennen der deutschen Front bringen. Die Ver luste haben sie im Übergroßen Maße zu verzeichnen, aber die entscheidenden Erfolge Haven sie üicht begleitet, und der Eindruck dieser Tatsachen kann schließlich nicht ausbl^be». So wogte an der ganzen Front der Kampf weiter, während die Welt auf die Antwort des Präsidenten Wilson wegen des deutschen Waffenstilkstandsangebotes wartet, und die Art, wie die Feldgrauen ihn führten, ließ keine Veränderung der hervorragenden deutschen Kampfeigenschaften erkennen. Der Feind biß weiter auf Granit, der seine Zähne stumpf macht. Der Zusammenbruch der bulgarischen Armee, der nicht so sehr aus militärischen, als vielmehr aus politischen Gründen zu erklären ist, und d'e daraus erfolgte Unterwerfung des Königreiches unter den Willen der Entente hat die Abdankung des Königs Ferd.nand veranlaßt, der nach dreißigjährigem heißen Bemühen den Balkan verlassen und in der Heimat stätte seines Hauses, im alten schönen Goburg, aus deutschem Boden Wohnsitz genommen hat. Ist er nicht ein erfolgreicher Herrscher geblieben, so hat er doch die Ehre gewahrt, mit der sein Ministerpräsident Malinow recht leichtfertig umge gangen ist. Der Mann Hat kein redliches Spiel gespielt, Hessen verhängnisvoll« Folgen die Zukunft noch klar machen wird, Hrankenberger Tageblatt Bezirks- Anzeiger Amtsblatt für die KömglAmtshau-tmannschast Flöha, das König!. Amtsgericht imd den Stadttat zu Frankenberg - «... — «... -r,anki,bera i. Sa. — Druck und »erlag von E- ». Roßberg in Fraakeubera i. Sa. «erantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg sen. in Franrenoerg >- abgerundet werden. Diese Vorlchriften treten sofort in Kraft. Uebeifchreitungen der vorstehend festgesetzten Preise werden nach den einschlägigen Straf- Vorschriften geahndet. Stadtrat Frankenberg, den 11. Oktober 1918. Verkauf von Quart und Quarkkäse Sonnabend, den 12. d«. Mt»., an die Bewohner des 2. Brottartenbezirke» Nr. 301 bi, Schluß bei Holler. Thoma» und Nenning i ,, 3. ,, » 1 7 400 „ Leiteritz - t Quark- 4 429 , 1000 Fiedler 1 an die Bewohner des 1. Brottartenbezirke» Nr. 501 bl» Schluß bei Schaarschmidt l je 60« , „ , ,2. „ „ 1 „ SOO ,, Schilde „ / «Lse. Beides gegen 2. Abschnitt für Oktober der Landeesperrkarte. — Au»wei»karte ist vorzulegen. Stavtrat Frantenber«, den 11. Oktober 1918. Ablauf der Belieferung -er Zuckerkarten. AüHäAft der Zuckerkarten für den laufenden Bersoraungszeitraum (Reihe 10, 1. Sep tember bis 31. Oktober 1918) erlischt mit dem 15. Oktober 19l8. Ä.?Sem Zeitpunkt darf auf Karten der Reihe 10, insbesondere auch auf den zur AAmg de« Bedarfes vom 11. bis 31. Oktober 1918 bestimmten 3. Abschnitt, Zucker im Klein- ?^tauf nicht mehr abgegeben werden; es sei denn, daß die dem Kleinhändler voraelegte Zucker- bandes^Flöba^verlehen^i^"^^ und abgestempelten Genehmigungsvermerk des Kommunaloer- « Belieferung und Ausgabe von Milstärurlauber- und Binnenschiffettarten unterliegt keinerlei Beschränkungen. Flöha, den 10. Oktober 1918. Der Komvmnalverband. Preise für Butter, Quark und Quarkkäse im Kommunalverband Flöha. »„.-.DIe in Kratt getretenen neuen Milchpreis« haben auch eine Erhöhung der Preise für Butter, Quark und Quarkkäst zur Folge. Es wird deshalb auf Anordnung des Königlichen Mmlsteriunls de» Jnrwrn jür den Kommunalverband Flöha einschließlich der Städte Franken berg, Oederan und Zschopau folgendes bestimmt: . .. Der von den Butterlammelstellen de» Bezirkes zu zahlende Preis für abgelleferte Butter bester Sorte wird auf 3.80 Mark für das Pfund festgesetzt. . ^Handelspreis sür die in den Gemeinden zum Berkaus kommende Butter beträgt Mükk sük UÜA Pfunb. „ Gemeinden, denen außersachsische Butter zugewieken werden muß. können»für diese und hiesige Butter einen Durchschnittspreis sestsetzen, der den Betrag von 4.10 Mark überschreiten kann. , Die Abgabe von Quark unmittelbar vom Erzeuger an den Verbraucher wird untersagt. Sämtlicher Quark ist an die von den Gemeinden zu bestimmenden Sammelktellen abzulietern. . . Du Httitellerpreis für da« Pfund Speisequarr mit höchstens 75 Prozent Wallergebalt ?0 Pf«, frei Strmmelstelle festgesetzt. Der KleinverkaUfsprels beträgt 1.04 Mark sür das Pfund. m. ."versandfertigen Quarkkäse" beträgt der Herstellerpreis 1.70 Mark, der Klein handelspreis 1.95 Mark sür da, Pfund. - Als „veisandfertlg" ist Käse zu bezeichnen, der in der Reise soweit fortgeschritten Ist, daß er> ohne zu verderben, auch in der wärmeren Jahreszeit eine längere Bahnbesörderung aus- zuhalten vermag. - m, Quarkkäse, der inzwischen „vollreif* geworden ist, wird der Kleinhandelspreis auf 2 Mark für das Pfund festgesetzt. ' — iv. Die vorstehend festgesetzten Preise sind Höchstpreise im Sinne des Gesetzes, betreffend -miTt-rS»- --"i—s-c-M gangenen Türkenkriege mkt seinen damaligen Verbündeten Serbien und Griechenland uneins wurde. Jetzt hätte die bittere Wendung nur verhütet werden können, wenn dre bulgarische Negierung den aufrecht gehaltenen Teilen ihres Heeres ein tatkräftiges Zusammenwirken mit Deutschen und Oesterreichcrn ungeordnet und inzwischen den Nest ihrer Truppen neu gesammelt hätte. Sie gab aber alles ver löre» und schuf damit die heutige Kriegslage, durch di« das Königreich Bulgarien aus seiner errungenen hervorragenden Stellung auf eine untergeordnete Position zurückgedrängt wird. Trotzdem ist noch nicht einmal ausgeschlossen, daß es zu einem Nachspiel zwischen Bulgarien und der Türkei wegen der Dobrudscha kommt, was allem Bisherigen die Krone aufsehen würde. Die Valkanfront ist mit dem Debacle Bulgariens durch brochen,, unsere Truppen haben zähneknirschend sich zurück ziehen müssen, und der Entente-Armee von Saloniki steht Ler Weg nach allen Seiten auf dem Balkan einstweilen offen. Die tatsächliche Lage ist die, daß sie nach Norden zu mar schieren und die Donaülinie, also Süd-Ungarn, bedrohen, aber auch einen Abmarsch gegen Osten hin nach Konstantinopel ins Auge fassen könnteir. Aber diese Kriegsziele werden dem . Feinde, der in letzter Zeit durch griechische und andere Truppen Verstärkungen erhalte» haben soll, keineswegs ans dem Prä sentierteller dargeboten, denn es bleibt zu beachten, daß die Erfolge gegen die Armee des Königs Ferdinand weniger durch die Tüchtigkeit des Gegners, als durch die Schwäche der Bulgaren errungen sind. Die Türken, die den Angriff aus Konstantinopel von Gallipoli her 1916 so glorreich ab wiesen, sind auch heate zum Schutze ihrer Hauptstadt durch aus gerüstet, und österreichische und deutsche Truppen werden einen eventuellen feindlichen Vormarsch gegen die Donau erst recht entgegen zu treten wissen. Daß sich in Rumänien wieder feindliche Intrigen geltend machen, ist bekannt, doch gibt der Ministerpräsident Marghiloman Vertragstreue Ver sicherungen. Der Osten scheint wirbelig geworden, laute Schreier ver suchen, die Tatsachen nach ihren übertriebenen Ansprüchen zu meistern. Dagegen hilft nur kühle Ruhe, auch wenn das deutsche Friedensangebot an Wilson gegen uns ausge- deutet werden und eigenmächtige Schritte von Chauvinisten im Osten veranlassen sollte. Deutschland und seine Ver bündeten müssen nach wie vor mit allen Möglichkeiten rech nen, die aus aufgepeitschten Leidenschaften entstehen können. Di« deutsche Faust hat es nicht verlernt, fest zuzupacken, und damit wird sie auch Ordnung schaffen, wann und wo es not tut. Besonders auch in Rußland find Mord und Totschlag, Brand und Plünderung noch in so weiten Gegenden an der Tagesordnung, daß man sich schon nach der deutschen Hand der Ordnung sehnen wird. MUchböchstpreise sür Frankenberg. Gemäß der Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern über Milchhöchftpreise vom 11. September 1918 wird foloende» bestimmt: . Für den Stadtbezirk Frankenberg beträgt der Höchstpreis für Milch im Einzelverkanf: 48 Pfg. für I Liter Vollmilch ab Stall, 50 „ » 1 „ „ » Laden, 1 „ „ bei Zubringung durch Erzeuger in» Hau», 1 „ » „ * Handler W 1. „ Magermilch und Buttermilch ab Läden, 1 „ » bei Zubnngung durch Erzeuger ins Hau», 30 , „ 1 „ „ , , » Händl« „ „ Für Bruchteile eine» Liter» dürfen die Preise nach oben auf den nächsten vollen Pfennig