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Mittwoch »ea 14 Attgnst 1918 77. Jahrgang »A v» II 188 vorher auf diesen Mord rechnet«! Im Jahre 1910 prophezeite man von Paris aus für das Jahr 1913 den' Untergang des Deutschen Reiches! Sogar das Datum der Ermordung des österreichischen Thron folgers war genau bestimmt: es sollte der 25. Juni (nach unserer Zeitrechnung der 28. Juni) sein. Auch das wußte man in Paris, denn bereits Mitte Dezember 1912 wurde die Ermordung des Erzherzog-Thronfolgers für das Jahr 1913 prophezeit. Und als dieses Ergebnis nicht emgetreten war, wurde die seltsame Prophezeiung für das Jahr 1914 wiederholt. Das Drama im Kaiserhause werde ganz be stimmt im Jahre 1914 emtrete»! (Dr. Friedrich Wichtl: „Der wahre Anstifter des Weltkrieges." Verlag I. F. Leh- mann, München 1918. Seite 15—16.) Und am 28. März 1914 schreibt Brancaninow, Sir Edward Grey habe ihm gesagt, daß England an dem großen Kriege teilnehmen werde; in ein paar Monaten werde der Weltkrieg aus- Ver Weltkrieg Deutsche Heeresberichte wtb Berlin, 12. August abends. (Amtlich.) An der Schlachtfront zwischen Ancre und Avre ruhiger Tag. -Zwischen Avre und Oise sind feindliche Angriffe ge scheitert. Aber wir haben sogar dafür Beweis«, daß es schon - Kategorie ein und befinden uns jetzt unter starker Bewachung - — ' - - französischer Infanteristen und algerischer Kavallerie in einem Biwak in Algier, das für die Ansprüche des einfachsten Sol- tillerie als Ctoßbatterien der Infanterie unmittelbar folgen. Diese Maßnahme, welche den raschen, siegreichen Vormarsch nach Durchbrechung der ersten Lin cn sicherstellen sollte, führt» zu "schwerster Einbuße an Menschen und Pferden. Die fran- zöshchen Äeleitbatterien gerieten bereits auf dem Anmarsch in das Feuer der schweren deutschen Artillerie und wurden zum Teil, »och ehe sie auffahren konnten, zusammengeschosse». Nicht besser ging es den Panzerwagen, die von den Tank- abwehrgeschützen erledigt wurden, ehe sie der deutschen In fanterie gefährlich wurden. Wenn der französische Führer seine Infanterie trotzdem bis zum Einbruch der Dunkelheit anterie trotzdem bis zum Einbruch der Dunkelheit immer von neuem stürmen ließ, so erreichte er damit nichts, als ein Anwachsen der französischen Verlust«. Stellenweise AmtMM für die KömMmtsbmMmamischMWHa, das Migl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Frankenberg -r^iktnbera i. Sa. — Druck und «erlag von 2. «. Roßberg lu Frankenberg l. S«, Verantwortlicher Nedakteur: Srnst Roßberg sen. in Frankenderg n - 6« ?rotelt «Mischer Zoiaalen gegen Nie kmevte Freiheit und Gleichberechtigung — die Entente wird nicht müde, es immer wieder zu beteuern — sind die hohen Ideale, für die ihre Völker den Krieg bis zum blutigen Ende durchzufechten entschlossen sind. Wie es aber in Wirklichkeit darum bestellt ist, sobald ihr eigener Vorteil das Gegenteil verlangt, zeigt «in Protest, den zwei am 25. Juli 1918 an der mazedonischeu Front «hergelaufene Russen mit sich führten. Dieser Aufruf, der im Namen von zweitausend Sol- russischen Artillerie-Brigade äuf- gestellt ist, wendet sich gegen die „ungesetzlichen und un- verdienten Eewalltätigreiten der Franzosen". Als der Friede "0" Brest geschlossen war, baten die Soldaten der Brigade ^Ablösung, bis dir politbche Lage m Rußland geklärt sei. " . . E? ,h» daraufhin in drei Kategorien ein, nämlich: werter kämpfen wollen, 2. diejenigen, die ' .^'^uigen, die nicht arbeiten und nicht ' letzteren wurden nach Nordafrika transportiert. Protest heißt «s dann weiter: „Wir russischen verbrechen begangen und nicht an Auf- teilgenommen hatten, schrieben uns die dritte von der französischen Negierung vorgeschlagene Westen w Das geschickte Ausweichen der deutschen Truppen zwi schen der Avre und der Oise hat nunmehr anscheinend dem französischen Angriff seine Stoßkraft genommen. Durch den Kampf mit äußerst geschickt und zäh fechtenden Nachhuten geschwächt, durch den Sturm über hügeliges Waldgelände und er müdet und in Unordnung gebracht, stießen die fran zösischen Angriffsdivisionen auf einen Verteidiger, der in gut gewählten Stellungen den Angriff erwartete. Durch Massen einsatz und rücksichtsloses Opfer von Menschen und Material suchte die französische Führung den verloren gegangenen Vor- teil der Ueberraschung fowie den Verlust der vorbereiteten Angriffsbasis auszugleichen. In Nachahmung des deutschen Vorbildes ließen die Franzosen «inen großen Teil ihrer Ar. brechen! Der Untergang des Deutschen Reiches und die Er mordung des Erzherzog-Thronfolgers von Oesterreich wer den für die gleiche Zeit vorausgesagt, für die Grey den Ausbruch des Weltkrieges und die Teilnahme Englands an demselben in Aussicht stellt! Es gehört.sicherlich mehr als Naivität dazu, anzunrhmen, daß Grey von dein geplanten und vorausgrsagten Morde nichts gewußt haben soll, wenn er Brancaninow gegenüber, dem treuesten Freunde des tschechischen Drahtziehers Dr. Kramarsch, der über die ser bisch-tschechischen Pläne Durchaus informiert war; derartige Zustimmungs- und Einverständniserklärungen abgibtl Hat England mit seiner Rückendeckung Rußlands und Serbiens die Verantwortung für das Verbrechen von Sera- jewo aus sich genommen, so liegt in dem Angeführten der Beweis, daß es den geplanten politischen Mord als Mittel für den Kriegsausbruch stillschweigend gutgeheißen hat. So hat die Entente ihren Krieg mit einem Meuchelmord begonnen, für den ihre Gesamtheit die restlose Verant wortung trägt. (Weitere Aufsätze folgen.) > > --—--iS-—-.. .. Der Mora alr Wegrmittei aer knteme! Bon Leutnant d. R. Gerhard Mueller ! Ein Mord gab den Anstoß zu diesem weltumspannenden Kriege. Und Morde sind diesem ersten gefolgt, vor denen das Gewissen der Welt zu anderen Zeitläuften geschaudert hätte. Politische Morde haben auch zu früheren Zeiten oft eine Rolle gespielt; aber in so hoher Zahl wie während des jetzigen Krieges sind sie nie aufgetreten. Daß die Welt jetzt verhältnismäßig schnell darüber ^ur Tagesordnung übergeht, hat seinen Grund in zwei Dingen: einmal ist unser Empfinden durch die ungezählten Kriegsgreuel bereits etwas abgestumpft; und zum andern, und das ist die Hauptsache, sind alle diese Morde ein Ausfluß der verbrecherischen Kriegspolitik der Entente, und da uns diese als solche bekannt ist, so nehmen wir auch die scheußlichsten Mordtaten als etwas hin, das ganz in den Rahmen der Ententekriegführung hineinpaßt. Aber es ist für di« Beurteilung des Krieges in der -Zukunft wichtig, unser Gewissen demgegenüber zu schärfen und die Enrente als den Urheber dieser Verbrechen stets aufs neue zu " erkennen. Dazu sollen die solgenden Ausführungen diene». s 1. Der Mord von Serajewo, schon 1912 in Paris voraus- > besagt! : Am 28. Juni 1914 sielen der Erzherzog-Thronfolger : Franz Ferdinand und seine Gemahlin Herzogin Sofi« von I Hohenberg dem Anschlag serbischer Verbrecher zum Opfer. Dir , eintretenden Folgen waren vörauszusehen und wickelten sich zunächst ganz mechanisch ab: Oesterreich stellte an Serbien das Verlangen nach Bestrafung der Attentäter und nach weit gehender Genugtuung. Aber Serbien lehnt« ab! Heute wissen wir, daß diese Ablehnung ebenfalls zu den vorausbestimmten Folgen gehört«. Und nun kam das, was seit langer Zeit beschlossen war. Rußland nahm als erster die Verantwortung für den Mord aus sich, indem es sich hinter Serbien stellte, Hätte der Zar, von dem die serbifche Regierung durchaus sich abhängig wußte, energisch auf Erfüllung der österreichischen Forderungen bestanden, der Krieg wäre vermieden worden. Er aber telegraphierte am 29. Juli, als der Krieg zwischen den zunächst allein Beteiligten ausgebrochen war, an den Deutschen Kaiser: „Ein schmählicher Krieg ist an ein schwaches Land erklärt worden . . Den gerechten Sühneseldzug der Donaumonarchie „schmählich" zu nennen, das charakteri siert die russische Weltanschauung außerordentlich trefflich! Der Deutsche Kaiser hat den» auch sofort ganz energisch diese Bezeichnung zurückgewiesen. Nun aber bleibt die Frage offen, weshalb Rußland es wagen konnte, sich derartig rückhaltlos hinter Serbien zu stellen, obgleich es wußte, ^dadurch einem Kriege nicht allein mir Oesterreich, sondern auch mit dem Deutschen Reiche ent gegenzugehen. Rußland konnte es wagen, weil es die be stimmte Zusicherung hatte, daß Frankreich und England ihm helfen würden (Bericht des belgischen Gesandten de l'Escatle). Hierin liegt das entscheidende Moment. England hat von vornherein als letzte Rückendeckung hinter Serbien, Ruß land und Frankreich gestanden. Und damit hat auch England sich den Attentätern von Serajewo als Eideshelfer beigesellt, j Daß England seit Jahrei« den Krieg gegen das Deutsche Reich vorbereitete, das ist erwiesene Tatsache; aber wemi es eine Veranlassung zum Kriege suchte, dann hätte es eine solche auch bei anderer Gelegenheit finden oder vom Zaune brechen' können. Das große Verbrechen, das es mit dein Einkitt in den Krieg beging und damit, daß es seine Va- fallen Rußland und Frankreich zum Kriege ermunterte, be steht besonders in der dadurch gegebenen Rechtfertigung des 1 Morde» von Serajewo. 1 Belauntmachung Wer die Entrichtung der Umsatzsteuer ««» »es Warenumsatzstempels. Nach 814 des Umsatzsteuergesetzes und 8 39 der dazu ergangenen Aussührungsbestimmunaen werden die zur Entrichtung der Umsatzsteuer verpflichteten gewerbetreibenden Personen, Gesell schatten und sonstigen Personenvereinigungen aufaefordert, ihr Unternehmen bis zum IS. Augun 1918 schriftlich oder mündlich beim zuständigen llmsahsteueramt anzumelden. Der Anmeldung bedarf es nicht, wenn für da« Unternehmen Warenumsatzstempel im Kalenderjahr 1918 entrichtet worden ist und in dem Unternehmen keine Gegenstände der in 8 8 des Gesetzes bezeichneten Arten (Lurusaegenstände) im Kleinhandel umgeletzt werden. "»^je Ur den 88eM*^ Gemeinde die Stadträte der Städte nüt der revidierten Städteordnung, die Bürgermeister der übrigen Städte und die Gemeindevorstände der Landgemeinden; .. « . d) für die selbständigen Sutsbezirke in den hauptzollamtlichen Bezirken Bautzen, Chemnitz, Dresden n, Leipzig ii, Plauen, Zittau und Zwickau diese Hauptzollamter; o) für die selbständigen Gutsbezirke: . „ . in den Hauptzollamtsbezirken Annaberg und Freiberg das Hauptzollamt Chemmtz, in den Hauptzollaintsbezirken Dresden i, Meißen, Pirna und Schandau das Hauptzollamt Dresden n, in den Hauptzollamtsbezirken Grimma und Leipzig I das Hauptzollamt Leipzig n, in dem Hauptzollamtsbezirk Eibenstock das Hauptzollamt Plauen. Ala steuerpflichtiger Gewerbetrieb gilt auch der Betrieb der Land- und Forstwirtschaft, der Viehzucht, der Fischerei und des Gartenbaues, sowie der Bergwerkbetrieb. Die Absicht der Ge winnerzielung ist nicht Voraussetzung für das Vorliegen eines Gewerbebetriebe« im Sinne des Umsatzsteuergesetzes. Angehörige freier Berufe (Aerzte, Rechtsanwälte, Künstler usw.) find nicht steuerpflichtig. Die Steuer wird auch erhoben, wenn und soweit die steuerpflichtigen Personen nsw. Gegenstände aus dem eigenen Betrieb zum Selbstgebrauch oder -verbrauch entnehmen. Als Entgelt gilt in letzterem Falle der Betrag, der am Orte und zurzeit der Entnahme von Wieder- verkaufern gezahlt zu werden pflegt. Bon der allgemeinen Umsatzsteuer nach dem Satze von S vom Tausend stnd die Personen usw. befreit, bei denen die Gesamtheit der Entgelte m einem Kalenderjahr nicht mehr als 3000 Mark beträgt. Für die Lieferung von Lurusgegenständm besteht keine derartige Befreiung. Die Nichteinreichung der Anmeldung zieht eine Ordnungsstrafe bis zu 150 Mark nach sich. ii. , , Steuerpflichtige, die Lurusaegenstände im Kleinhandel umsetzen, haben eine Erklärung über den Gesamtbetrag der steuerpflichtigen Entgelte für jeden Monat bis Ende des folgenden ' date» ungenügend ist. In den, jetzigen Zeitalter der Zwili- fation und des Fortschritts läßt man es zu, daß man eine Handvoll Menschen einer freien Nation vollkommen 'm die Hand der ungebildete», wilden Söhne Afrikas und Algeriens gibt." l Beim Einzug r»s Lager von den Wilden ausgeräübt, in ' ein Stacheldrahtverhau gepfercht, nur aufs notdürftigste er nährt, von Maschinengewehren bewacht, und zum Teil grau- - sam mißhandelt, erhielten die Russen ärztliche Behandlung nur unter der Bedingung, daß sie in eine der zwei erst- ! genannten Kategorien einträte». Der Protest schließt mit den Worten: „Völker und Negierungen, helft uns! Bringt i der französischen Republik in Erinnerung, daß dw Bevöl- ! k-rung unseres großen, freien Rußlands noch nicht vernichtet, der heilige Geist in unsern Herzen noch nicht erloschen ist. Wir bitten die Vertreter der neutralen und kriegführenden Mächte, Mitgefühl zu haben, und besonders bitten wir, der augenblicklichen Regierung unsern Protest gegen das Tele gramm der gegenrevolutionären Generale Senkievic und Tgr- nowski, die nicht wahrheitsgemäß an die russische Negierung über unsere Lage berichtet haben, mitteilen zu wollen. Wir erklären uns bereit und wünschen von ganzem Herzen zu dienen und zu arbeiten zum Nutzen des freien Vaterlandes und zur Befesttzung der Ideen der russischen Revolution! VMMD Zrankenberger Tageblatt Anzeiger Monats, allo erstmalig bis Ende September 1918, beim zuständigen Umsatzfteueramt abzumeben. Außerdem haben Steuerpflichtige, die Lurusgegenftände der in der Bekanntmachung de« Reichs kanzlers über die Sicherung einer Umsatzsteuer auf Lurusaegenstände vom 2. Mai 1918 (Reiche- aeletzblatt Seite 379) bezeichneten Art im Kleinhandel umsetzen und nach dieser Bekanntmachung zur Bildung einer Rücklage verpflichtet waren, eine Erklärung über die in der Zeit vom 5. Mai bis 31. 2ul« 1918 vereinnahmten Entgelte im Laufe des Monats August 1918 abzugeben. Endlich werden noch zur Entrichtung des Warenumsatzstempels nach dem Gesetz vom 26 Juni 1916 (Reichsgesetzblatt Seite 639) verpflichteten gewerbetreibenden Personen, Gesell schaften und sonstigen Personenvereinigungen aufgefordert, den steuerpflichtigen Betrag ihres Warenumsatzes in der Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Juli 1918 schriftlich oder mündlich bei der zuständigen Steuerstelle bis zum 31. August 1918 anzumelden und die Abgabe gleichzeitig einzuzahlen. Beläuft sich der Jahresumsatz auf nicht mehr al» 3000 Mark, so besteht keine Ver pflichtung zur Anmeldung de» Warenumsatzes und zur Entrichtung der Abgabe. Wer der ihm obliegenden Anmeldungsverpflichtung zuwiderhandeit oder über die empfangenen Zahlungen oder Lieferungen wissentlich unrichtige Angaben macht, hat eine Geldstrafe verwirkt, welche dem zwamigfachen Betrag der hinterzogenen Abgabe gleichkommt. Kann der Betrag der hinter zogenen Abgabe nicht festgestellt werden, so tritt Geldstrafe von 150 Mark bis 30000 Mark ein. Zur Erstattung der schriftlichen Anmeldungen stnd Vordrucke zu verwenden. Soweit solche den Anmeldungspflichtigen noch nicht zugestellt find, können sie bei den Steuerstellen kostenlos ent nommen werden. Steuerpflichtige stnd zur Anmeldung ihres Umsatzes verpflichtet, auch wenn ihnen Änmeldungsvordrucke nicht zugegangen find. Nr. 1019 L. Dresden, am 2. August 1918. Königliche SeneralzoUdkrektion. Verkauf von Kuark und Quarkkäse 1. Brotkartenbezlrkes Nr. 1 bis 350 bei Holler und Schaarschmidt, 2. „ ,, 1 » 400 ,, Kerber auf 2. Abschnitt für August der Landeesperrkarte, sowie auf alle noch nicht belieferten 1. Ab» schnitte bei Herold je V. Pfund Quark; an die Bewohner de» 4. Brotkartenbezirke» Rr. 429 -le 850 bei Jahn auf 2. Abschnitt für August der Landessperrkarte je SO Gramm KSse. — Die Nusweiskarle ist vorzulegen. Stadtrat Frankenberg, dm 13. August 1918. Berkans von Margarine KI WM Mini Freitag, den 16. d. M., auf Lebensmittelmarke Nr. 145 je 35 Gram« zum Preise von 2 Mark da» Pfund. Stadtrat Frankenberg, den 13. August 1918.