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»Ml« - > - Frankenberger Tageblatt -f' - 'k Bezirks Sonna-en-, de» 27. IM 1818 173 VS rv lx2 VS oa os allem aber fällt die Entscheidung über alle Fragen des weiteren Umkreises im Mittelpunkt, das ist in Nordsrankreich. zu gewinnen, verdienen gewiß Beachtung. Ünserte Macht stellung in den Erenzlanden des ehemaligen Zarenreiches und in der Ostsee aber ist viel zu fest, als daß uns diese gewaltigen Schläge, die wir im Frühjahr und Frühsommer dieses Jahres aüsteilten, Ium Ziele führen werden, ob nicht die weltpolitische und weltwirtschaftliche Lage, die von jeher ausnahmslos zugunsten unserer Feinde sprach, es ihnen doch noch ermöglichen wird, über allen deutschen Heldenmut im Felde und zur See über und unter Wasser, über alle in der Heimat erwiesene Standhaftigkeit unseres treuen deutschen Bölkes den Sieg davonzutragen. Und doch ist solche Denkweise in keiner Weise angebracht. So wenig wir uns darüber täu schen dürfen, daß wir noch nicht am Ende von dem stehen^ was von uns gefordert werden muß, mag der Wunsch nach Beendigung des Krieges noch so rege sein, so wenig haben wir andererseits Anlaß, an dem freudigen Glauben an einen deutschen Endsieg irre zu werden. König Friedrich konnte am Abend Pes blutigen Tages von Torgau so zuversichtlich sprechen, weil er der Sieger in zahlreichen Schlachten war. Der Rückblick auf Vier Kriegsjahre und auf das, was durch unser gutes Schwert bereits gewonnen ist, aber berechtigt uns sicherlich zu dem gleichen Vertrauen. Die Anstrengungen, dir England und Amerika jetzt machen, vom Eismeer aus wieder Einfluß auf die Geschicke Rußlands Vie vemeiiimg Oer MckeMamklMglrett a« feinarr Von Gen. d. Inf. Frhrn. von Freytag-Loringhoven, Chef des Stellvertretenden Eeneralstabes der Armee. Anzeiger Amtsblatt für die König!. Amtshauptmamschast Mha, das König!. Amtsgericht and dm Stadttal zn Frankenberg «erantwortlich« Redakteur: Trust Roßberg ,-u. in Frankenberg i. Sa. - Druck und »erlag von T.». Roßberg in Frankenberg i. S«. Tageblatt - Bestellungen L-"' Die Geschäftsstelle des Tageblattes. Herr Baumeister Ludwig Heinrich Eckert ist von uns als vsupollnolvsottvovstSnckigoi- für den hiesigen Stadtbezirk in Pflicht ge nommen worden. . - . Frankenberg, den 22. IM 1918.Der Stadtrat. . .. Zur allgemeinen Kenntnis wird gebracht, daß in dankbarer Anerkennung und Würdigung 8» »ÄW'üm erfolgreichen Dienste, die Herr Stadtrat Robert Nestler ,als Mitglied d« s1adt chen Kollegien durch Jahrzehnte hindurch, besonders aber während der jetzigen schweren Auszeit °ls mehrjähriger Leiter der Lebensmittel-Abteilung beim Stadtrat uneigennützig und AI«.» L^ÄfEgkeit und mit Umsicht und Geschick zum Besten unserer Bewohnerschat geleistet Hat, die stadlüchen Körperschaften einmütig zu Ehren des Genannten eine Stiftung mit einem Kapital von 5000 Mark errichtet haben, die dett Namen: Sladrral-Rovert-Nestler-Sttftung führt, in ihrem Stammkapital zu erhalten und vom Stadtrat zu verwalten ist und deren Jahres- zinsen nach der Bestimmung de« Herrn Stadtrat Nestler zu verwenden find. v Frankenberg, den 26. Juli 1818. Der Stadtrat. Es wird hierdurch bekannt gegeben, daß die Frist zur freiwilligen Abgabe getragener Männeroberkleider von der Reichsbekleidungsftelle " bi« ««IN IS. ISIS vttlangert worden ist. Auf die bisherigen Bekanntmachungen vom 10. Juni und 10. Juli d. 2. wno verwiesen. . Flöha, am 24. Juli 1918. Der Kommunalverband der Königlichen Amtshauptmannschast. der Kriegswirtschafts-Aktiengesellschaft, Berlin W. '50, Nürn bergerplatz 1, anzumelden. 8 4. Wer ohne die erforderliche Genehmigung des Reichs» kommissars für Faßbewirtschaftung eiserne Fässer öder Eiserne faßähnliche Gebinde veräußert oder erwirbt oder leihweise oder mietweise überläßt oder übernimmt, wird mit Ge fängnis bis LU einem Jahre und mit Geldstrafe bis zu 10 000 Mark oder mit einer dieser Strafen bestraft. Neben der Strafe kann auf Einziehung der Fässer «rkajmt werden, auf die sich die Zuwiderhandlung bezieht, ohne Unterschied, ob sie dem Täter gehören oder nicht. 8 5. Diese Bekanntmachung tritt mit dem Tag» Ihrer Ver öffentlichung im Reichsanzeiger in Kraft. Berlin, den 16. Juli 1918. Der Relchskommissar für Faßbewirtschaftung. Dr. Beutler, Königlich Sächsischer Geheimer Rat. Dort schwächt sich das französisch-englische Heer täglich in fruchtlosen Gegenstößen um ein Vielfaches mehr als das, unsrige. Schon ist die Frage des Mannschaftsersatzes, wie unsere Gegner bekennen müssen, bei ihnen brennend. Hierzu kommt ihr gewalliger Verlust an Kriegsmaterial, der Mil- liardcnwerl« darstellt, nicht so bald zu ersetzen ist und finanziell unsere Feinde hart trifft. Das Bild ihrer Finanzwirtschaft ist ohnehin trübe. Amerikas Hilfsmittel dürfen nicht unter schätzt werden, aber unbegrenzt sind sie auch nickt. Seine Kriegslasten sind bereits jetzt ungeheuer und stehen in keinem, > Verhältnis zu dem Geleisteten. Schon mehren sich in Eng land die Stimmen, die vor Optimisnius warnen. Es sind nicht Pazifisten, die sie erheben, sondern vor allem Milttär- ergibt sich, daß die feindliche Widerstandskraft in, Westen, wo die Entscheidung um unser Dasein als lebenskräftiges Volk ausgefochten wird, noch keineswegs gebrochen ist, daß Frankreich wie Italien unrettbar dem Willen der Angel sachsen Nusgeliefert sind. Die Furcht .vor dem Ausgang des Krieges heißt Frankreich die größten Opfer bringen. Jeder noch so geringe und vorübergehende, in operativer und taktischer Hinsicht bedeutungslose Erfolg muß dazu herhalten, die schwindende Hoffnung aus einen völlig unmöglichen End sieg immer neu zu beleben, .und wird ins. Ungeheuerlichste aufgebaufcht. Bei jedem Mißgeschick aber wird auf die Hufe Amerikas als nahe Rettung hingcwiesen. v Diese Hilfeleistung ist zur. Tatsache geworden. Zwar sind tue amerikanischen Truppen mangelhaft ausgebildet, sie können nur esngefügt in englisch-französische Verbände fechten, ihre Zahl, soweit wirkliche Streiter in Betracht kommen, rmtd _.. .... „„ .... um das Doppelte übertrieben, doch bilden sie immerhin . Frucht deutscher Ostsiegc wieder entrissen werden könnte. "Vor einen, wenn auch weder vollwertigen noch vollzähligen Ersatz " ' ' — --- -- -- für die bei den Franzosen und Engländern km Lause dieses Frühjahrs eingetretenen Verluste. Hierzu kommt, daß oie heutige Bewaffnung auch einer minderwertigen und selbst einer geschlagenen Truppe eine weit größere Widerstandskraft gewährt, als es ehedem der 'Fall war. Mit raschen, ent scheidenden .Schlägen auf den ausgedehnten Fronten durch greifend zu siegen, ist gegen frühere Zeiten sehr erschwert. Allein das Maschinengewehr, das, von wenigen Leuten be- chient, die Feuerkraft zahlreicher Gewehre nicht nur 'ersetzt, sondern durch seine zusammengefaßte Wirkung noch über trifft, bereitet dem nachdringenden Sieger alsbald immer wieder neuen Aufenthalt. Das alles scheint auf den ersteir Blick zu unserem Nachteil sprechen; Md so mögen manche Zweifel kommen, ob die Stadtkrankenhaus. Die gewaltigen Preissteigerungen für alle Nabrungs- und Genußmittel, sowie für sämtliche Debmuchsgegenstande nötigen uns, eine weitere Erhöhung der Kur- und Verpflegkosten sür das städtische Krankenhaus eintreten zu lasten. An Kur- und Berpflegkosten sind vom 1. IM d. I. ab für den Tag und Kopf zu zahlen: ») 8 Mr. — Pfg. von einem auswärts wohnhaften Kranken, welcher ein Sonderzimmer be ansprucht; b) 7 Mk. — Pfg. von einem hier wohnhaften Kranken, welcher ein Sonderzimmer beansprucht, o) 4 Mk. — Pfg. von einem hier wohnhaften Kranken, welcher einer auswärtigen Krankenkaste, sowie von einem auswärts wohnhaften Kranken, welcher keiner oder einer auswärtigen Krankenkaste angebört; a) 8 Mk. SV Pfg. von einem hier wohnhaften Kranken, welcher keiner oder einer hiesigen Krankenkaste, sowie von einem auswärts wohnhaften Kranken, welcher einer . „ hiesigen Krankenkaste anaehürt, «) 3 Mk. — Pfg. für einen Kranken, welcher auf Kosten der hiesigen Armenkaste oder für , i Rechnung des Freistellenftocks untergebracht ist. __ . „Mr diese Satze werden volle Beköstigung, ärztliche Behandlung, Abwartung, Pflege und Medikamente gewährt. Sonderaufwand infolge Tag- und Nachtwachen, besondere Koftzulage, Zuziehung von Spezialärzten, Beschaffung von Bandagen und dergleichen, werden besonders berechnet. Der Aufnahme- und Abgangstag werden als zwei Berpflegtage in Rechnung gestellt. Frankenberg, am 4. Juli 1918. Der Stadtrat. Bekanntmachung des Reichskommissars für tEtschaftung über den .Verkehr mit eisernen Fässern und saßahnlrchen Gebinden vom 16. Juli 1918 wird hiermit zur allgemeinen Kenntnis gebracht. Dresden, den 20. Juli 1918. Ministerium des Innern. . Bekanntmachung der Reechsfaßstell« über den Verkehr miteiser- "o?-^l!ern,und faßähnlichen Gebinden. , , Grund der Vundesratsverordnung über den Ver- kehr mit Fässern vom 6. Juni 1917 (RGBl. S. 473) nnd Bekanntmachung des Reichskanzlers über die 'Einrichtung «mer Rerchsstelle für FaßbewrrtschLstung (Reichssaßstelle) vöm 2uni 1917 (RGBl. S. 575) 'und über die Beschlagnahme von Fässern vom 28. Juni und 12. Oktober 1917 /RGBl. S. 577 und 889) wird bestimmt: 8 1- Eiserne Fässer und faßähnliche Gebinde dürfen unbeschadet der Vorschriften des 8 4 Abs. 3 der Bekanntmachung des loren glaubt." Prinz Friedrich Karl hat dieses Wort aus gegriffen und knüpft daran die Aeußerung*): „Eine vcr- wrene Schlacht ist gewiß ost nur eine Schlacht, die man ver loren glaubt, an deren folgenden Tagen ein an Seelenkrast tärkerer Feldherr mit einem hierin stärkeren Heere, statt ich zurückzuziehen und sich geschlagen zu bekennen, Viktoria ge- chossen und die Geschichte gezwungen hätte, ihn für den Sieger zu halten." Der Prinz hat am 16. August 1870 bei Vionville dementsprechend gehandelt, -indem er noch einen Abendangriff befähl, um dem Tage den Stempel eines deutschen Sieges aufzudrückeb. Friedrichs des Großen An griff bei Torgau war gescheitert, von dem gegen den Rücken der Oesterrcicher angesetzten Korps Zielen umßte man nichts, dennoch verzweifelte der König nicht an dem Siege. Seiner Umgebung gegenüber sprach er sich am Abend dahin aus, daß der Feind nicht geringere Verluste erlitten habe, als die preußische Arme« und ihm am nächsten Tage kein Änderer Ausweg als der Rückzug bleibe. Das Wort von der verloren geglaubten Schlacht gilt heute von der Dauerschlacht im Westen wie vom ganzen Kriege überhaupt. Die eigene Lage kennen wir, die des Feindes nicht. Vor allem seine seelische Verfassung ist schwer zu beurteilen, schon weil im Kriege von Anfang an jeder den Gegner über das Maß seiner Widerstandsfähigkeit zu täuschen sucht. Unsere Feinde suchen das in großem Maß stäbe durch eine äußerst tätige und geschickte Propaganda zu erreichen. Die Absperrung, in der sie uns erhalten konn- > ») „Ueber di« Kampfweise der Franzosen." Denkschrift von 1860. — Foerster, Prinz Friedrich stark von Preußen. Denkwürdigkeiten aus seinem Leben, !., S. 233. Reichskanzlers über die Beschlagnahme von Fässern vöm Ä ^uni'l917 (RGBl. S. 577 nur nnt der Genehmigung des Neichskommissars für Faßbewirtschastung (Neichsfaßstelle- s Verwaltungsabteilung) veräußert oder leih- oder mietweise überlassen werden. „ . . . . „ Für die Genehmigung der Veräußerung wird erne Ge- bühr von jeweils 3 v. H. des Wertes erhoben, dui an die Ge chäftsabteilung der Reichssaßstelle, die Knegswttlschafts- Aktiengesellschaft, Berlin W. 50, Nürnbergerplatz 1, abzu führen ist. ! 9 Zum Aufkauf gebrauchter eiserner Fässer oder eiserner faßähnlicher Gebinde ist ausschließlich dre Geschaftsabte.lung , der Reichsfaßstelle, dis Kriegswirtschasts-Mtiengesellschaft, be rechtigt. Der Ncichskommissar für Faßhewrrtschaftung laßt in besonderen Fällen Ausnahmen zu. > " § 3. Der Bedarf an eisernen Fässern oder eisernen fahähn- lichen Gebinden ist der Geschäftsabterlung der Reichssaßstelle, Sonnabend, den 27. d. M., an die Bewohner sVkLraUf VVU ^^uarr sämtlicher Bezirke auf alle noch nicht belieferten 2. Abschnitte für Juli der, Landessperrkarte bei Schilde und Leiteritz; ferner: . an die Bewohner de» I. Brotkartenbezirke» Nr. 1 bis 350 bei Holler und Schaarschmidt, „ „ 4. „ » 429 „ SOO „ Fiedler gegen 3. Abschnitt für Juli der Landessperrkarte. — Die Answeistarte ist vorzulegen. Stadttal Frankenberg, den 26. Juli 1918. RichtbankwürbigeS Rindfleisch Vz6 Ahr ab an die Bewohner des 1. und 2. Brotkartenbezirke» tn der hiesigen Freibank zum Berkaus. — Fleischkarten mit den je geltenden Marlen Nr. 1 bis k sind mttzubrmgen. — Die Answelstarte ist vorzulegen. Stadtrat Frankenberg, den 26. Juli 1918. ten, ist ihnen dabei zugute gekommen, indem sie unsere Gegen wirkung behinderte. Wir dürfen uns durch die Ausstreuung«« aus dem feindlichen Lager nicht beirren lassen. Mit dem bloßen Widerwillen gegen die Lügenhaftigkeit unserer Gegner, so natürlich er ist, darf es nicht sein Bewenden haben, biel- . . mehr sollen wir die wirklich bedeutenden Leistungen der Feinde Graf Joseph de Maistre will einst Suworow gefragt ruhig anerkennen, der Wahrheit, die sich aus "ihrer Lügen- haben jivas eigentlich «ine verlorene Schlacht sei, und darauf Propaganda herausschält, entschlossen in; Gesicht sehen. Dann die Antwort erhalten haben: „Eine Schlacht, die man ver- -- --- "« --- -- - - —> - - - 77. Jahrgang Berkaus von RvMeisck LL.«/ an die Bewohner des 4. Brottartenbezirkes Nr. 429 bis 680. < Die Ausweiskarte ist vorzulegen. vtabttat Frankenberg, am 26. Juli 1S1L HolMsteigermlg aus Plauer Staatsforstrevier Gasthaus „Zum Forsthaus" in Plaue: vioovksg, «ton s. Uugusi isiv, oonn». s Uttvi 336 w. Stämme und 14 h. und 2437 w. Klüger vom Kahllchlaa Abt. 110 (Sechsruthen), sowie als Einzelbölzer in Abt. 3 bis 7, 14, 2V bis 25, 29 (Struth), 32, 34, 35, 36, 45, 47, 48, 51, 52, 57 (Oederaner Wald) und 109, 110 (Sechsruthen). Kgl. Forstrevierverwaltung Plaue und Kgl. Forstrentamt Augustusburg. Die Auszahlung -es Schätzungswertes für die freiwillig, entgeltlich abgegebenen, getragenen Männer-Anzüge für die Reichsbelleidungs- stelle im Amtsgerichlsbezirk Frankenberg von Nr. 201 bi» 300 erfolgt von Sonnabend, den 27. Juli, ab in der Kletderannahmestell« geaen Vorlegung der Empfangsbescheinigung. Auf Wunsch wird der Schätzungsbetrag gegen vorherige Einsendung der Empfangs bescheinigung unter Porto-Abzug durch die Post zugestellt. ltloickopsanskmookott« kovobondvvg, Bsvbk 10.