Volltext Seite (XML)
rin Herrn K. mittheilte, daß sein Kind sich bei ihm befände, krank sei und den Vater seines unüberlegten Schrittes wegen um Verzeihung und gleichzeitig um Reisegeld zur Heimkehr bäte. — Der junge K. war mit einem Hamburger Schiffe seiner Zeit am Kap angelangt, hatte dann in den Diamantfelder-Distrikten gearbeitet und war halbverhungert nach der Kapstadt zurückgekehrt, wo er von dem oben erwähnten deutschen Lands mann fieberkrank aus der Straße aufgefunden wurde. — Natürlich hat sich Herr K. beeilt, seinem Sohne di- nöthigcn Mittel zur Ueberfahrt zu kommen zu lassen, und in einigen Monaten dürfte der „verlorne Sohn" reuig im Vaterhause wieder eingetroffen sein. * Eisenbahnwagen auf der Flucht. Während der letzten Tage lösten sich auf dem Bahnhofe Apolda vier beladene Wagen von einem Güterzuge und sausten in der Richtung nach Sulza davon. Sofort wurde nach Sulza, Großheringen, Kosen und Naumburg depeschirt, daß die Bahnstrecke frei zu halten sei. Bei Großheringen legte man starke Holzsckwellen auf die Schienen, um die feffellosen Wagen aufzuhalten. Umsonst! Die Räder zermalmten die Schwellen und die Wagen fuhren mit Schnellzugsgeschwin- digkeit weiter. Ein bei Köscn haltender Personenzug ging auf das Tele gramm hin schleunigst zurück. Die Wagen rasten an Kosen vorbei, kamen dann, der Bahnsteigung halber in langsamere Fahrart, erreichten aber trotzdem noch Naumburg. * Zur Warnung für Eltern und Erzieher. Die vielfach geübte Un sitte, kleinen Kindern ein Vergnügen zu bereiten, indem man ihre beiden Händchen ergreift und sie nun mit Schleuderbewegungen im Kreise herum- wirbclt, hat schon häufig zu dauernden Schädigungen und bleibenden Verstümmelungen der kleinen Opfer menschlichen Unverstandes geführt, weshalb wir hiermit an der Hand eines solchen Falles vor diesem ge fährlichen Verfahren warnen wollen. In eine Berliner chirurgische Privatpoliklinik kam kürzlich eine dem Arbeiterstande angehörige Frau mit ihrem 5 Jahre alten Söhnchen, welches den rechten Arm in einer Binde trug und bei der leisesten Berührung des kranken Gliedes einen lebhaften Schmerzensschrei ausstieß. Die Mutter des Kleinen gab über die Ursache der Verletzung an, daß „Vater", der jeden Sonntag mit dem kleinen Lieb ling zu scherzen und tändeln pflege, sein Kind am Nachmittag des vorher gehenden Tages in der oben geschilderten Weise vermittelst Kreisbewegungen unterhalten habe, womit der Kleine so lange überaus einverstanden gewesen sei, bis er einen heftigen Ruck und darauffolgenden ungeheuren Schmerz im Ellenbogen verspürte. Der Umstand, daß der Knabe die ganze Nacht gewimmert und bei jeder versuchten Bewegung des betreffenden Armes laut aufgeschrien habe, führte die Mutter zum Arzt. In der That kon- statirte dieser eine Verrenkung des Vorderarmes, welche das Tragen eines Gypsverbandes für die nächsten Wochen nothwendig machte. Nicht nur diese im Uebermuth und scherzenden Leichtsinn unternommenen Handlungen können eine Verrenkung der kindlichen Arme zur Folge haben, sondern weit häufiger beobachtet man dieselben beim Ucberschreiten des Rinnsteins oder beim Treppensteigen, bei welcher Gelegenheit oft unverständige Mütter ihre Kinder mit aller Kraft nachschleppen und den Vorsprung von einigen Stufen, den ihnen ihre längeren Beine ermöglichen, durch unvernüstigen Zug am Arme der Kleinen zu ersetzen suchen. * Ein fürstlicher Lebensretter. Am Abend des 29. April bemerkte Prinz Ludwig Ferdinand vvn Bayern bei seinem Spaziergange im Schloß garten zu Nymphenburg eine alte Frau im Kanal mit dem Tode des Er trinkens ringen. Der Prinz sprang sofort binzu, zog die schon halb er starrte Frau aus dem Wasser und führte sie in das Schloß, wo sie mit Speise und Trank gestärkt wurde. Der Prinz ließ die Frau dann in das Josephspital fahren. * Ueber das Eisenbahnunglück unweit Hamilton in Ontario liegen in Telegrammen aus Ottawa Einzelheiten vor. Dies Unglück ereignete sich am Sonntag Abend auf der Großen Trunk-Eisenbahn. Es scheint, daß die Lokomotive eines Schnellzugs unweit Hamilton entgleiste und in ein neben dem Geleise befindliches Wasserbecken fiel. Vier Wagen stürzten um und gcriethen alsdann in Brand. Es befanden sich in dem Zuge 115 Personen, von denen die meisten zur Zeit schliefen, 20 verbrannten bis zur Unkenntlichteit, während andere so schwer verletzt wurden, daß sie nach dem nächstgelegenen Hospital gebracht werden mußten. Die Opfer sind zumeist Amerikaner, welche nach New-Jork reisten, um an den dortigen Jubiläumsfestlichkeiten theilzunehmen. Etwa 30 Personen befanden sich in dem Rauchwagen, von denen zwei auf der Stelle getödtet wurden, dar unter ein Deutscher namens Rudolph I. Ederer aus Chicago. Im Ganzen haben 22 Personen ihr Leben verloren, während eine Menge Anderer Brandwunden und andere Verletzunden davontrugen. Das Unglück soll durch die Fahrlässigkeit eines Weichenstellers verursacht worden sein. KaadwirthschastlicheS. * Etwas vom Säen. Bei der gewöhnlichen Saatweise wird der Samen gleich beim Säen in die Erde gekrackt oder mit dieser bedeckt. Es gilt allgemein, den Samen nicht höher mit Erde zu bedecken, als selbiger stark oder dick ist, doch kann es nicht schaden, wenn der Samen auch um Einiges tiefer in den Boden gebracht wird. Von großem Vortheile ist es, wenn man den flach untergebrachten Samen mit den Tretbrettern sanft festdrückt und hierauf das Saatbett mit einer dünnen Schicht Sand oder lockerer humusartiger Erde überzieht. Die betreffende Schicht verhindert besonders das Hart- und Krustigwerden der oberen Erde. Bohnen und Erbsen kommen tiefer in den Boden, als sie stark oder dick sind. Bei Liesen Samen ist zu bemerken, daß man sie in leichtem Boden tiefer bringen kann, als in schwerem und bei feuchter Wiiterung flacher, als bei trockener. * Cactuspflanzen zum Blühen zu bringen. Caktuspflanzen, welche nicht blühen wollen, durchwintert man in einem warmen Zimmer und stellt sie womöglich in eine halbdunkle Ecke, wo sie bis Anfang April nicht mehr begossen werden. Dann giebt man den Pflanzen nur einmal rn der Woche ein wenig kaltes Wasser. Anfang Mai stellt man sie an ein sonniges Fenster und vermehrt das Wasser alle Wochen ein wenig, bis zum September, wo man die Pflanzen allmählich wieder in den Ruhe stand treten läßt. Nur eine Mark kostet die Schachtel, enthaltend 50 Pillen, der echten Apotheker Richard Brandt's Schweizerpillen in den Apotheken. Selbst bei täglichem Gebrauch reicht eine Schachtel für einen Monat, so daß die Kosten nur wenige Pfennige pro Tag ausmachen. Hieraus geht hervor, daß Bitterwässer, Magentropfcn, Salzpastillen, Ricinusöl und sonstige Präparate dem Publikum viel theurer als die echten Apotheker Rich. Brandt's Schweizerpillen zu stehen kommen, dabei werden sie von keinem anderen Mittel in der angenehmen, unschädlichen und sicheren Wirkung bei Magen-, Leber-, Gallen-, Hämorrhoidalleiden rc. rc. übertroffen. Man sei stets vorsichtig, die echten Apotheker Richard Brandt's Schweizcrpillen zu er halten, "da täuschend ähnlich verpackte sogenannte Schweizerpillen sich im Verkehr befinden. — WO SchlchWrdc SLÄ-LmV« das Vorzüglichste gegen aUe iQseeiSQ wirkt mit geradezu frappirender Kraft und rottet das vorhandene Un geziefer schnell und sicher derart aus, 'daß gar keine Spur mehr davon übrig bleibt. Vor nichts ist mehr zu warnen, als vor den so sehr verfälschten offen in Papier ausgewogenen Jnsecten- pulvern, welche mit „Zacherlin" ja nicht zn verwechseln sind. Nur in Originalslaschen echt und billig zu beziehen in WilSdrusf bei Herrn Mug. Schmidt, „ «KöHfchenbroda „ „ Reinhold Reichert, „ Tharandt „ „ F. A!. Richter. is. iri § 8alrbn6nnkl-, I d empfiehlt zu Ausstattungen wie Einzelbedarf sein großes Lager V aller Arten Tischlermöbel und Polstermöbel, versickert prompte und A 4» reelle Bedienung, sowie solide und geschmackvolle Ausführung, bei 'M «H» mäßigen Preisen. Nur eigenes Fabrikat. Reichhaltiges Lager am Platze. L Versandt per Möbelwagen oder Bahn unter Garantie. ?»1111»»»***»*« 1I»»»***»