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Wochenblatt für Wilsdrnf, Tharaud und das Glbthal. Zweiter Jahrgang. Freitag, den 23. September 1842. ZH. Mit Aönigl. Sachs. Concession, Verantwortlicher RcLactcur und Verleger: Albert Reinhold. Don di-s-r Woch-nschrift erschtml all« Frkuagr «IN« Numm-r. D-r Prkli für Lcn Ditrlrljahrgang b-trägt 10 Ngr. D-konnt- machung,» alle« Art weiden anfgenvmmcn. Ilufsätze, die im nächsten Stück erscheinen sollen, werden in Tharand bis Montag Rath« mittags 2 Uhr tllld in Wilsdruf biss Rcontag Abends 7 Uhr angcttcnnnen. Auch können bis Mittwoch Mittag eingehende Zu- e sendungen aus Verlangen dcirch die Post an den Druckort bcsördert werden und in der nächsten Nummer erscheinen Wir erbitten uns dieselbe» unter den Adressen t ,,an die Redaction des Wilsdrus-TharanLer Wochenblattes zu Wilbdrus (Dresdner Gaff» im Haus- des Herrn Siadtrichter Damme, t Treppe) «der: ,,an Lie Agentur des Wilsdruf-Tharander Wochenblattes zu Tharand," die Herr Buchbinder Lauscher übernommen hat. In Meißen nimmt Herr atlinki bt jun. Aufträge und Bestellun gen an. Etwaige Beiträge, welche d-r Tend-Nj d,s Dlatt-S entsprech,n, sollen stets mit grossem Danke angcnommen werden. In Kötzschenbroda nimmt Herr Kausmann Jässing Bekanntmachungen aller Art an. Bis Mittwoche Mittags bei demselb,» eingehende Zusendungen erscheinen bereits den nächstsvlgenden Freitag im Blatte abgedruckt. Die RcdactioN. Mein lieber Herr Redacteur! Da Sie vor Erbrechung dieses Briefes durch den Uebcrbringer bereits von dem Namen des Schrei bers dieser Zeilen in Kenntniß gesetzt worden sind, wie ich cs ihm aufgetragen, so habe ich es nicht für nöthig gehalten, meinen Namen noch einmal unter die Epistel zu setzen. Es ist auch gleichviel, und ich will nur wünschen, daß Sie und Ihr Drucker das Geschreibsel lesen können, denn mein ehemaliger Lehrer, ein alter vormaliger Unteroffi zier, nahm es so genau nicht und ließ fünf gerade sein. Ich habe noch vergessen zu erwähnen, daß ich Sie ersuche, das Nachstehende in Ihr Blatt aufzunchmen, was Sie mir altem Mann nicht ab schlagen werden, wäre es auch nur, um ihm die noch nie empfundene Freude zu machen, seine Ge danken einmal gedruckt zu lesen. Sollte hin und wieder ein Schnitzer sich vorsinden oder sollten zu weilen die^Lätze nicht recht zusammenklappen, so bitte ich Lie, nach Gutdünken Aenderungen dar an vorzunehinen, da Sie meine Hahnenfüße al lenfalls werden lesen und herausbuchstaoiren kön nen, was ich habe sagen wollen *). So will ich *) Von Lieser Aufforderung haben wir allerdings sehr oft Gebrauch machen müssen. Auch haben wir zur bessern Verständigung des Folgenden diesen eigentlich nicht für die Oeffentlichkeit bestimmten Bries mit ab drucken lassen. Anm. L. Rcdaction. denn zur Sache übergehen und Sie nur noch bit ten, daß Sie den Herrn Drucker angehen, damit er meine Sache recht hübsch druckt, daß es nach etwas aussieht. Bielleicht könnte er recht große Buchstaben nehmen? *) Nun, machen'Sie es nur, »Vie Sie denken **). Ich verbleibe u. s. w. Ein alter Jager. Der Egidiuötag 1862. Meine Flinten hatte ich schon den Tag zuvor mit Fleiß durchgesehen. Sie waren alle in ganz gutem Zustand und die Hahne knackten in die Nuß ein, daß es eine Lust war. Auch hatte ich dem Caro ein neues Halsband machen lassen. Ich selbst war munter und Wohlgemuth und harrte der Stunde mit Sehnsucht entgegen, die da alljährlich den Tag des heiligen Egidius verkündet und für jedes Jä- gcrchor ein gar lieblicher Klang ist. Wenn ach auch schon lange kein Jüngling mehr bin und die alten Knochen nicht mehr so recht fort wollen, so bin ich doch ein viel zu eingefleischter Nimrod, der ich auch zu bleiben gedenke bis an mein seliges *) Will sich nicht thun lassen- AnIII. d. Reo. **) Folgen mehre Titulaturen, die wir weglaffen. Anni, d. Red.