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und Aufregung lüstet er ein wenig den Hut und fährt sich mit der Hand über die heiße Stirn. „Fräulein Helene!" platzt cr nach einer Pause mit krampfhafter Ent schlossenheit heraus, „waren Sie schon einmal imOperhaus?" Sie schüttelte mit dem Kops. „Nicht? Und im königlichen Schauspielhaus?" „Auch nicht." „Aber das müssen Sie doch scheu," sprudelte sein Eifer über, „jeder Mensch in Berlin ist doch im Schau spielhaus und im Opernhaus gewesen. Das ist doch das Erste, wenn man nach Berlin kommt; wenn ich mir mal Gutes anthun will, dann besuche ich eine klassische Vor stellung im Schauspielhause. „Maria Stuart" und „Wilhelm Tell" oder „DieJungfrau von Orleans"; das kann man immer wieder scheu; gehen Sie denn nicht gern in's Theater, Fräulein Helene?" Erblickte ihr erwart ungsvoll ins Gesicht. Sie sieht ihn nicht an; sie lächelt auch nicht; sie will ihm nicht den Muth nehmen, das, was sie seit sünf Minuten erwartet, endlich herauszubringen. „Gewiß, sehr gern," antwortete sie schlicht, „für mein Leben gern geh' ich ins Theater, etwas Schöneres kann ich mir überhaupt nicht denken, aber," sie seufzt und jetzt schlägt sie die Augen zu ihm auf, „allem kann ich doch nicht gehen." Ein Ruck geht durch seinen ganzen Körper und eine siedende Hitze schlägt in ihm auf. Ob er's sagt oder doch lieber nicht? Seine Fäuste ballen sich in krampf haftem Entschluß. Wie ein kleines Kind stammelt der große, schüchterne Mensch: „Fräulein Helene, wenn Sie's mirnichtübelnehmen,nächsten Sonutagwiidder„Lohengrin" im Opernhaus gegeben — ich will — will uns zu dieser Vorstellung zwei Billete besorgen, wenn Sie's mir er lauben." Helene kann nicht gleich eine Antwort finden; sie ist innig gerührt. Wie schwer es ihm geworden ist, dem guten, schüchternen Menschen. (Fortsetzung folgt.) Vermischtes. * Resolute Frauen, lieber eine gerechte Lynch- Justiz, die Berliner Frauen an einem nichtsnutzigen Menschen geübt haben, lesen wir in Berliner Blättern: Ein Wüst ling erhielt Mittwoch Abend von Frauenhänden eine Ab fertigung, an welche er wohl, so lange er lebt, denken wird. Der Thatbestand ist kurz gefaßt folgender: Auf Inserate m verschiedenen Blättern, durch welche allein stehende Frauen ihre Dienste als Wirthschafterinnen an boten, erhielten diese folgende, fast gleichlautende Antwort: Krau . . . .! Im Besitze ihrer werthen Offerte bin ich Willens,Ihnen dre Stelle zu übergeben, wenn sie geneigt sind, zu mir in intime Beziehungen zu treten. Ich bin 33 Jahre alt und gut situirt. Herzlichen Gruß Ernst Krause." Diesem frechen Schreiben lag die Adresse bei. Der Zufall fügte es, daß einige Damen, die in derselben Absicht Annoncen in einer Zeitungs-Expedition ablieferten, sich bei dieser Gelegenheit kennen lernten und bei dem Austausch der Erfahrungen auf der Stellensuche auch des Herrn Krause erwähnten. Die Frauen beschlossen, dem Don Juan eine empfindliche Strafe zu Theil werden zu lassen. Eine der Stellungsuchenden theilte ihm mit, daß sie Zwecks weiterer Rücksprache ihn st. 'hrer Wohnung sprechen möchte. Herr Krause, ein richtiges Gigerl er schien auch und stellte nun nochmals mündlich seine Be dingungen. Als er mit seinen frivolen Reden zu Ende war, öffnete sich eine Seitenthür und nicht weniger als elf Frauen erschienen auf der Bildfläche. Herrn Krauses Kniefälle und Geldanbietungen schützten ihn nicht vor der gerechten Strafe. Nicht Schämröthe war es, die seinem Gesichte beim Abschlusse dieses Liebesabenteuers eine in- tercssante Färbung verliehen hatte. Der Wunsch, in „in time Beziehungen" zu Wirthschafterinnen zu treten, dürfte Herrn Ernst Krause wohl für immer vergangen sein. Geschäftliches. Wi- begegnet man der Rauchbelästigung? Tue Zeit, IN der die Oefen wieder in Stand gesetzt werden müßen, ist da, und die leidige Rauchplage macht sich nun in vielen Häusern wieder bemerkbar. Man glaubt, es läge an den Oefen, mau läßt sie reinigen oder umsetzen oder man stellt, um ganz sicher zu gehen, mit erheblichen Kostenaufwaude Oefen moderner Konstruktion auf, oft aber alles ohne den geringsten Erfolg. Nun erst kommt man darauf, daß die Ursache im Schornstein liegen könnte, und mit dieser Vermuthung hat man in den meisten Fällen den Nagel auf den Kopf getroffen. Denn jeder Schornstein, auch der fehlerfrei gebaute und gereinigte, ist den Einflüssen der Witterung unterworfen und versagt, wenn Wind von oben, Regen oder Sonne ans ihn einwirkeu. Es kommt auch oft vor, daß die Schornsteine in ihrer Wirkungsweise durch benachbarte Baulichkeiten beeinträchtigt werden. In allen solchen Fällen verschwende man kein Geld für allerlei Hausmittel, die Wettig kosten, aber auch gar nichts nützen, sondern man wende sich sofort einem bewährten Schornstein- aufsatze zu. Ein solcher ist der in mehr als 50000 Fällen erprobte und bewährte Johnsche Schornstein aufsatz. Herr Beck jun., hier, giebt gern jede gewünschte Auskunft. „Eingesandt." Schon seit Jahren wird vom rauchenden Publikum einer milden Cigarre der Vorzug gegeben und sind jetzt von einer leistungsfähigen Fabrik unter dem Namen „Elsa von Brabant" 2 Sorten zum 5 und 6 Pfennig-Ver käufe auf den Markt gebracht worden, welche die Vorzüge einer äußerst feinen, milden Qualität genießen. Die Fabrik hat Herrn Bruno Gerlach in Wilsdruff den Allein verkauf dieser hervorragenden Marken übertragen und wird gebeten, sich dort von der Vorzüglichkeit zu überzeugen, ein Versuch wird gewiß Veranlassung geben, diese prachtvollen Sorten ständig zu beziehen. Forkelmavkt zu Wilsdruff. Freitag, den 14. September 1900. Am heutigen Markttage wurden 76 Stück Ferkel eingcbracht. Ter Geschäftsgang war ganz mäßig und wurde verkauft das Stück zwischen 5 bis 14 Mk. Butter kostete die Kanne Mk. 2.30 bis 2.60. Vas Gothe-Denkmal in Ktra^burg. Der aus einem Preisausschreiben hervorgegangene Entwurf zum Göthe-Denkmal in Straßburg von Ernst Worgener ist ein Werk von hervorragender Bedeutung. Die auf einem Postament stehende Figur Göthe's ist in vor- nehmer Haltung dargestellt und eine günstige klare Silhouette ist an chr zu rühmen. Der Unterbau von 6 flachen Stufen, welcher nur nut 2 Sphinxen geschmückt ist, gehört zu den bisher geschaffenen eigenartigsten Denkmalsanlagen. Li- M «I» 66N I-inik ^088tzn-Wi!8l!i-uif-pol8ek3pp6! vom l. k/Iai 1900 ad. ung im I — v" , hoo 8-- ! 11« 3" ! 228 5° > 4« 9° ! 7" ab ^ei88en-6öl!n an „ vöbkln 8kf. „ 7" 7°° 11°" 2" Sonn- 3 '« ! 4« I70- und Lcsttaar: 10" W,50. — 0,0 1,2 4,0 6,3 7,0 9,4 11,0 12,8 16,6 18,6 20,0 25,0 27,9 5'° H-« Liv b°« 7" 75» 8'° 8>° 8-° 8" 8" y-o aso 10'" 10'- 12" 12'° 12« 12-° 12" 1°, 1" 1i» 1-2 1-o 1" 1^ 2°' 2" 41» 41s 4-» 4°° 4« 4<s 5°' 5" 5-- 5« 5'° 5" Ha» 705 71» 7-, 720 7-7 7" 7" 8», 8" 82» 8-» 8-7 8'° 8'- ! > I ! I sb ^OS8SN öt-f sn „ „ llaltsp. ab „ Sisbsnlekn „ „ Obergruns-Siedsrstsin „ „ Uieaerreinsderg „ „ Oberreinsderg „ MeaerilMmannsaors „ „ ObsriiMmannsllorf „ N «okorn A „ Nslbigsilorf „ „ 8iichenIism-l.imdLok „ sn ^ilsllruff sb 6« HM 6" H°7 HM 5" 5'' 5-» 5" 5'° 5" 505 4'7! 4<° 10" 10»? yt» 9» Y27 y>» 9°° 8»° 8" 8« 8'° 8'° 217 2^8 226 2" 2" 155 140 ^20 ^22 ;is ^00 12" HI» 6'° 6°» 5" 5" 5'° 5" 5'° 5°° 4" 4<v 4-0 10"» 10»2 0°- 9" 0-7 Y29 y-r 9" ya» 8°2 8" 8-° 8-, 8'° Nur Werktags. 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Anmeldung erbittet baldmöglichst schriftlich oder mündlich lli-. UokIsvkmiM, Direktor, Humboldtstraße 3, ll. Lange, Dresdncrstr. 192. * Im Stadtgraben Nr. 22 ist eine Wohnung zu vcrmiethcn, 1. Oktober zu beziehen. Näheres Zellaerstratze 15. Wilsdruff, in der Löwenapoth^r^ Wegzugshalber ist 1 Sspha, 4 Ainöevwagen 1 Schuhmachevtritt billig zu verkaufen. ^.66bt68 valHIÄ mit goldenen Medaillen prämiirt tötet alle sekten wie Fliegen, Flöhe, Schnaken (Potthümmel) Schwaben Russen u.s.w. so schnell, daß in 15 Minuten ,m ganzen Zimmer nicht ein Stück mehr lebt. Nicht giftig! Aecht nur in Flaschen mit 30 und 50 A Staubbeutel 15 A Ä versiegelt zu