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50 .25 Druck und Verlag von Martin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daselbst. 37. Jahr» M«. s« Donnerstag, den 17. August 18SS st, von Ost-Grönland hier eingetroffen. Der Capitän berichtet. AitärB stoBS ISS I« !n Brünn fanden große en er habe an der Sabine-Insel bei Ost-Grönland, 75 Grad nördlicher Breite, die Nathorstsche Expedition angetroffen. Letztere habe bisher von Andree keine Spur gefunden. Fortgang. Das geforderte Entschädigungsgeld ist bezahlt. Der Präfekt und der Kreismandarin haben sich schriftlich verpflichtet, den Bahnbau zu fördern. Die Nachricht von einer neuen Christenverfolgung in Schantung (China) ist amtlich bisher nicht bestätigt worden. Die Untersuchung ist noch im Gange. Ueber die Expedition nach Kaumi berichtet noch die von der Sozialistenpartei veranstaltete Straßenkundgebungen statt, die gegen die Regierung und gegen die Zuckersteuer gerichtet waren. Etwa 15000 Arbeiter beiderlei Geschlechts, von denen viele Zuckerhüte trugen, zogen unter Absingung von Arbeiterliedern durch die Stadt, wobei auch heftige Rufe gegen die Minister erschollen. Auf dem ganzen Die Expedition setzt ihre Reise bis zur Williams-Bay fort. Die Goldproduktion der Erde wird für das Jahr Wege war kein Schutzmann zu erblicken, ereignete sich auch kein Zwischenfall. Der Dreyfus-Prozeß hatte von Anfang an den Verlauf eines jener von Fortsetzung zu Fortsetzung fpannen- z . lunSÄ W- § mit seiner letzten Kraft nach dem Säbel des Hauptmanns, bis er durch einen Bajonettstoß durch Genick und Hals M wurde. Kaiser Wilhelm-Denkmals in Arolsen beiwohnte, hörte am Dienstag auf Schloß Wilhelmshöhe Vorträge. Ein deutsches Bundes-Kriegerfest, das 2000 frühere deutsche Krieger in Parade vereinigte, fand in Chicago statt. Nahezu 100000 Deutsche nahmen an dem Feste Theil. Der deutsche Kaiser hat dem Bund eine Fahne verliehen, welche alljährlich der Reihe nach jedem Bundesvereine übergeben werden soll. Die Betheilignng der deutschen Landwirthschaft an der Pariser Weltausstellung ist nunmehr in geordnete Wege geleitet. Die Landwirtbschaftsgesellschaft hat die Vermittelungsstelle übernommen und können von ihr An meldescheine und dergleichen bezogen werden. Besonders in Frage kommen für unsere Landwirthe die großen Thier ¬ schauen. Es sind deren zwei in Aussicht genommen. Die Preise sind recht ansehnlich. Alle Nachforschungen nach Andree sind bisher er- emem regelrechten Komplott zum Opfer fiel, krn Aug. Der Attentäter konnte den Ver- ^ent gab Picquart ein so genaues Sig- y" y' y-' o-' y" 8" 8" 8- 8" 8^, niedlW 14-0 11,80 Ä Alttanneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn,^Helbigsdorf, Ewalde mit Landberg, Hühndorf, Kaufbach, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Neu- Mneberg, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Rshrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach b. Moborn, Seeligstadt, Spechtshausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg. , , 15 bk i 60 - »50 bi-Z 1- 99 auf 62 Mill. Pfd. Sterl. (1240 Mill. Mk.) veran schlagt. Gegen das Vorjahr würde dies eine Steigerung lum 8 Mill. Pfd. Sterl, bedeuten. md D . z von der werdenden Romane, die die Aufmerksamkeit der Leser fesseln. Alle diese Geschichten von gestohlenen Dokumenten, von Spionen und Gegenspionen, von Meineiden und Selbst morden, von falschen Bärten und verschleierten Damen konnten von einem phantastischen Schriftsteller nicht besser erfunden werden. Und es giebt noch immer neue Ueber- raschungen. Daß die in den „Dossiers" enthaltenen Do kumente der reine Schwindel sind, geht daraus hervor, daß man alle von dem halb übergeschnappten ehemaligen Ober richter Quesnay de Beaurepaire beigebrachten Zeugen citirt hat. Darunter ist ein Mann, der eines Tages kurz nach der Verurtheilung von Dreyfus im Potsdamer Schlosse spazieren gegangen ist und daselbst ein französisches Zeitungs blatt im Arbeitszimmer des Kaisers liegen fand, worauf mit Bleistift geschrieben war: „Hauptmann Dreyfus ist ge- faugen." Ein Anderer hat in einem Hotel in Berlin die in sranzösifcher Sprache geführte Unterhaltung zweier deutscher Offiziere belauscht, die fast ein Jahr vor der Verhaftung des Dreyfus von diesem und seinen Spionage diensten sprachen. Ein Dritter hat Dreyfus in Mühl hausen zu Pferde gesehen — in Gesellschaft eines deutschen Generals. Wenn man solche Zeugen und Zeugnisse nöthig hat, so kann man sich denken, wie weit her es mit den ernsthaften, wirklichen Beweisen ist. Der General Mercier, der den ganzen Dreyfushandel eingefädelt hat, nimmt alle die kindischen Erzählungen, mit denen man keinen Hund vom Ofen weglocken könnte, für baare Münze und citirt z. B. den Herrn Müller, der die seltsamen Entdeckungen im Potsdamer Schlosse gemacht hat und der jetzt gerne eine Entschuldigung wüßte, um der Vorladung des Kriegs gerichts nach Rennes nicht folgen zu müssen. Das erstaun liche Märchen dieses Herrn führt Mercier ganz vergnügt als Beweis an, und mit derselben Munterkeit erzählt er, was wohl auch ein Beweis der Schuld Dreyfus fein soll, in Deutschland habe man allgemein das Regiment des Obersten v. Schwartzkoppen das „Regiment Dreyfus" ge nannt. Für diese Leuchte von einem französischen General ist das „Bordereau" noch immer von Dreyfus geschrieben, und der groteske Narr Bertillou ist für ihn die größte Autorität auf dem Gebiete der Handschriftenkunde. Man erwartete nach der Aussage des Generals Mercier sensa tionelle Dinge. Diese sind denn auch wirklich eingetroffen, aber sie kamen weder von'Mercier, noch von Casimir- Aus Deutsch-China wird gemeldet, daß der ganze Widerstand der Chinesen gebrochen nnd überall die Ruhe - ZU Mr, Uns Rundschau. "er Kaiser, der Tags vorher der Enthüllung des DienN m- us L beuds ceskaB z Mu! Ni ;s Wi' 5alo» -12 lU -s Är- Perier. Damit das Publikum sich keinen Augenblick lang weilen möge, hat die Regierung bereits ein neues Drama begonnen, ehe noch das alte zu Ende gegangen ist. Die Führer der Monarchisten und Nationalisten sind unter der Anklage des Hochverraths verhaftet worden, an ihrer Spitze der Patriotenhäuptling Paul Deroulede. Dieser wird unter der Regierung Waldeck-Rousseaus nicht auf so milde Richter rechnen können, wie sie ihm Herr Dupuy zu Theil werden ließ. Obgleich Deroulede ein Narr ist, über den Jedermann lacht, scheint man ihn dieses Mal doch ernstlich vornehmen zu wollen. Wie ein Roman von Alexan der Dumas lesen sich auch die Depeschen, die von Guerin, dem Häuptling der Antisemitenliga, erzählen; er sollte ver haftet werden, hat sich aber in seiner Wohnung mt 40 bewaffneten Mitgliedern der Liga oerbarnkadrtt und sein Haus, wie er, frei nach Dumas, bramarbasirt, lieber .... oreimar uno zwar Luensiags, L>onncr»mgv Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Pog bezogen 1 Mk. 55 Pf. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr Angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro viergespaltene Corpuszeile. lseu«H omierÄ^' -k, ZT „Deutsch-Ostasiatische Warte": In beiden Gefechten, die Hauptmann Mauve zu bestehen hatte, kämpften die Chinesen, was bei unseren Leuten nicht besonders hervorgehoben zu werden braucht, mit großem Muth. Ein Chinese, der Anführer, kam auf Hauptmann Mauve mit seinem Spieße los. Er erhielt von dem Angegriffenen drei Revolver schüsse in den Leib, trotzdem beharrte er auf seinem An griff und führte mit seiner Waffe einen Stoß nach dem Hauptmann. Letzterer kam beim Ausweichen über seine wöchentlich dreimal und zwar Dienstags^Donnerstags und Sonnabends wiederhergestellt worden ist. Die Ortschaften bitten um Frieden. Die ganze Gegend ist entwaffnet. Die Eisenbahn- Vorarbeiten bei Kaumi nehmen wieder ihren ungestörten Säbelscheide zu Fall. Der Chinese wollte sich auf ihn stürzen, erhielt aber vom Regierungsbaumeister Hildebrand einen Schuß in den Kopf. Dennoch griff der Chinese ? !'"-daßLaboriel 18 M,.^: M.M/ 40 M/ lacke:/! M. Mc' ff Heucks Strohs Kilo M Huh» 0 Mk. Es' § beschränkt, von der eignen Veranlagung und der Veranlagung derjenigen Personen Kenntniß zu nehmen, welche dazu schriftliche Vollmacht ertheilt haben. Einwendungen gegen die Listen sind bei Verlust dieser Einwendungen binnen 3 Tagen nach Ablauf der oben bezeichneten Ausliegefrist schriftlich oder mündlich bei der unterzeichneten Behörde anzubringen. Wilsdruff, am 15. August 1899. Der Bürgermeister. Bursian. Bekanntmachung, eandtagswahl im 8. ftädt. Wahltrene vetr. Infolge Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern sind die „ Abtheilungslisten bis mit 25. dieses Monats auszulegen. .Die Auslegung erfolgt in der hiesigen Rathsexve-ition. Jeder Betheiligte Recht der Einsicht in diese Listen. Dieses Recht ist jedoch auf die Besugniß Amtsblatt dis Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Agl. Amtsgericht und den Ltadtrath zu Wilsdruff sowie für das Agl. Zorstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt für Wilsdruff, chMtt ßr WKH MaraM, Kossen, Siebenten und die Umgegenden. — hent tmk, . uuv Plemmlt rm gruuucv VIV er ourcy einen Vaionerlftoi kin i'ntH?A^ verborgen bleiben kann. Er soll förmlich aus der Erde festgenagk ^en sick d^ ^Letter aussehem Nachmittags ver- Oesterreich-Ungarn. I ^icht die Die Aerzte wagten ' ' Wunde zu sondiren. das Attentat ans Labsri. /r den in letzter Nr. unter Telegramm angeführten Mll auf Labori, den Vcrtheidiger Dreyfus', liegen I weitere Einzelheiten vor: ^nnes, 14.August. Labori befand sich heute früh /mg des Obersten Picquart und eines Verwandten " auf dem Wege zum Kriegsgericht. Ein Jndivi- ; Welches sich eine Zeit lang verborgen gehalten, plötzlich mit einem Revolver aus einem Versteck her- schoß wiederholt von hinten auf Labori. Dieser Einige Augenblicke und fiel sodann in die Arme Meiler. Diefe legten ihn alsdann auf den Boden, wat „Mörder, Mörder!" und schritten sodann an Mgung des Attentäters. Der Thäter entfloh in Mung des einen Canal-Armes. Wäscherinnen, die Müden gesehen hatten, gaben den ihn verfolgenden ... eine ungefähre Beschreibung. Danach ist der! folglos. So wird heute aus Tromsö in Norwegen be- sr von mittlerer Größe, trägt schmutzige, zerlumpte richtet: Das Flaggschiff „Cecilia," Capitän Näßme, ist und eine Tuchmütze. Etwa 20 Polizisten folgten ' , Mörder in der angegebenen Richtung; bisher blieben . «F! Forschungen aber erfolglos. Der Polizeipräsident Präfekt, die von dem Attentat im Sitzungssaale md °Mgsgerichts gehört hatten, begaben sich sofort zu ^rwundeten. Labori war nicht allein, sondern bei ^fanden sich Oberst Picquart und Gast, in deren gs ff. er gefallen war. Beide verfolgten, nachdem sie, wie suchtet, den Verwundeten auf die Erde gelegt hatten, > . den Mörder und machten die am Kanal beschäftigten » er durch Rufe auf den Flüchtigen aufmerksam. Einer ^beiter versuchte ihn anfzuhalten, der Mörder trat .dber mit erhobenem Revolver entgegen und ries: len Sie mich, ich habe soeben Dreyfus ge- Der Arbeiter ließ den Mörder entkommen, der 'mmer noch von den Freunden Laboris verfolgt < Ein Radfahrer berichtet, daß der Mörder sich auf neide auf dem Wege nach dem Schlosse Diron ver- , habe und von Picquart und Gast verfolgt werde. M berittene Gendarmen sind mit der Aufsuchung des ers beschäftigt. Das Feld ist von allen Seiten um- Äsher ist der Mörder jedoch noch nicht verhaftet. i - ^ld flüchtete, rief er: „Ich gehe ins ier! Der Staatsanwalt ist an Ort und Stelle. die VerwundungLaboris, die sich erfreu- SrAffe als nicht so schwer herausstellt, als anfangs Mt wurde, wird telegraphirt: .Aennes, 14. Aug. Nachdem Labori zu Boden in« war, wurden ihm von einer bisher unbekannten ," ^Zweifellos einem Mitschuldigen des Attentäters — Ikia Aeft aus der Rocktasche gestohlen. Darunter f 1» em Brief Clemenceaus an Jaurss und ein ii an Labori. Die Polizei ist davon über-