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MMM!i, NlÄkH Tharandt, Nassen, Sieöenteßn und die Umgegenden. Amtsblatt für die Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Agl. 2lmtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff, sowie für das Agl. Forstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt für Wilsdruff, Alttanneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, Hcrzvgswalde mit Landberg, Huhndorf, Kaufbach, Kesselsdors, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Neu tanneberg, Niederwartha, Oberhermsdon, Pohrsdorf, Röhrsdort bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, Dteinbach bei Kesselsdorf, Dteinbach b. Moborn, Seeligstadt, Spechtshausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildberq. Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Pou bezogen 1 Mk. 55 Pf. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. vro viergespaltene Corpuszeile. No. 46. Dnrck und Verlciq von Martin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daielbff. Donnerstag, den 19. April 1999. 58. Jahrg. von Schroeter. Nr. 94 O. die Wiedereröffnung der hiesigen Fortbildungs schule betr. 1 ., Verpflichtet zum Besuch der hiesigen Fortbildungsschule sind alle jungen männlichen Personen, welche in der Zeit von Ostern 1898 bis jetzt die Schule verlassen haben und hier aufhältlich sind; — 2 ., die Anmeldung neuetntretender Schüler hat am Sonntag, den 28. April d. I., von Vormittags 11 bis 12 Uhr, bei dem Herrn Schuldirektor Gerhardt hier und zwar in der Expedition, Nr. 7, persönlich zu geschehen; 3 ., die hiesige Fortbildungsschule wird nächsten Montag, den 3«. Aprrl d. I., Nachmittags 6 Nbr wieder eröffnet; . 4 ., die Schüler erhalten wöchentlich 2 Unterrichtsstunden und zwar jeden Montag Nachmittags von 6 bis 8 Uhr; 5 ., ausgenommen von der Verpflichtung zum Besuche der Fortbildungsschule sind nur Diejenigen, welche regelmäßig eine höhere Lehranstalt oder eine mittlere oder höhere Volksschule'neun Jahre anstatt 8 Jahre besuchen, oder auch dementsprechenden Privat unterricht genießen, jedoch nur unter den im Absatz 3 § 11 der Ausführungsverordnung zum Schulgesetze gedachten Voraussetzungen; Die in Gemäßheit von Art. U § 6 der Allerhöchsten Verordnung vom 21. Juni 1887 — Reichsgesetzblatt S. 245 flgd. - nach dem Durchschnitte der höchsten Tages preise des Haupimarklortes Meißen im Monate März d. I. festgesetzte und um fünf vom Hundert erhöhte Vergütung für die von den Gemeinden resp. Quarlierwirthen innerhalb der Amlshauptmannschaft im Monate April d. Js. an Militärpferde zur Verabreichung gelangende Marschfourage beträgt 7 M. 51,8 Pf. für 50 Kilo Hafer 3 „ 36 „ „ 50 „ Heu 2 „ 10 „ „ 50 „ Stroh. Königliche Amtshauptmannschaft Meitzen, am 14 April 1900 von Schroeter. Die Bergung des Strandgutes vetr. Da durch das jetzige Hochwasser mancherlei Gegenstände, namentlich viele Hölzer, als Klötzer, Balken, Pfosten, Bretter, Flößer u. s. w. fortgeschwemmt und anders wo an das Land getrieben worden sind, so wird unter Hinweis auf 8 246 des Reichsstrafge setzbuches und § 973 des Bürgerlichen Gesetzbuches hiermit darauf aufmerksam gemacht, daß das Wegschaffcn solcher Gegenstände ohne ortsbehördliche Genehmigung nur den Eigenthümern derselben oder den von diesen nachweislich beauftragten Personen gestattet ist, dagegen andere Personen, insbesondere die Elbuferbewohner und Schiffer der Aneignung und Fortschaffung solcher angeschwemmter Sachen sich zu enthalten haben, vielmehr ist, wenn solche von ihnen aufgefunden werden, der Orts behörde (Stadtralh, Gemeindevorstand, Gutsvorsteher) Anzeige zu erstatten, und sind die im Wasser aufgefangeuen und herausgezogenen Gegenstände an dieselbe abzu liefern. Die Ortsbchörden wollen hierüber strenge Aufsicht führen und sich der Aufzeich nung des geborgenen Strandgutes unterziehen, seiner Zeit aber Anzeige darüber Anher erstatten, im Uebrigen auch den betreffenden Verlustträgern bei Aufsuchung ihres Eigen- thumes thunlichst behiflich sein. Königliche Amtöhauptmamlschaft Meißen als ElbÜromamt, am 14 Avril 1900. 6 ., die aus einer anderen als der hiesigen Bürgerschule entlassenen Fortbildungs- schulpflictuigen haben ihre Schulentlaffungsscheine bei der Aufnahme vorzulegen; 7 ., Unenlschuldigte oder ungerechtfertigte Schulversäumnisse und hierbei etwa vor- kommeudes widerrechtliches Verfahren der Eltern, Erzieher, Lehr- und Dienstherrn und Arbeitgeber werden mit Geldstrafe bis zu 30 Mark oder entsprechender Haft, sowie eigen mächtiges Einschreiten der Eltern gegen Disziplinarmaßregeln der Lehrer und gegen die Ordnung der Schule mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder entsprechender Haft geahndet; 8 ., die erforderlichen Rechen-, Zeichenhefte, Schreib- und Notizbücher und die sonst noch erforderlichen Schreibutensilien haben die Schüler zu beschaffen und mit in die Schule zu bringen. Die Eltern, Erzieher, Lehr- und Dienstherrn, sowie Arbeitgeber werden ersucht, die bei ihnen sich aufhaltenden, zur Fortbildungsschule verpflichteten jungen Leute auf vorstehende Bekanntmachung aufmerksam zu machen. Wilsdruff, am 12. April 1900. Der Schulvorstand. Bürgermeister Bursian, Vorsitzender. Bekanntmachung. Von dem Unterzeichneten ist heute Herr Emil Kurt Wolf als Schtttzmau« und Vollstreckungsbeamter in Pflicht genommen worden, was hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. Wilsdruff, den 17. April 1900. Bursian, Bürgermeister. Gefunden wurde ein Klemmer. Abzuholen in der Polizeiexpedition. Stadtrath Wilsdruff, 12. April 1900. Bursian. Bekanntmachung. Die Aufnahme der angemeldeten schulpflichtigen Kinder erfolgt Dienstag, den 24. April, nachm. 2 Ahr im Schulsaale (Zimmer Nr. 8) des hiesigen Schulgebäudes. Der Direktor der stadt. Schulen. Gerhardt. Bekanntmachung. Die Feier des Geburtstages Sr. Maj. unseres Königs Albert soll seitens der Schule Montag, den 23. April, Vorm. 19 Uhr durch einen Schulaktus bestehend in Festrede (Herr Lehrer Gärtner), Gesängen und Deklamationen in der Turn halle feierlich begangen werden, wozu die hiesigen Behörden, die Eltern und Erzieher der Kinder, sowie alle Freunde und Gönner der Schule hierdurch ergebenst eingeladen werden. Der Direktor der stadt. Schulen. Gerhardt. Jie IöffmW der Wser WRckllW. Von Paul Lindenberg. (Nachdruck verboten). Paris, 14. April. Ein Frühlingstag in Paris, und nun ein Frühlings tag, an welchem das erste große Ereigniß des neuen Jahr hunderts, die Weltausstellung, eröffnet wird! Mit gol digem Glanz lächelt die Sonne auf die gewaltige, die herrliche Stadt herab, im sprossenden, zarten Grün der Bäume und Sträucher webt sich der Lenz sein köstliches Feierkleid, mild und doch erfrischend ist die Luft, fröhlich grüßen uns überall Blüthen und Blumen und überall flattern lustig die blau-weiß-rothen Fahnen, die Banner und Wimpel, noch mehr gefüllt als sonst sind die Straßen mit einer schaubegierigen Menge, und in vier-, fünffachen Gliedern rollen die endlosen Wagenketten die Boulevards entlang — eine gewisse Gehobenheit, eine gewisse Erregt heit hat die Zauberin an der Seine ergriffen und theilt sich auch dem Einzelnen mit, ganz gleich, ob er planlos umherschlendert in diesem Gewirr und Gewimmel oder ob er theilnehmen soll an der erhebenden Feier, deren Echo heute durch alle Lande hallt. lieber den Concordienplatz rollt jetzt unser leichtes Gefährt, jeden Augenblick fürchten wir einen Zusammen stoß, jagen doch Hunderte von Wagen dem gleichen Ziele zu, o, wie stolz leuchten sie herüber, die weißen Paläste der Ausstellungsstadl, auf deren Dächern, Thürmen, Kuppeln die Tricoloren flattern, alle Omnibusse, alle Pferdebahnen, alle Dampfer sind gleichfalls mit Fahnen geschmückt, in ihre Sonntagsuniformen sind die Truppen gekleidet, welche die zur Festhalle führende Straße einfäumen, Munizipal- garden mit angefaßtem Gewehr und die Garde von Paris zu Pferde, letztere gut beritten und prächtige soldatische Er scheinungen mit dem blitzenden Küraß und dem blendenden Metallhelm, von dem die schwarzen Roßschweife lang herniederwallen. Nun aber heißt's Geduld haben, Schritt vor Schritt nur drängen wir vorwärts, „Kutscher, halt!" zu Fuß gehts schneller, und nach kurzer Wanderung haben mir die un geheure Maschinenhalle erreicht, deren Mittelpunkt den Festsaal bildet. Welch' ein überwältigender Raum, noch vor ein paar Tagen angefüllt mit einem Chaos von Ge rüsten, Leitern, Schmutz, Gerümpel und mit einem Heer emsig schaffender Arbeiter, und heute prunkend auf uns einwirkend in seinem glanzvollen Gewände, das Anmuth und Schönheit in erlesenstem Geschmack vereint. In Circus form gehalten, bedeckt dieser Saal 6500 Quadratmeter und kann 25000 Personen bergen, und trotz dieser wahrhaft gigantischen Größe erfreut sich das Auge, wohin es fällt, an der vornehmen, reizvollen Ausgestaltung, die uns Ar-