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sollte, den Streit in befriedigender Weise bcizulegen. — Die „Times" berichten aus Hongkong unter dem 19. Juli: Nach der Abreise Li-Hung-Tschangs landeten die Franzosen 300 anamitische Matrosen von zwei Kanonenbooten. Die Briten landeten Wachen, um die europäischen Niederlassungen in Canton zu schützen. Die Lage in Nordchina. Der chinesische Aufstand in der Mandschurei nimmt eine immer gefährlichere Ausdehnung an. Vor Allem richten sich diese Angriffe gegen die russische Stadt Blagowjeschtschensk an der sibinsch-mandschurischtn Grenze, lieber die Bedeutung dieses Waffenplatzes wird dem „Berl. Tagebl." aus Petersburg geschrieben: Die Stadt Blajow- jeschlschensk liegt am Amur an der Stelle, wo der Fluß Seja in den großen Grenzstrom mündet. Die Stadt zählt 15000 Bewohner und führt ihren jetzigen Namen erst seit 1858. Sie hieß bis dahniZlst-Seisnaja Staniza d. h. die an der Mündung der Seja gelegene Staniza. Das Blajowjeschtschensk gegenüberliegende chinesische Dorf Ssachalin auf dem rechten Ufer des Amur, aus welchem die Chinesen ein starkes Geschütz- und Gewehrfeuer auf Blajowjeschtschensk eröffneten, ist ein aus etwa 80 Häusern bestehender Flecken, der von den Chinesen Hei-luu-pu oder Helampo genannt wird. Die Einwohner sind handels treibende Chinesen und Mandschuren. Die chinesischen Kaufleute in Ssachalin treiben einen regen Getreide- und Viehhandel mit dem benachbarten Blajowjeschtschensk nnd sind als Aufkäufer des in Sibirien von Privatleuten ohne Genehmigung der russischen Regierung gewonnenen Goldes bekannt. Nach Ssachalin wird aus dem Amurgebiet in Massen Gold geschmuggelt und dieser Umstand bringt es mit sich, daß in dem chinesischen Grenzdorf stets eine Menge Gesindel und Abenteurer sich aufhalten, die gerne an Raub zügen theilnehmen. Die chinesischen Aufrührer handelten daher sehr überlegt, als sie gerade nach diesem Ort vor rückten; sie wußten, daß ihre Bauden in Ssachalin nicht nur eine freundliche Aufnahme, sondern auch Verstärkungen finden würden. Sie haben sich darin auch nicht getäuscht. Dem russischen Generalstabe sind über die dortige Lage folgende Berichte zugegangen: Die Truppen, welche zum Schutze der beim Bau der chinesischen Bahn beschäftigten Arbeiter und Ingenieure, die abgeschnitten waren, entsendet waren, bewegen sich nach allen Richtungen mit gutem Er folg. Das schöne Wetter in der Mandschurei begünstigt die Bewegungen der Truppen, zumal auch das Wasser des Amur und des Schilka bedeutend gestiegen ist. Die russische Grenzbevölkerung wurde von den Chinesen nicht überrumpelt. Die Stadt Blaiowjeschtschensk ist in verschiedene Bezirke eingetheilt, deren Bewohner unter Leitung der Lokalbe hörden besondere Energie und besonderen Scharfblick bei der Vertheidigung der Stadt bewiesen. Oberst Denisow marschirt mit den Schutztruppen auf Charbin. Die chinesischen Wachen verließen die Eisenbahnlinie und kehrten nach dem Fort Je-Jho zurück. Mudadzian ist von den Russen besetzt. Di- Streitkräfte der Mächte. Das „Militär Woch.-Bl." stellt folgende Berechnung der für China in Betracht kommenden Truppen auf: I. In China befanden sich bereits Mitte Juli: In Tientsin-Taku etwa 22000 Mann mit 80 Geschützen und 19 Maschinengeschützen: darunter deutscher seits nur Theile der Schiffsbesatzungen, nachdem eine Compagnie des 3. Scebataillons wieder nach Kiautschau zurückbefördert worden war. Die Hälfte der Kämpfer in Tientsin sind Russen, indessen treffen jetzt täglich Ver stärkungen aus Indien und Japan ein. 8. In Peking waren insgesammt 431 Mann; da runter 1 Offizier und 50 Mann deutsche Marine- Infanteristen. O. Auf der Halbinsel Kwantun, dem russischen Pacht gebiet (Lian-tung) sind augenblicklich etwa 20000 Manu mit 32 Geschützen vereinigt, nachdem die dortigen Garnisonen aus dem mobil gemachten sibirischen Armeecorps, vor nehmlich aus Wladiwostock, erheblich verstärkt worden sind. v. In Kiautschau haben wir etwa 16000 Mann mit 16 Feldgeschützen, 12 schweren Geschützen und 6 Maschinengeschützen. Insgesammt etwa 43000 Mann. II. Auf dem Wege nach China sind zur Zeit aus Deutschland, Frankreich und Indien etwa 15000 Mann mit 28 Geschützen, 11 Maschinengeschützen, sowie aus Japan die ersten Theile einer mobilen Division. III. Vorbereitet wird die Absendung von insgesammt etwa 57000 Mann mit 144 Geschützen; darunter aus: Deutschland . . 11334 Mann mit 30 Geschützen, Japan 16 000 „ „ 36 „ Rußland etwa . . 20000 „ „ 48 Frankreich, Amerika, Italien etwa . . 10 000 „ „ 30 Insgesammt berechnet sich die Stärke der für die Kämpfe in China verfügbar gemachten Truppen auf etwa: 16 000 Deutsche, 12 000 Engländer, 6 500 Franzosen, 50 000 Russen, 21 000 Japaner, 7 000 Amerikaner, 2 000 Italiener, 170 Oesterreicher, 115 000 Mann mit 311 Geschützen und 36 Maschinengeschützen. Ferner liegen noch folgende Nachrichten vor: Kopenhagen, 21. Juli. Die dänische Missions- gesellschaft meldet aus Tschifu vom 20. ds. Mts.: Die dänischen Missionare in Hsien-Yen retteten sich nach Port Arthur. Die Kreuzer-Corvette „Valkyrinen", deren Chef Prinz Waldemar ist, ist heute Nachmittag aus Ostasien zurückgekehrt. London, 21. Juli. Das „Reut. Bur." meldet aus Shanghai vom 20. d. M.: Der englische Kreuzer „Bona- venture' verließ heute früh Wusung, um, wie es heißt, den Dampfer „Amping", auf dem sich Li-Hung-Tschang befindet, unter Aussicht zu nehmen. Brüssel, 2l. Juli. Der Minister des Aeußern er hielt folgendes am 21. d. M. 5 Uhr 25 Min. Nachmittags nach chinesischer Zeit befördertes Telegramm: „Eine Depesche des Gouverneurs von Schautung versichert, daß die Gesandten in Peking am 20 d. M. wohlbehalten ge wesen seien und sich unter dem Schutze der chinesischen Behörden befunden hätten." Li-Hung-Tschang ist in Shanghai eingetroffen. Paris, 21. Juli. Der „Figaro" veröffentlicht ein vom 28. Mai bis zum 10. Juni reichendes Tagebuch des Dolmetscher-Eleven der französischen Botschaft in Peking, Saussine, in dem erzählt wird, daß das Diplomatische Corps in Folge beunruhigender Nachrichten am 10. Juni eine Sitzung abgehalten hat, in der der französische Ge sandte Pichon beantragt hat, das Diplomatische Corps möge unter Begleitung von 400 Mann europäischer Schutz truppen abreisen; dieser Antrag wurde jedoch nicht an genommen. Joko Hama, 21. Juli. Der Kaiser von China und der Kaiser von Japan haben Briefe ausgetauscht, die nun mehr veröffentlicht werden. Der Kaiser von China bespricht in einem Schreiben vom 3. d. M. die letzten Ereignisse und weist darauf hin, daß der Osten und der Westen einander gegeuüberstehen. China sei nicht allein der Gegenstand der ehrgeizigen Bestrebungen der Mächte. Wenn es China nicht gelingen werde, seine Integrität zu wahren, so würde sich wahrscheinlich auch Japan bedroht sehen. Deshalb müsse sich China auf die Unterstützung Japans verlassen. — Der Kaiser von Japan betont in seiner Antwort die Nothwendigkeit, daß China den Auf stand unterdrücke, die fremden Vertreter rette und so ein Unglück verhindere. Wenn das geschehe, würden die Mächte sehen, daß China wünsche, den Krieg zu vermeiden. Dann werde Japan bereit sein, bei den Verhandlungen seinen Einfluß zur Wahrung der Interessen Chinas auf zubieten. Der Transvaalkrieg. De Wets Durchbruch. Der „Kreuz-Ztg." wird aus London geschrieben: Das Kriegsministerium fragte vor etwa 3 Wochen bei Lord Roberts an, ob er eine Division von seiner Armee für das Expeditionskorps nach China abgeben könne, erhielt jedoch einen abschlägigen Bescheid. Seitdem soll der Feldmarschalt angedeutet haben, daß er hoffe, bald in der Lage zu sein, eine Division zu erübrigen Wahrscheinlich wird dies davon abhängen, ob es gelingt, das 10000 Mann stark geschätzte Boerenkommando unter De Wet in den Bergen nördlich von Ficksburg (an der Freistaat-Basutogrenze) zu umzingeln und zur Ucbergabe zu zwingen. Seit vierzehn Tagen haben fünf britische Kolonnen — mit fünffacher Uebermacht — vergeblich versucht, den Kessel zwischen Ficksburg, Bethlehem, Lindley und Senegal zu schließen. De Wet brach erst in östlicher Richtung durch, erreichte Fouriesburg und soll jetzt suchen, über Harrismith nach Norden in den Transvaal staat zu entkommen. Da Bullers Armee jedoch von Stan derton, Frankfort und Vrede aus diesen Weg versperrt, erscheint es wahrscheinlicher, baß De Wet versuchen wird, durch den Oliver-Hoek-Paß nach Natal zn gelangen. Ge lingt ihm dies, so würde er in der Lage sein, die Ver bindungslinien zwischen Durban und dem britischen Haupt quartier zu bedrohen und Buller zur Rückkehr nach Lady smith zu nöthigen. Jedenfalls wird es keine leichte Aufgabe sein, den Kleinkrieg zu Ende zu führen Mit dem Abgeben einer starken Division nach China dürste es daher seine Wege haben. Vermuthlich kann dies erst ge schehen, wenn Carringtons Division, die über Beira und Bulawayo durch Rhodesia marschirt, auf dem Kriegsschau platz angelangt ist. Seitdem diese Division am 23. Juni in Bulawayo versammelt war, ist nichts von dem Verbleib derselben bekannt geworden. Sie kann entweder über Mafeking von Westen oder über Tuli von Norden nach Pretoria im Anmarsch sein. Es ist aber auch möglich, daß Lord Roberts diese auserlesenen Truppen, die zumeist aus australischen Buschrcitern bestehen und mehrere reitende Batterien haben, au der Transvaal-Rhodesia-Grenze in Reserve halten will, um den Boeren den Rückzug nach Norden zu verlegen. Ueber 250 vüv Boeren tobt und verwundet. Ein Leser der „Westminster Gazette", der die Berichte der Zeitungskorrespondenten vom Kriegsschauplätze mit großer Gewissenhastigkeit verfolgt hat, klagt in einem Ein gesandt, daß er völlig „mystificirt" ist. Er hat die britischen Angaben über die Boercnverluste sorgfältig uotirt und findet nun, daß die Boeren bis jetzt über 250000 Mann verloren haben. Da die Streitkräfte der Boeren jedoch auf nur 50000 geschätzt wurden, möchte er wissen, woher die übrigen 200000 Todten und Verwundeten kamen und was das eigentlich für Leute sind, die jetzt noch der 250000 starken britischen Armee so viel Ungelegenheiten bereiten. Dies kleine Beispiel zeigt wohl deutlich genug, wie die englische Presse mit der Wahrheit umgeht. London, 21. Juli. Die Abendblätter melden aus Capstadt vom 21. d. M.: Feldmarschall Roberts hat mit einer großen Streitmacht angegriffen. Bei Middel burg hat eine Schlacht begonnen. Präsident Krüger be findet sich inmitten der Burghers, die er ermahnt, bis zur Entscheidung zu kämpfen. Unrze Chronik. 10000 Sanitätscigarren stellte die Bremer Cigarren fabrik Wilckens und Apitzsch für die Lazarethschiffe zur Verfügung. Wenn kein Mensch stirbt ... In einem Orte Oberbayerns reichte kürzlich der Todtengräber sein Ent lassungsgesuch mit der klassischen Begründung em: »Wenn kein Mensch stirbt, so kann der Mensch not leben. Ob dem Ansuchen stattgegeben wird, darüber soll die nächste Gemeindeausschußsitzung bescheiden. So berichtet die Landshuter Zeitung. , , „, . König Alexander von Serbien hat sich verlobt, und zwar mit der ehemaligen Hofdame seiner Mutter, Frau Draga Maschin. König Alexander steht im 25. Lebensjahre; seine Braut entstammt einemalten Wojwoden- Geschlecht. Von den europäischen Prinzessinnen konnte Alexander bekanntlich keine bekommen, sie mochlln ihn nicht, und so nimmt er. mit Nataliens Hofdame vorlieb. Der bekannte Antisemilenführer Gastwirth Lodeck, Schwiegersohn des Abg. Ahlmardt, mußte wegen Gemülhs- krankheit einer Heilanstalt überwiesen werden. JnKiautschou verunglückt. Die in Neuroda woh nende Mntter des in Kiautschau stationirten Fcuerwcrk- leutnants Säoenhals erhielt am 20. Juli von der Wilhelmshavener Marine-Depot-Jnspektion die Nachricht, daß ihr Sohn bei einem Unglücksfall einen Schädelbruch erlitt und starb. Konstantinopel, 21. Juli. Eine große Braud- katastrophc zerstörte 6 Stadtviertel. Ueber 200 Gebäude, Sckule und Kirche wurden vernichtet. Zahlreiche Personen sind umgekommen. In dem Pier von Queenborough brach am 19. d. Mts, wie aus Loudon gemeldet wird, Feuer aus. Viele Schuppen, die mit kürzlich von der holländischen Post gelandeten Gütern gefüllt waren, wurden vernichtet. Der Dampfer „Königin-Regentin" ging in Sce, bevor das Feuer ihn erreichte. Seeleute aus Sheerneß halfen das Feuer unterdrücken. Der holländische Postdienst ist zeitweilig nach Port Victoria verlegt. Vaterländisches. «MittheUungcn aus dem Leserkreise sind der Redaktion stets willkommen. Der Name des Einsenders bleibt unter allen Umständen Geheimniß der Redaktion. Anonyme Zuschrijten können nicht berücksichtigt werden.» Wilsdruff, 23. Juli 1900* — Das diesjährige Schützenfest der hiesigen Bürgerschützengilde fand seine Fortsetzung nachdem am Donnerstag stattgefundenen Exerziren Sonnabend Abend in dem üblichen Zapfenstreich vom Hotel goldner Löwe aus. Am gestrigen Morgen Vz6 Uhr wurde die Bürgerschaft durch eine Fest-Reveills, wozu im Cafe Reuter gestellt wurde, auf die Bedeutung des Tages aufmerksam gemacht. Obwohl am Sonnabend Abend ein Gewitter nahte, blieb doch ein so nothwendiger und erwarteter Regen aus. Der Himmel hatte sich aber so umzogen, daß man wohl voraussehen konnte, daß das Gewitter wieder kommen würde, was leider auch am Sonntag Abend gegen Vü? Uhr unter ziemlich starkem Regen eintrat. Vorm. 10 Uhr zog vom Cafe Windschüttel aus die Wachtparade auf und wurden hierauf die Wachtmannschaften ausgestellt. Bald entwickelte sich auf dem Marktplatze und namentlich vor dem Königl. Palais (Stadthaus) ein äußerst lebhaftes Treiben. Liebe Nachbarn und dergleichen, vor allen Dingen aber die lieben Frauen halten vor oem Königs- schlofse eine prächtige Ehrenpforte, welche an Schönheit nichts zu wünschen übrig ließ, errichtet. Zu gleicher Zeit fand beim lieben Schützenkönig Ernst das Kgl. Frühstück, zu welchem sich eine große Anzahl Gäste eingefunden halten, statt. V« 3 llhr stellte die Schützengesellschaft zum Fest- zuge im Restaurant Tonhalle, um von hier aus nach dem Hotel Adler zu ziehen, woselbst der Schützenkönig und die sich an dem zu Ehren desselben stattfinveuden Festzuge betheiligenden Behörden und Vereine nebst ihren Fahnen abgeholt wurden. Nach Aufstellung des Zuges nahm Herr Kommandant Gietzelt das Wort und überreichte der Ver einsfahne der Schützengesellschaft eine vom König Ernst gestiftete grün und weiße Schleife mit Widmung, sowie eine vonihm selbst aus Dankbarkeit für die Ehrung der Gilde anläßlich seines 25jährigen Ehejubiläums gestiftete schwarz- weiß-rothe Schleife, ebenfalls mit Widmung. Seine Worte klangen in einem Hoch auf Se. Majestät König Albert aus, welches begeistert ausgenommen wurde. Hierauf be wegte sich der stattliche Zug unter Vorantritt unserer Stadtkapelle, welche das erste Mal in Schützenhüten vor die Oeffentlichkeit trat, nach dem Festplatze. Ganz be sonders hervorzuheben war die Wachlparaoe, welche im Festzuge als „Chinesen" marschirten. Auf dem Festplatze löste sich, nachdem noch Herr Bürgermeister Kahlenberger eine kurze Ansprache an die Gesellschaft gerichtet und Herr Hauptmann Schubert im Namen der Gesellschaft den Dank für die gespendeten Schleifen entgegengebracht hatte, der Zug auf und begann nun das übliche Schei benschießen, während das zahlreiche Publikum den gebotenen Belustigungen und dem Tanze in den Sälen des Schutzen hauses, Hotel Löwe und Hotel Adler huldigte. Bei dem heute Montag Vorm. Uhr staltgesundenen Rapport fanden die Vergehen der Wachtmannschaft ihre Sühne. Nach oem heute Nachm. "^3 Uhr erfolgtem Auszuge nach dem Festplatze fand das eigentliche KönigSscheibenschießen statt, wobei Herr Fabrikant C. Malsch den besten Schuß aus die Königsscheibe abgab und sofort zum neuen Schützen könig proklamirt wurde. — Das II. diesjährige Abonuement-Concert unserer Stadtkapelle fand vergangenen Mittwoch, zahlreich besucht, im Garten des Lindenichlößchens statt. Ein herr licherer Abend konnte wohl kaum gefunden werden. Der Aufenthalt in dem zugfreien, in der Dunkelheit mit vielen Lampions beleuchteten Garten war äußerst angenehm. Auch in diesem Concerte bestrebte sich unser Musikchor, den alten Ruf der Tüchtigkeit zu erhalten. Wenn wir heute nicht besonders auf die verschiedenen Concertnummern einqehen, so seien doch die 2 Quartetts: „Das Kirchlein" von Becker und „Ich grüße dich' von Abt als besondere Gaben erwähnt. Der reichlich gespendete Beifall bezeugte, wie allgemein das Concert befriedigte. Dem Concert folgte Ball für die Besucher. — Mit kommenden Sonnabend beginncu an unseren städtischen Schulen die Ferien, die drei Wochen andaucrn. Mit der Vertretung des beurlaubten Herrn Schuldirektor und Lokalschulinspektor Gerhardt ist z. Z. Herr Cantor Hientzsch betraut worden. — Am gestrigen Sonntag Abend ^8 Uhr schlug der Blitz in die Scheune des Gutsbesitzers Göpfert in Hintergersdorf und äscherte dieselbe vollständig ein, zu derselben Stunde brannte in Braunsdorf ein zum Krumbiegelschen Kalkwerk gehöriger Schuppen vollständig nieder.