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Ministers Dr. Rüger gelungen, eine ganz bedeutende Besserung der Staatsfinanzen herbeizuführen. Zs ist aber noch manches nölig, ehe von einer völligen Gesun dung gesprochen werden kann. Es ist deshalb zu wünschen, daß von den Wegen, die der jetzige Finanzminister einge schlagen hat, auch in Zukunft'nicht abgewichen wird. politische Run-schan. Wilsdruff, 27. Oktober 1905. Deutsches Reich. Wegen der „Verdächtigung" des Kolonial direktors Dr. Stübel in Sachen der Fama Tippetskirch u. Cie. hat der Staats sekretär des Auswärtigen Amts nicht nur gegen das „Berliner Tageblatt", sondern auch gegen den „Vorwärts" Strafantrag gestellt. Das „Berliner Tageblatt" erklärt am Dienstag abend, vaß es wegen der Behauptung des Staatssekretärs des Auswärtigen, das Blatt hätte sich einer Verdächtigung schuldig gemacht, die Widerklage erhebe, da weder eine ob jektive noch eine subjektive Verdächtigung vorliege. Deutsch-Ostasrika. Graf Götzen tetegruplnerl unler dem 24. Oktober: Die telegraphische Verbindung zwischen Mpwapua und Kilimatinde ist noch gestört. Eine sichere Bestätigung der Gerüchte über einen in Jkungu, 100 Kilometer östlich von Tabora ausgebrochenen Ausstand liegt nicht vor. Von der Station Tabora wird gemeldet, daß Boten aus dem Jringabezirk in Unyanyembe Unruhen hervorzurufen suchen, welchen Versuchen gegenüber die Hauptsultanin Kalunde sich ablehnend verhalten soll. Hauptmann v. Hassel beab sichtigte am 12. Oktober, nachdem er die Station Mahenge befestigt hatte, nordwärts gegen die Wapunga in Ulchungwe vorzustoßen. Das Vorgehen soll unterstützt werden durch die Kolonne des Freiherrn v. Wangenheim aus dem Bezirk Kilossa und durch das Detachement des Leutnants v. Krieg mit den ihm angeschlossenen Wahehe-Hilfskriegern aus Jringa. Ausland. Die Stimmungsmache gegen Deutschland wirdrnJlalrensortgesetzl. ManschreibtausRom: Emeneue Verleumdung deuticherStaatsmänner macht die Runde durch die italienischen Zeitungen. Ein sonst in Rom völlig un- bekanntes, französisch geschriebenes Blatt ist in zahlreichen Exemplaren in Rom verbreitet worden. Es enthält die sensationelle Erzählung eines heftigen Zusammenstoßes zwischen dem deutschen Gesandten in Rom und dem itali enischen Minister des Aeußern. Bei einer Aussprache zwischen den beiden Staatsmännern wegen der Beteiligung Italiens an der Marokkokonferenz habe v. Lützow dem Grafen Tittoni die Worte ins Gesicht geschleudert: „Ihr Benehmen ist unwürdigl" Daß die ganze Geschichte er- logen ist, liegt klar auf der Hand, trotzdem aber wird sie mit Viel Behagen und hämischen Bemerkungen gegen Deutsch, land von fast allen Blättern nachgedruckt. Dienstag abend stellte die „Tribuna" den ganzen Zwischenfall in Abrede, inzwischen hat aber die freche Lüge ihre Schuldigkeit getan. Etwas bleibt ja auch immer hängen. Der Ausgangs- punkt dieser Preßtreibereien ist die französische Gesandtschaft in Rom. Nicht der Gesandte Barröre selber, der zu gc. witzigt ist, als daß er sich an solchen Dingen die Finger verbrennt, aber seine Umgebung. Die römische Presse, mit der Herr Barröre ganz ausgezeichnet steht, verbreitet dann die dreibundfeindlichen Nachrichten. Eine Liga gegen die Todesstrafe. Die Liga gegen die Todesstrafe, die sich kürzlich ge- bildet hat, wird demnächst in Moskau und Petersburg zusawmentreten. An dieser Bewegung nehmen die ersten Vertreter der gebildeten Gesellschaftsklassen teil. An ihrer Spitze die Professoren Kowalski und Meljukow, sowie Graf Leo Tolstoi. Die Liga beabsichtigt, sich an die vier größten ausländischen Gesellschaften von Juristen zu wenden, um einen Protest in ganz Europa gegen die Todesstrafe in Rußland hervorzmufcn. Nach russischem Gesetz ist diese Strafe nicht zulässig, mithin sei ihre Anwendung als Mord aufzufassen. Moskauer, wie Petersburger Mitglieder der Liga, darunter die hervorragendsten russisaen Juristen, wollen einen Boykott gegen alle Personen beschließen, die an der Verhängung der Todes strafe direkten oder indirckren Anteil genommen haben, wie Prokureure, Mitglieder des Gerichts, Sekretäre, Militär, und Gendarmerie, die der Urteilsvollstreckung beizuwohnen gezwungen sind. Der Boykott soll so weit gehen, daß die Hausbesitzer jenen Persönlichkeiten Mietswohnungen zu verweigern, die Magazine ihnen keine Waren zu verkaufen veranlaßt werden, k^rz, siesollen von deranständigen Gesellschaft verfemt werden. In Petersburg will die Liga ihr Meeting in der Aula der Universität abhalten. Die offizielle Erlaubnis hierzu steht noch aus. Mil fo schwächlichen Mitteln gedenkt man Erfolge zu erzielen? Vor folchcn „Kundgebungen" brauchen Väterchen und seine Henker nicht zu zittern. Solange die „ersten Vertreter der gebildeten Gesellschaftsklassen" nicht begreifen, wo ihr Platz ist in dem Kampfe gegen brutal mordende Willkür, wird ihr Kampf durchaus ergebnislos bleiben. Aus Stadt und Land. MMilewgm aus dem Leserkreise für diese Rubrik nehmen wir lederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, den 27. Oktober 1905. — Die Thronrede, mit welcher Sc. Majestät der König gestern den 31. ordentlichen Landtag eiöffuete, ist in mancher Beziehung bemerkenswert. Aus ihr ist ersicht lich, daß den Landtag zunächst große gesetzgeberische Aus- gaben nicht beschäftigen werden. Erst später wird der sehr wichtige Entwurf eines Wassergesetzes zur Vorlage gelangen. Viel bemerkt wird der erste Hinweis des Königs auf die Neichsfinanzreform. Aus den diesbezüglichen Bemerkungen Sr. Majestät ist zu ersehen, daß die Einzelstaaten im eigenen sowohl wie im Ji t resse des Reichs auf eine baldige Reaelung der finanziellen Verhältnisse des Reichs dringen müssen. Ganz besondere Befriedigung wird die Feststellung erwecken, daß die wirtschaftlichen Verhältnisse des Landes sich in auffteigender Richtung bewegen. Diese F stslellung besitzt um so größeren Wert, als die Angaben in dcrThronrede selbstverständlich auf den denkbar sichersten Informationen be ruhen. Nicht ohne Jntercsfe ist es auch, daß der König die in Chemnitz geäußerte Meinung, die neuen HandeSverlräge würden sich auch für die sächsische Volkswirtschaft nutz bringend erweisen, in der Tronrede abermals zum Ausdruck bringt. Die Einschaltung: „trotz mancher Befürchtungen beteiligter Kreise" läßt erkennen, daß Se. Majestät den Vorwurf von gew sser Seite, der König sei von seinen Räten vor seiner Chemnitzer Rede nicht richtig orientiert worden, als ungehörig zurückweist. Damit wird den sächsischen Staatsmännern, die seiner Zeit öffentlich bezichtigt wurden, den Monarchen im cinseilig agrarischen Interesse beraten zu haben, das allerhöchste Vertrauen in nicht mißzuverstehender Werse zum Ausdruck gebracht. Die herzliche Art, mit welcher Se. Majestät Vonden begeisterten patriotischen Kundgebungen spricht, deren Mittelpunkt der König bei seinen Besuchen der verschiedenen Landesteile war, läßt erkennen, daß der Monarch die Liebe des Volkes mit rückhaltlosem Vertrauen erwidert. Wo Fürst und Volk so fest vereint zusawmenstehen, wie in Sachsen, muß es vorwärts geben auf allen Gebieten. — König Friedrich August ernannte den Kaiser Wilhelm zum Ches des neuen sächsischen Ulanen-Regi- ments, das hinfort den Namen führt „3 sächsisches Ulauen- Regiment Nr. 21 Kaiser Wilhelm H König von Preußen". — In der zweiten Kammer des sächsischen Landtages Haden heute die beiden frersinnig-volksparteilichen Abge ordneten Günther-Plauen und Bär-Zwickau folgende Inter pellationen eingebracht: 1. Hat die königliche SiaalS- regrerung, angesichts der durch die Fleischnol herrschen den Fleischteuerung, schon Maßregeln zur Beseitigung oder Linderung derselben im Jnlcosse der Bevölkerung in die Wege geleitet und durch welche Maßnahmen ge denkt die königliche Staatsregierung der enormen Fleisch- teuerung abzuhelfen? 2. Hat die königliche Staalsregierung ihre Vertreter im Bundesrate angewiesen, gegen die Ein führung von Sckiffiahrts-Abgaben auf den natürlichen BinnenschifffahitSftrsßen zu stimmen? Ferner haben die selben noch eine dritte Interpellation wegen einer Reform des Landtagswahlrecht eingebrockt. — Die diesjährigen Herbstkontrollverfamm- lUUgen für Unteroffiziere und Mannschamn ocr Reserve (einschließlich Disposttionsurlauber, Halbinvaliden, zeitig Ganzinvaliden und der zur Disposition der Ei satzbehöiden entlassenen Mannschaften) der Jahresklassen 1898 bis mit 1905 finden im Landwehrbezirke Meißen vom 3. bis mit 11. November statt. Die näheren Bestimmungen hierüber sind durch Plakate an den Anschlagtafeln und an anderen geeigneten Orlen in den Gemeinden bekannt gegeben. Es werden Gestellungsbefehle nicht ausgegeben und hat jeder zur Kontrollversammlung Verpflichtete sich wegen Ort und Zeit an den Anschlagtafeln zu unterrichten und sich bei eintretendem Zweifel an das Huuptmeldeamt oder an den Gemeindevorstand zu wenden. Gesuche um Befreiung von der Kontrollversammlung sind schriftlich bei dem Hauptmeldeamt anzubringcn. Mtlstäi Pässe, Führungs zeugnisse, Kriegsbeorderungen und Poßnolizen sind zur Kontrollversammluna mitmb ingen. - Oeffentliche Sladlgemeinderatssitzung am 26. Oktober. Den Vorsitz fuhrt Bür gerumster Kahlen berger. Das Kollegium ist vollzählig erschienen Der Vorsitzende teilt mit, daß der Kanf des Kühnschcn Wasser rechts nunmehr in aller Form erfolgt und die Kaufsumme ausgezahlt ist. St.R. Wätzel hält es für wünschenswert, daß die Anstauung des WosserS bald beseitigt werde. St.R. Bretscknelder sichert zu, daß irr beu nächsten Tagen der Durchstich erfolgt, um die Anstauung zu ver meiden. Eingegangen ist ein Dankschreiben des Frauen vereins für die ihm zur WohltäUgkeiislotteue gestifteten Gewinne. — DerLorsitzende regt an, den in Wilsdruff wohnenden Kriegsveterarren Abgabenfreiheit zu gewähren, soweit ihr Einkommen den Betrag von 1100 Mark nicht übersteigt. Der Vorsitzende hebt hervor, daß durch diese Maßnahme der Stadt ein Verlust von kaum 100 Mk. erwachse. Du Dankbarkeit gebiete es, den Veteranen diese Vergünstigung zu g-währen. Sl.V Schlichen- maier unterstützt die Anregung; es sei viel richtiger, den Veteranen Steuerfreiheit zu gewähren, als Denkmäler zu bauen und schöne Reden zu halten. SlR Dinndorf spricht ebenfalls für die Anregung, ebenso StR- Bret schneider, St.V. Frühauf und St.R. Wätzel. StR. Bretschneider regt des Wetteren an, auch denjenigen Einwohnern, die das 50jährige Bürgerjubiläum feierten, Steuerfreiheit zu gewähren. St.R Wätzel begrüßt dies, macht aber zur Bedingung, daß die Steuervergünstigung bei hohem Einkommen nicht gewährt werde. Das Kollegium beschließt den Veteranen im Sinne der Anregung des Vorsitzenden Steuerst eibeit zu gewähren. Ueber die Anregung des Herrn St.R. Bretschneider wird das Kollegium in nächster Sitzung Beschluß soffen. — Ueber eine Emgabe des Herrn Waller Sckmldt, betreffend den Ausbau der Linie WllSdruff-Niederhermsdorst geht man zur Tagesordnung üoer. — In den gemischten Ausschuß für die bevorstehende Stadlverordneten-Ergänzungs- wahl weiden gewählt aus der Mitte des Kollegiums St.V- Frühauf mit 14, R- Ranft mit 12 und Schlicken- maier mit 11 Stimmen, aus der Mitte der Bürgerschaft Tischlerobermeister Geißler ssn. mit 12 und Restaurateur Zschuwpill mit 9 Stimmen, als Ersatzmann Uhimacher- meister Nicolas mit 4 Stimmen. — Das Kollegium be- sckäfligl ilch erneut mit tum Gesuch des Henn Schuh- machermeister Harder um Anstellung als ständigerTrickinen- schauer. Der Vorsitzende teilt mit, daß cs H.rr Tierarzt Beerger abgelthnt habe, seinen Bezirk an Herrn Haider abzutreten. St.V. Schlichenmaier empfiehlt, trotzdem das Gesuch befürwortend an die Aufsichtsbehörde abzugeben. Wenn Herr Harder in diesem Jahre nicht angesteül werde, dann müsse er erneut einen Kursus besuchen. In gleichem Sinne spricht sich St.V. Loßner aus. St.V. Täubert führt aus: Herr Harder sei vom Bezirkstierarzt veranlaßt worden, dos Gesuch einzureichen. Im übrigen habe ihm Herr Harber zum Zwecke der Mitteilung an das Kollegium erklärt, Herr Tierarzt Beeger sei derart in Anspruch ge nommen, daß dessen Frau die Präparate untersucht habe. SlR. Bretschneider beantragt, diese Aeußerung zu Protokoll zu nehmen, da sie einen schweren Vorwurf ent halte. StR Go erne erklärt, wenn es sich bewahrheite, daß Herr Bezirksticrarzt Haubold Herrn Harder zur Ab gabe des Gesuches bestimmt habe, dann empfehle er, das Letztere befürwortend an die Aufsichtsbehörde abzugeben. Es sprechen nochStV.Schlichenmaier, St.R. Wätzel, St.V. Bretschneider und der Vorsitzende, worauf das Kollegium einstimmig beschließt, das Gesuch Harders zu befürworten. — Herr Fabrikbesitzer Hartmann ersucht durch feinen Rechtsvertreter wiederholt um Freigabe der Nötzold'schen Slraßenbaukaution. Der Vorsitzende empfiehlt die Ablehnung des Gesuches, ebenso St.R. Bret schneider, die beide ausführen, daß die Rechtslage gegen die Freigabe spreche. St.R. Bretschneider gibt erneut die Anregung zum Ausbau des Niederzrumdacher Weges als Straße. StR. Wätzel und StV. B. Hofmann sprechen sich für Herausgabe der Kaution aus; in abseh barer Zeit sei nicht zu erwarten, daß an jenem Wege gebaut werde. StM. Bretschneider erklärt, diese Mög- lichkeit liege gar nickt so fern Das Kollegium beschließt gegen 2 Stimmen, das Gesuch des Herrn Hartmann um Freigabe der Kaution abzulehnen. — St.R. Bretschneider zieht seinen Antrag auf Ausbau des Niedergrumbacker Weges zurück. — Der städtische Kassenfchreiver Haustein Hal demnäckst in der Gehaltsstaffel — von 25 auf 30 Mk. monatlich -- zu steigen. Er bittet, ihn um 2 Stufen (auf 36 Mark) steigen zu lassen. Der Vorsitzende befürwortet das Gesuch. St.V. Schlichenmaier empfiehlt die Ab lehnung des Gesuches und zwar der Konsequenzen wegen. Ihm schließt sich St.V. Loßner an. Sl.V. Trepte weist im Anschluß an eine Bemerkung des Herrn Vor sitzenden daraufhin, daß nicht allein die Beamten, sondern vor Allem auch die Handwerker unter der gegenwärtigen Teuerung zu leiden haben; es komme dazu, daß die Preise für die Produkte des Handwerkes ständig fielen. St.R. Wätzel ist für Genehmigung des Gesuches; die Entlohnung sei gering. St.R. Bretschneider betont, daß dieTätig- keit solcher jungen Leute quasi als Lehrzeit für ihren künftigen Beruf auzusehen fei. Den Leuten sei in ihrem Interesse zu empfehlen, sich anderwärts um feste Anstellung zu bewerben, sobald sie entsprechend vorgebildct sind. St.R. Goerne und St.V. B. Hofmann empfehlen die Ablehnung des Gesuches der Konsequenzen wegen, gleichzeitig aber auch eine R Vision der Staffel. Eine Bemerkung des StV. Schlichenmaier über die dauernde Steigerung der Preise für landwirtschaftliche Produkte gibt Beran- laffung zu emcr Auseinandersetzung zwischen ihm und Herrn SlR Wätzel über die Lage des Handwerks und der Landwirtschaft. Das Gesuch Haustein wird gegen 1 Stimme abgelchnt. — Alsdann setzt das Kollegium die Beratung der Ortsbauordnung fort. Es erledigt in zweiter Sitzung die W 14—28. Schluß der .Sitzung gegen >/g9 Uhr. — Die Wintertätigkeit des Gemeinnützigen Vereins begann durch Abhaltung einer Generalver sammlung am Dienslag. An diesem Abende zeigte sich es wieder, welche Interesselosigkeit am Platze sich breit macht. Die Tagesordnung gab Veranlassung genug, einen guten Besuch zu erwarten und soll der Vorstand weitere Lust und Liebe am Verein bekunden, dann haben die Mitglieder die Pfl cht, in die Versammlungen zu kon men. Aus der Reickhaliigkeit der Mitteilungen sei nur erwähnt: An einem schönen Tage, welcher kurz im Wochenblatt bekannt gegeben wird, soll ein Spaziergang durch den Tännichtgrund nach Niederwartha statifioden. Am Resormationsfest findet wie bisher ein Volksuntcrhaltungsabend statt, bei welchem der hiesige Turnverein die Mitwirkung freundlichst zugesagt hat. Der russtsck-japan. Krieg mit Lichtbildern kommt im 2. Teil zur Vorführung. Ein Vortragsabend, in welchem die berühmte R dncrin Frau Ottilie Stein aus Karlsruhe sprechen wird, findet im Januar statt. Ein dritter Abend soll später besckloffen werden. Gesuche um Unterstützungen der Volksbibliothel sollen wieder eingereickt werden. Betr. der Jahrmäikte hätte man es gern gesehen, wenn wie früher eine Umfrage bei den Geschäftsleuten im Gewerbe- Verein sowie Gemeinnützigen Verein bewerkstelligt worden wäre. Das Rechnungswert sand durch Vortrag seine Er ledigung. Die Neuwahlen ergaben kerne besonderen Ver änderungen. Mit Dank an die Verabschiedeten sowie die Mitglieder zu neuer Arbeit aufmunternd schloß der Vor sitzende die Sibuna. — Der Gesangverein Sängerkranz vereinigte am Mittwock ferne Mitglieder und Gaste im Hotel zum Löwen zur Feier des Stiftungsfestes. Das Programm umiaßte auch diesmal Konzert von der Stadtkapelle, Dar bietungen 'der aktiven Säuger und Ball Der Vorsteher, Herr Robert Täubert, begrüßte die Erschienenen. Tie Darbietungen der Sänger bewiesen von Neuem, daß ihre Leistungen unter der Leitung des Herrn Lehrer Hillig sick aus einer achtunggebietenden Höhe bewegen. Auch während des Tanzes erfreuten die Sänger durch den einwand freien Voitrag mehrerer Volkslieder. — Abermals wurde hier durch den leichtsinnigen Um- gang der Kinder mit Streichhölzern ein Stubenbrand verursacht. Das fünfjährige Söhnchen eines im „Geziuge" wohnenden Mafchinenarbeiters geriet über mehrere Streich hölzer, die der Vater am heutigen Mittag hatte liegen lasten. Es setzte damit ein Bett in Brand. Die Kinder wären zweifellos in dem sich entwickelnden Brand erstickt, wenn man ihnen nicht rechtzeitig Hilfe gebracht hätte. Die Feuerwehr löschte den Brand, ehe er nennenswerten Schaden verursachte^