Erwin Raupp - Dresden. TAGESFRAGEN. ie Versorgung der Schaukästen mit passendem Bildermaterial ist von jeher eine der drückendsten Sorgen des Photographen gewesen. Nicht nur, dass die Auswahl und Gruppierung der Bilder Schwierigkeiten macht und es oft durchaus nicht leicht ist, gerade die Erlaubnis derjenigen zu erhalten, deren Bilder man auszustellen wünscht, sondern es ist vor allen Dingen ausserordentlich schwer, den Schaukasten stets in Ordnung und in präsentablem Zustand zu erhalten. Wenn man Veranlassung hat, über die schlechte Haltbar keit photographischer Bilder im allgemeinen zu klagen, so gilt dies in noch höherem Masse von den Schaukastenbildern, an denen Licht, Luft und Feuchtigkeit gleichmässig zehren. Eine Vergleichung mehrerer gleichgebauter Schaukästen an verschiedenen Plätzen gibt zu eigentümlichen Beobachtungen Veranlassung. Man findet sehr häufig, dass die Bilder eines Schaukastens eine verhältnismässig lange Lebensdauer besitzen, während in einem anderen, ganz gleich gebauten Schaukasten die Bilder übermässig schnell verbleichen, bezw. fleckig werden. Eine Wirkung des Lichts liegt hier offenbar nicht vor, davon kann man sich leicht überzeugen. Vielmehr scheint es sogar vielfach, als ob die der Sonne besonders stark ausgesetzten Schau kästen die Bilder besser konservierten als diejenigen, bei welchen dies nicht der Fall ist, und eine nähere Betrachtung zeigt bald, dass nicht das Sonnenlicht, sondern nur die Feuchtigkeit die Veranlassung des Ausbleichens ist. An sich ist die Feuchtigkeit allen photographischen Bildern schädlich, besonders aber dann, wenn Feuchtigkeit und Trockne miteinander schnell abwechseln. Gerade die Bedingungen hierfür aber sind bei den Schaukastenbildern gegeben. Der Temperaturausgleich zwischen Aussenluft und der im Schaukasten eingeschlossenen bedingt einen fortdauernden Wechsel des Feuchtigkeitsgrades. Nehmen wir an, die Luft im Schaukasten sei etwa auf 20 Grad erwärmt und besitze 50 Prozent Feuchtigkeit. Sie ist in diesem Zustand 3