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sensibilisieren. Zu diesem Zwecke bediene ich mich eines passenden Gestells, welches wesent lich aus einem steifen Rahmen aus starken Reinnickeldrähten besteht, in welchen die Platten nebeneinander in etwa i cm Abstand durch eine aus Kautschukröllchen bestehende Nutenvor richtung eingeschoben werden. Die Konstruk tion dieses Rahmens weicht von der Konstruktion der üblichen Nutenwässerungsgestelle nur inso fern ab, als der Badeflüssigkeit von allen Seiten möglichst freier Zutritt zu den Platten gewährt ist. Diese Drahtgestelle passen in viereckige Glaskästen hinein. Es werden am besten hier die überall erhältlichen Akkumulatorentröge aus starkem gepressten Glase benutzt. Man kann so in der gleichen Zeit, wo man eine Badeplatte herstellt, deren sechs bis zwölf, aller dings unter Aufwand einer etwas grösseren Menge des Farbbades, herstellen, wodurch die Gleichmässigkeit der einzelnen Platte in Bezug auf ihre Farben Wirkung absolut gewährleistet ist. Eine Hauptsache bei der Herstellung aller farbenempfindlichen Badeplatten ist ein gründ liches Auswässern des überschüssigen Farbstoffes nach der Anfärbung. Hierdurch werden zwei Wirkungen erreicht, einerseits der Schirmwirkung entgegengearbeitet, anderseits die Haltbarkeit der Platte vergrössert. Badeplatten, auf diese Weise hergestellt, halten sich bei Anwendung von Erythrosin oder Aethylrot monatelang absolut A. Albert-New York. unverändert. Ein Randschleier stellt sich niemals ein, vorausgesetzt, dass die Mutteremulsion halt bar war, und die Farbenwirkung ist ebenfalls im Laufe der Zeit kaum verändert. Bei Aethyl- rot zeigt sich nach Monaten eine allerdings nicht erhebliche Steigerung der Rotempfindlichkeit im Verhältnis zur Grünempfindlichkeit. Das Wässern wird am besten in dem gleichen Gestell vorgenommen, welches beim Baden ge dient hat. Zu diesem Zweck werden die Platten aus dem Badetrog in einen gleich gestalteten Wässerungstrog übertragen, in welchen sie der waschenden Wirkung strömenden Wassers aus gesetzt werden. Das Wässern erfolgt am besten in einem starken Wasserstrom, und stellt man zu diesem Zweck angemessen den Trog unter eine Brause, bezw. unter einen starken, fallenden Wasserstrahl, der das Wasser im Trog in fort dauernder schneller Bewegung hält. Je länger das Wässern andauert, desto besser das Resultat; doch sind 3 bis 31/2 Minuten unter allen Um ständen ausreichend gefunden worden. Wie schon eingangs bemerkt, lege ich den grössten Wert auf die Art und die Schnelligkeit des Trocknens der fertig präparierten Platten. Je schneller diese Operation von statten geht, desto geringer die Befürchtung, dass die Platten bei Anwendung von Sensibilisatoren, welche überhaupt klare Platten liefern, schleierig werden oder sonstige Fehler aufweisen. Es müssen daher alle Mittel angewendet werden, um den Trock nungsprozess zu beschleunigen, und lässt sich ein Dutzend Platten mittlerer Grösse bei meiner Trocknungseinrichtung in 30 bis 35 Minuten bei jedem Wetter mit Sicherheit vollständig trocknen. Diese verbesserte Trockeneinrichtung 1 ) be steht aus einem Trockenschrank, verbunden mit einer Anordnung, die Trocknungsluft zu ent wässern und auf eine bestimmte Temperatur zu erwärmen, sowie einem Ventilator, der die ge trocknete und erwärmte Luft in einem voll kommen gleichmässigen Strom über die derselben entgegengestellte Plattenfläche saugt. Die Hauptschwierigkeit bei der Herstellung gleichmässiger Badeplatten lag in dem ungleich mässigen Feuchtigkeitsgehalt der Luft, wobei die Trocknungszeit fortwährenden Schwankungen ausgesetzt war. Besonders im Sommer an schwülen Tagen bedurfte es oft mehrerer Stunden, um in dem von mir konstruierten älteren Trocken schrank die Platten völlig trocken zu bekommen, und die Folge davon war, dass die Empfindlich keit und das Verhältnis der Empfindlichkeit der einzelnen Farben sich erheblich änderte, während zu gleicher Zeit häufig Schleier eintraten. Will man daher eine stets gleichmässige Badeplatte, beispielsweise für Dreifarbendruck, herstellen, so ist es eine absolute Notwendigkeit, sich von 1) Tischlermeister Bermpohl, Berlin N., Pflugstr. 6.