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IV. Kübelcr- Darmstadt Ueber die Herstellung farbenempfindlicher Badeplatten. Von Prof. Dr. A. Miethe in Charlottenburg. Nachdruck verboten ch habe schon wiederholt über die Methoden der Herstellung farben- empfindlicher Badeplatten an dieser Stelle berichtet, doch haben sich die Erfahrungen aut diesem Gebiet durch die nunmehr seit vier Jahren fortgesetzt ge machten Versuche selbstverständlich weiter ver mehrt. Es hat sich bei allen diesen Versuchen herausgestellt, dass nicht nur die Mutteremulsion und der angewandte Farbstoff auf das Resultat von Einfluss sind, sondern auch in hohem Grade die Art, wie die Farbstofflösungen benutzt werden, und vor allen Dingen, wie das Trocknen der angefärbten Platte bewirkt wird. Besonders von letzterem Vorgang hängt wesentlich das Resultat ab. Nicht alle Emulsionen eignen sich zur Her stellung farbenempfindlicher Badcplatten. Es lässt sich ein allgemeiner Gesichtspunkt hier nicht aufstellen; auch die alte Regel, dass die jenigen Platten sich am besten eignen, welche in ungebadetem Zustand möglichst klar arbeiten, kann nicht aufrecht erhalten werden. Die einzelnen Farbstoffe verhalten sich zudem in dieser Beziehung verschieden. Die Farbstoffe aus der Eosinreihe zeigen überhaupt bei richtiger Anwendung keine vergrösserte Schleiertendenz nach dem Baden. Im Gegenteil ist die gebadete und richtig behandelte Platte bei Anwendung dieser Farbstoffe fast immer klar und kontrast reicher als die Mutteremulsion. Dies gilt be sonders von den mit Erythrosin angefärbten Platten. Man kann den Eosinen in gewisser Weise schleierwidrige Wirkungen zusprechen. Anders verhalten sich jedoch die meisten übrigen Sensibilisatoren. Selbst bei vollkommenem Aus schluss von Licht disponieren sie manche Platten stärker, manche weniger stark zu Schleier, und die Hauptschwierigkeit besteht bei ihrer An wendung darin, eine möglichst klar arbeitende Farbenplatte zu erhalten. Die gewöhnliche Vorschrift zur Herstellung von Badeplatten empfiehlt das Baden derselben in Schalen, indem man nacheinander die einzelnen Platten in die Schale mit der passenden Farb stofflösung legt, dann letztere eine bestimmte Zeit einwirken lässt und die gebadete Platte trocknet. Diese Art der Fierstellung von farben empfindlichen Badeplatten ist äusserst lästig und liefert zudem ein verhältnismässig wenig gleich mässiges Produkt. Man kann durch Aufnahme von Spektrogrammen leicht zeigen, dass selbst bei Anwendung sehr starker Sensibilisatoren und grosser Mengen von Badeflüssigkeit die Farbenempfindlichkeit der Platte in dem Masse abnimmt, wie das Farbbad öfter und öfter benutzt wird. Es ist daher viel vorteilhafter, die Platten zu je sechs oder zwölf gleichzeitig zu