Eine neue Kollodiumemulsion. Von A. Freiherrn von Hübl. Nachdruck verboten. ie haltbaren und schleierfrei arbeiten den Kollodiumemulsionen besitzen nur eine geringe Lichtempfindlichkeit und werden vor dem Gebrauch gewöhnlich mit einem gelösten Silbersalz sensi bilisiert. Dieser Vorgang bietet auch den Vor teil, dass das Silbersalz die Wirksamkeit von Farbstoffen — als Sensibilisatoren für die weniger brechbaren Strahlen — wesentlich unterstützt. Besonders geschätzte Sensibilisatoren sind be kanntlich die Silbcrsalze der Farbstoffe aus der Eosingruppe, denn sie vereinen die Wirkung des Silbers mit jener des Farbstoffes und ver anlassen im Gegensatz zu anderen Silbersalzen keinerlei Neigung zur Verschleierung der Platten bei der Entwicklung. Dr. E. Albert verwendet solche Silberverbindungen in ammoniakalischer Lösung und fügt diese der Emulsion zu, oder benutzt sie als „Farbstoffguss“ für die mit der ungefärbten Emulsion überzogene Platte. Man kann auch die Emulsion mit dem silberfreien Farbstoff färben und die Platte vor der Exposi tion in einer sehr verdünnten Silbernitratlösung baden. Wenn sich auch auf diesem Wege tadellose Resultate erzielen lassen, so wird doch kein Praktiker leugnen wollen, dass derart sensibili sierte Platten nicht ganz leicht zu behandeln sind. Die löslichen Silbersalze sind äusserst reaktionsfähige Körper, und die kleinste Unacht samkeit, nicht tadellos geputzte Platten, die geringste Verunreinigung durch mit dem Silber reagierende Substanzen, Staubteilchen u. s. w., verursachen Störungen. Metallisch glänzende, in der Durchsicht rote Putzstreifen, schwarze Kometen, von den Kassettenecken ausgehende „Reaktionen“, durchsichtige Flecke und auch ein allgemeiner Schleier sind fast immer Folgen des Silbersalzes und machen das Negativ oft völlig unbrauchbar. Dazu kommt noch, dass der Charakter der Negative manches zu wünschen übrig lässt; sie neigen im allgemeinen zur Härte und bei Originalen mit tiefen Schatten, die eine W. Kübeler-Darmstadt.