Kräuseln und Ablösen der Schicht vom Glase. Entstehung von Falten, Blasen etc. Genannter Uebelstand tritt ein, entweder infolge schlechter Beschaffenheit der Emulsion (siehe Seite 312), oder wenn der Ent wickler zu stark angesäuert ist (bei Oxalat), oder wenn zuviel Ammoniak (bei Pyrogallol) verwendet wurde. Auch eine zu warme Entwickler lösung oder zu warmes Spülwasser (im Sommer) kann diesen Fehler veranlassen. Ebenso kann ein Ablösen der Schicht erfolgen, wenn die Platte beim Beurtheilen zu lange an einer Ecke gehalten wurde. Die Blutwärme des die Schicht berührenden Daumens weicht die Gelatine auf, die Schicht dehnt sich an der betreffenden Stelle aus und es entstehen Falten und Blasen, welche immer weiter greifen. Hilfs- und Schutzmittel: Man sorge, dass die Temperatur im Entwicklungslokal 20° 0. nicht übersteigt, dass der Entwickler nicht zu warm sei und nicht zu viel Säure oder Ammoniak enthalte. Nach dem Entwickeln bade man die Platte, ehe man sie in’s Fixir- natron bringt, in einem Alaunbad oder in einer concentrirten Lösung von Chromalaun. In schwierigen Fällen, oder wenn man weiss, dass man es mit Platten zu thun hat, welche Neigung zum Kräuseln zeigen, ist letzteres Bad schon vor dem Entwickeln zu gebrauchen. Falls dies jedoch nichts hilft, so überziehe man die Platte vor dem Ent wickeln mit Iproz. Rohcollodion, lasse erstarren (aber nicht ein trocknen) und spüle dann mit Wasser so lange ab, bis dasselbe nicht mehr fettig abfliesst. Die weiteren Prozesse werden sodann ohne alle Schwierigkeit vor sich gehen. Sollten sich während des Wässerns dennoch Falten bilden, so ziehen sich dieselben später beim Trocknen wieder zusammen. Soll eine mit Rohcollodion überzogene Platte ver stärkt werden, so muss die Collodionschicht vorher in einem aus Alkohol und Aether gemischten Bade wieder entfernt werden. Löst sich die Schicht nur an den Rändern los, so genügt es, die Ränder mit Talk oder mit Negativlack zu bestreichen. Anstatt des Alauns kann man mit besserem Erfolge schwefel saure Thonerde anwenden. Dieselbe löst sich in der doppelten Menge Wassers, krystallisirt nicht und gerbt die Gelatineschicht viel besser als es der Alaun im Stande ist. Von 01. Williams wird empföhlen, zum Kräuseln neigende Platten vor dem Entwickeln in ein Bad von 18 Theilen Tannin, 18 Theilen Alaun, 48 Theilen Glyeerin und 384 Theilen Wasser zu bringen.