c. Darstellung von in der Emulsion gefärbten Platten. Wir haben bereits bezüglich der Herstellung der gewöhnlichen Emulsion auf den I. Abschnitt unsres Buches verwiesen und auch erwähnt, dass der Jodsilbergehalt bei Emulsionen, welche für die weniger brechbaren Strahlen durch Beimengen eines Farbstoffes em pfindlich gemacht werden sollen, nur ein sehr geringer (höchstens 2 Proz. des Bromgehaltes) sein darf. Die Incorporirung des Farb stoffes erfolgt erst nach dem Waschen und Schmelzen der Emulsion und zwar ist es nach unsern Erfahrungen vortheilhaft, die Emulsionen nach dem Waschen 14 Tage bis 3 Wochen in Alkohol liegen zu lassen, bevor man sie giesst. Es resultirt daraus einerseits ein reineres und empfindlicheres Produkt, andrerseits wird die Präparation der Platten (Giessen und Trocknen) dadurch erleichert, im Gegensätze zu ganz frisch hergestellter und gleich zur Verwendung gelangender Emulsion. Die Concentration des beizufügenden Farbstoffes ist, wie bereits erwähnt, verschieden, je nach dem Färbungsvermögen des betreffenden Farbstoffes. Uns ergab folgendes Concentrationsverhältniss das beste Resultat: Emulsion 1000 ccm, Erythrosinlösung (1 Th. Erythrosin in 1000 Th. Wasser) 10—20 ccm, Ammoniak 10—15 ccm. Eine zu starke Concentration des Farbstoffes vermindert die Totalempfindlichkeit und bedingt demnach eine längere Exposition. Ein zu geringer Farbzusatz hat zur Folge, dass die relative Gelb empfindlichkeit zu schwach ist, d. h. dass solche Platten das Gelb und Orange zu dunkel bringen. Einen bemerkbaren Einfluss übt jedoch auch der minimalste Farbstoffzusatz. Von Eosin reicht z. B. schon 1/10000 Proz. hin, um die Emulsion für Gelbgrün empfindlich zu machen, obwohl das Auge noch keine Färbung der Emulsion wahrnimmt. Auch wenn man durch mehrstündiges Waschen den Farbstoff aus der Emulsion ent fernt, bleibt dieselbe immer noch bis zu einem gewissen Grade für die schwächer brechbaren Strahlen empfindlich. Selbst wenn man das Bromsilber aus der gefärbten Emulsion herauscentrifugirt und ausw’äscht und diese Prozedur mehrmals wiederholt, so dass das Bromsilber keine oder eine kaum merkbare Färbung zeigt, wird das selbe doch immer noch für Gelb empfindlich sein.