Einleitung. Während die direkte Photochromie die Bildung der Farben aus einer farblosen Substanz anstrebt, entsteht bei den indirekten Verfahren das Farbenbild zwar auch auf photographischem Wege, jedoch unter Mitbenutzung passend gewählter Farbstoffe. Das Kennzeichen für die indirekte Farbenphotographie liegt also lediglich darin, daß das Bild seine Farben den in den Prozeß ein geführten Pigmenten verdankt, wobei es gleichgültig ist, ob sich diese schon in der photographischen Platte be finden oder ob sie erst in einem späteren Stadium zur Verwendung kommen. Diesen indirekten Methoden liegt die Erfahrung zu grunde, daß sich alle Farbenerscheinungen aus nur drei Farben durch gegenseitige Mischung nachbilden lassen und man daher das Kolorit jedes Originales als nur aus drei Farben bestehend auffassen kann, und daß es weiter auch möglich ist, diese drei Bestandteile auf photo graphischem Wege zu isolieren. Aus diesem Grunde bezeichnet man die indirekten Verfahren auch als „Drei farbenphotographie“. Wie später gezeigt werden soll, vermag man mit Hilfe der Photographie sämtliche Farben nur in die drei Bestandteile: Rot, Grün und Blau zu zerlegen, und man führt den Prozeß gegenwärtig fast ausschließlich in der Art aus, daß man das Original dreimal mit analog ge färbten Lichtfiltern photographiert. Das Resultat der photographischen Farbenspaltung sind dann drei Negative von gewöhnlichem Aussehen, von Hü bl, Farbenphotographie. I