Bestimmung des ehemischen Fokus. 371 verschwommen und No. VI genügend scharf, so bezeichne man sich den Stand des Objektivs während der Aufnahme. Hierauf stelle man diejenige Nummer, welche im Negativ scharf gekommen war, in unserem Beispiele No. VI, auf der matten Scheibe scharf ein und mache wieder ein Zeichen an der Objektivröhre. Der Baum zwischen den beiden Zeichen ist die Fokusdifferenz für die jeweilige Aufnahme. Hat man demnach ein Bild auf der matten Scheibe bei Benutzung eines älteren Objektivs scharf eingestellt und sich von der Fokus- Fig 345. Bestimmung dos chemischen Fokus. differenz vorher überzeugt, so muss vor der Aufnahme an der Mikro meterschraube, der kleinen Differenz entsprechend, ein wenig vor- oder zurückgeschraubt werden. 3. DAS BROMSILBER-GELATINE-VERFAHREN. a) PRÜFUNG DER BROMSILBER-GELATINEPLATTEN. Schon im ersten Bande dieses Werkes (Seite 260 ff.) haben wir auf die Unentbehrlichkeit der Bromsilber-Gelatineplatten hingewiesen und in Kürze über die Methode berichtet. Das in Bede stehende Verfahren ist heutzutage das allgemeine und deshalb sei demselben an dieser Stelle eine etwas ausgedehntere Besprechung gewidmet; jedoch soll weder von der Zusammensetzung, noch den chemischen Verhältnissen der Bromsilbergelatine gesprochen werden, da wohl kaum irgend ein Nichtphotograph daran denken wird, bei der Preis würdigkeit der käuflichen Gelatineplatten sich selbst solche anzufertigen. Wer sich für die Einzelnheiten dieses Fabrikationszweiges interessirt, den verweisen wir auf das vortreffliche, schon mehrfach in diesem Buche erwähnte Werk von Professor Eder.*) Für den Privat- *) Eder, Handbuch der Photographie Band III, S. 1,59 ff. Auch separat erschienen unter dem Titel: Die Photographie mit Bromsilber-Gelatine. Halle a. S. Wilh. Knapp. 1886. Stein, Das Licht etc. 2. Auf, 25