7 Bei Porträts endlich: 4. „Man stellt auf den vordersten Punkt, welcher scharf er scheinen soll, genau ein, beobachtet, an welcher Stelle die Schärfe nach hinten aufhört genügend zu sein, und stellt auf diese ein.“ Bei den Aufnahmen mit orthochromatischen Platten wird im Allgemeinen im Gange der Lichtstrahlen zur Dämpfung der blauen und violetten Strahlen eine gelbe Scheibe eingeschaltet, deren Färbung je nach der Beschaffenheit des aufzunehmenden Originales heller oder dunkler ist. Eine Ausnahme hiervon machen die Vogel-Obernetter- sehen Eosinsilberplatten, welche nur in seltenen Fällen, wie z. B. bei Reproductionen von Objecten mit überwiegend blauen Tönen einer hellen Gelbscheibe bedürfen. Die Gelbscheibe kann vor oder hinter dem Objectiv eingeschaltet, oder im Blendenspalt, nach entsprechender Umgestaltung desselben, eingeschoben werden. Wenn es möglich ist, stelle man mit eingeschalteter Gelbscheibe ein, da sonst bei Ein stellung bei gewöhnlichem Lichte und nachträglicher Einschaltung der Gelbscheibe, eine Correctur der Einstellung wegen eintretender Fousdifferenz erforderlich ist. Das Mass der Correctur wächst mit der Entfernung der Visirscheibe vom Objective und muss durch Ver suche festgestellt werden. Die Gelbscheiben sind entweder in der Masse gefärbte möglichst planparallele Spiegelplatten (nicht Solinplatten, wegen Unschärfe), oder Spiegel platten, welche mit einer gelben, durchsichtigen Schicht über zogen sind, oder farbige Collodionhäutcben, oder endlich Cuvetten mit farbigen Lösungen. Die in der Masse gefärbten Gelbscheiben sind im Handel käuf lich erhältlich. Die Brauchbarkeit derselben lässt sich mit freiem Auge schwer beurtheilen. Die Untersuchung wird am besten mit dem Spectro- scop vorgenommen. Die gelbe Scheibe muss das Blau des Spectrums fast auslöschen, das Grün jedoch deutlich sichtbar lassen, die Linie F muss noch erkennbar bleiben. Die durch üeberziehen mit einer gelben Schicht herzustellenden Platten macht man sich am besten selbst. Man überzieht sie hierzu mit gefärbtem Collodion oder Zaponlack. Hierzu bestehen mehrere Vorschriften. Dr. Eder verwendet: Methylorange gemischt mit Dimetbylorange O,3g werden in warmem Alkohol 25 gelöst und nach dem Filtriren mit Collodion 2proc 75 ccm gemischt.