Das Repertoire des Leipziger Synagogalchores wird weitge hend von Komponisten des 19. und 20. Jahrhunderts, zumeist jüdischen Kantoren aus dem osteuropäischen Raum, be stimmt. Die hebräischen Texte der Gottesdienstgesänge sind Psalmen und Gebete aus dem Gebetbuch oder tief religiöse Texte aus dem Talmud. Ent sprechend jüdischer Tradition und synagogaler Praxis sind die Kompositionen überwiegend im Wechselgesang zwischen Chor und Vorsänger (Kantor) ausgeführt; dazu erklingt Orgel- oder Klavierbegleitung. Auch a-capella-Sätze sind möglich. Gefühlstief und temperament voll ist die lebendige Folklore musik in jiddischer und hebräi scher Sprache, die vorwiegend aus den jüdischen Zentren Osteuropas stammt. Sie spie gelt pralles Leben wider, ist humorvoll und melancholisch zugleich. Fast immer enthält sie auch tänzerische Elemente. Der größte Teil der traditionel len Weisen wird vom Synago galchor in Bearbeitungen von Werner Sander und Friedbert Groß aufgeführt. Sie haben die Lieder mit einem virtuosen Klavierpart oder kammermusi kalischer Orchesterbegleitung für den Konzertsaal bereichert. Solisten übernehmen die Rolle des Erzählers. Kammersänger Helmut Klotz wurde 1935 im sächsi schen Oederan geboren. Er erhielt eine musikalische Grundausbildung in Violine, Klavier, Klarinette und Violon cello. Von 1954 bis 1960 stu dierte er in Dresden an der Musikhochschule “Carl Maria von Weber” Violoncello und Gesang. Als Student war er Substitut in der Dresdner Staatskapelle. Nach dem Staatsexamen in beiden Fächern trat er 1961 ein Enga gement als lyrischer und Cha rakter-Tenor an der Oper Leipzig an, der er bis heute als führendes Mitglied angehört. Er trat als Konzertsänger und Solist, vor allem in den Orato rien von Johann Sebastian Bach, hervor. Die Bühnentätig keit von Helmut Klotz ist nicht auf Leipzig beschränkt, sondern umfaßt beispielsweise auch die Zusammenarbeit mit der Semper-Oper Dresden. Veranstalter: Hochschule für Musik Köln