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Nr. 235. 1908 Freitag, -e« S. Oktober 1908 Tic Gesühle der Freundschaft, ivekvc die urteilt. Minister Iswolski eben erst a>cs- Auslandsreise des Blätter Oesterreich und Bulgarien Verbreitetste Zettm«s i« MmtSgerichtSbrzirk. llu- ain HanptJusertioutorgau im VlmttgerichtSbezirk. Ausdrücken. Tie Stellung der Mächte zu der abhängigkeffscrkläruug Bulgariens kennzeichnet Die /»»» ben erster» von 3 die b Uhr n< * Ter Moritzburg nach Wien * Tas besten eine gut unterrichtete Persönlichkeit folgender- maßen: Ter Unterstützung Oesterreichs und auch Frankreichs jh Bulgarien sicher, wohl auch der» jenigen Italiens, und im Ernstfälle auch Russlands. Deutschland verhält sich neutral. Schwicrig- keiten sind möglicherweise nur von England zu erwarten. Gemäß einer halbamtlichen Erklärung aus London ist die gegenwärtige Lage auf dem Balkan aber eine Angelegenheit, die nur eine Anzahl Mächte betrifst, und England wird keine Schritte unternehmen, bis die Haltung dieser Mächte genau bekannt sein wird. Ttadtsparkafse Calluberg r «zinst alle Einlagen mit Atteste Zeitung tm Königlichen Amtsgerichtsbezirl 58. Jahrgang. — Donnerstag, den 8. Oktober «ormtttag» 9 Uhr soll im Bersttig»ung«raum des hiesigen Ugl. Amtsgerichts allerhand BS«k«rett l»ve»ta» öffentlich versteigert werden. Lichtenstein, den6. Oktober 1908. . Der «erichtsvollzieher de« «gl. Amtsgericht». L^en eines KA-u»^monat«S b«w^-» ss all-G-Mpa' s -L' MtSzusüllen und mit den eigenhändigen NamenSunterschristen der Hau«Hal. tungSoorstSnde versehen, vom 13. dieser Monats ab, läugfteu« aber bis IV. Oktober diese» Jahre» an die hiesig, Etadtkaffe lRathauS, 1 Lripp«) »ich« einzureichm. zieht ein- Geldstrafe bis z« dm H^urlisten die Mtetzlnsen wotzrh,««widrig -nSArden K« I m- -m« Die Ereignisse auf dem Balkan. Der Stein ist ins Rollen gekommen: In der alten Stadt der bulgarischen Zaren Tirnowo hat der bis herige türkische Vasallenstaat Bulgarien sich für frei und unabhängig erklärt. Fürst Ferdinand ist zum Zaren von Groß-Bulgarien ausgerufen worden. Gleichzeitig hat Oesterreich-Ungarn Bosnien als freies Rcichsland annektiert- Ist das der Krieg? Aus der Flut von Meldungen, die auch heute wieder über die Vorgänge auf dem Balkan vortiegeu, ist vorläufig nur klar, daß das entscheidende Wort über krieg oder Frieden in Konstantinopel noch nicht gefallen ist, und soweit lasch sich bereits sagen, das; die verantwortlichen Berater des Sultans gewillt sind, den krieg zu vermeiden. Wenn nicht weitere unvorlwrgesehene Zwischenfälle ejntreleu vd«r die Regierenden in Konstantinopel die Herrschaft über die Volksstimmuug ganz und gar verlieren sollten,' wird Europa hoffentlich der Friede auch fernerhin erhalten bleiben. Tie Unabhängigkeitser- - Aärung Bulgariens ltzit bisher nur einen Protest der Pforte und einen Appell an die Signatarmächte des Berliner Vertrages zur Folge gehabt. Nach Lon- ldoner und Pariser Meldungen scheint dort wie in Konstantinopel am meisten Stimmung vorhanden zu Fein, die Proklamierung Bulgariens zum Königreich Mid die Annektion Bosniens und der Herzegowina f^nem neuen Kongreß zur Entscheidung zu unter- - Dieses Matt «scheint täglich außer Eon»- und Festtag« nachmittag» sür den folgenden Tag. — Vierteljährlich« Bezugspreis 1 Mark 50 Pfennig», durch die Poft bezogen 1 Mk. 75 Pf. Einzelne Nummern 10 Pfennig». Bestellungen nehmen außer der ikxp«ditton in Lichtenstein, Zwickauerstr. Nr. Sb, all» Kaiserlich«« Vostanslawn, Postboten, sowie di» Austräger entgegen. Inf»rat» werden dtr sünfgespoUrn« Grund zeil« mit 10, für auswärtige Jnsnmlm mit 15 Pfg. berechnet. Reklam»z»tle 30 Pfg. Im amtlichen Teil» kostet die zweispaltige Zeile Sv Pf. Aomfprech-Vnschlutz R». 7. J»serat»«-A»«ahme täglich bi« späteste«« vormittags 10 Uhr. Telegramm Ädreffe t Tageblatt. Deutsches Reich. Dresden. Tcr Großherzvg vou Baden lrisft am l«>. dieses Monais hier ein nnd nimmt bis l7. dieses Monats als East des Königs im Residenz- schlos; Wohnung. — lTie Wahlrechtsdeputation" befaßte sich in ihrer gestrigen Sitzung mit der Hettnerfcheu Wahl kreiseinteilung. Ein nationalliberaler Antrag, dec Stadt Dresden neun Wahlkreise zuznweisen, wurde abgelehnt. Ter neue Antrag auf acht Wahlkreise sür Tresden soll heute beraten werden. Im übrigen wurden von nativualliberaler Seite verschiedene Er klärungen sür das Festhalten am Kompromiß abge geben. Bezüglich der Wahlkreisfrage gab Abgeord neter Tr. Bogel folgende Erklärung ab: „Tie natio nalliberale Fraktion erklärt als ersten Wahlkreisen,- DaS Wichtigste König von Spanien ist nach Besuchen in und Leipzig gestern abcltd von Tresden abgereist. Gerücht über eine nene deutsche Flotten- Ein Berliner Telegramm der Köln,,men uNg konstatiert mit großer Befriedigung, daß sich die Türkei durch das berechtigte Gefühl der Kränkung über die bulgarische llnabhängigkcitserklärung nicht zu durch nichts rückgängig zn machenden Schritten entschlossen hat. Tamit sei natürlich die bulgarische Frage noch nicht erledigt: es liege aber auf der Hand, daß die Ausrufung Bulgariens znm Königreich die internationale Gültigkeit erst durch die Aner kennung der Mächte erhalten kann. Solange dies nicht geschehen ist, fei der Herrscher Bulgariens nur den Bulgaren gegenüber König, sür dis Mächte sei er nur Fürst. Tie Mächte werden sich mit den durch die bulgarische Gewalttat geschaffenen Verhältnissen noch zu beschästigen haben. Erst das Ergebnis ihrer Beratungen werde ein gültiges Recht haben. Die! Bnlgaren könnten sich dabei nicht darüber wuudern, wenn ihr Forischreitcn auf der Bahn eigenmächtiger Gewalttätigkeit zumeist eine recht abfällige Beurtet- lnttg erfahre. Wie die Machte sich zur Frage eines Kongresics stellen würden, sei hente bei der über raschend schnellen Entwickelung der Tinge nickst zu übersehen. „Wir möchten aber glauben", schreibt die genannte Zeitung weiter, „daß die große Mehr heit der Mächte, wenn niclst alle, bereit sein werden, sich jedem Vorschläge anzu'cbließen, der geeignet ist, kriegerische Verwickelnngen zu verhindern oder aus- zuschalten. Taß Teutschland nach dieser Richtnng hin alles in seinen Kräften Stehende tnn wird, ist selbstverständlich." zu entrichtend« Mietzins von den Mketsbewohu«»« selbst anzug«ben ist und daß die letzteren sich die w«g«n unrichtig» Angabe dl« Mietzins«» «intretrn» drn Nachteil« selb« zuzuschr«ibrn hab«n. Fern» werden bi« SumdfiLcktb«f>tz» de» eigenen Jnt»> sses w«g«n auf Spalt« 23 der mrhrerwähnten Lst« ausm«»ksam gemacht und zur G«««» Gpeztalisteinmg d«» Gch»ÜHl»f«» aufgefordert. U»g«»ü,«»d a«»g- füllte List«« werde» ohne Wettere» zarück- gegebeu. E» empfiehlt sich de »halb, die Haurlisten mbglichst durch erwachsene Personen, welche bei etwaig » ungenügend» Ausfüllung der Listen entsprechend verständigt werden können, an ob«n»wShn1« Stelle abgeben zu kessen. Lichtenstein, am 5. Oktober 1908. De» Gwdtrot Vorlage iu Höhe vou AX' Millionen Mark wird demen ¬ tiert. ... * Die französische Regierung verhandelt mit den Mächten über die Einberufung einer Konferenz zur Regelung der Balkanwirren. * Tie Annektion Bosniens und der Herzegowina ist seitens Oesterreichs ersolgt. * Ter König von Bulgarien hat ein Manifest vu sein Volk erlassen. * Tie serbische Regierung hat beschlossen, die Manöver nicht abzubrechen und die zn den Waffen- Übungen nötigen Reservisten einzuberusen. essr Früher Wochen- und Nachrichtsblatt Tageblatt sb Wüns, Will. Wnf, St. Ws«, -ckkiltAlt, Nimm, MW, lWmsbrf, Ms» St. Ws, St. Zivil 8t Wtl«. ZtnWttrs Am, Wembs». n> ÄMm Nmtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Lichtenstein Bekarmtwachrmg, di« A«»süllu«s der Hauslist«» betreff««». Wtgrn Erhtbung d«r slaatlich«» Liv kommen- und Ergänzung»st«u«r sür baS Jahr 1909 macht sich dl« Nusstrllung von HauSlisten nötig, w«lch« al» »rundlag« zum Einkommen- und ErgänzungSsttti»-Natast» zu dt«n«n hab»n. Den hiesigen Hausbesitzern oder deren Stellv»tretern wrrden dies» Lage Formular« zu HauSlisten l«kündigt, in welchen dieselben all« in ihren Grund» stücken wohnend,» «ttu-rpflichttge» mit sSmUich«» «ar- und 8»««»«« aufzusührrn hoben. Nicht minder ist die genaue Beantwortung der sonstigen in den Hauslisten enthaltenen Fragen seitens der hierzu verpflichteten Per» st»nen erforderlich. Aus den in den erwähnten Formularen abgedruckten Be stimmungen ergibt sich, wem die zuletzt bezeichnete Verpflichtung oblieot. . B«i ««werbetreibemde» «ttefchl. der Kabrikaute» ist di« Anzahl de« beschSsttgte« Personen b«z. Arbeite«, Geselle« und Lehrlinne, s«wi« insbesondere bei Webern und Ttrnmpfwttker» di« Zahl d«r Etsthbe bmw. Maschine» i» Gpatte El de» Hansliste anzngehe«. Die HauSlisten sind verordnungsgemäß nach dem Stand« von» IS. Oktober breiten Alle Gerüchte vou Mobilisierungen iu Bul garien nnd in der Türkei werden dementiert- Nur in Serbien gebärdet man sich kriegslustig und zwar richtet sich die kriegsstimmung infolge der Annektion Bosniens und der Herzegowina gegen Oesterreich. Mit rückhaltloser Schärfe wird das Vorgehen der Tonau-Monarüne anch in der russischen Presse ve- gelöst hatte, scheinen sich im Augenblick wieder ver- slüchtigt zu haben. Hoffentlich wird auch die jetzt zum Ausdruck kommende Feindseligkeit nicht von langer Tauer sein. Ebenso verurteilen die englischen " ' in den schärfsten