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1338 Stahl und Eisen. Zuschriften an die Redaktion. 30. Jahrg. Nr. 31. scheinung steht ebenfalls im unmittelbaren Zu sammenhänge mit der Theorie der trüben Medien, nach welcher das Auftreten der blauen Farbe von den Abmessungen der trübenden Teilchen abhängig ist. Wenn die trübenden Teilchen eine gewisse Größe erlangt haben, so kann die blaue Farbe nicht mehr auftreten, da dann das zu rückgeworfene Licht auch viele gelbe und rote Strahlen enthält, also weißes Licht ist. Mit Hilfe des Mikroskopes ließ sich die Rich tigkeit dieser Ansichten gut nachweisen. Die schwarzen, glasigen Stellen zeigten eine glas helle Grundmasse mit Kohlenstoffschlieren, wie bei den schwarzen Schlacken. Die blauen Partien, im durchfallenden Lichte gelb oder braun, ließen erkennen, daß bereits Ausscheidungen stattgefun den haben, daß jedoch eine Kristallbildung noch nicht eingetreten war; die grauen endlich er wiesen sich als vollständig kristallinisch. Hier hatten also die trübenden Teilchen die Abmes sungen, welche zum Auftreten der blauen Farbe nötig sind, bereits überschritten. Durch „Temperversuche“ konnte ebenfalls die Richtigkeit dieser Anschauungen festgestellt werden. Beim längeren Erhitzen und nachheri gen langsamen Abkühlen der schwarzen, glasigen Stücke wurden diese emailartig und blau, und die blauen Stücke grau. Aus den Ergebnissen dieser Versuche konnte also geschlossen werden, daß die im auffallenden Lichte blauen Schlacken durch teilweises Ent glasen der schwarzen Schlacken entstanden sind. Wenn die Abkühlungsverhältnisse und die che mische Zusammensetzung der Schlacke derart sind, daß durch teilweises Entglasen eine halb opake, emailartige, nicht vollständig kristalli nische Schlacke entsteht, wird die blaue Farbe auftreten können. Wird hingegen die Schlacke infolge vollständiger Entglasung kristallinisch, so kommt nach der Theorie der trüben Medien die blaue Farbenwirkung nicht mehr zustande, die Schlacke wird grau. Wenn die Schlacke größere Mengen von Eisenoxydul enthält, so wird die blaue Farbe durch das Eisengrün beeinflußt wer den, es entsteht dann ein Grünblau. Auf Grund dieser Betrachtungen kann man die Erscheinungen bezüglich des Auftretens der blauen Farben erklären. Manchmal ist die Schlacke außen schwarz oder schwarzgrün und glasig, gegen die Mitte zu blau und im Kerne grau ge- Zuschriften an (Für die Veröffentlichungen in dieser Abteilung Die Maschinenanlage auf Im Anschluß an die Veröffentlichungen von Riecke und Langer über den maschinellen Betrieb auf Hüttenwerken* möchte ich in Folgen- * „Stahl und Eisen“ 1909 S. 1852 ff. und 1910 S. 654 ff. färbt. Außen ist, infolge der raschen Abkühlung, die ursprüngliche Beschaffenheit der Schlacke noch zu sehen; innen hingegen ist, infolge der lang sameren Abkühlung, ein trübes Medium entstan den, die Schlacke wurde blau, und ganz in der Mitte ist die Schlacke noch langsamer abgekühlt, sie wurde steinig, die blaue Farbe konnte nicht mehr auftreten. Wenn die blaue Farbe nur in der Mitte auf tritt, so ist es bis zur vollständigen Entgla sung überhaupt nicht gekommen. Wir haben dann nur einen äußeren glasigen, dunklen und einen inneren halbentglasten, blauen Teil vor uns. Ist die Schlacke außen blau und innen grau, so kann man annehmen, daß infolge der herr schenden Umstände und der chemischen Be schaffenheit ein glasiger Teil überhaupt nicht bestehen bleiben konnte, sondern nur ein halb entglaster, blauer und ein ganzentglaster, grauer, welcher langsamer abkühlte als der äußere, blaue Teil. Die Schlacke kann aber auch in ihrer ganzen Masse blau sein. Dann haben wir eine Schlacke vor uns, deren chemische Beschaffenheit verhin derte, daß sie glasig bleiben konnte, aber auch für ein kristallinisches Entglasen nicht günstig war (Emailschlacken). Endlich kann auch der Fall eintreten, daß die Schlacke ein regelloses Gemisch von schwar zen, blauen und grauen Stellen zeigt. Auch dieses läßt sich erklären, wenn man bedenkt, daß manch mal gleichzeitig verschiedenartige Schlacken fallen, die sich miteinander mischen können. Man kann dann auch bei solchen Schlacken immer noch den Uebergang vom schwarzen zum blauen und von diesem zum grauen Zustande verfolgen, in dem die blauen Partien immer zwischen schwar zen und grauen Stellen zu sehen sind. Die im auffallenden Lichte blauen Schlak- ken sind also als Uebergangsstadium bei der Entglasung der schwarzen Schlacken zu betrachten. Ihr Entstehen wird von der chemischen Zusammensetzung der Schlacke und von den Abkühlungsverhältnissen sehr abhängig sein. Dies ist auch die Ursache des verhältnis mäßig seltenen Vorkommens blauer Schlacken. Meistens sind die Schlacken entweder glasig, schwarz geblieben, oder sie sind vollkommen zur Entglasung gekommen und grau. In beiden Fällen konnte die blaue Farbe nicht auftreten. die Redaktion. übernimmt die Redaktion keine Verantwortung.) modernen Hüttenwerken. dem den zur Entscheidung der Frage: Gasdynamo oder Turbodynamo? maßgebenden, bisher jedoch wenig beachteten Einfluß des Ausbringens der Aggregate näher erläutern. Die Anlagekosten sind bei einer größeren Turbinenzentrale bekanntlich sehr viel geringer