Volltext Seite (XML)
Leiter des technischen Teiles Dr.-Jng. E. Schrödter, Geschäftsführer des Vereins deutscher Eisen hüttenleute. Verlag Stahleisen m. b.H., Düsseldorf. STAHL UND EISEN ZEITSCHRIFT Leiter des wirtschaftlichen Teiles Generalsekretär Dr. W. Beumer, Geschäftsführer der Nordwestlichen Gruppe des Vereins deutscher Eisen- und Stahl industrieller. FÜR DAS DEUTSCHE EISENHÜTTEN WESEN. Nr. 30. 27. Juli 1910. 30. Jahrgang. Berechnung und Wärmeausstrahlung steinerner Winderhitzer. Von Chr. Aldendorff in Godesberg. 1 er Osannsche Aufsatz über „Die Berech- — nung steinerner Winderhitzer“ * enthält außer dem bereits in einer Zuschrift** von mir nachgewiesenen Rechenfehler bez. des Gasver brauches einige weitere Irrtümer, welche auf das Ergebnis der Berechnung der erforderlichen Heizfläche der Winderhitzer ein wirken und zu nächst besprochen werden sollen, damit ich später mit Hilfe der richtiggestellten Zahlen ein anderes Verfahren zur Ermittlung des Aus strahlungsverlustes mitteilen kann. 1. Die Angabe Osanns (S. 1108), daß die Innenfläche des Winderhitzergehäuses, ausschließ lich der Bodenfläche, welche zugleich die Aus strahlungsfläche ist, 305,5 qm betrage, kann für den in Abbildung 3 auf S. 1063 gezeichneten Winderhitzer nicht richtig sein. Neben den in der Abbildung angegebenen Maßen kann man dort abgreifen: a) Kuppelhöhe des Blechmantels 2,40 m; Boden stärke 0,50 m; so daß die Höhe des zylindrischen Mantelmauerwerkes beträgt h = 25,00 — (2,40 - 0,50) = 22,1 m; b) lichte Höhe der Mauerungskuppel hi = 1,6 m. Dann ergibt sich die Innenfläche des Außen- mauerwerkes: Mantel ar X 5,38 X 22,1 + - [(°,28) + 1,62 = 404,3 qmt Bei einer wirksamen Steindicke von 3,75 cm, wie sie mit Osann angenommen werden soll, und bei einem spez. Gewicht der Steine von 1,85 beträgt also das zur Ausstrahlungsfläche gehörende arbeitende Steingewicht 404,3 X 0,0375 X 1850 = 28 048 kg während Osann nur 14 000 kg angibt. * „Stahl und Eisen“ 1909, 14. Juli, 8. 1060; 21. Juli, 8. 1107; 28. Juli, S. 1147. ** „Stahl und Eisen“ 1909, 27. Okt., 8. 1690. f Ein etwaiger Fehler im Abgreifen der Kuppel höhe ist für die Rechnung ganz unwesentlich; würde die Mauerungskuppel eine Halbkugel mit hi — 2,69 m, so betrüge bei sonst gleichen Verhältnissen die Innen fläche immer noch 400,4 qm. xxx., 2. In Zahlentafel 5 (S. 1111) zur Berech nung von k, hat Osann zur Berechnung der Gasgeschwindigkeit das Mittel aus Querschnitt des Brennschachtes und freiem Querschnitt des 2 4 I 7 2 Gitterwerkes mit ’ % ’ = 4,8 qm eingesetzt, in der Berechnung der Heizfläche des Wind erhitzers (S. 1148) dagegen nur den freien Querschnitt des Gitterwerkes mit 7,2 qm. Die Berücksichtigung des Querschnittes des Brenn schachtes, wie geschehen, ist deshalb untunlich, weil die Feuergase nicht beide Querschnitte gleichzeitig durchstreichen, sondern einen nach dem andern; sie ist überflüssig, weil die Heiz fläche des Brennschachtes (124 qm) so gering gegenüber derjenigen des Gitterwerkes von 4634 qm ist, daß nur die Gasgeschwindigkeit innerhalb des Gitterwerkes für den Wert von ka bezw. die erforderliche Heizfläche des Wind erhitzers von ausschlaggebendem Wert ist. 3. Die für die Wärmeaufnahme in Betracht kommende Steinmenge des Winderhitzers hat nach Osann (S. 1147) am Ende der Gasperiode die volle, gleichzeitige, mittlere Temperatur der Feuergase mit 655 0 C angenommen. Daß das wenigstens für die Außenmauern, welche zu gleich die Ausstrahlungsflächen bilden, nicht zu- trifft, zeigt ein Blick auf das Kurvenblatt (S. 1062); dort kann man für das Ende der Gasperiode, z. B. 30. 9. 04 N 2 30 h, mit aus reichender Genauigkeit die Temperatur der ein gezeichneten Kurven ablesen und für die Ober fläche der Steine und die Wandstärken von 1,875 und 3,75 cm aus der Temperatur der Kurven 2 und 4 berechnen unter der Voraus setzung gleichmäßiger Wärme Verbreitung in den Steinen.* Es ergibt sich: Innentemperatur Kurve 1 1065 0 gemessen, Steintemperatur an der Innenoberfläche 975 0 be rechnet, Steintemperatur in Kurve 2 Wandstärke 0,75 cm, 950° gemessen, * „Stahl und Eisen“ 1909, 11. Aug., S. 1224. 18