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558 Stahl und Eisen. Aus dem Eisenhüttenlaboratorium. 29. Jahrg. Nr. 15. Seiten - Probenahme. Wenn der Kran aus der Schiffsabteilung alles in seinem Bereich liegende Erz entladen hat, beginnt der Probe nehmer an der stehengebliebenen Erzwand in einer Entfernung von zwei Schaufellängen von der Bordseite und zieht dann, eventuell unter Benutzung einer Leiter, senkrecht aufwärts um je eine Schaufellänge weiter die Proben (Abb. 5). Die nächste senkrechte Probenlinie wird in einer Entfernung von vier Schaufellängen von der ersten angelegt, usw. längs der ganzen Erzwand. Man verfährt in derselben Weise an der gegen überliegenden Erzseite, und darauf ebenso in allen anderen Abteilungen. Kreis-Probenahme. Wenn die Betriebs weise der Krangreifer die Seiten-Probenahme als nicht praktisch erscheinen läßt, so kann die Probenahme auch während des Löschens statt finden. Nachdem 5 oder 6 Fuß der Erzschicht abgeladen sind, nimmt der Probenehmer in einer Entfernung von zwei Schaufellängen von der Abbildung 5. Seiten-Probenahme. Bordseite auf der Erzfläche die Proben, und zwar in einem Zwischenraum von einer Schaufellänge. Die nächste Probelinie wird vier Schaufellängen von der ersten angelegt und in gleicher Weise wie vorhin gemustert, bis von der ganzen Erz fläche Proben genommen sind. Dieses Verfahren wird an der entgegengesetzten Seite wiederholt, in der Weise, daß 1/s der Gesamtprobe bei der ersten Runde genommen wird. Wenn dann das Erz innerhalb des Bereiches des Krangreifers wieder entladen ist, nimmt man die zweite Runde in denselben Abmessungen wie vorher und er hält so die letzten zwei Drittel der Probe. Ein Teil der Gesamtprobe wird für die Nässebestim mung und, wenn verlangt, auch für die Fein heitsprobe genommen. Probenahme von Waggonlieferrin gen bei den Konsumenten. Es soll die größtmögliche Anzahl von Waggons zur Durch schnittsprobe genommen werden, und zwar von jedem einzelnen Wagen nicht weniger als zehn gleich große Proben. Bei Waggons, die haufen förmig mit Feinerz beladen sind, sollen von jedem Erzkegel mindestens fünf Proben genom men werden, eine Probe von der Spitze und die anderen an vier Punkten, die symmetrisch an der Außenseite in zwei Drittel Entfernung von der Spitze zur Waggonwand liegen. Boi stückigem Erz werden die Proben an denselben Punkten wie vorhin genommen, wenn tunlich mit der Schaufel, in gleichem Verhältnis von Stück- und Feinerz. Wenn hierbei große Erzstücke mit der Schaufel nicht genommen werden können, so nimmt man von dem nächstliegenden Material, Erz oder Gangart, kleinere Stücke, als wenn Feinerz vorläge. Alle Proben Feinerz werden unterhalb der Oberflächenschicht genommen, um das Erz in natürlichem Zustand zu erhalten. Eine entsprechende Menge der Hauptprobe wird in einem festschließenden Kasten für die Feuch tigkeitsbestimmung zurückgehalten. Allgemeines über die Vorbereitung der Proben. Die beste Arbeitsweise besteht darin, die Proben abwechselnd zu zerkleinern und zu quartieren, bis die gewünschte Menge von verlangtem Feinheitsgrad erreicht ist. Schneller und ebenso gleichwertig ist die Methode, die ganze Probe auf den gewünschten Feinheitsgrad zu zerkleinern und dann durch aufeinanderfol gende Quartierung die Probe auf die notwendige Menge zu reduzieren. Vorbereitung der Proben bei den Lieferanten. Vor der Quartierung werden die Proben in das Zerkleinerungshaus gebracht, wo sie, wenn nötig, bei 100 ° C. getrocknet wer den, bis das Erz gut gemischt werden kann. Wenn hierbei kein Niederdruckdampf zur Ver fügung steht, muß eine etwaige Ueberhitzung sorgfältig vermieden werden. Nach genügender Trocknung werden die größeren Erzstücke so weit zerkleinert, daß die ganze Probe durch ein Halb zoll-Maschensieb hindurchgeht; eventuell kann auch ein feineres Sieb benutzt werden. Die Probe wird dann auf einer eisernen Platte gut durchmischt, in einer Schicht von 3/4 Zoll Stärke ausgebreitet und abwechselnd quartiert und ge mischt, bis ein Viertel der ursprünglichen Menge zurückbleibt. Darauf wird die Probe zerkleinert, bis sie durch ein Viertelzoll-Maschensieb hin durchgeht, dann gemischt und quartiert, bis etwa noch 2 Pfd. übrig bleiben. Dieser Rest wird dann noch auf 20-Maschensieb Feinheit zerkleinert und in einer Schicht von 3/8 Zoll Stärke eben ausgebreitet. Darauf nimmt man mit einem kleinen Spatel gleichmäßig aus der ganzen Oberfläche etwa 100 g Erz, trocknet bei 100° C. und zerkleinert es auf einer Chrom stahlplatte, bis die Probe durch ein 100-Maschen- sieb hindurchgeht. Nach sorgfältiger Durch mischung gibt man die jetzt analysenfertige Probe in eine dichtschließende Flasche. Man kann zur Vorbereitung der Probe auch folgende Methode anwenden: Das ganze Erz wird durch ein Halbzoll-Maschensieb gegeben, auf einer passenden Unterlage gemischt und in üblicher Weise quartiert, indem die gegenüberliegenden Diagonalteile immer verworfen werden, bis etwa 5 Pfd. Zurückbleiben. Die Probe wird weiter zer kleinert, bis sie durch ein Viertelzoll-Maschensieb