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24. März 1909. Die Anordnung der‘Kaliber für £-lJisen und hochstegige'J'-Profile. Stahl und Eisen. 425 Sachen mehr oder weniger beeinflußt wurden. Die angegebenen Werte sind deshalb als Vergleichs und nicht als absolute Werte aufzufassen. Die Zahlentafel 5 enthält die Potential unterschiede von Nickelstahl und Schweißeisen gegen Flußeisen in Volt als Funktion der Zeit vom Moment des Eintauchens ab gerechnet. Da in der ersten Zeit nach dem Eintauchen die Potentialdifferenz sich sehr schnell veränderte, so daß keine Kompensation möglich war, so wurde die erste Ablesung immer erst 6 Minuten nach dem Eintauchen gemacht. In der Zahlen tafel 5 ist ferner das Verhältnis der zu ver gleichenden Potentialdifferenzen angegeben. Die Temperatur bei den Versuchen war im Mittel 16° C. Flußeisen zeigte bei allen Versuchen negative Polarität. In der Zahlentafel ist des halb die Polarität nicht weiter besonders be zeichnet. Das Ergebnis der Untersuchung ist folgendes: Die Potentialdifferenz Nickelstahl-Flußeisen ist bei den in Frage kommenden Flüssigkeiten höher als diejenige Schweißeisen-Flußeisen. Das Ver hältnis E, : E ä ändert sich wesentlich mit der Zeit. Die Anordnung der Kaliber für L-Eisen und hochstegige T-Profile. Von L. Schaefer in Peine. Reim Auswalzen von [-Eisen macht sich bei — Profilen im Gegenfußsystem in den Stauch kalibern, hauptsächlich im drittletzten und letzten Stich, ein unnormaler, den gleichmäßigen Walz betrieb störender Umstand bemerkbar. Im Augenblick, nachdem der Walzstab die ge nannten Kaliber verlassen hat, bleibt die obere Walze den Bruchteil einer Sekunde stehen, um dann mit einem weit ver nehmbaren , knallartigen Ge räusch , hervorgerufen durch den Wiederangriff der Spindeln und Kuppelmuffen, ihre gleich mäßig rotierende Bewegung wieder aufzunehmen. Zur Er klärung dieses Vorganges sei in kurzen Zügen einiges über Kalibrierung und Anordnung der Kaliber angeführt. Abbil dung 1 veranschaulicht ein Walzentrio für das mittlere L- Profil NP 18. Kaliber 1, 3 und 5 haben den Walzenschluß am Steg bezw. Gegenfuß, Ka liber 2 und 4 an den Flansch spitzen. Die erstgenannten Kaliber wirken vornehmlich flanschstauchend, die letzteren flanschstreckend. In ähnlicher in Kaliber 1 und 2 fort. Abgesehen vom Ober druck ist nach der eben angegebenen Formel in Kaliber 2 (Abbildung 1): a1=a; bi — 2 d = b, worin a, äußerster Durchmesser der Flansch spitzen in der Mittelwalze, a Stegdurchmesser Weise geschieht die Herunter ¬ walzung des Gegenfußes. Auf diese Art werden sämtliche Flansch- und Gegenfußflächen wechsel seitig bearbeitet, während der Steg in allen Kalibern gleichmäßig heruntergewalzt wird. Der vertikalen Anordnung der Kaliber auf dem Walzen ballen liegt folgende Berechnung zugrunde: Flansch- + Steg- + Gegenfußhöhe H Oberdruckmaß. 2 Dieses ist der Wert für die Entfernung der tiefsten Flanscheinschnitte von der Mittel- oder Walzlinie. Der Wert für den Gegenfuß fällt in der Oberwalze, bi Stegdurchmesser der Mittelwalze, d das Stegmaß und b der Durch messer der äußersten Flanschspitzenbegrenzung in der Oberwalze ist. Wie die Durchmesser, verhalten sich auch die Umfänge also: t . ai = t . a. 7t. (bi + 2 d) = t . b. Bezeichnet man nun die Anzahl der Um drehungen in der Zeiteinheit mit t, so ist der zurückgelegte Weg gleich: t. 7t. ai = t. 7t. a. t . 7t. (bi 2 d) = t. 7t. b. XII.29 49