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Kolbenstangen (mit Oberflächenhärtung), Zapfen und Steuerungsteile, welche teilweise zu härten sind, Wechselräder, wenn sie mit der Achse in einem Stück geschmiedet und die Zähne gehärtet werden. Doch eignet sich dieser Stahl aber auch für alle beliebigen Schmiedestücke, welche nicht gehärtet werden, von welchen aber eine ungewöhnliche Zähigkeit verlangt wird. Der Spezialfederstahl findet seine vor zügliche Verwendung für Federn, die sehr hoch beansprucht werden. Aus diesem Material her gestellte Federn lassen, ohne eine bleibende Durchbiegung zu erleiden, eine außerordentlich hohe Belastung zu; sie können deshalb leichter gehalten werden als solche aus gewöhnlichem Martin- oder Tiegelstahl und bieten somit den Vorteil einerseits der größeren Betriebssicher heit, anderseits des leichteren Gewichtes. Ein ungehärtetes Federblatt von 25 X 13 mm Quer schnitt ergab 52,0 kg Elastizitätsgrenze, 83,4 kg Bruchfestigkeit, 17,0 °/o Dehnung und 37,5 °/o Querschnittsverminderung. Gehärtet hatte der- Abbildung 3. selbe 126,6 kg Elastizitätsgrenze, 140,4 kg Bruchfestigkeit, 7,8% Dehnung und 41,8% Querschnittsverminderung. Die Elastizitäts grenze liegt bei gehärtetem Spezialfederstahl demnach um etwa 30 % höher als bei ge härtetem Martinstahl. Die Biegeprobe eines Federblattes von 90 X 13 mm Querschnitt und 1400 mm Länge ergab bei einer Auflage-Ent fernung von 1000 mm und einer Belastung von 1600 kg eine Durchbiegung von 109 mm. Nach der Entlastung war die bleibende Durchbiegung gleich 0 mm. Erst bei 1800 kg Belastung trat eine bleibende Durchbiegung von 1/2 mm ein. Bei Verringerung der Auflage-Entfernung auf 400 mm trat der Bruch bei 7500 kg Belastung und 116 mm Gesamtdurchbiegung ein. Die Bruch fläche dieses Materials zeigte ein sehr zähes Gefüge mit ausgesprochener Längsfaser. Für Federn aus diesem Spezialstahl wird garantiert, daß sie bei 130 kg Faserspannung keine bleibende Durchbiegung erleiden. Bei einem Blatt von 90 X 13 mm entspricht dies z. B. bei 600 mm Auflage-Entfernung einer Belastung von 2200 kg, bei 1000 mm Auflage-Entfernung einer Be lastung von 1320 kg. An die vorgenannten Spezialstähle schloß sich die Ausstellung von gewöhnlichem Nickel stahl, Tiegelstahl und Stahlformguß, welche im Automobilbau zu folgenden Zwecken Verwendung finden: Nickelstahl dient außer den vorstehend aufgeführten Spezialsorten in besonderen Zu sammensetzungen noch zur Herstellung einzelner Teile, wie Ventile, Teile an Zündvorrichtungen und dergleichen mehr. Aus diesen Marken her- Abbildung 4. gestellte Teile besitzen bei hoher Bruch- und Betriebssicherheit größtmögliche Wärmebestän digkeit. Aus Tiegelstahl werden im Automobil bau hauptsächlich solche Teile hergestellt, welche einen großen Flächendruck auszuhalten haben, z. B. Kugellager, Kugeln usw. Beim Härten (ohne Einsatz) erhält er eine ziemlich tiefgehende harte Schicht, bleibt im Innern aber noch zähe genug, um Stöße ohne Bruch gefahr ertragen zu können. Für Teile, deren Herstellung durch Schmie den nicht möglich oder zu teuer sein * würde, Abbildung 5. empfiehlt sich die Verwendung von Stahlform guß, welcher für die in Frage kommenden Zwecke (Laufräder an Lastwagen, Zahnräder, Kettenkränze, Bremsscheiben usw.) in der Regel in mittlerer Härte mit etwa 55 bis 60 kg Festigkeit bei mindestens 15 % Dehnung ge liefert wird. Abbildung 3, 4 und 5 geben einige der ausgestellten Deformationsproben wieder. Ab bildung 3 stellt eine Kurbelachse aus Spezial nickelstahl dar, welche unter der hydraulischen Presse bis zur Berührung der Kurbelblätter zusammengebogen wurde; nach der Entlastung federten die Kurbelblätter in die in der Ab bildung gezeigte Lage zurück. Abbildung 4 gibt eine Kreuzwelle aus Nickeleinsatzmaterial, welche tief eingekerbt und dann unter dem Dampf hammer zusammengeschlagen wurde. Abbild. 5 zeigt einen Querträger aus Spezialstahl, der