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1. Januar 1904. Die Herstellung des Unterkastens usw. Stahl und Eisen. 35 Die Einführung einer solchen Maschine würde den Leitern vieler Gießereien eine bessere Kon trolle über die Arbeit der Former im Anfertigen von Unterkasten und Herdbetten ermöglichen. Die Festigkeit des Sandes könnte der jeweiligen Größe des Gußstückes genau angepaßt werden, und man wäre dadurch imstande, Abgüsse von durchaus gleichem Gewicht zu erhalten, was häufig schwer zu erreichen ist, sobald die Guß formen von verschiedenen Formern hergestellt werden. Ein neuer Arbeiter, oder alte Arbeiter an neuen Arbeiten könnten mit Hilfe der be schriebenen Vorrichtung nach Herstellung weniger Abbildung 4. Formen sofort darüber im klaren sein, wie fest der Sand zu stampfen ist, um Differenzen in dem Gewicht der Abgüsse zu vermeiden. Betrachtet man die Methoden, nach welchen verschiedene Former das Gießbett für die Herd formerei, den Herd, herstellen, so wird man hierin große Unterschiede bemerken, und wäre es von praktischer Bedeutung, diese Arbeit nach einheitlichen Normen zu verrichten. Man kann derart verfahren, daß man zuerst zwei Führungsschienen 1 und 3 (Abbildung 5) auf Unterlagen S mit Hilfe der Setzwage in dieselbe wagerechte Lage bringt, füllt den Zwischenraum mit Sand aus und streicht mit Hilfe einer Abstreichlatte und zweier auf die Führungsschienen gelegten Unterlagen den Sand ab, so daß er über die Oberkante der Führungs schienen X und W (Abbildung 6) 3/8 bis 1 l i “ hervorragt, wie bei U zu sehen ist. Nunmehr wird der Sand mit der Abstreichlatte nieder geklopft, so daß er mit der Oberkante der Führungsschienen in dieselbe Ebene kommt. Auf diesem Gießbett kann offener Herdguß von 1/2 bis Dicke gefertigt werden. Sollen die Herdgußstücke eine größere Fleischstärke, etwa 2 bis 3", haben, so ist es nur nötig, die nieder zuklopfende Sandschicht auf etwa 3/4" zu er höhen. Die Anwen dung des Luftspießes ist nicht erforder lich, da das Gieß bett genügend durch lässig ist. Aus vorstehender Beschreibung geht hervor, daß man die Höhe der Sand schicht der jewei ligen Dicke des her zustellenden Guß stückes anpassen muß, um Fehlgüsse zu vermeiden. Wenn Abbildung 6. man jedoch Gußstücke mit größerer Wandstärke als oben angegeben im offenen oder verdeckten Herd herstellen will, so ist ein stärkeres Stampfen des Sandes notwendig und es kommt auf die richtige Verwendung des Luftspießes sehr viel an. Der Sand wird sodann mit Spitz- und Plattstampfer bis zur Oberfläche der Führungs schienen festgestampft und nunmehr bis 3/4" tief unter die Oberkante desselben abgestrichen, wie Y (Abbildung 7) weder Luft bis zur lockeren Aschen unterlage gestochen, wie bei A1 oder man führt die Luft seitlich ab, wie bei B1 zu sehen ist. Ist das Bett vollständig ventiliert, so fährt man mit der Hand über die Luftlöcher, um ihre Öffnungen zu schließen, und bringt Sand auf das zu sehen ist, etwa zeigt. Es wird nun ent- Abbildung 7. Bett, das, wie bei D1 1/4" über den Führungs ¬ schienen abgestrichen wird. Die Abstreichlatte wird entfernt und mit derselben der Sand bis E niedergeklopft. Auf einem solchen Bett können Herdguß platten von 1 bis 4" Dicke gegossen wer den. Für sehr dünne Platten, etwa unter 8/4" Dicke, ist es nötig, in den auf 1/2 bis 8/4" gestampften Modellsand mittels eines dünnen Drahtes zahlreiche Luftlöcher so tief zu stechen, wie bei H' zu sehen ist, daß sie mit den unteren Luftlöchern in Verbindung stehen. Hat man Gießbetten für verdeckten