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1376 Stahl und Eisen. Über neuere Koksofen - Beschickungsanlagen. 23. Jahrg. Nr. 24. unter die Stampfmaschine gefahren werden, damit die Stampfer richtig arbeiten können. Auf einem Saar - Hüttenwerk dagegen sind gemäß Abbildung 4 und 5 Stampfmaschine und Fülltrichter und ebenso die Fahrbahn für die Kohlenwagen auf der Einsetzmaschine an gebracht, so daß Stampfmaschine und Stampf kasten stets in derselben Lage zueinander bleiben, wogegen allerdings das zu fahrende Gewicht erhöht wird. Anderseits aber verbindet sich mit dieser Anordnung der Vorzug, daß eine feste Füllstation nicht angelegt zu werden braucht, sondern die Kohlenwagen direkt auf die Ein- Abbildung 8. Stampfmaschine von Franz Meguin & Co., A.-G. in Dillingen a. d. Saar. Setzmaschine über die Fülltrichter gefahren wer den. Außerdem kann ein Kohlenquantum auf der Maschine (der Inhalt des Trichters und die gefüllten Wagen) während des Hinfahrens zu den einzelnen Öfen mitgeführt werden, so daß der Kohlenkuchen während der Fahrt zu dem zu beschickenden Ofen teilweise gestampft bezw. fertiggestellt werden kann. Bei Neuanlagen wird am besten zur Er sparnis der Transportkosten der Kokskohle zu der Einsetzmaschine der Kohlenturm direkt über den Geleisen der Einsetzmaschine angeordnet, wie dies eine rheinische Anlage in Abbild. 6 und 7 veranschaulicht. Die Kohle wird hier direkt aus dem Kohlenturm in die neben bezw. über dem Stampfkasten befindlichen Trichter abgezogen, welche ein Kohlenquantum für zwei Öfen fassen, so daß also erst nach jeder zweiten Beschickung nach dem Kohlenbehälter gefahren zu werden braucht. Bei dieser Anordnung ist jeder über flüssige Transport vermieden,* und bei gleich zeitiger Verwendung einer kombinierten Stampf-, Einsetz- und Ausdrückmaschine ist es mit einer solchen Anlage möglich, innerhalb 24 Stunden etwa 60 Öfen zu beschicken, d. h. mit einer Maschine stampfen, einsetzen und ausdrücken zu können. Was die Stampfmaschine anbelangt, so sind die vorstehend beschriebenen Anlagen mit dem neuen System von Franz Meguin & Co., Akt.-Ges. in Dillingen-Saar, ausgerüstet. Diese Maschine besteht gemäß Abbild. 8 u 9 aus einem auf vier Rädern fahrbaren Rahmen, auf dem sich der Antriebsmotor und die Rädervor- * Man hat auch versucht, die Kohlenzufuhr auf den Koksöfen mittels Seiltransport zu bewerkstelligen, doch sind bis jetzt m. E. derartige Anlagen noch nicht praktisch durchgeführt worden. Zwar besteht kein Zweifel darüber, daß durch mechanischen Seiltransport auch eine Verminderung der Transportkosten erreicht wird, doch dürften derartige Anlagen in den seltensten Fällen auszuführen sein, wenigstens dürfte es bei den meisten bestehendem Anlagen nicht durchführbar sein oder mindestens große Schwierigkeiten bereiten, den Seilbetrieb zweckmäßig anzuordnen; und bei Neu anlagen bleibt der Wegfall jeglicher Transportmittel, seien es Transport-Rinnen, -Schnecken oder -Seile, vor zuziehen. D. V.