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II. Als Leutnant in den deutschen Emheitskriegen MILMI48UZ „Es ist höchste Zeit, daß die Hinden- burgs mal wieder Pulver riechen" vsn Hindenburg, ISöS WW A^s^A^rit Neid hatten die Selektaner im Frühjahr s§b4 einen Teil ihrer Rameraden aus dem Radettenkorps scheiden sehen, sie wurden in die Armee eingereiht und durften, manche sogar in ihrer alten Radettenuniform, den Sturm auf die Düppeler Schanzen mitmachen. Jetzt war auch Paul von Hindenburg fo weit. Nur eine Rlippe war noch zu umschiffen, die (Ofsiziersprüfung. Aber ehe die Selektaner endgültig aus dem Rorps ent lassen wurden, hatten sie noch die Ehre, dem alten Rönig Wilhelm persönlich vorgesiellt zu werden. Von einem ihrer (Offiziere wurden sie in das Ber liner Schloß geführt. Der Rönig trat dann an jeden einzelnen heran, gab ihm die Hand undfragte nach dem Namen und Stand des Vaters. „Rein wunder",fo erzählt derGeneralfeldmarfchall,,, daß da mancher in der Aufregung erst kein Wort her vorbrachte und dann die Worte durcheinander warf. Hatten wir doch noch nie unferem greifen Herrscher so nahe gegenübergestanden, ihm noch nie so scharf in das gütige Auge geblickt und feine Stimme gehört. Ernste Worte sprach der Rönig zu uns. Er ermahnte uns, auch in schweren Stun den unsere Schuldigkeit zu tun. Bald sollten wir Gelegenheit haben, dies in die Tat umzusetzen. Manche von uns haben ihre Treue mit dem Tode besiegelt." Dann schied der Radett vom Rorps, das ihm sieben Jahre ein zweite Heimat war. Er hatte Exa mensurlaub erhalten und sich nach Neudeck zu seinen Eltern begeben, um hier seine Einberufung abzuwarten. Durch ARO wird er bald darauf zum „Sekondleutnant" befördert und dem Dritten Garde-Regiment zu Fuß überwiesen. Das Dritte Garde-Regiment gehörte zu den jenigen Truppenteilen, die anläßlich der Roonschen Heeresvermehrung der Jahre s55g/öd neu errichtet worden waren. Es war aus dem Ersten Garde- Regiment zu Fuß hervorgegangen, und seine (Offi ziere waren bestrebt, die Tradition dieser Leibgarde t4 der preußischen Rönige auch auf den neuen Trup penteil zu übertragen. Äußerlich kam dies dadurch zum Ausdruck, daß diejenigen (Offiziere, die vom Ersten Garde-Regiment zu Fuß zu ihm kamen, den silbernen Helmbefchlag und die silbernen Epau- lettenfelder, allerdings mit gelben Halbmonden, weiter tragen durften, und daß man, wie auch beim Ersten Garde-Regiment zu Fuß, die Regiments nummer nicht mit einer arabischen Ziffer bezeich nete, sondern ausfchrieb. Im Dänischen Feldzuge hatte es sich besonders beim Sturm auf die Düp peler Schanzen ausgezeichnet, und so zierte schon der erste Lorbeerreis seine junge»; Fahnen. Das Dritte Garde-Regiment war in Danzig formiert worden und stand auch noch im Jahre zsöh, als der junge (Offizier in dasfelbe eintrat, in der alten Hanfestadt. Schon kündeten aber schwere Wolken am politischen Horizont das aufziehende Gewitter, war auch der Mobilmachungsbefehl noch nicht ausgesprochen, so war doch immerhin der Befehl zur Erhöhung des Mannfchafrsstandes ergangen. Mit dem Mutterregiment bildete das Dritte Garde-Regiment die s. Garde-Infanterie-Brigade. So kam es, daß das Regiment nach Potsdam ver legt wurde. Der bevorstehende Rrieg mit (Öster reich ließ die Erinnerung an die schweren Räinpfe des großen Preußenkönigs vor mehr als ZOO Iahren bei allen wach werden, und diesem Umstande trug auch der Tagesbefehl der Rronprinzlichen Armee vor dem Einmarsch in Böhmen Rechnung, in wel chem es hieß: „Soldaten, vertraut aufeure Rraft und denkt, daß es gilt, denselben Feind zu besiegen, den einst unser größter Rönig mit einem kleinen Heere schlug." Am rS.Iuni ssbd empfängt der Leutnant von Hindenburg, der bei der S. Rompagnie den aus dem dritten Gliede gebildeten ersten Gchützen- zug führte, die Feuertaufe. Es sind dieselben Stät ten, auf denen Friedrich der Große am 30. Sep tember 1745 die (Österreicher schlug und sein Regiment Garde beim Sturm auf die Burkers- dorfer Höhen tamdour battant die österreichischen