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IM WEITSPRUNG KEINE LEISTUNGSSTEIGERUNG DER WEITSPRUNG Weltrekord 7,93 m. S. Cator-Haiti 1928 Olymp. Rek. 7,73 m. E. B. Hamm-U. S. A. 1928 kommt über 7,45 Meter nicht hinaus. Tajima blieb Sechster, Os hima unplaciert. Unfaßbar, daß der Haitianer Cator, der Zweite von Amsterdam, offizieller Weltrekordler, nicht einmal unter die ersten sechs kam! DIE OLYMPISCHEN SIEGER: 1896 E. H. Clark-U. S. A. 6,35 m 1900 A. C. Kraenzlein-U. S. A. 7,025 tn 1904 M. Prinstein-U. S. A. 7,34 m 1908 F. C. Irons-U. S. A. 7,48 m 1912 A. L. Gutterson-U. S. A. 7,60 m 1920 W. Pettersson-Schweden 7,15 m 1924 de Hart Hubbard-U. S. A. 7,445 m Endlich — endlich das amtliche Ergebnis: 1. Edward L. Gordon-U. S. A. 7,64 m 2. Charles L. Redd-U. S. A. 7,60 m 3. Chuhei Nambu-Japan 7,45 m 4. Eric Svensson-Schweden 7,41 m 5. Richard Barber-U. S. A. 7,26 m 6. Naoto Tajima-Japan 7,15 m 1928 E. B. Hamm-U. S. A. 7,73 m 1932 E. I.. Gordon-U. S. A. 7,64 m 7,64 m genügen zum Sieg. Nambu, Cator und die Amerikaner: so mußte es der Papierform nach werden. Der sehnige Japaner, der mit 7,98 Meter die Liste der Welt besten führt, erreichte in seinem ersten Sprung 7,45 Meter, und das — blieb sein bester. Köchermann, unser zuverlässigster und bester deutscher Weitspringer, bedeckte bei seinem ersten Versuch 7,09 Meter, hatte dann das uferlose Mißgeschick, bei dem zweiten Sprung sich einen Muskelriß zuzuziehen, und zwar so, daß an Weiterspringen nicht zu denken war. Das mußte ihm passieren, der nie eine Verletzung gehabt hat in all den Jah ren seiner glanzvollen Laufbahn. 20000 Kilometer für einen Sprung, das ist um sich die Haare zu raufen. Wir erfuhren es erst später; bei der Verkündung der sechs für die Ent scheidung batten wir vergeblich auf den Namen Köchermann gewartet. Mit dem Ansagen der Sprünge klappte es nicht, ein genaues Verfolgen war unmöglich. Im zweiten Durchgang schaffte der hochgewachsene scho koladenbraune Neger Gordon-U.S. A., eine prachtvolle Springerfigur, 7,64 Meter. — Sievert und Eberle waren zwar gemeldet für alle Eventualitäten aber beide schonten sich für den Zehnkampf, denn Chancen hatten sie ohnehin nicht. Im ganzen wurde der Weitsprung zu einer der ganz wenigen Enttäuschungen.7,1 5Meter genügten, um in die Entscheidung zu kommen! Gordon, der Neger, blieb mit seinen 7,64 Metern Sieger. Nur der weiße Amerikaner Redd kam mit 7,60 Meter dicht heran. Einmal schien Redd weiter, ein Jubelschrei dröhnte zum Himmel, doch die weiße Flagge wurde geschwenkt — übergetreten! Offen barnurknapp,Zehntausende murrten, aber es blieb dabei; dieser Sprung, der Redd’s Namen verewigt hätte, wurde nicht gemessen. Nambu kämpft verzweifelt — vergeblich. Bitter ent täuscht ist die starke japanische Ko lonie, sind die Hunderte von Schlach tenbummlern (die selbst die weite Reise aus Japan nicht gescheut hatten); neben manchem Kummer müssen sie hier den größten schlucken: Nambu