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^ 53, 5. März 1904. Nichtamtlicher Teil 2125 Bode, allhier eine Druckerei angelegt. Der Vorschuß, den dieses Etablissement erfordert, hat mich genöthiget, den größten Theil meiner Bücher zu Gelde zu machen; aber ich hoffe, es soll mich nicht reuen. Wenn das Werk einmal im Gange ist, so hoffe ich für meinen Antheil als ein ehrlicher Mann davon leben zu können; und diese Aussicht ist mir um so viel schmeichelhafter, wenn ich mir vorstelle, daß ich meine bessern Umstände auch meine Geschwister werde können genießen lassen.« Lessings Hoffnungen gingen nicht in Erfüllung. Er brockte ^eii^ geringes Vermögen ^ vollends ein und ^geriet obendrein in nehmungen, so heißt es im Juni 1768* **) ): »Freilich habe ich es Ihnen, wie Sie wissen, schon oft ein geprägt, daß die Buchhändler von den gelehrten und ve^nünfti- Lessing garnicht zu Gesichte bekommt, und von dummen Pro vinzen. wo meines Freundes Lcssing's Schriften kein Mensch lesen will. Ihr witzigen Köpfe habt nun mit Eurem feinen Schreibpapiere, mit Eurer Kritik, mit der Ihr den Leuten die Augen öffnet, mit Eurem Quartformat, mit Euren rothen Linien, mit Euren Vignetten von Meil und mit tausend andern war er nur Mitbesitzer der Druckerei; zum buchhändlerischen Ver trieb der Sachen ist es, solange Lessing der Gesellschaft angchörtc, gar nicht gekommen.***) Die bei Bode L Co. gedruckten Werke Rabattvlwflütunll bei Postbezug von Zeitschriften. XXXII. (Vgl. Börsenblatt 1903 Nr. 289, 291 bis 302; — 1904 Nr. 1. 2, 6, 9, 15, 16, 18, 20. 22. 23, 31, 33, 35, 36, 37, 40, 42.) »Deutsche Jugendpost (Inh.: Erich Staude), Berlin: für -Deutsche Jugendpost« fürs Halbjahr 50 -H; fürs ganze Jahr 1 Kleine Mitteilungen. Nachbildung von Kunstwerken auf Ansichtskarten. — Unbefugte Nachbildung von Kunstwerken auf Postkarten wurde dem Kaufmann Georg Gerlach zur Last gelegt, der sich am 22. Februar d. I. vor der ersten Strafkammer des Land gerichts I in Berlin zu verantworten hatte. Der Angeklagte war früher alleiniger Inhaber der »Elektrophotographischen Anstalt Georg Gerlach«, die jetzt Aktien - Gesellschaft ist. Aus dieser Anstalt stammten Postkarten, die die Abbildungen von sechs Kunstblättern enthielten, nämlich der Bilder »Bonaparte auf Jsola bella--, »Ein Fest in Compiegne- und »Fontaine bleau«, die Eigentum einer Berliner Vcrlagsfirma sind, ferner »Winternacht in Littauen« und »Auf der Lauer« von Kowalski *) Redlich, Briefe an Lessing S. 242. **) Vuchhändlcrakadcmie. V. S. 114 u. ff. ***) Buchhändlerakademie. V. S. 265 u. ff. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 71. Jahrgang. traten der Kunsthändler Rudolf Weber als Vertreter einer Pariser Verlagsfirma, ferner die Firma Hanfstaenal in München als Inhaberin des Vervielfältigungsrechts der beiden Kowalskischen Bilder und die Photographische Gesellschaft als Eigentümerin des Verlagsrechts der »Phryne« auf. Als Sachverständiger wirkte Hofkunsthändler Quaas. Der Angeklagte behauptete, daß er zur Herstellung der Postkarten durch einen Agenten angeregt worden habe geglaubt^ daß es^ sich um nicht geschützte Bilder alter Meister handelte, und nicht gewußt, daß es Werke neuerer Meister seien, deren Veroixlfältigungsrecht die Nebenkläger besäßen. Der Staatsanwalt beantragte 300 ^ Geldstrafe. Der Gerichtshof zahlende Buße von 900 300 ^ und 300 zusammen Archiv« gegründet, für das schon zahlreiche literarische Gaben eingelaufen sind. Alle Freunde und Kenner der Wissenschaft und Verehrer des großen Mathematikers, die alte Ausgaben seiner Werke besitzen, und jene Schriftsteller, die über Vegas Wirken irgend etwas veröffentlicht haben oder veröffentlichen werden, werden durch den Begründer gebeten, sein Unternehmen dadurch zu unterstützen, daß sie je ein Exemplar des betreffenden Werks oder der Zeitschrift dem Aega-Archiv zukommen lassen. Herr v. Feilitzsch und des Unterrichtswesens v. Wehner über nommen. Ehrenpräsident des Hauptausschusses ist der Re gierungspräsident von Mittelfranken Freiherr v. Welser. Ehren berg Geheimer Hofrat vr. v. Schuh. Zu der mit dem Kongreß verbundenen Fachausstellung haben sich bisher ungefähr 150 Teil nehmer angemeldet. Deutsches Bureau für internationale Bibliographie. — Die Nationalzeitung Nr. 146 vom 3. März bringt eine inter essante Beschreibung des »Deutschen Bureaus für internationale Bibliographie-, das seit dem Beginn des Jahres 1901 in dem früher von der Normal-Aichungs-Kommission innegehabten Ge bäude an der alten Sternwarte zu Berlin Unterkunft gefunden entfaltet. " Beihilfe zum Vergehen gegen tz 175 St.-G.-B. stattfinden. Es handelt sich um das beschlagnahmte Buch (vgl. Nr. 8 d. Bl.) von Berlin- (Bunte Brettl- und Theaterbibliothek Band 15 (Serie U. 3. Vd.j), das vor anderthalb Jahren im Verlage der »Harmonie« erschienen ist. Das Verfahren gegen den Verfasser ist wegen Verjährung eingestellt worden. Gesellschaft für deutsche Erzieh ungs- und Schul- geschichtc. — Am 1. d. M. wurde in Prag eine Sektion Erziehungs- und Schulgeschichte gebildet. Zum Obmann wurde Professor Or. A. Vachmann, zum Schriftführer Professor- Anton Weiß und zum Kassierer Professor Demel bestellt. Die Sektion soll bereits 125 Mitglieder zählen. Neue Vorschriften für die preußischen Staats archive. — Eine neue Dienstanweisung für die Beamten der preußischen Staatsarchive in der Provinz, die vom Grafen Bülow als Präsidenten des Staatsministcriums erlassen worden ist, ist von besonderm Interesse für die Gelehrten, die Archive benutzen. Die Staatsarchive, heißt es darin, sind dazu bestimmt, die Urkunden, Handschriften und Akten, die sich auf die Geschichte, die Besitz- und Rechtsverhältnisse und die Verwaltung sowohl der einzelnen Landesteile und Körperschaften, als der ge- Zeugnisse der Vergangenheit für den Gebrauch der Behörden, wie für die wissenschaftliche Benutzung zu erhalten. Die Ae- 281