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Die siebte Symphonie komponierte Beet hoven in den Jahren 1811 bis 1812, doch rei chen Skizzen bis in das Jahr 1809 zurück. Ihre Entstehung fällt damit in eine Zeit, in der Beet hoven, abgesehen von dem immer stärker wer denden Gehörleiden, sich gesundheitlich nicht wohl fühlte und schließlich dem Rat seines Arz tes folgte und eine Kur in Bad Teplitz machte. Die erste öffentliche Aufführung der Siebten war am 8. Dezember 1813 im Wiener Univer sitätssaal. Der Komponist gab wieder einmal eine Akademie und dirigierte selbst seine „neue Symphonie“. Gewidmet hat er sie dem kunstlie benden Reichsgrafen Moritz von Fries, in dessen Haus zahlreiche Künstler, Gelehrte und andere bedeutende Persönlichkeiten der Donaumetro pole verkehrten. Mit dieser Akademie hatte es eine besondere Bewandtnis. Es war ein Wohltä tigkeitskonzert „zum Besten der in der Schlacht bei Hanau invalid gewordenen österreichischen und bayerischen Krieger“. Die Idee hatte der Mechaniker und Erfinder des Metronoms Johann Nepomuk Mälzel, der auch die Vor bereitungen traf. Neben der siebten wurde die eigens für diesen Zweck von Beethoven kom ponierte Siegessinfonie „Wellingtons Sieg oder die Schlacht bei Vittoria“ gespielt. Damit hoffte Mälzel, das Interesse des Publikums zu wecken. Seine Rechnung ging auf: nicht nur mussten während des Konzerts Teile beider Werke wie derholt werden, die ganze Akademie fand vier Tage später noch einmal statt. Der Grund dafür lag neben den neuen Beethovenschen Kom positionen sicherlich auch in der prominenten Orchesterbesetzung. Mälzel hatte es verstanden, sich die Mitwirkung der namhaftesten Musiker des damaligen Wien, ob dort ansässig oder auf der Durchreise befindlich, zu sichern: Neben dem Konzertmeister Schuppanzigh saß im Violintutti Louis Spohr; Antonio Salieri und Johann Nepomuk Hummel schlugen bei der Siegessinfonie verschiedene Trommeln. Außer dem der Kontrabassist Domenico Dragonetti, der Violoncellovirtuose Bernhard Romberg sowie Jacob Meyerbeer. Richard Wagner nannte die Sinfonie eine „Apotheose des Tanzes“. Tatsächlich sind in