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ODEON CONCERTE WERKEINFÜHRUNG Anfang einer Symphonie, meinem Gefühle nach, doch nothwendig haben muss... Das Adagio in As ist theilweise sehr schön, doch wiederholen sich dieselben Gänge und Modulationen... zuletzt er müdend. Das Scherzo ist höchst originell und von einer ächt romantischen Färbung, das Trio aber mit den polternden Bassläufen für meinen Ge schmack gar zu barock. Der letzte Satz mit seinem nichtssagenden Lärm befriedigt am wenigsten...“ Spohrs Urteil blieb eine Einzelmeinung, der sich die Mehrheit nicht anschloss. Vertreter der ro mantischen Generation wie Berlioz, Schumann und Wagner bezogen eine sich schließlich durch setzende Gegenposition, die in der Fünften nicht eine Abirrung von der Norm, sondern den reins ten Ausdruck ihrer Zeit erkannte. Hatte der Rezensent der Leipziger „Allgemeinen musikalischen Zeitung“ im Januar 1809, also un mittelbar nach dem denkwürdigen Urauffüh rungskonzert der Fünften und zahlreicher ande rer Beethoven-Novitäten noch etwas ratlos ge schrieben: „Alle diese Stücke zu beurtheilen, ist, nach erstem und einmaligem Anhören geradezu unmöglich“, so war schon vier Jahre später der Rang von Beethovens c-Moll-Sinfonie nicht mehr umstritten. „Dieser Ausbruch genialer Phantasie, kraftvoller Größe, dieses lebendige Bild hoher Lei denschaft in allen Abstufungen bis zu ihren hef tigsten Momenten, und ihre Auflösung in trium phierendem Jubel ist allgemein als ein Meister werk des Verfassers erkannt, das im Fache großer Instrumentalmusik einen klassischen Werth be hauptet“, liest man in der „Wiener allgemeinen musikalischen Zeitung“ von 1813. Im Laufe des 19. Jahrhunderts stieg das Ansehen der Fünften, die nun von allerhand romantischem Pathos und Legenden umrankt und als „Schick salssinfonie“ betitelt wurde, ins Unermessliche, so dass man um 1900 in Hermann Kretzschmars „Führer durch den Konzertsaal“ lesen konnte: „Von vielen Beurtheilern wird die c-Moll-Sinfo- nie als der Höhepunkt nicht blos der Beethoven'- schen, sondern überhaupt der Instrumentalmu sik bezeichnet, jedenfalls ist sie eins derjenigen Kunstwerke, über deren Gewalt alle einig sind... Selbst diejenigen, welche amusischen Geistes sind, pflegen vor der c-Moll-Sinfonie eine leise Re gung von Respect zu haben.“ Werkeinführungen von Dr. Stephen Heller ODEON CONCERTE Audimax2012|2013 § Sonntag, 2. Juni City of Birmingham Symphony Orchestra Martin Heimchen, Klavier | Andris Nelsons, Dirigent Wagner - Ouvertüre zu “Der fliegende Holländer” | Mozart - Klavierkonzert Es-Dur | Beethoven - Sinfonie Nr.3Es-Dur Montag, 3. Juni Camerata Salzburg Martin Grubinger, Percussion Ismael Barrios, Percussion | Christian Vasquez, Dir. ChaWz - Sinfonia India | Rosauro - Marimba-Konzert | Ginastera - „Estancias” | Piazzolla - Tangos für Percussion & Orchester | Salsa Session Telefon.Kartenservice: (0941) 29 60 00 Internet: www.odeon-concerte.de