gründet ist. Angesichts dessen scheint die geläufige Bezeichnung »Schicksalssinfonie« nicht angemessen, assoziiert man doch mit Schicksal eher Tragik als Triumph. Allenfalls mag man beim ersten und dritten Satz an das Ringen mit dem Schicksal denken. Aus gangspunkt für den Beinamen ist die durch Anton Schindler Jahre später überlieferte Be merkung Beethovens »So pocht das Schicksal an die Pforte« zum Anfangsmotiv des ersten Satzes. Ob sie aber authentisch ist, ist sehr fraglich, denn Schindler ist als unzuverlässi ger Chronist entlarvt worden, der sogar Beet hovens Konversationshefte manipuliert hat, in die die Gesprächspartner des tauben Kompo nisten ihre Dialogbeiträge schrieben. Der Jubel des Finales will ästhetisch-mo ralisch gerechtfertigt sein, als Lohn für vo rangegangene Anstrengungen. Das hat eine bemerkenswerte Konsequenz für den Aufbau Unser nächstes Kammerkonzert Montag | 6. Mai 2013 | 20 Uhr Kammermusiksaal Kuss Quartett Haydn: Streichquartett Nr.47 fis-Moll Janäcek: Streichquartett Nr. 1 »Kreutzersonate« Schubert: Streichquartett Nr. 15 G-Dur der Sinfonie. Beethoven gestaltet nämlich den zweiten und dritten Satz nicht als leicht gewichtige Intermezzi, sondern setzt gerade diese Sätze den größten Spannungen aus, der langsame zweite ist auch der neben dem Fina le längste der Sinfonie. Im ersten Satz spielt der Rhythmus die be herrschende Rolle. Das Hauptthema entwi-