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Einige Minuten später hörten wir einen schrecklichen Lärm - die Bomber. Dann kamen pausenlos Explosionen. Unser Keller war ge füllt mit Feuer und Rauch und wurde beschädigt, die Lichter gingen aus und verwundete Menschen schrieen schmerzerfüllt. Voller Angst mühten wir uns, den Keller zu verlassen. Meine Mutter und meine äl tere Schwester nahmen den großen Korb, in welchem die Zwillinge lagen. Mit einer Hand packte ich meine jüngere Schwester, und mit der anderen fasste ich den Mantel meiner Mutter. Wir erkannten unsere Straße nicht mehr wieder. Feuer, nur Feuer, wo auch immer wir hinsahen. Unser 4. Stock existierte nicht mehr. Die zer störten Überreste unseres Hauses brannten. Auf den Straßen waren brennende Autos und Karren mit Flüchtlingen, Menschen, Pferden, je der von ihnen schrie und riefln Todesangst. Ich sah verletzte Frauen, Kinder, alte Leute einen Weg durch Ruinen und Flammen suchend. Wir flohen in einen anderen Keller, einen überfüllten mit Verletzten und besorgten Männern, Frauen und Kindern, sie schauten, schrieen und beteten. Kein Licht, ausgenommen einige elektrische Taschen lampen. Und dann plötzlich begann der zweite Angriff. Dieser Keller wurde ebenfalls getroffen, und so hohen wir von Keller zu Keller. Vie le, so viele verzweifelte Menschen kamen von den Straßen herein. Es zu beschreiben wäre unmöglich! Explosion um Explosion. Es war jen seits aller Vorstellungskraft, schlimmer als der furchtbarste Albtraum. So viele Menschen waren schrecklich verbrannt oder verletzt. Es wur de immer schwieriger zu atmen. Wir sahen furchtbare Dinge: verbrannte Erwachsene geschrumpft auf die Größe eines Kleinkinds, Teile von Armen und Beinen, tote Men schen, ganze zu Tode verbrannte Familien, brennende Menschen, die hin- und her rannten, brennende Wagen, gefüllt mit zivilen Flücht lingen, tote Helfer und Soldaten, viele riefen und suchten nach ihren Kindern und Familien, und Feuer überall, überall Feuer, und die ganze Zeit dieser heiße Wind des Feuersturms, welcher die Menschen zurück in die brennenden Häuser trieb, aus welchen sie zu entkommen ver suchten. Ich kann diese schrecklichen Details nicht vergessen. Ich kann sie nie mals vergessen. Sprecher 11 (Frau) aus »Angelas Geschichte - Die Zerstörung von Dresden« von Angela Gill 13. Februar 1945. Ich war 8 Jahre alt. Die Schulen waren geschlos sen. Restaurants und Bahnhöfe waren voll bis obenhin mit Flüchtlin-