Zum Programm J> DRESDNER O PHILHARMONIE W ir erleben ein quasi auf England ausge richtetes Konzert, nicht allein, weil es mit | Edward Elgar einem englischen Komponisten ge widmet sein könnte, sondern auch Beziehungen aufweist, die sowohl Haydn als später auch in be sonderem Maße Mendelssohn Bartholdy für sich in Anspruch nehmen konnten. Joseph Haydn, | längst hochberühmt, kam als 60jähriger erstmals nach England und wurde mit der Verleihung der Doktorwürde an der Universität Oxford geehrt. Er dankte es mit einer Aufführung seiner Sinfonie Nr. 92, seither benannt nach diesem Ereignis. | Auch Mendelssohn Bartholdy liebte England. Insgesamt unternahm er neun erfolgreiche Reisen dorthin und brachte mehrfach musikalische Tage buchaufzeichnungen mit. Sein Konzert E-Dur für zwei Klaviere jedoch, viel früher entstanden, hat mit seiner Affinität zu England noch nichts zu tun. Bereits als I4jähriger verstand er, äußerst reizvolle Musik zu schreiben. Wir können uns auf die Interpretation durch die Schwestern Ferhan und Ferzan Önder freuen, ein in aller Welt ge fragtes Klavier-Duo. Edward Elgar, einen ausge sprochen nationalbewußten, in seiner Heimat hoch angesehenen und deshalb geadelten Eng länder, kennen wir als den Komponisten der be rühmten Märsche „Pomp and Circumstance“. Mit seinen „Enigma“-Variationen aus dem Jahre 1899 [ aber, einem halbstündigen Orchesterwerk, wurde er in seinem Land erstmals bekannt. Enigma be deutet Rätsel, und rätselhaft bleiben die Varia tionen. Das Thema selbst tritt niemals klar her- | vor, und beinahe keine der 14 Variationen - zwar mit einem musikalischen Monogramm ihm nahe stehender Personen überschrieben - läßt sich wirk lich enthüllen. Dies schmälert keineswegs den Wert : der geistvollen und glänzend gearbeiteten Kom position, die immer wieder gern aufgeführt wird und sogar gelegentlich im Rundfunk erklingt. Bei | der Dresdner Philharmonie stand dieses Werk viele Jahre nicht im Programm (1953 und 1980), also wahrlich an der Zeit, es wieder zu präsentieren.