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Es wird ernst. Kämpfe an der Drina. Allgemeine Mobilmachung Oesterreichs. Es gibt kein zurück, vorbereitete Mobi lisierung Ruhland». Fortgesetzte, jedoch wenig aus- sichtsreiche diplomatische vermittelungsbemühungen. Englands Vermitlelungsvorschlag. Der Vorschlag des englischen Ministers des Auswärtigen Grey, eine Kon ferenz der Botschafter Deutschlands, Italiens, Frankreichs und Englands möge in London zur Prüfung von Mitteln zusammentreten, durch die die gegenwärtige Schwierigkeit beizulegen sei, ist loyaler als die Petersburger und franzö sischen Bemühungen, Deutschland allein die Vermittlerrolle zu übertragen; die Schwierigkeiten, die auch der Verwirk lichung dieses Vorschlages entgegenstehen, sind jedoch nicht zu verkennen. Die Verzögerung der kriegerischen Aktionen durch Osterreich-Ungarn und Serbien ist zum Teil auf das Ersuchen Greys zurückzuführen, die militärischen Operationen einzustellen, bis das Ergebnis der Konferenz vorliegt. Er klärt die Vier-Botschafter-Konferenz unter dem Vorsitz des Staatssekretärs Grey, daß Osterreich-Ungarn sich im Recht befinde, dann würden auch die unverantwortlichen Politiker Rußlands sich gegen den Willen Gesamt-Europas nicht auf zulehnen wagen. Oer ursprüngliche englische Vermilttungsvorschlag lief auf eine Konferenz der Botschafter aller sechs Grotz- mächte hinaus. Da Ruhland sich sofort weigerte, an einer derartigen Konferenz teilzunehmen und Osterreich- Ungarn erklären ließ, daß es seinen Streit mit Serbien selbständig austragen wolle und nicht geneigt sei, fremden Mächten eine Einmischung zu gestatten, mußte Sir Edward Grey die Konferenzformel mit Bedauern aufgeben und sich auf die Konferenz der Botschafter von vier Großmächten beschränken. Deutschlands Haltung. Der Eifer der Pariser und Petersburger Presse, Deutsch land eine Vermittlerrolle in dem österreichisch-serbischen Kon flikt zu übertragen, stellte eine edele Dreistigkeit dar. Deutsch land wird keinen Vermittelungsversuch unternehmen, den sein Verbündeter, Osterreich-Ungarn, nicht ausdrücklich wünscht. Der ganze Streitfall ist und bleibt eine ausschließlich öster reichisch-serbische Angelegenheit, solange sich kein Dritter dareinmischt. In diesem Sinne äußert sich ein halbamtliches Berliner Telegramm der „Köln. Ztg.": Was die mutmaß liche Haltung Deutschlands zu einer Vermittelung betrifft, so wird man im Auge zu behalten haben, baß die Erwartung, die man an solche vermittelnden Schritte und an die Rolle Deutschlands dabei knüpfen darf, im wesentlichen von der Aufnahme wird abhängen müssen, die etwaigen, näher be gründeten Vorschlägen dieser Art in Wien zuteil wird. Aus der von Anfang an genommenen Haltung Deutschlands er gibt sich der zwingende Schluß, daß man sich in Berlin mit jeder Vermittelung befreunden dürste, die von Oesterreich-Ungarn gewünscht wird. Das ist die Grund voraussetzung, an der Deutschland seine Stellungnahme einer etwaigen Vermittelung gegenüber zu prüfen haben wird. Es hieße aber die grundsätzliche Stellung dem österreichisch-ser bischen Streit gegenüber verkennen, wollte man annehmen, daß sich die deutsche Regierung etwa bereit finden laßen könnte, dem Bundesgenossen eine diesem nicht genehme Ver mittelung aufzudröngen oder dazu mitzuwirken, daß sie ihm von dritter Seite aufgedrängt wird. Allgemeine Mobilisierung in Serbien. Eine er gänzende Mobilmachungsordre verfügte in Serbien die Einberufung aller Wehrpflichtigen vom 18. bis 60. Lebensjahre. Im allgemeinen schreitet die Mobilisierung rasch vorwärts; nur bei den Bauern herrscht teilweise Un zufriedenheit, weil sie die Ernte im Stich lassen müssen. König Peter weilte zu kurzem Aufenthalt im Konak zrt Belgrad, wo die Königsstandarte gehißt wurde, aber keine Wache aufzog. Die Truppen sind bis auf den letzten Mann nach dem Süden, nach Kragujewatz oder noch weiter bis Nisch, gezogen worden. Prinz Alexander, der das Ober kommando führt, erhielt von den Befehlshabern der Korps die Versicherung, daß innerhalb der ersten Woche nach dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen mit Österreich ein Heer von 300000 Manu in der Linie und von 10000 Reservisten aufgestellt sein würde. Von Frankreich sollen Aeroplane eingetroffen sein. Oesterreichs militärische Aktion kann beginnen, seine Im Lavoe üer Lcdalck. Roman von Egon Rotenfels. Gleich darauf nahm dann Neumann seine Erzählung oieder auf. „Der Baron schien Gefallen an mir und an neiner Art zu finden und fragte mich, nachdem ich ihm in halb humoristischer Weise mein Malheur geschildert hatte, ob ich seßhaft werden und mich an die Scholle fesseln wolle. Ohne ganz begriffen zu haben, was er eigentlich von mr verlange, entgegnete ich mit einem Anflug von Gal genhumor: „Ein Komödiant muß alles können. Ich bin öereit, befehlen Sie über mich!" Nun setzte mir der Ba con auseinander, er brauche einen gewandten Menschen ver Intelligenz genug besäße, seine Befehle, selbst wenn er sie nur andeute, zu verstehen und sie in seinem Sinne luszusühren. Diese Fähigkeit vermute er in mir, ich sollte in seine Dienste treten und halb Kammerdiener, halb Haushofmei ster werden. Was hatte ich aus der Welt zu verlieren. Ehe ich mich als Komödiant der Laune eines Ban denchefs fügte und mir die Kabalen und Intriguen der liebenswürdigen Kollegen gefallen ließ, wollte ich doch lieber der Diener eines vornehmen und reichen Herrn sein, ich schlug also ein und wurde des Barons böses Ver hängnis. Bald hatte ich mir durch mein geschmeidiges Wesen die Zuneigung memcs Herrn ganz errungen, bald genoß ich sein vollstes Vertrauen. Dasselbe wuchs noch mehr, als ich ihm zur Erreichung gewisser Zwecke hilfreiche Hand leisteten und ihm manchen Rat gab, dessen Befolgung ihn der Erfüllung seiner Pläne näher brachte. So war die Intrigue, die ser Baron gegen Sie und Ihren damaligen Bräutigam ins Werk setzte, meinem Kopfe entsprungen; sch hatte den Brief, welcher au jenem Sylvesterabend auf Vorbereitungen sind beendigt. Danach hätte Österreich die Mobilmachung von acht Armeekorps, mit der es erst nach dem Empfang der unzureichenden serbischen Antwort den Anfang machte, in der kurzen Zeit von drei Tagen zum Abschluß geführt. Ein sofortiges Zuschlägen, wie es viel fach erwartet worden war, hätte für die Doppelmonarchie mancherlei Gefahren mit sich gebracht. Die Österreicher mußten es nach Darlegungen eines militärischen Sachver ständigen in der „Berl. Ztg." unter allen Umständen ver meiden, beim Beginn des Feldzuges in eine ungünstige Lage zu kommen oder gar einen Mißerfolg zu erleiden. Es stand jedoch von vornherein garnicht fest, daß die Serben die Donaultnie ohne weiteres aufgeben und Belgrad räumen würden. Hätten sie dort aber mit ihrer Hauptmacht den Donauübergang der Österreicher abzuwehren versucht, so wäre ein schwerer Frontalangriff notwendig geworden, der nicht mit schwachen, immobilen Truppen unternommen werden konnte. Die offizielle Kriegserklärung wurde am Dienstag nachmittag von Oesterreich über reicht. Die Wiener Regierung hatte also bis zum Zeit punkt der Durchführung der Mobilmachung der 8 Armee korps mit der Kriegserklärung gewariet, um dann sogleich nach dieser mit den kriegerischen Operationen beginnen zu können. Die ersten Kämpfe an der Drina waren der Anfang. Allgemeine Mobilmachung Oesterreichs. Während Osterreich-Ungarn sich bisher auf die Mobili sation der Hälfte seiner Streitmacht, d. i. acht Armeekorps, beschränken wollte, ordnete es jetzt die allgemeine Mobil machung an. Der Grund dafür ist, daß die erhoffte Neu tralitätserklärung Rußlands nicht erfolgte. Der Übergang über Donau und Save steht unmittelbar bevor. Jede weitere Mächievermittelung außer für die Lokalisierung des Krieges ist ausgeschlossen; Österreich wird sie unbedingt ab lehnen. Ein Nachgeben Serbiens wäre jetzt zwecklos, Öster reich geht auf nichts mehr ein. Der serbische Gesandte ver ließ Wien; seine Frau und ein erkrankter Sohn blieben zurück. Die Mobilisierung der tschechischen Regimenter vollzog sich so glatt, daß ein höherer österreichischer Offizier erklärte: D^ese Mobilisierung ist ein gewonnener Krieg, auch wenn es garnicht zum Schlagen kommen sollte. Sie übertraf alle Erwartungen. Zwei österreichische Armeen. Es sollen in Österreich zwei Armeen gebildet werden unter dem Oberbefehl des Generaistabschefs Konrad von Hötzendorf. Die eine Armee unter dem Befehl des bisherigen Landeschefs von Bosnien, des Generals Potiorek, in Südungarn, die zweite unter General der Kavallerie Böhm-Ermoli, an der serbischen Westgrenze. Dor Donauübergang erfordert besondere Vorbe reitungen. Bei Belgrad ist die Donau 750 Meter breit. Es würde des Materials von vier Armeekorps bedürfen, um eine Brücke von solcher Länge über den Strom zu schlagen. Sollten die Österreicher auf dem östlichen Donauuser gegen Belgrad vordringen, so hätten sie die 400 Meier breite Save zu überschreiten. Fällt den Österreichern die Savebrücke, deren Zerstörung unbestätigt gebliebene Meldungen be haupteten, unversehrt in die Hände, so erleichtert das den Einmarsch in Belgrad erheblich. Möglich ist es, baß die Österreicher von Bosnien aus, wo zwei Armeekorps beständig in voller Kriegsstärke vereinigt sind, die serbische Grenze überschreiten. Die Mobilmachung der entfernter gelegenen Truppen, z. B. der böhmischen, und deren Beförderung an die feindliche Grenze erfordert rund zwölf Tage. Auch mußten die Ostereicher mit der Möglichkeit rechnen, daß die Serben sich nur südlich von Belgrad zurückgezogen hätten, um die Teile der österreichischen Armee, die über die Donau gesetzt waren, um in Belgrad einzuziehen, mit ihren Haupt kräften zu überfallen und aufzureiben. Dieser Möglichkeit dursten sich die Österreicher nicht aussetzen, ihre großen Operationen vielmehr erst nach planmäßiger Durchführung von Mobilisation und Aufmarsch beginnen. Die Eröffnung der Feindseligkeiten, so wird aus Wien amtlich gemeldet, hat alle Möglichkeiten für Serbien verschlossen. Osterreich-Ungarn läßt sich durch nichts mehr aushulten und erwartet auch von keiner Seite mehr Inter ventionen, - da sie völlig zwecklos wären. Die Ereignisse Schloß Hohenau unter Ihrer Adresse eintras, nachdem ich von dem Herrn Baron feinen Inhalt erfahren hatte, be nutzt, um Sie zu jener abenteuerlichen Fahrt nach Hor rem zu bewegen. Alles, was sich Ihrer Verbindung mit Herrn von Hohlfeld in den Weg stellte, war mein Werk, ich mache heute, wo ich Schwereres zu gestehen habe, kein Geheimnis daraus; ich war es, der dem Baron nach San Remo hin Nachricht über den Stand übermittelte, und auch ich bin es, der ihn im entscheidenden Moment zurückgerufen hatte. Jenes furchtbare Wort, durch wel ches es ihm gelang, Sie Frau Baronin, zu zwingen ihr Glück zu entsagen und die Seine zu werden, hatte ich ihm ins Ohr geflüstert, ich bin der Mörder Ihres Glücks, wie ich der Mörder des Barons bin! So gütig und vertrauensvoll der Herr Baron auch stets gegen mich war, ich habe dieses Vertrauens mich nicht würdig gezeigt, ich ließ mich von schnöder Habgier und der Sucht, in kurzer Zeit reich zu werden, verleiten, den Herrn, wo ich nur konnte, zu bestehlen und zu betrügen. Ich hatte mir so mit der Zeit ein artiges Sümmchen zu rückgelegt und meine Absicht war, soviel zu erraffen, daß ich später von den Zinsen dieses Kagitals hätte ruhig und ohne materielle Sorgen leben können. Aus Furcht vor Entdeckung wagte ich es nicht, die entwendeten Papiere, zu denen mit der Zeit auch Wert gegenstände aus dem großen Pretiosenschatze des Herrn Barons gekommen waren, einer Bank anzuvertrauen ! oder die letzteren zu verkaufen. Wie ein Argus hütete l ich, so lange wir auf Reisen waren, diesen Raub, den ich in einem verborgenen Fach meines Koffes aufbewahrte. Als wir nachher von unseren Reisen zurückgekehrt waren und wieder festen Wohnsitz auf Willingen genommen hatten, glaubte ich, der zahlreichen Dienerschaft wegen, meinen Schatz auch hier nicht sicher und zog es vor, den selben zu vergraben. Auf meinen häufigen Gängen, die ich im Auftrage werden sich nunmehr programmäßig abwickeln. Schon die nächsten Stunden werden wichtige Vorarbeiten Österreichs erweisen, denn die tatsächlichen Ereignisse sind bereits viel weiter vorgeschritten, als allgemein geglaubt wird. Anktserbische Demonstrationen. In Wien und Buda pest sowie zahlreichen anderen Orten der Monorchie er- eignen sich fortgesetzt stürmische Demonstrationen. Dabei wurde in Wien das Wappen des serbischen Konsulats her- untergerissen und in den Kanal geworfen. Auch Kundge- düngen für den Krieg werden ununterbrochen veranstaltet. — Der serbische General Marinovic, der in Karlsbad zur Kur weilte, wurde sestgenommen, aber wieder freigelassen. Oie öffentliche Meinung in Athen nimmt ichars gegen Österreich und für Serbien Partei. Die Athener Regierung beobachtete bisher jedoch eine streng neutrale Stellung. Bulgarien ließ abermals erklären, daß es sich in dem Konflikt neutral verhalten werde. Kämpfe an der serbischen westgrenze. Die Kämpfe an der Drina, dem bosnisch-serbischen Grenzfluß, haben einer Wiener Meldung der „Voss. Ztg." zufolge begonnen. Serbische Freiwillige suchten an mehreren Punkten den Übergang über den Fluß zu erzwingen, die österreichischen Grenztruppen erwiderten das Feuer. Die Serben haben irrtümlich einen ihrer eigenen Transport dampfer beschossen. Sie hatten viele Tote und Verwundete. Der Aufmarsch der serbischen Armee wird in wenigen Tagen beendet sein. Im serbischen Teil des früheren Sandschaks Novibazar sind Truppenbewegungen zu erkennen. Die serbischen Truppen haben ihre Posten bis Priboi (am Limfluß, wo die alte Grenze Serbiens an Bos nien stößt) vorgeschoben, die mit den montenegrinischen Truppen bei Plewlje Fühlung nehmen. König Nikita übersiedelt mit der montenegrinischen Regierung von Cetinje nach Podgoritza. Rußlands Mobilmachung. Ohne die unmittelbare Absicht, militärisch einzugreifen, traf Rußland sehr beachtens werte Vorbereitungen zur Mobilisierung seiner Truppen. Der Zar erteilte, wie eine über Paris eingetroffene Meldung besagt, die Ermächtigung, zunächst vierzehn Armeekorps und im FaNe der Mobilmachung Deutschlands die ge samte russische Armee auf Kriegsstärke zu bringen. Ein soeben publiziertes Gesetz verkürzt die Meldungsfrist einberufener Reserveoffiziere von acht auf drei Tage. Russische Truppenbewegung an der deutschen Grenze. Russische Truppen besetzten den russischen Grenzbahnhof Wirballen. Es sind Pioniere, Kavallerie, Artillerie und zwei Regimenter Infanterie. Außerdem haben die Russen alle ihre Grenzwege besetzt. Eine Schwadron Ulanen ist aus Stallupönen nach dem Grenzbahnhof Eydtkuhnen ab- gegangen. wirtschaftliche Maßnahmen Rußlands. Der Peters burger Mtnisterrat beschloß, die russischen Depots bei den deutschen Banken zurückzuziehen. Berliner Finanzleute er klärten dazu, daß die Abhebungen des russischen Staats schatzes von diesen Guthaben bisher nicht über das normale Maß hinausgegangen seien. Veulschland und Greys Vorschlag. Die deutsche Reichsregierung hat den Vorschlag des englischen Ministers des Auswärtigen wegen Zusammentritts einer Konferenz der Botschafter Deutschlands, Italiens, Englands und Frank reichs zur Unterbreitung von Vermittelungsvorschlägen in Wien und Petersburg freundlich ausgenommen, mit Rück sicht auf die Lage sich aber nicht entschließen können, dem Vorschläge rückhalllos zuzustimmen. Man glaubt in Berlin laut „Tag" der Sache des Friedens besser dienen zu können, wenn man die bereits mit gutem Er folge aufgenommenen Verhandlungen von Kabinett zu Kabinett forlsetzt, zumal auch die direkten Verhand lungen zwischen Wien und Petersburg noch weiter geführt werden. Am notwendigsten ist die Einwirkung der Groß mächte in Petersburg und in Belgrad, bezw. in Nisch. Eisenbahnverkehr Berlin—Wien. Mit Mitternacht zum heutigen Mittwoch ist der Verkehr auf der Linie Wien- Bodenbach für den Personenverkehr eingestellt. Es ver- ' kehren nur noch Militärzüge. Dagegen bleibt auf den Privatbahnen der Verkehr bestehen und es wird für die Karlsbader Badegäste ein Weg über Eger freigelassen. Sämtliche Tiroler Eisenbahnlinien sind für den Ziviloerkehr / offen. Daher findet der Reiseverkehr zwischen Tirol und dem Auslande unbehindert statt. des Herrn in die Nachbarschaft zu machen hatte, war ich auch oft durch den Willingen benachbarten Wald gekom men, in welchem sich jener großer Teich, „der See" be findet. Eben in der Nähe dieses Teiches hatte ich eine tief im Dickicht des Waldes verborgene Stelle entdeckt, die, wie es mir schien, selten von einem menschlichen Fuße betreten war. Dichtes Gestrüpp verwehrte den Zutritt zu dem mit drei Tannen besetzten Fleckchen Erde, das ganz mit weichem Moosboden bedeckt war, und diesen Platz hatte ich dazu ausersehen, meinen Raub aufzunehmen. So war die Zeit herangekommen, in welcher Sie, Herr von Hohlfeld, wieder in der Gegend auftauchten. Ich war durch Zufall, oder nennen Sie es auch höhere Fü gung, Zeuge jener Scene auf dem Stolzenfels geworden, als Sie die Frau Baronin so unvermutet wiederscihen. Ich hatte seiner auch in Erfahrung gebracht, daß Sie sich in Schönberg beim Oberamtmann Zorn aushielten, und auch ich war viel außer dem Hause, und das war es ge rade, was ich gewollt hatte, was ich zu meinem Vorteil auszunützen gewillt war. Die häufige Abwesenheit des Barons vom Hause benutzte ich, um mit Hülfe eines Nachschlüssels, den ich mir mit der Zeit zurecht gefeilt hatte, den Tresor seines Sekretärs zu öffnen und einige sehr kostbare Brillanten, deren Verwertung mir später im Auslande, wohin ich mich begeben wollte, nicht schwer geworden wäre, zu entwenden. Natürlich war, nachdem auch dieser Raub gelungen und vielleicht eine Woche lang von dem Baron unbemerkt geblieben war, mein Bestreben darauf gerichtet, denselben ebenfalls in jener Blechkiste unter den drei Tannen im Walde zu verbergen.' Ich begab mich also an einem Herbstmorgen, an welchem der Herr Baron das Schloß zu besonders früher Stunde verlassen hatte, es war eben jener Morgen, der letzte den. der Baron erleben sollte," setzte er mit einem schweren Seufzer hinzu, „nach dem Walde und zu jener Stelle^ welche meinen Reichtum barg/'