wechselnde Instrumentierung ergibt sich eine Gliederung in zahlreiche Abschnitte, innerhalb derer sich sowohl der Solist auf jeweils ein In strument konzentriert als auch im Orchester nacheinander unterschiedliche Klangaggregate zum Tragen kommen. Wenn man »Sieidi« als Ganzes überblickt, er kennt man zwei Entwicklungs-Ströme, die sich überlagern. Der eine hat eine symmetrische Bogenform und ist leicht an den wechselnden Perkussionsinstrumenten abzulesen: Es beginnt mit Trommeln, die mit der Hand gespielt wer den, dann ein Set aus Trommeln mit Schlegeln, über Stabspiele (Marimba und Vibraphon) geht es zum Tam-Tam als Wendepunkt, danach den gleichen Weg zurück bis wieder zur Djembe. Der andere Entwicklungs-Strom führt vom Me ditativen zum Tänzerischen, ist dabei aber nicht ganz linear, insbesondere beinhaltet er keine kontinuierliche Beschleunigung. Man kann das so deuten, dass die Musik symbolisch aus einer magischen Vorzeit in unsere Gegenwart führt, vielleicht auch eine idealisierte Gegenwart, die von der friedlichen Koexistenz unterschiedli cher Individuen, Sprachen und Weltanschau ungen lebt. Ganz am Schluss aber »verschwebt« die Musik im Raum, gleichsam aus der mensch lichen Sphäre zurück in die Natur. Die 4. Sinfonie von Ludwig van Beethoven wird allgemein als leichtgewichtig angesehen, weil sie zwischen der Dritten, der »Eroica«, und der Fünften, der »Schicksalssinfonie«, steht und das Pathos dieser beiden Werke nicht teilt. Ihre Entstehungszeit überlappt sich aber mit der jenigen der Fünften. Vierte und Fünfte sollten zunächst komplementäre Schwesterwerke wer den, wie es am Ende die Fünfte und die Sechste wurden (und ebenso Siebente und Achte). Im Sommer 1806 besuchte Beethoven den Grafen Franz von Opperndorff auf dessen Sommerre sidenz in Schlesien. Graf Opperndorff verfügte über ein eigenes Orchester, das bei Beethovens Besuch die 2. Sinfonie aufführte, und man kann annehmen, dass er bei dieser Gelegenheit Beethoven um zwei neue Sinfonien bat, für die er, den Gepflogenheiten entsprechend, mit dem Honorar die exklusiven Aufführungsrechte für ein halbes Jahr erwerben würde; erst danach durfte der Komponist die Werke an einen Verlag verkaufen. Es ist dokumentiert, dass die 4. Sinfonie, die im Oktober oder November