Zum Inhalt Ariane, von Bacchus in den Schlaf versetzt, erwacht auf einer Insel und sieht sich verlassen. Sie sehnt sich nach Theseus. Ohne Hoffnung auf ihren Geliebten will sie sich in die Wellen stürzen. Bacchus erscheint und bemüht sich, ihre Wehmut und Unruhe zu zer streuen. Frisches Grün verwandelt die unfruchtbare und ver lassene Insel. Faunen und Mänaden erschei nen. Ein ekstatischer Tanz klingt auf. Auch der anfangs zarte und sehnsuchtsvolle Tanz Arianes unterliegt schließlich dem Reigen der anderen, und der gemeinsame Tanz aller geht im Wirbel eines hin reißend gesteigerten Bacchanale zu Ende. Aufführungsdauer: ca. 21 Minuten würfen ab und bekannte sich zu nehmend mehr zur absoluten Mu sik („musique pure"): „Ich strebe danach, in meinem Denken jegli che Erinnerung an Gegenstände und Formen auszulöschen, die den Verdacht erwecken könnten, in mu sikalische Effekte verwandelt zu werden. ... Das, was ich anstrebe, ist eine Musik, die sich selbst genügt. ... Ich will nichts anderes als nur Musik machen." 1930 komponierte Roussel das Ballett Bacchus et Ariane. Es wurde 1931 an der Pariser Grand Opera uraufgeführt. Es wurde als „edlen, machtvollen Nachklang von Ravels 'Daphnis und Chloe'", als ein „letz tes Denkmal zum Ruhme der fran zösischen Musik seiner Zeit" be zeichnet. Zumindest liegt das Werk auf dieser Linie. Die Vitalität des polytonal gefärbten Balletts und ei ner stets auf Plastizität, Klarheit und Verständlichkeit bedachten Schreib weise führten zu großem Erfolg. Die Handlung stammt von Abel Hermant und basiert auf einem my thologischen Stoff (nach Hesiod). Der Komponist bewahrte sich aber die Freiheit, dieser Handlung nicht sklavisch zu folgen, „sondern ließ sich anregen zu einer Musik, die einfach, raffiniert und brillant in ei nem ist, von persönlicher Eigenart, apart und doch nicht schwer ver ständlich" (Dieter Härtwig, in: Pro grammhefte der Dresdner Philhar monie). Er malte nicht und wollte nicht kommentieren, ganz seiner Maxime entsprechend, absolute Musik zu schaffen. Roussel hatte nicht, wie es viele an dere Komponisten handhabten, aus den Höhepunkten seines Bal letts Suiten für den Konzertsaal zu sammengestellt, sondern ließ beide Akte beisammen. Jeder Akt für sich wird gelegentlich als Orchester werk aufgeführt. Die heute erklin gende Suite Nr. 2 entspricht somit vollständig dem 2. Akt. Vom 2. bis 14. März 1998 befindet sich die Dresdner Philharmonie auf einer Deutschland-Tournee, unterbrochen von einem Gastspiel in Rotterdam. Am 21. und 22. März 1 998 gibt das Orchester zwei Konzerte im italienischen Ravenna.