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Sächsische Staatszeitung : 15.05.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-192505155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19250515
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19250515
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Staatszeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-05
- Tag 1925-05-15
-
Monat
1925-05
-
Jahr
1925
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 15.05.1925
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Seite 7 zu Nr. 112 — SSchftsche Ltaarszettung — Freitag, 15. Mai 1SSä^ - - -- iirs erste nur etwa 1 M. b:i diesen Kleinst- Wohnungen beträgt.) MU der Einkassierung des Zinses sind die Hausverwalter beauftragt. Aus fälle sollen so gut wie nicht Vorkommen. „Die Miete ist bei uns von jeher etwas Heilige- ge wesen, eS hat immer als äußerst schimpflich ge golten, ein böswilliger Zahler zu sein"» so be- gründet der Leiter der zuständigen Abteilung seine Antwort auf meine Frage. Mir scheint, daß sich die pünktliche Zinszahlung vor allem auch aus den unscheinbaren Lätzen erklärt. Ob die Gemeinde, wenn sie allmählich die Miete dem Golowert an zupassen haben wird, nicht doch das Schwierige einer städtischen Hansvklwattnng zu spüren bekommt? Tie Wohnungsnot besteht nicht nur bst den deutschsprechenden Kulturnationen. So kommen aUer den Deutschen auch zahlreiche andere Aus- landrgäste nach dem ta'enfrohen Men, sogar Exoten waren schon da, erzähl' man mir. Fa' täglich jinden Fühlungen durch die Neubauten statt. Und die Welt wundert sich, welche leb-n dige Kraft hier in dem so ost schon totgesagten Wien pulsiert. Dee deutsche Betrachter mibescndeie wird in mitten seiner ehrlichen Bewunderung allmählich recht kleinlaut, wenn er an die Heimat denkt. Wie klein, wie gehemmt, wie verdunkelt erscheint einem das eigene Beginnen, wenn man sieht, was diese Menschen, die ganz anders denken, Erstaunlichstes leisten, wie wirtlich ehrlich sie die Not anpacken. Ten,gegenüber muß manches, was wir in Teulschlrnd unternehmen, Stückwerk erscheinen. Möchte sich unsere Imita tive durch das in Wien Gejchaute endlich er mannen zu Taten, die eine erfolgreiche Be kämpfung der Wohnungsnot wirklich verbürgen! Alls Sachsen. Aememdetammcr. Am II. d. M. hielt die Gemeindekammer ihre 12. Sitzung ab und faßte dabei eine Anzahl Ent schließungen, die für die Öffentlichkeit von Be- deutung sind: Tas Wiederausscheiden einer vor kurzer Zeit mit einer anderen Gemeinde vereinigten kleinen Landgemeinde wurde nicht befürwortet, hauptsäch lich, weil die Neubildung von Zwe rggemeinden unerwünscht sei. Es wurde sestgestellt, daß, falls eine Gemeinde nach dem Muster des Ministeriums in die Ge- schästcvwnnng der Gcmeindeverordneten die Be. slimniung aufgenonunen habe, wonach der Ge mcindcverordneteuvorsteher aus der Mitte der Ge- meindeverordneten zu wählen sei, dies nicht daran iind.re, nach 8 46 Abs. 2 der Gemeindeordnung deii Bürgermeister zum Gemeind euer ordneten vor st eher zu wähle». Nach einem weiteren Beschluß ist, falls durch Ausscheiden eines Gememdeoeroidneten dessen Wahlvorschlag erschöpft wird, der Ersatzmann aus dem verbundenen Wahlvorschlag cinzubernfen, Es wurde sestgestellt, daß zusammengesetz te Staudesamtsbezirke insoweit als Selbstver- waltu ngslörper im Sinne der Gemeindeordnung zu behandeln seien, als nicht reichsrechtliche Be- stimmungen entgegenstehen. Die Standesamts- ge sch äste sind zwar eine übertragene Ange- legenheit", doch ist die Festsetzung der Entschädigung für den nichiberufsmäßigen Standesbeamten ein „eigenes Geschäft". Demnach hat bei Streit über die Höhe der Entschädigung zunächst die Beschluß, behürde und dann die Gemeindekammer zu ent- scheiden. Die Gemeindekammer hob eine Entschließung einer Beschlnßbehörde auf, nach der einer Stadt untersagt worden war, von 9 Beamlenanwärtkr. stellen 2 in S teilen für planmäßige Be amte umzu wandeln, sodaß die Zahl d'eser planmäßigen Stellen sich auf 20 erhöhte. Tie Gemeindekammer entschied ferner, daß Äemeindebürgerabstimmungen über die Neuwahl der Gcmeindeverordneten nur im Wege von § 31 der Gemeindeordnung, dagegen nicht nach den Bestimmungen von 88 70 flgde. der Gemeindeordnung durchgeführt werden konnten. Im Zusammenhangs damit wurde in einem anderen Fall entschieden, daß bei emer Geincinde- bürgerabstimmung zwecks Neuwahl der Gemeinde- verordneten bei Berechnung der zur Bejahung der Neuwahl notwendigen Hälfte der „eingetragenen" Gemeindebürge, die nach § 134 Abs. 1 Catz 2 in der Wählerliste gestrichenen Gemeindebürger abzu ziehen seien. In zwei Fällen hatte der Bezirksoerband einer Gemeinde die anteilige Erstattung der Wege bau a u f w e n d u n g e n nach § 150 der Gemeinde- ordnung dem Grunde nach abgelehnt. Es handelte sich wedcr um eine Meinungsverschiedenheit über d'e Notwendigkeit der Arbeiten oder die An gemessenheit des Kostenanschlages, noch uni Ein- Wendungen gegen die Verteilung. Die Gemeinde- kammcr erklärte sich in diesen Fällen für unzu- ständig und sah die Zuständigkeit des Verwaltungs- gcr-chls als gegeben an. Wie schon früher entschieden wurde, ist die Ge- meindelammer bei Meinungsverschiedenheiten über Dien st bezöge der berufsmäßigen Ge- mein debe amten nicht zuständig. Diese Unzu- ständigkeit wurde jetzt auch insoweit ausgesprochen, als es sich nm Anweisungen auf Durchführung der für die Gemcindebeamtenbezüge reitenden Vor- schriften handelt. Nachdem dos Reichsgesetz vom 21. März 1925 die Ausnahme von Auslands krediten durch Gemeinden genehmigungspfl chtig gemacht hat, wurde entschieden, daß bet solchen Kredite» für das Einspruchsverfahren nach § 14 der Gemeindeord nung kein Raum mehr sei. Schließlich wurde noch ausgesprochen, daß eiip Beschluß der Stadtverordneten, nach dem allem Mitglieder» des Gemeinderats (auch inH soweit sie nicht als dessen Vertreter im Sinne vöx 8 49 Abs. 2 dec Gemeindeordnung benannt sino> jederzeit in den Stadtverordneten? sitz» »gen das Wort zu erteilen sei, nach § 49 Abs. 3 der Gemeindeordnung unzulässig sek/ weil nach dieser Bestimmung nur den vom Ge- meinderat bestimmten Vertretern des Gemeinde- ratcs das Wort zu erteilen ist. Glauchau. Die Stadtverordnete» haben den Haushaltplan der Stadt Glaucha« füll >925 einstimmig angenommen. Erster Bürgermeister vr Sckimmel führte aus, daß cs dem Finanj- ausschuß gelungen sei, den Haushaltplan 1925/K mit den zurzeit zur Verfügung stehenden Teckungs- mitteln zu balancieren. Es ist dadurch gelungen, den ursprünglich ungedeckten Fehlbetrag vvn58OS7S Mark auf 283000 M. zu ermäßigen. Ter Haus haltplan sieht fürWohnungcbauten 736700M. vor. Das Vermögen der Stadtgemeinde betrug nach dem Stande vom 24. März 1925 insbesondere an Grund stücken. Geräten und Maschinen einschließlich der drei technischen Werke 10 959 000 M. Diesem Betrag steht eine Papiermarkschuld von 4 412 000 M. gegenüber. Sanitz. Mehr als ein Drittel der wahlberech tigten Gemeindeglieder hatte den Antrag gestellt, daß sich die Gemeindeverordneten einer Neuwahl zu unterziehen haben. Am Sonntag fand nun die Urabstimmung iir der Gemeinde Ca- wtz statt. Für Auslösung des Kollegiums, also mit Ja, stimmten 129, gegen die Auslosung, mit Nein, 72 Wahlberechtigte. Die erforderlichen 145 Jastimmen — es sind 288 Wahlberechtigte im Orte und davon müßte die Hälfte laut § 34 Abs. 1 der Gemeindeordnung mit Ja stimmen — sind nicht erreicht. Eine Auslösung des Gemeinde- Parlaments kann demnach nicht erfolgen. Ticker Kurse vom 14. Mai »/s 4 c. 1/7 '/> -/r ». s »V o s 8 5 «V, L. !00S> 94,75 d, Teutschr Staatspapiere. aitlib. Ant. d. D. Kelch« 1—2 Doll. desgl. 6?!> ro-iooo Doll. II. roN^Sch^Anw. rnttschc Rfichlaniethe -c«g> de««l. St « 0,725 s> 0,59 « o.ss <s 575 S 0,56 G 0,54 b» 4,50 b« 0,33 b« 0,S7 bS 0,95 d» 0,21 s 0,21 s o,or s 1,95 B 1,70 « 0,80 <S o.os G o,e«r 0,«5 ÜS 0,635 « desgl. dcsgl. bergt. desgl. dcsgl. bergt, TiutAe 1V.—V. Rctcht-Sch. 191« bergt. VL.-IX, bergt. Teutsche Lchntzgebieir-Anleihe Lnvsche Spar-PrLmien-Anlcthr LLckMche Rente desgl/Staatsanl. v. or/ss!t 1500 M. SH dcsgl. dergl. (Reichssthuld) « desgl. dergl. (L-nbetschuld, « desgl. dergl. vom 1./1. 23 « vrbmi-L'üaun EismS^Att. 5 NX) M. Stz dergl. de«gl. 5 75 M. 4 Landeskulwrrcntr 5 «X» M. dergl. -r soooo u 2<xxx> M. « Preuh. loni. Anlelh der«!. oesgl. Verfchie-ene Anleihe«. l/1 Wnßerlipallprrrc i/i Irttdoer-Handeirkammce 1/7 Ticsdncr Logen-Anlcihe S « 7 Ä s a> Stadt-Anleihen. S/S Bautzen isri 1t M der«i. «-so «/Iv Lrccdner Etadtlchuldscheine v. 1905 SV. -/7 dctgl. dc«gl. v. ISIS 4 4/10 dcigi. dcsgl. v. 1920 s'/- »7 dciql. dcsgl. v. IS22 8 1/7 d-tzl. dcsgl. v. 1923 8 —18 l/7 Buchhalj iso» 4 Chemnitz dcsgl. V' t/iv Lcipjig IS.-Z 1903 8 Plaue» i B «/. deSgl 1892 5 >/! dcsgl. 1897 4 w dcsgl. 1903 4 1/7 desgl. 1910 4 I/I 7 dcsgl. 1SSZ 4 Zwickau 8-26 4,9 l>L I,5S » 0,2 <S 10B'.lMill. «,1 B «,SZ (S 4,95 G 5 G 5 S 5 » o.SüBslMill rentsche Pfand- n. .Hhpothckeu-Briefe. » Grunde, u Hypoth -Ausl Tr. P-dbr. Reihe I-IV, VI «V.. « desgl Grundrenleubr. Reihe I—ttt k/13 Reih« l S'/„ s'/., « 1» lkvm-Oblig. Serie l SV. 4N0 r/io 4/1» 4/i» >/7 1/7 >/7 >/7 >.7 l/7 l/7 Serie dal 5 e r dergl drsgl bergt dergl drsgl dergl. 8 Sk dergl. VII-X drsgl. XI desgl dcsgl. -/7 v dcsgl dcsgl drsgl dcsgl drsgl »eSgl. dcsgl. Sii- 2» dergl. dergl. Serie dcsgl. 1« dcsgl. 14» 1/7 ». V7 v. Lächl. Lrbl dcsgl desgl edgl dcsgl. desgl. SredUbriep' dcsgl. desgl. dergl. s »V. MO desgl dergl. desgl. IV « Kredit«»-. Slichs. Kem. Ko». resgl. Serie XVII oesgl. Serie XVHl MiNcid. Bodenkr Pf-indbc. VI, VII esgl. Arundrbr- R. I—VI seigl. Lommunalobllg. v. </io 4/W ». v. 'st >,7 v. >/7 V7 i/i >/? dgl. dgl. i.a, LV» .... dergl. 12 dergl desgl. iS «redilbricse Ser. I/It dergl. desgl. ÜI desgl. dergl. IV/v ccsgl. desgl. VI desgl. Koin. Pfandbr. Landw. Pfandbriefe Hhp.-Pfandbr. Serie 1—11 5'/, z»/, -- dergi. " Preuß, llentr. Bod. ISSV, IS01, 07 dcsgl. desgl. dgl. K. O. >901/12 Lachs. Bodenkredilanstalt Lausitzer Pfandbr. Ser. II, IV desgl. Kreditbc. dgl. V desgl dcsgl. dgl. VI «e«gi. dcsgl. dal. VN -seipj. Hyp.-Bk. Serie v. 0, 0, k, VII-X VI 7 s, SV, SV, I, IV, SV-, 4 s. v„r.sv, löertbestündige Anleihen. Lachs. Braunkohlen I/li b dergl. »I b desgl IV b LSchs. Roggen-A »leihe s Dresdner Roggen-Anleihe b Bautzner «ogaen Anleth« b Landeskultur-Roggenrenten schein« b <b»id LanderkuNurren!cnscheine S «aldvfandbr. der landw. ErebttN b Lmisttz«« «oldvsaabbri«?- l» Xraliwerl Plauenscher »rund » Stchs. B»d«ncr«dlt «»id-HH-.-Vlaadr«. 9 be«,I. dergl. dttgt. Mlhe S 9 »«Ätanft. S»cht. »«». Al»»««»«, d -»»«,«»B»rtM>»<wn»«m«Mrq« S 5 bü> d bG 1 Ä «,75 b« 1,2 <S 4,5 Ä 1,75 G 0,2 Ä 0,26 G 18,7 bG 18,6 bj 0,8 B S.S S 9,6 Ä 0»t b» 6,8 S 4,65 G 3,8 G 1,25 G d,»5 S 5,5 G 3 G 6 « 5,01 bi» 2 8 S 0> Ä 0,08 S 15,25 G 2,6 G 2,25 » 2,25 « 2,25 Ä 7 G 5,9 » 5.» » 7,8 S 86 » 1,77 <S «7 « 0,»9 » 70 » 97.» « 90 » Volkswirtschaft and Handel. * Härten des Wechsclsteucrgesctzes fiir dcn Wechselverkehr mit weit entfernt liegenden Län dern. Wie dec Berband Sächsischer Indu strieller mitteilt, ist bei Abschluß eines Liefer- Vertrags einer deutschen Exportfirma mit einem ausländischen Kunden, wonach die Waren gegen Annahme eines Wechsels mit 90 Tagen Sicht aus- zuhändigen sind, im allgemeinen der Weg gangbar, daß der Wechsel der ausländischen Bank mit der ausdrückliche» Absicht, ihn akzeptiert zurückzuerhal- ten, übersandt und erst nach Wiedereingaug des Akzepts versteuert wird. Er kaiur dann bei kürzeren Entfernungen rechtzeitig wieder präsentiert werden. Handelt es sich jedoch um Abnehmer in weit entfernt gelegene» Länder», wie Australien und Südamerika, so nimmt das Hin- und Helfenden der Wechsel zuviel Zeit irr Anspruch und die damit veibnndene Unsicherheit ist anch zu groß. Aus diesen Gründe» muß der Wechsel i» solchen Fällen der ausländischen Bank zur Eiu- beziehuug belassen und deshalb sofort ausge- stellt und versteuert werden. Ta der ans- ländische Abnehmer jedoch die 90 Tage Laufzeit erst vom Eingang der Waren und von der Vor legung an rechnet, verstreicht zwischen Ausstellung und Zahlung eine längere Frist als 90 Tage. Der Wechsel muß demnach gemäß 88 8 und 15 des Gesetzes nachoersteuert werde». Der Verband Sächsischer Industrieller hat deshalb eine Eingabe an das Reichsfinanzministerium gerichtet, i» der dieses gebeten wild, zu erwägen, ob nicht durch eineu Erlaß das Gesetz dahingehend ausge- legt werden kann, daß für Fälle wie die oben beschriebenen die Notwendigkeit der Nachversteue- ruiig erst dann eintritt, wenn 3 Monate nach Vorlegung solcher Wechsel beim Akz planten ver strichen sind. * Zu der Frage der Wiederherstellung des Vankgeheimniffes hat auch der Reichsverband der deutschen landwirtschaftlicheu Ge- uosse ns chaften dem Reichsfinanzministerium in Erwiderung auf den unlängst veröffentlichte» Be- scheid bezüglich der Eingabe der Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft seine Stellungnahme zugehen lasse». Ter Reichsverband, in dem 25 Zentralkassen und 12844 ländliche Kredit- genossenschaften zusammengefaßt sind, weist daraus hin, daß kein Zweifel darüber bestände, daß mit Wiederherstellung des Bankgeheimnisses sich die Spartätigkeit in dem Maße heben wird, wie es die in der Landwirtschaft herrschende Geld- knappheit nur irgend zuläßt. Davon hängt aber, wie es in der Eingabe dann weiter heißt, der Er folg der genossenschaftlichen Arbeit für den wirt schaftlichen Wiederaufbau und die Erhaltung und Steigerung der Leistungsfähigkeit in der Landwirt- schäft in erster Linie ab. Die Kreditgenossen schaften, die heute mehr oder weniger nur Kredit verteilungsstellen sind, müssen wieder Selbst. Hilfeeinrichtungen der Landwirtschaft werden. Nur imt ihrer Hilfe und nur, soweit es ihnen möglich sein wird, Vie freien Geloer in der Landwirtschaft zu erfassen, wird cs auch gelingen, die unerträglichen Zinslasten' herabzudrücken. Die ganze Genosjenschafisarbeit wurzelt im Vertrauen, und daher muß alles beseitigt werde», was ge- eignet ist, dieses Vertrauen zu erschüttern. Der Gedanke aber, daß die Genossenschaft unter den zeitigen Berhälinissen in gewisser Weise nicht mehr als Verlrauensorgan ihres Mitglieder-und Kunden- kreiseS, sondern vielmehr als Verlrauensorgan der Behörden dient, wurzelt viel zu fest bei der länd- Ikchen Bevölkerung, um nicht die Spartätigkeit in bedenklichem Maße zu hemme». Tie vornehinste Aufgabe ist heute, alle, auch die kleinsten Mittel der Produktion zuzuführen, das ist aber nur auf dem Wege der Spartätigkeit möglich. Aus diesen Gründen sei die völlige Wiederherstellung des Bankgeheimnisses unbedingtes Er- fordernis. * Tic neue Zollvorlagc im Relchswirtschasts- rat. Die vom Reichskanzler vr. Luther auf dem Industrie- und Handelstage angekündigte Zollvor lage ist fertiggestellt und dem Reichswirtschaft-, rat vorgelegt worden. * «tfellfchaperversamMxng tzeS re«tfche« »OttItzR»»««» G. m.» H In der am 12. Mai in Berlin unter dem Vorsitz des Geh. Iustizrat.-s vr. Kempner abgehalicnen ordentliche» Gesellschafterversammlung des Deut- schen Kalisyndikates G. m. b. H. wurde» die vorgelegteu Jahresbilanzen sowie die Gewinn- nnd Verlust rechnu »gen für 1922 und 1923 genehmigt und den Geschäftsführern sowie dem Ailfsichtsrate Entlastung erteilt. Ferner wurde der vorgelegten Goldmarkerüffnungsbilanz per 1. Januar 1924 z»gestimmt. In deser Bllanz ist das bisherige Papiermarlstanimkapital der Ge sellschaft von 1 684 000 auf 1 500 000 NM. um- gestellt. Ferner ist im Gesellschaftsvertrage nun mehr die 30 fache Nachschnßpflicht für die Gesell- schafter festgelegt. Ter Bericht des Vorstandes über die Geschäftslage lautete befriedigend. Über das vor einigen Tagen abgeschlossene Abkommen mit den elsässischen Kaliwerken wurde Folgendes mitgeteilt: Die Vereinbarung ist ge- troffen worden mit Rücksicht auf ihre geplante langfristige Dauer zwischen dem deutschen Kali- syndikat einerseits und der französischen Verkauss- vereinigung Sociätä commerciale potassesscnd d'alsace unter Beitritt der Mines domainialeS de potasse d'al'ace (SkaatLbergwerke) und den Mines de Kali Samte Therese anderseits. Sic erstreckt sich auf alle Länder der Welt. Die in einem Teile der Presse erschienenen Angaben, daß die Ver- einigten Staaten von Amerika sowie Schweden nicht unter das Abkommen fallen, svndein der bekannten früheren Behandlung unter- liegen, ferner daß für die Tschecho- slowakei und Holland erst demnächst Verhand lungen stattsinden sollen, sind unrichtig. Die jetzigen Vereinbarungen enthalten insofern ein neues Prmzip, als für die einzelnen Länder unter Berücksichtigung der bestehenden Organisationen und der Unterschiede in den Frachten und des be reits erzielten Absatzes besondere Verein barungen getroffen sind, die nicht ein bestimmtes Beteiliguugsverhältnis am Gesamtabsatz jestlegen. Dagegen wurde ein festes Verhältnis der Beteili gung am Mehrabsatz ausbednngen. Die Verein barungen sind als Grundlage für eine langjährige Fusion der Interessen zum Zwecke der Hebung des Gesamtvcrbrauches von Kalisalzen be! möglichst ständigen Preisen getroffen worden. Die Presse meldungen über die Preisvcrände- rungen in den einzelnen Ländern im Zu sammenhänge mit dem Abkommen sind u n - zutreffend. An die Vorbereitungen für einen langjährigen Vertrag, die bei der großen Zahl der Länder und notwendigen Neuorganisationen um fangreiche Arbeit erfordern, ist sofort heran- gegangen wordcu Ter Abschluß der Einzel- arbeiten ist für spätestens den 30. April 1926 vor gesehen. Am Schlüsse der Verhandlungen haben die beiderseitigen Vertreter sestgestellt, daß das bis herige Zusammenarbeiten für die Stabilisierung des Geschäfts und die Beziehungen der Leiter ein so günstiges war, daß insbesondere hieraus sich die Möglichkeit des jetzigen Abschlusses und Ausbaues zu einem langjährigen Abkommen ergab. Beiderseits wurde die Hoffnung ausgesprochen, daß das Ergebnis dieser ersten privaten Ber st ä n d i g u n g z w i s ch e n d e r deutschen und französischen Industrie zu gleichartigen Verständigungen zwischen anderen Industrien beider Länder ansporncn werde. * Rusjifch-Polnifchcr Wirtschaft-vkrtrhr. Nach einer Meldung der „Iswestija" sand dieser Tage in Warschau eine Sitzung der Vertreter der polnischen Staatsbank und der Leitung der russischen Handelsvertretung statt, uni einige Fragen der Finanzierung des russischen Geschäftes zu klären. Russischerseits sind in der letzten Zeit eine Reihe von Einkäufen in Textilwaren, Ma schinen, Zucker und Baumwolle in Polen getätigt worden, die sich auf der Grundlage abgewickclt haben, daß die Russen 25 A in bar und den Rest in Wechseln gezahlt haben. Die polnische Staatsbank hat in diesem Zusammenhang bereits mit der Diskontierung von russischen Wechsel» zu den üblichen Sätzen begonnen. * Sächsische Bodenereditanflalt in TreSdeu. Die Gesellschaft veröffentlicht im Anzeigenteile ihre Reichsmark-EröffnunaS-Bilanz sowie die Bilanz nebst Gewinn- und Verlust Rechnung für das Ge» schäft-jahr 1924. BergbanUcher Verein zu Zwickau, e. B Es wird uns geschrieben: Ter Geschäftsbericht für das Jahr 1924 ist soeben erschienen. Aus dem wirtschaftlichen Teil erfährt man, daß die Förde- nnig im großen und ganzen trotz des überaus milden Winters im allgemeinen ohne große Stockungen abgesctzt werden konnte. Infolge der starken Belegschastsvcrluste durch Auswande- rung der Bergarbeiter in die höter be zahlenden Nachbarindustrien ließ die Förde rung so stark nach, daß Feierschichten für die übrigbleitenke Belegschaft vermieden wer den konnten. Die sächsische Steinkohle leidet sehr unter den Auswirkungen der Fracktcn- Politik der Reichsbahn in der Nachkriegszeit, wodurch d'e weiten Entfernungen zn Ungunstcn der Nah- cntfernungen entlastet worden sind. Die G e- stchungskosteir sind infolge steigender Löhne und Materialpreise si ä ndi g in die Höhe ge gangen. Das Durchschnittseinkommen aller Arbeiter je Schicht betrug zu Beginn des Jahres 4,30 M. und im Durchschnitt des Dezembers 5,36 M., stieg also im Lause des Jahres um 24,7 A> und steht im März 1925 mit 5,67 auf 124,6 "o v es Lohnes der Vorkriegs, zeit. Insbesondere sind auch die Kuapp- schaftsbeiträ ge, die auch bei den Arbeitern unerträgliche Lohnabzüge bedingen, auf einer für die Dauer unhaltbaren Höhe angelangt. Der Leistungssakior steht noch immer um 20 bis 25 hinter der Vorkriegszeit zurück, während andere Reviere, wo allerdings die Arbeitszeitverkürzung gegenüber der Vorkriegszeit eine verhältnismäßig geringere ist, 95 und mehr des Vorkriegsstandes bereits wieder erreicht haben. Der große 7^ Wochen dauernde Streik im Mai-Juni, der um die Verlängerung des Mehrarbeitcabkvmmens geführt werden mußte, hat die Werke in eine größere Verschuldung gesührt und die Geschüslsergebnisse schwer beeinträchtigt, so daß die meisten Werke nicht i ur keinen Gewinn, sondern sogar Verluste ausweisen. Tcr Bergbauliche Verein mußte sich an d'e Reichsbahn zwecks Erreichung günstigerer Frachten für die Kohle und an das Re chssinanzministermm und das F uaiizministerium m Dresden wegen Steuererleichterungen wenden. Insbesondere wird die sächsische Arbcitgeberabgabe, die bei der hohen Lohnquote den Steinkohlenbergbau im höchste» Maße ungerecht belastet, als nicht mehr erträglich bezeichnet. Der sozialpolitische Te l gibt eine eingehende Darstellung, wie durch die stäudigcn Lohnstcige- rungen in den Nachbarindnstrien, wobei das Bau- gewerbc vo anging, die Lage im Bergbau, der bei sinkenden Kohlenpreisen diese Lohnbewillignngen nicht mitmachen konnte, zufolge der geschwächten Kaufkraft des Bergarbeiterlohnes immer unhalt. barer wurde. Schließt ch kam es zu dem großen Arbeitskampf im Mai-Juni, nachdem die Beleg schaft das Weiterverfahren der achten Stunde ver weigert hatte. Ter Streik schlug de» Werken schwere Wunde». Zufolge der Äestimmunge» des Re chsknappschaftsgesetzes gestaltete sich d e Finanz läge der Säcksiscl en Knappschaft äußerst bedrohlich« Land- «.Forstwirtschaft. * Die Hauptversammlung des Laudwirtfchast- lichcn Kreisvereins findet am 27. Mai in Cosse baude statt Auf dieser Versammlung wird Ritter gutsbesitzer Vogelsang auf Ebersbach einen Vor- lrag über Tierzuchtsragen halten. Im Anschluß an diese Versammlung ist ein gemeinsamer Spazier gang nach dem Osterberg geplant Interessenten ist auch die Möglichkeit gegeben, das Rittergut Wcistropp und das Obstgut Briesnitz (Besitzer Franz) zu besichiigen. * Über tüustlichc «uszucht vo« Hüh«rrtüke«, die der natürlichen durch Glucke» i» vielen Fällen vorzuziehen ist, unterrichtet arisführlich ein Flug blatt des Clubs Deut cher Geflügelzüchter, Ber- lin ^>V. 57, Steinmetzstraße 2, das an jeden Inter- effenten kostenfrei abg-geben wird- TaS Flugblatt enthält anch Anwehungen zur Setbstanfrrtigung praktischer Auszuchtgeräte.
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