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Sächsische Staatszeitung : 15.05.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-192505155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19250515
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19250515
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Staatszeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-05
- Tag 1925-05-15
-
Monat
1925-05
-
Jahr
1925
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 15.05.1925
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Stelle und bemerkt dazu, wenn die» geschehen sollte, könnte es nur auf den Gesundheits zustand Chamberlains und nicht auf poli tische Gründe zurückzusühren sein. Die Internationale Waffenhandels- Konferenz. Genf, 14. Mai. Die Allgemeine Kommission der Internatio nalen Konferenz für die Kontrolle des Waffen- und MunitionshandelS begann heute mit der Be ratung von Artikel 5 des Übereinkommens- entwürfe?, der sich auf die Kontrolle bezieht, die die Transitländer über die rechtswidrigen Waffensendungen auSzuüben haben. Falls Ver dachtSgründe vorliegen, soll ein: Untersuchung veranstaltet werden und fe nach d?m ErgebniS derselben die Durchfuhr der Waffen ver boten werden. Nationalrat Oberst Lohner legte als erster Redner d.»n schweizerischen Standpunkt in der Frage dar. Derselbe wurde von anderen Delegationen, so ton der tür- kischen, japanischen, italienischen und chinesischen lebhafi unterstützt. Der Grundgedanke der schwei zerischen Auffassung ist der, daß den Transit- ländern eine weitgehende Freiheit bei der Durchfuhr der Waffensendnngen einzuräumen ist. Der biitische Delegierte Lord Onslow beantragte ein verschärftes Kontrollrecht über die Waff.'nsendungen nach den Kolonien. Die Besprechung wird am Freitag fortgesetzt werden. Hierauf wurde ein Zusatzanirag von Bueio-Uruguay an die Juristische Kommission ver wiesen. Dieser bezieht sich auf das Verbot des Exports von Waffen und Kriegs- material nach Ländern, deren innere Gesetz gebung den Waffenimport untersagt. Da Deutschland und anderen besiegten Ländern der Waffenimport durch die Friedeneoerträge verboten ist, hat dieser Zusatzantrag eine besondere politische Bedeutung. Ter Sowjctkonstrcß. Moskau, 14. Mat. In der gestrigen Sitzung des Sowjet- kongresieS ersatteie Rykow den Bericht der Regierung der Sowjetunion. Als Hauptmerkmal der Lage der Sowjetunion be zeichnete er ihre politische und Wirtschaft- liche Festigung. Zugleich hat sich auch das Verhältnis der Sowjetunion zu mehreren kapi talistischen Ländern gefestigt, die die Krisen nach der Kriegszeil teilweise überwunden hätte». An dererseits berge die ständige Verschärfung der Gegensätze zwischen den Großmächten und die durch die Anwendung der veralteten Methode der Kolonialpolitik geschaffenen Lage im Lsten die Gefahr neuer Krisen und neuer Konflikte. — Ter Vertrag mit Japan sei ein Zeichen dafür, daß cs möglich sei, mit der Sowjetunion auf einer für beide Teile vorteühofien Grundlage zu veihandeln- Die Cowjelregieruug sei bereit, mit voller Ausmerksamkelt alle Vorschläge zu prüfen, die von der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika gemacht wurden. Das Tempo der Entwicklung der Beziehungen mit Amerika verspreche außerordentliche Ergebnisse, wcnn die zurzeit noch bestehenden künstlichen Hindernisse beseitigt würden. Wenn man von englischer Seite versuche, nachdem man den alten Vertrag fallen gelassen habe, die Verhandlungen für einen neuen Vertrag in die Länge zu ziehen, um dadurch auf die Sowjetunion einen Druck aus zuüben uns si: zur Nachgiebigkeit zu zwingen, so könn en solche Versuche keine positiven Er gebnisse haben. Tie Sowjetregierung sei be reit, sofort an der Klarstellung der fran zösischen Ansprüche mitzualbriten. Sie wolle aber gleichzeitig ihre Gegenansprüche gel tens machen. In letzter Zeit scheine die Mög lichkeit, die Streitfragen zu lösen und die Ver- Handlungen mit Frankreich zu beschleunigen, näher gerückt zu sein. Die Beteiligung Rumäniens an der Beratung der Generalstäbe der baltischen Länder und Polens in Riga zeige den aggressiven und feindlichen Charakter dieser Beratungen gegenüber der Sowjetunion. Die gegen die Sowjetregierung erhobenen Be schuldigungen, sie sei an den Vorgängen in Sofia irgendwie beteiligt, seien geradezu un- gcheuerlrch, ebenso die Behauptung, daß die Sowjetunion sich des Valkans bemächtigen wolle. Hinsichtlich der wirtschaftlichen Lage der Sowjetunion erklärte Rylow, die Industrie, die jetzt durchschnittlich 60 Proz. der Vorkrirgk- leiflungen aufzuweisen habe, benötige zur In- standsetzung der Maschinen Hunderte von Millionen. Im Jahre 1925 seien der Industrie 70 Mil lionen zur Verfügung gestellt worden. Wenn die Konjunktur in den nächsten Jahren anhält, so werde die Sowjetunion selbst die erfoideilichen Miltrl bereitstellen können. Die Zahl der In- dustriearbeiter sei im Wachsen begriffen. Die Zahl der eingetragenen Arbeusloien habe 1924 1925 000 betragen. Jetzt betrage sie 900000. Tie Besserung der Lage der staatlichen Industrie und der Genossenschaften gestatte es der Regierung, mit größerer Freiheit an die AnSnützung des PrivatkapitalS zu gehen und u. a. die Bestimmungen zu beseitigen, die die Ansammlung von Privatkapital auf dem Lande beeinträchtigen. Hierbei verfolge man das Ziel, den Warenumsatz und den Handel-reich- lum zu fördern. Die Regierung sehe sich dem Problem gegenüber, daß die Landwirtschaft an wachse und kein Mangel an Jndustrieerzeugnissen vorlieze. Dir Regierung habe daher mit einer Durchsicht de«L in-undAuSfuhrprogrammeS begonnen, um die Einfuhr zu heben. Amerika als größter Geldgeber der Welt. Washington, 13. Mai. Staatssekretär Hoover teilte als Ergebnis des auswärtigen Handel» und des GoldumsatzeS von 1924 mit, daß die amerikanische Beteiligung im Aucland um un gefähr eine Milliarde Dollar zugenommen habe und der Anteil Amerikas nunmehr über neun Milliarden Dollar betrage. Hoover erklärte weiter, Amerika sei jetzt der größte Geldgeber der Welt. Die Entwicklung dieses Jahres gebe den Bereinigten Staaten in der internatio nalen Finanz eine stärkere Stellung a'S je zuvor. In der Einfuhr hab: Amerika eine günstige Handelsbilanz von 970 Millionen Dollar un er Berücksichtigung der aus dem Alkohol- schmuggel gewonnenen Einnahmen gemacht. Amerika habe in diesem Jahre für 2K8 Millionen Dollar mehr Gold ein- al- ausgesührt und für 36 Millionen Dollar mehr Silber aus« als ein geführt. Bom Landtage. Abg. Arzt und 15 Genossen der ivzial- demokratischen Fraktionsminderheit haben lm Lanstage eine Anfrage eingebracht, in der es heißt: „Durch das Gesetz über das Steuerrecht der öffentlich-rechtlichen Religionsgesellschaften vom 1. Juli 1921 ist u. a. auch z 3b, Absatz 3. Satz 2 des bisherigen Kirchensteuergesetzes vom 11. Juli 1913 aufgehoben worden, wonach die Er hebung einer erhöhten Gebühr für Be gräbnisse Andersgläub iger auf kirchlichen Friedhöfen nicht ausgeschlossen war. Der Landtag hatte bei Verabschiedung des Gesetzes den Beschluß gefaßt, daß dadurch „den Kirchengemeinden die Möglichkeit genommen werden soll, unterschiedliche Gebühren für Bestattungen von Mitgliedern und Nichtmitgliedern der Kirche zu erheben." (Be- schlösse des Landtags Nr. 145.) Trotz dieser bestehenden klaren gesetzlichen Be- stimmung erheben die K rchengemeinden als Be- sitzer der Friedhöfe von Nichtmitgliedern ihrer Kirche oder Andersgläubigen bei Be gräbnissen um 50 Pro z. höhere Gebühren. Die Religionsgesellschaften berufen sich in Be- schwerdesällen auf eine Vereinbarung, die das Gesamtministerium mit den Religionsgesell schäften getroffen habe. Der „Untersuchungsausschuß über die Beamtenpoliti! der Koalitionsregie r u n g" hat sich am gestrigen Donnerstag konsti- tuiert. Vorsitzender wurde dec volksparteiliche Dresdner Oberbürgermeister Blüher, Schrift- sichrer der Deuischnationale Grell mann und Abg. Arzt (So,;.). Berichterstatter der Abg. Dehne (Dem.) und Granz (Komm). Abg. Liebmann hatte beantragt, den Abg. Arzt zum Bericht- erstatter zu ernennen. Dieser Antrag wurde mit den Stimmen der Deutschen Volkspartei, der sozialdemokratischen Fraktionsmehrheit und der Demokraten abgelehnt, für den Antrag stimmten Deutschnationale uns Fraktionsminderheit. Für die ersten fünf zur Behandlung kommenden Fälle (Lempe, Menke, Edel, Schützinger, Weiland) soll die Regierung das Material vorbereiten. Der Rechtsausschuß behandelte in seiner Sitzung am gestrigen Donnerstag die Regierungs vorlage über de Zusammensetzung der Kreisausschüsse. Tie Regierung gab dazu neue Vorschläge bekannt, de auch Anträge des Volksparteilers Hübschmann und des Demokraten vr. Weigel einschließm. Zur Überprüfung der neuen Vorschläge der Regierung vertagte sich der Ausschuß; er wird die Angelegenheit in seiner nächsten Sitzung am Mittwoch behandeln. Dresden. Stadtverordnetensitzung. In der gestrigen Sitzung wurden zunächst vor Eintritt in die Tagesordnung die diesjährigen Ferien der Stavtverocdneten vom 6.Juli bis 29. August festgesetzt Für diese Zeit soll ein Ferienausschuß eingesetzt werden. In teilweiser Abweichung von der Ratsvorlage wurde die Einrichtung eines Kinderhortes für Hilfsfchüler an der Altstädter Hilfsschule genehmigt und be schlossen, den Betrieb durch die Stadt selbst zu übernehmen. Zustimmend Kenntnis genommen wurde von der Ratsmitteilung, daß beschlossen ist, die Bewirtschaf, lungdesneu erworbenen Rittergutes Ditters- bach in eigene Regie zu übernehmen. Gemäß dem Ausschußgutachten wurde — unter Ablehnung weitergehender sozialdemokratischer und kommunistischer Anträge beschlossen, der Ratsvorlage über eine Neufestsetzung der Unterstiitzungsjätze des Kür- sorgeamteS mit Wirkung vom 18. Mai mit der Änderung zu zustimmen, daß oer Bedarfssatz für das Familien» Haupt von 8.90 M. auf 9.50 M., für ein Ehepaar von 13,50 M. auf 14,50 M. und für Alleinstehende von 8,10 M auf 9,50 M. erhöht wird. Rat und Stadtverordnete. Ein Antrag Junge (Soz.) vom 23. März, zum AuSsruck zu bringen, daß alle Beschlüsse der Stadt verordneten in Gemeindeangelegenheiten, soweit gegen sie nicht durch den Rat auf Grund der §§ 89 und 90 der Gemeindeordnung Einspruch erhoben ist, sofort durchzuführen, wurde in der folgenden Form zum Beschluß erhoben: „Alle Beschlüsse, für die die Stadtveroidneten ihre alleinige Zuständigkeit in Anspruch nehmen, sind alsbald durchzuführen, soweit der Rat auf Grund der §§ 89 oder 90 keinen Einspruch er heben kann." Dann kamen noch mehrere Anträge zur Ver- Handlung. Annahme fand ein Antrag Schrapel, den Rat zu beauftragen, mit Rücksicht auf die in der Gerichtsverhandlung gegen den Bäckermeister Schiebel, Leisniger Straße, ausgedeckten geradezu unglaublichen Unsauberkeiten dir Kontrolle der Btt,reit« und anderer NahrungSmittelbetriebe öfter und gründlicher als seither durchzufahren, nötigenfalls weitere Kontrollbeamte einzustellen. * Elteruratswahlen. ES ist anderweit be' schlossen worden, die Mahlzeit für die Eltern' ratSaahlen am 24. Mai nicht, wie bekannt' gemacht, von 8-3 Uhr, sondern von vorm- 9 Uhr bis nachm. 4 Uhr festzusetzen. Sofern nur ein gültiger Wahlvorschlag eingeht, erübrigt sich die Wahl. Die Vorgeschlagenen gelten in diesen Fällen als gewählt. * Wahle« zur Landwirtschastskammer. Für die auf Sonntag, den 14. Juni festgesetzten Wahlen zur Landwirtschaftskammer für den Frei staat Sachsen und zu den Fachkamm er» für Forstwirtschaft und für Gartenbau ist die Stadt Dresden in zwei Wah!be, irks — Nr. 1 Dresden links der Elbe, Nc. 2 Dresden rechts der Elbe — eingeteilt worden. Die für diese Wahlen auf gestellten Listen liegen für die Stadtteite Dresden links der Elbe in den StadtbezirkSinspektionen Schnorrstr. 1, Lannerstr. 5, Schandauer Str. 36, Lübecker Str. 121, Tharandter Str. 1, Hh. und Leuben, Residenzstr 23. und für die Stadtteile Dresden rechts der Elbe in den Stadtbezirks- inspektionen Bürgerstr. 63 und Loschwitz, Grund- straße 3, vom 17 bis mit 23. Mai täglich von 10 Uhr vormittags bis 6 Uhr nachmittags öffentlich auS. Das 14 Stück des Sächsischen Gesetzblattes vom Jahre 1925, in dem das Lanswirlschaftskammer- gesetz, das Wahlgesetz und die Wahlordnung ab gedruckt sind, kann in den StadtbezirkSinspektionen eingesehen werden. Einsprüche gegen die Wähler- listen sind unter Ausschluß nur bis zum Ablaufe der Auslegungsfrist schriftlich oder zu Protokoll unter Beibringung der Beweismittel beim Wahl- und Listenamte, Landhausstr. 17, anzubringen. » Pflegemütter vom Jugendamt gesucht. Die Schwierigkeit, pfleglos gewordene Kleinkinder, be sonders im Säuglingsalter, in geeigneter Pflege unterzubringen, besteht immer noch. Wenn auch die Erziehung und Pflege der Kinder mit mancherlei Opfern verbunden ist, bietet sie doch wahrhaft mütterlich empfinde den Frauen reiche innere Befriedigung. An Frauen aller Stände ergeht die dringende Bitte, solche arme verlassene Kinder aufzunehmen Meldungen werden an die Mütterberatungshaupt, stelle des Jugendamtes, Land'musstraße 7, Hof, Erdgeschoß, erbeten, wo alles Nähere zu erfahren ist. Zur Annahme von Pflegekindern ist die Ge. nehmigung des Jugendamtes erforderlich. Private Annahme eines Kindes ist nicht statthaft. * Tie städtischen Badegelegenheiten an der Elbe. Morgen werden die städtischen Bade- gelegenheiten an der Elbe wieder eröffnet, und zwar das Elbbad in Stetzsch, das Elbbad im Ostragehege gegenüber Jbigau, das Frauenbad unterhalb der Augustusbrücke, die Badegelegenheit für Männer zwischen Carola- und Augustusbrücke, das Pontonbad für Kinder untrrhalb der Albert brücke, die Badegelegenheit in Blafewitz unterhalb der Brücke, die Badegelegenheiten in Loschwitz und Tolkewitz und das Bad in Kleinzschachwitz. Die Ausstellung des KnabenbadeS unterhalb der Albert brücke und des Kinderbades in Blasewitz wird erst in den nächsten Tagen beendet. Ta das Baden in der Elbe für Nichtschwimmer mit Gefahr ver- bunden ist und oer Elbstrom alljährlich seine Opfer fordert, wird den Eltern dringend angeraten, ihre Kinder zu ermahnen, nur an den ab- gesteckten Badeplätzen zu baden. * Der Verband für Jugendhilfe, Zirkusstr. 8,1. hält seine 16. ordentliche Hauptversammlung ab Dienstag, den 19. d. M., nachmittags 4 Uhr, im alten Stadtverordnetensaal, Landhaus straße 7/9. Im Anschluß daran wird nachmittags 5 U hr ebendaselbst unentgeltlich staUfinden ein öffentlicher Bortrag mit nachfolgender Aus- spräche der Herren Stadt-Obermedizinalrot Prof, vr. Reiß, ärztlicher Direktor der städt. Heil- und Pflcganstalt, Staot-Obermedizinalrat vr. Schob und Regierungs-Medizinalrat vr. Hörmann über Psychopathenfürsorge, ihre Ziele und Wege. Es handelt sich hierbei um eine hochbedeutsame aktuelle Frage, die in ihren geschlossenen kurzen Ausführungen den weitesten Kreisen von be sonderem Interesse sein dürste. * Larsen-Ledet. Morgen Sonnabend wird im Vereinshaus abends H8 Uhr m Dresden eine der bekanntesten Persönlichkeiten Dänemarks, der Schrift, steiler und Redakteur Larsen-Ledet aus Aar hus einen Vortrag über das Gemeinde- bestimmungsrecht halten. Für die Behänd, lung dieses Themas konnte kaum ein Bernfenerer gewählt werden; denn wenn am 1. Januar d. I. in Dänemark das Gemeindebestimmungsrecht ein geführt worden ist (das Recht der Gemeindemit. glieder, selbst durch Abst mmung über die Zulassung von Alkoholschankstätten zu entscheiden), so ist das in allererster Linie das Verdienst dieses Mannes. Vor 18 Jahren begann er planmäßig die dänische Bevölkerung für das Gemeindebeflimmungsrecht zu erz-ehen. Sobald er erfuhr, daß in einem Orte ein Gastwirt um eine Schankerlaubnis einkam, ver- anlaßte er den alkoholgegnerisch eingestellten Teil der Bevölkerung, eine freiwillige Abstimmung in der ^Gemeinde darüber zu veranstalten, ob man diese neue Wirtschaft wolle oder nicht. In diesen 18 Jahren haben in dem kleinen Dänemark nicht weniger als 333 solcher freiwilligen Abstimmungen stattgefunden; in 267 der Fälle erklärte sich die Bevölkerung, zum Teil mit erdrückender Mehrheit, gegen die Erteilung der Schankerlaubnis, und nur in 66 Fällen siegte die Wirtepartei. Diese frei willigen Abstimmungen sind In Dänemark im Laufe der Zeit etwa- so Selbstverständliches geworden, daß die gesetzgebenden Körperschaften es nicht wagen dursten, bei der Ausarbeitung des neuen Schank, gesetzes eine Bestimmung auszulassen, die diese Ab. stimmungen gesetzlich sanktioniert. Larsen-Ledet, der heute im 44. Lebensjahre steht, beherrscht fast ebenso sicher wie seine Muttersprache das Englischs, Französische und auch daS Deutsche. L«w«l»irle ,. v. Wie bereit» mitgeteilt worden ist, findet die Feier zur Eröffnung de« Raturtheater« i« »Großen Garten- am >7. Mai nachmittag« 4 Uhr statt. Zu dieser SrSffaunatfeier wird aufgeführt die Lartücne au« „Maria Stuart- und au« der Trilogie Fnedericu« Rex .Sanssouci-. Umrahmt werden diese Ausführungen von Orchester-, Gesang«- und entsprechenden ranzdarbieiungen Der Eingang für geladene Gäste, Mitglieder und PlatzkrÄen. Inhaber erfolgt von der Palallteichseit« au«. Ruch in diesem Jahre soll wieder in nnclgeuuü,iger «eise der ««tritt für Zugang für uuenIgeMiche« Eintritt hat von der Skdallee au« »» erlolaen — D«e nickten Aufführungen finden am »' und -« Mai »ach. »Iitig« 4 Uhr statt * Ein Geschirr 4« Meter tief in den Tteinbruch gestürzt. Auf dem letzten Pfeldema kt in Eisenbeig. Moritzburg hatte der Gutsbesitzer Jacob in Wahns dorf ein Pferd angekauft und letzteres am ver. gangenen Dienstag gegen 7 Uhr abends mit einem anderen Pferde einmal eingespannt, um Dünger auf das Feld zu fahren. Auf dem Wirtschaftswege waren die beiden Tiere aus noch nicht ermittelter Ursache plötzlich scheu geworden und gingen mit dem Wagen durch. Bei dem Versuch, die wildgewordenen Pferde aufzuhalten, wurde der Sohn des Gutsbesitzers umgerissen, von einem der T ere in den Unterleib getreten und über, fahren. Die Pferde rasten mit dem Wagen weiter und stürzten unweit der Meierei in den reichlich vierzig Meter tiefen Exnerschen Steinbruch hinab. Die wertvollenTiere wurden durch den Sturz so verletzt, daß sie beide den Tod sanden; auch der Wagen wurde vollständig zerlrümmert. Der schwerverletzte Landwirtssohn sand Aufnahme in der Klinik von vr. moct Haenel in der Hospitalstraße in der Neustadt. Bei der dort vorgenommencn Operation wurden schwere innele Veiletzungen, insbesondere eine Zerreißung des Dünndarms, festgestellt. Das Befinden de- verunglückten Jacob jun. war am Donnerstag abend noch unvermindert sehr ernst; er dürfte kaum am Leben erhalten bleiben. Aus Sachsen. Ter Arbeitsmarlt in Lachsen. Tas Landesamt für Arbeitsvermittlung veröffentlicht über die Lage auf dem sächsischen Arbeitsmarkte für die Zeit vom 3. bis 9. Mai folgenden Bericht: Die fortschreitende Besserung de: Gesamtarbeitsmarktlage hielt auch ia dieser Berichtswoche an. Fast alle Berufe und Industriezweige erwiesen sich in zufriedenstellendem Maße aufnahmefähig für Arbeitsuchende, sodaß die Zahl der letzieren weiter wesenrlich zurückgegangen ist. Demzufolge hat auch diesmal die Zahl der un ter st ätzten Erwerbslose n eine nicht un bedeutende Abnahme erfahren. Sie betrug am Anfang des Monats 22 701 (19 028 männliche und 3673 weibliche) ein Weniger von 6849 (6166 männlichen und 683 weiblichen) im Vergleich zur letz'en zahlenmäßigen Bekanntgabe. Die Zahl der Zuschlagsempfänger verringerte sich von 34 428 auf 26 251. Ws» die Arbeitsmarktlage in vea einzelnen Berussgruppe* anlangt, so boten sich nach wie vor gute Beschäftig ungs° Möglichkeiten für Arbeitsuchende in den Hieaelei un» Lleinbruchbetriebk», in der Glasindustrie und im keramische Gewerbe. In der ktzamotte- und Loiiwureuindustrie wurde die BermittlnngSiätigkeit an verschiedenen Orten durch Streik und Aussperrung ungünstig beeinflußt. Weiterhin gut blieben Geschästtgang und Belchästignngemögiichleite» in de: Metall- und Textilindustrie, außer für Schlosser und Mechaniker, in de: StiUerribranch« Fachkräfte, so z B. Klempner, Hobler, Fräser, Bohrer, Kräfte für die Schnitt- und Stauzbranche, Former und Gürtler, desgl. Weber und Weberinnen, Rundstublarbeiier, Kopfspuler. Settenstuhlarbeiter, Scherer und Stri mps- un» Tiikolagensormerinnen, sowie Ungelernte männlichen und weiblichen Geschlechts wurden verlangt und zugcwiesen. Mehr oder weniger lebhaft wrr auch die Nachfrage nach Arbeitskräften In der chemischen Audustrie, in der P,»iev industrie, insbesondere im vuchdinder,»werde, in der HAp iirdustrie, im Schneider-und Schuhmachergewerde, in der iudustrir, im Frisrnrgewerdr und in, vervieljiiltigungsgewtrdt. Ungedeckt blieb der Bedarf an Arbeitskräften jn der üans- wirtschnft, im Bergbau, im Bangewerbe und für den Pn«t- haushalt. In der Landwirtschaft mangelt es vorwiegend au weiblichem Personal, und im Baugewerbe an Maurern und Malern, vereinzelt auch an Zimmerern. Während für Ta»e- zierer die Arbeit-markttage noch al« gut anzusprechen ist, hat sich diese für Sattler nur unwesentlich gebelfert Unein heitlich blieb die Arbeitsmarltlage im Rahrnags- und 8«, nuhmittelgewerbe Aushilssbeschäsiigung im reichen Maie boten sich für Musiker, Bihuenangeharige wurden dagegen nur ganz vereinzelt verlangt. Gebessert bez. weiter gebessert Hal sich die Lage für da« Bedienungspersonal in der Saft- >w» Schankwirlschast und im verkhrsaewerd», je.och nur un. we,entlich für kaufmännische und Bureauangestellte, wäbrend sich für weibliche Angestellte, in»b°>ondere für Lteuoü-pistinnen und Verkäuferinnen reichlich Arbeit«gelegenheiten boten Chemnitz. Zum weiteren Ausbau des Gaswerkes 1II hat der Siadtrat ein Berech- nungsgeld von 1^ Mill M. bewilligt. Freiberg. Tas Wohnungsbauprogramm sieht für dieses Jahr 50 Keine, 14 mittle c uns 5 größer? Wohnungen vor. Außerdem weisen noch durch zwei Beamtenhäuser weitcre zwölf Woh nungen geschaffen. Ohne Zuschüsse sollen 17 weitere Wohnungen entstehen. Durch dieses Bauprogramm erhält die Stadt im ganzen 98 neue Wohnungen. Bernsbach. Die Gemeindeoerordneten haben ohne Abänderung den Geine inde Haus- Hal tp lau auf das laufende Verwallungsjahr ge- nehmigt. Er verzeichnet eine Einnahme von 201 600 M. und eine Ausgabe von 251700 so daß ein Fehlbetrag von 47 100 M. bleibt. LeiSntg. Die sächsische Landesfahr- und Reitschule hierselbst veranstaltet am 23. und 24. d. M. ihr diesjähriges Fahr- undReitturnier. Burgstädt. Tie Vereinigung vaterländischer Verbände von Burgstädt veranstaltete aus Anlaß des Amtsantritts Hindenburgs einen Fackelzug. Die Kommunisten riefen zur Gegen- monstration auf, sodaß beim Umherziehen durch die Straßen der Stadt die Züge sich treffen mußten. Bei einem solchen Treffen kam es zu einer wüsten Schlägerei zwischen Fackel trägern und Kommunisten. Eine ganze Anzahl Teilnehmer an der Kundgebung wurde verletzt und trug blutende Wunden davon. Die Mehrzahl der Verletzten ist auf feiten der kom munistischen Demonstranten. Die Vaterländischen konnten danach ihre Feier sortsetzen. Als die Chemnitzer Sipo m zwei Auto« ankain, herrschte bereits überall Ruhe. Wettertetegramme vom 1ö. Mai 1»2S, 8 Uhr morgeas. Dresbe«: Höh« 110 w. Min.: 1l. Max.: 25. Niederschlag: —. Temperatur: 15. Schnee: -. Wmd: !MO1. Wetterzustand: Wolkenlos. WahuSdorf: Höhe 246 m. Min.: 12. Max.:23. Niederschlag: —. Temperatur: 16. Schnee —. Wind: Still. Wetterzustans: Wolkenlos. Fichtelberg: Höhe 1213 m. Min : 8. Max.:-. Niederschlag: —. Temperatur: 13. Schnee: —. Wind: 080 3. Wetterzustand: Heiter. berausqezeben von der Geschäftsstelle der Sächsischen StaatSzeituna. Gr Zwin^erstr. 16. — Druck vor B. G. Teubner. — Hierzu eine Beilage und LandtagS-veilage Nr. 833.
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